Stefan_Kluge

Intensivmediziner Professor Stefan Kluge: «Künftig bei allen Corona-Patienten mit Heparin vorbeugen» © ard

«Alle Corona-Patienten mit Blutverdünnern behandeln»

Urs P. Gasche /  Manche Covid-19-Patienten wären nicht gestorben, wenn man ihnen rechtzeitig Gerinnungshemmer gegeben hätte. Das zeigen Obduktionen.

«Das ist dramatisch und war für uns neu»: So reagierte Intensivmediziner Stefan Kluge, Professor an der Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf, auf die neuste Auswertung von Obduktionen an über 170 an Covid-19 Verstorbenen:

  • Mehr als die Hälfte hatten in beiden Beinen Venenthrombosen;
  • Ein Drittel erlitt eine tödliche Lungenembolie (verstopftes Blutgefäss in der Lunge).

«Als klinisch tätige Ärzte können wir Todesursachen nur vermuten», erklärte Kluge in der Sendung «ARD extra» vom 7. Mai (ab 11′ 17»). «Den Nachweis können nur Obduktionen erbringen.» Fast alle diese Patienten seien vorher noch nie wegen Thrombosen oder Lungenembolien behandelt worden.
«In unserer Universitätsklinik behandeln wir jetzt alle aufgenommenen Patienten, die an Covid-19 erkrankt sind, mit dem Gerinnungshemmer Heparin», sagte Kluge. Man müsse daran denken, sämtliche an Covid-19 Erkrankten [mit stärkeren Symptomen auch ausserhalb der Spitäler] prophylaktisch mit Heparin zu behandeln. Heparin wird intravenös (akute Phase) aber auch subkutan gespritzt (Prophylaxe, längere Therapie). Studien müssten untersuchen, in welchem Rahmen Medikamente zur Blutverdünnung am effektivsten seien, ohne Komplikationen durch ein erhöhtes Blutungsrisiko hervorzurufen.

Pathologe Klaus Püschel spricht sich ebenfalls für Prophylaxe aus

Die Obduktionen in Hamburg führte Pathologe Professor Klaus Püschel durch. Er versteht nicht, warum das Robert Koch-Institut anfänglich von Obduktionen abriet wegen einer angeblichen Ansteckungsgefahr. «Wir sind es gewohnt, mit Schutzkleidungen und Absaugeinrichtungen zu arbeiten», meinte er ebenfalls im «ARD-extra» (ab 7′ 13»). Jetzt hätten sie nicht nur Gewebsblutungen in der Lunge, sondern auch im Hirn und in anderen Organen festgestellt. Entsprechend brauche es auch andere Therapien als bisher. Man müsse gegen Blutgerinnung generell vorbeugen. Püschel zeigt sich davon überzeugt, dass eine allfällige zweite Corona-Welle keinen Tsunami mehr auslösen würde.

Gleiche Resultate in der Schweiz

Infosperber hatte schon am 23. März darauf hingewiesen, dass zu den Hochrisikopatienten nicht nur solche mit grösseren Lungenproblemen zählen, sondern auch Menschen mit stark erhöhtem Blutdruck und starkem Übergewicht. Am 30. April informierte Infosperber, dass «Covid-19 auch die Niere, das Herz und das Hirn angreift». Professor Alexandar Tzankov vom Universitätsspital Basel hatte bis dann 41 an Corona Verstorbene obduziert. Er war zum gleichen Schluss gekommen wie Püschel in Hamburg: «Die wenigsten hatten eine Lungenentzündung.» Vielmehr hat Tzankov unter dem Mikroskop eine schwere Störung der Mikrozirkulation in der Lunge festgestellt. Der Fluss der roten Blutkörperchen in die Lunge funktioniert nicht mehr; die Sauerstoffversorgung kollabiert. Tzankovs Vermutung: Gewissen Patienten könne man «so viel Sauerstoff geben, ‹wie man will›. Sie sterben trotzdem.»

Auf die erhebliche Thrombosengefahr bei Covid-19-Patienten hatte schon ein Forscherteam unter Leitung des New Yorker Arztes Behnood Bikdeli in der Fachzeitschrift «Journal of The American College of Cardiology» hingewiesen. «Ich habe in meiner Karriere hunderte Blutgerinnsel gesehen, aber noch nie so viele anormale extreme Fälle», schreibt Bikdeli. Sars-Cov-2 könne mit Blutgerinnseln das ganze System zum Erliegen bringen. «Sars-Cov-2» ist offensichtlich eine falsche Bezeichnung, weil die Krankheit Covid-19 eine systemische Infektion ist, die mehrere Organe und nicht nur die Lunge angreift.

Und bereits am 22. April hatten italienische Ärzte in einer noch nicht abgeschlossenen Studie über die Autopsien von 38 verstorbenen Covid-19 Patienten berichtet: «Unsere Daten unterstützen nachdrücklich die Hypothese von neueren klinischen Studien, dass Covid-19 durch Blutgerinnungsstörung und Thrombose verkompliziert wird oder eng damit zusammenhängt.» Die Autoren fanden Thromben – Blutgerinnsel – bei 33 der 38 untersuchten Patienten.
Hätte man schon früher systematischer obduziert, wären wahrscheinlich manche Covid-19-Patienten nicht gestorben, weil man ihnen rechtzeitig Gerinnungshemmer gegeben hätte.

Gerinnungshemmende Blutverdünner

Um die Gefahr von Thrombosen (Blutgerinnsel, das Blutgefässe verstopft) zu vermindern, kann man die Gerinnungsfähigkeit des Bluts mit Hilfe von Medikamenten herabzusetzen. Ein Mittel der Wahl ist das rezeptpflichtige Heparin, das direkt in die Venen gespritzt wird.

**************************************************************
Infosperber-DOSSIER:
Coronavirus: Information statt Panik
**************************************************************

Weiterführende Informationen


Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors

Keine

Zum Infosperber-Dossier:

Coronavirus_1

Coronavirus: Information statt Panik

Covid-19 fordert Behörden und Medien heraus. Infosperber filtert Wichtiges heraus.

War dieser Artikel nützlich?
Ja:
Nein:


Infosperber gibt es nur dank unbezahlter Arbeit und Spenden.
Spenden kann man bei den Steuern in Abzug bringen.

Direkt mit Twint oder Bank-App



Spenden


Die Redaktion schliesst den Meinungsaustausch automatisch nach drei Tagen oder hat ihn für diesen Artikel gar nicht ermöglicht.

20 Meinungen

  • am 9.05.2020 um 12:18 Uhr
    Permalink

    ‹ Manche Covid-19-Patienten wären nicht gestorben, wenn man ihnen rechtzeitig Gerinnungshemmer gegeben hätte.›
    Eben, mache. Allerdings wären alle manche auch mit Gerinnungshemmern gestorben, nur ein paar Tage später an etwas anderem. Die Alternative zu am Tag X an A sterben ist nicht Unsterblichkeit, wie alle Artikel und Berechnungen weiss machen wollen, sondern sterben am Tag Y an B. Das einzige was zählt ist die Differenz (B -A). Sterben selbst ist obligat und damit nicht der Rede (eines Artikels) wert.

  • am 9.05.2020 um 12:37 Uhr
    Permalink

    Wenn wir nur wüssten wie viele an Covid-19 Verstorbene zu Tode gepflegt wurden.

  • am 9.05.2020 um 14:50 Uhr
    Permalink

    CoViD 19 ist eine neue Krankheit. Wir lernen jeden Tag dazu. Wir wissen noch lange nicht alles. Überhaupt kann die Medizin immer nur nach dem aktuellen Stand des Irrtums behandeln. Als junger Assistenzarzt im Kantonsspital Aarau habe ich vor 30 Jahren ein paar Monate lang die AIDS-Sprechstunde betreut. Damals wussten wir über HIV kaum mehr als heute über SARS-CoV2. Mir starben in den wenigen Monaten etliche Patienten weg. Ich kann Ihnen versichern, dass wir in Aarau versuchten unser Bestes zu machen um den Leuten zu helfen. Viel war das zu dem Zeitpunkt nicht. Solche Erfahrungen lehren uns auch Demut. Auch damals wimmelte es in den Zeitungen von Artikeln wie man mit Vitaminen und sonstigen Wundermitteln HIV behandeln könne bis hin zu «Experten», die in Abrede stellten, dass HIV für AIDS verantwortlich sei und dass die Mainstream-Ärzteschaft zusammen mit der Pharmaindustrie all diese Erkenntnisse unterdrücke. Aufgehört hat es als die ersten wirksamen AIDS-Medikamente aufkamen. Die Erkenntnis, dass Blutverdünner möglicherweise helfen (Achtung wirklich sicher ist es nicht und harmlos sind Blutverdünner auch nicht!) ist wichtig. Was mich an diesem Artikel stört ist der besserwisserische Unterton, die Anklage jemand habe hier Tote zu verantworten. Überhaupt enttäuscht mich Infosperber immer mehr wegen der reisserischen und besserwisserischen Art über CoViD zu berichten. Vor Wochen kritisierten Sie, dass Medien über CoViD berichten weil es Clicks einbringt. Und was machen Sie?

  • am 9.05.2020 um 14:55 Uhr
    Permalink

    Endlich kommt auch bei den Entscheidungsträgern die Einsicht, welche vor 30 Tagen schon in einem Akt halber Verzweiflung von Hausärzten und Forschungszugehörigen auf Twitter und per Email an das BAG massenhaft kommuniziert wurden. Das BAG hatte nicht mal geantwortet. Vermutlich wird es nochmals 30 Tage dauern, bis man die Phytopharmaka welche virenhemmend sind, auch mit einbezieht, und die alten makroliden Antibiotika wie z.B. Cithromax nimmt, um den Lungen-Zytokinsturm zu stoppen. Aber es gab ja keine Kommunikation von Unten nach Oben, nur von Oben nach Unten, die den Bundesrat beratenden Wissenschaftler und Lobbyisten wollten zum Teil wohl zuerst mal ihre teuren Virostatika verkaufen, in der Hoffnung auf den grossen Erfolg. Das Phytopharmaka wie das Malariamittel Artemisin (Nobelpreis erhalten) als Eisenbinder prophylaktisch wirken kann, wird wohl erst in 60 Tagen geprüft werden. Anstatt den Telefonhörer in die Hand zu nehmen und mit erfahrenen Frontärzten zu sprechen, welche mit 40 Jahren Berufserfahrung in anderen Nationen die Sterberate geringer halten als in der Schweiz, werden studierte Personen zu Rate gezogen, welche 40 Jahre keinen Patienten mehr gesehen haben und womöglich Positionen bei der Pharmaindustrie bekleiden. Bis vor kurzem noch im Geheimen. Viele sind umsonst gestorben, unvorbereitet wie die Schweiz war, trotz vieler Warnungen. Kein runder Tisch wo alle ihre Erfahrungen hätten einbringen können. Zeit zu lernen. Eine Blamage für die Pharma und das BAG.

  • am 9.05.2020 um 14:59 Uhr
    Permalink

    Wann endlich beschliesst der infosperber sich nicht mehr weiter als Medizinfachjournal aufzugeben? Infosperber ist es nicht, und wird es werden können – im Gegensatz zu den Peer-reviewed Journals wie Lancet, BMJ, JAMA etc.

    Infosperber berichtet über die «neusten Erkenntnisse/Studien» wie es im Mainstream-Medien (TA, NZZ, SFR, 20Min) schon längst der reine Horror ist: Hauptsache ein Auf-/Erreger. Erfolg wird daran gemessen, wie viele Menschen erreicht bzw. (in der Auf-/Erregung) zum Anklicken verführte. Click-Baiting (Aufmerksamkeit erhaschen) nennt sich das. Was den Überraschungs- bzw. Schockeffekt verspricht, ist es «wert» aufzugreifen und brühwarm in die Runde zu werfen. Irgendeine halb-ausgegorene Studie, methodisch oft kaum über das Anekdotische hinausreichend, noch nicht repliziert – egal, Hauptsache sie verspricht ein Brüller zu werden. Gegenseitig schaukeln sie sich in der Erregung auf – Journalist und Leser.

    Wer es müde ist, ständig weiter von infosperber gehypte zu werden – und die virologisch/epidemiologisch/medizinische Beurteilung Qualifizierteren zur Aussortierung zu überlassen möchte -, wird bei sich – zur Abwechslung – ein Interesse für eine wirtschaftliche Beurteilung ausfindig machen können:

    https://makroskop.eu/2020/05/gesundheit-oder-wirtschaft-die-falsche-alternative-2/

    Zwar auf Deutschland bezogen, aber für die Schweiz – als Exportnation – genau so relevant.

  • am 9.05.2020 um 18:01 Uhr
    Permalink

    @Kühne. Über Resultate von Autopsien von Corona-Verstorbenen gibt es keine peer-reviewed Studien in Lancet, BMJ oder JAMA. Über die Auswertung der bisherigen Autopsien in Deutschland und der Schweiz müssen Medien informieren, denn nur Autopsien können die Folgen einer schweren Erkrankung an Covid-19 feststellen. Alles andere ist klinische Spekulation. Infosperber ist keine medizinische Fachzeitschrift, da haben Sie recht. Aber als jahrzehntelanges Mitglied des «Schweizer Klubs für Wissenschaftsjournalismus» bin ich es gewohnt, über medizinische Forschungsresultate zu informieren

  • am 9.05.2020 um 19:37 Uhr
    Permalink

    Das Abraten – geschieht dieses amtlich, erscheint es fast als Verbot – von Obduktionen bei pandemischem Auftreten eines unbekannten Krankheitserregers ist etwa ähnlich verantwortungslos, wie wenn bei einem Verbrechen die Spurensicherung den Tatort erst mal gründlich staubsaugt und aufwischt, bevor sie mit der Arbeit beginnt. Nur, dass im Fall des RKI dann noch unzählige Folgetote entstehen und der Pandemie bewusst Vorschub geleistet wird, was absolut in Kauf genommen wurde. Unsereins nimmt sowas als „behördlichen Täterschutz“ wahr und stellt Fragen. Diese Fragen werden dann von Behörden und verbandelten Mainstream-Medien als querulatorische Verschwörungstheorie abgekanzelt. Daraufhin fragt man sich natürlich erst recht: Cui bono? Weil nur mit „Unfähigkeit“ kann sich das ganze ja wohl schlecht glaubhaft erklären lassen.

  • am 9.05.2020 um 19:50 Uhr
    Permalink

    Wie viele wären nicht gestorben, wenn man die veramrnten Osteuropäer nicht in Container und Baracken, in Westeuropäischen Betrieben zusammengepfercht hätte ?

    "
    Pandemie
    Fleischindustrie wird zum Corona-Brennpunkt in Deutschland

    Nach einem Corona-Ausbruch in einer Firma im Münsterland will Nordrhein-Westfalen nun die Mitarbeiter aller fleischverarbeitenden Betriebe auf das Virus testen. Der Blick fällt dabei auf osteuropäische Arbeitsmigranten.
    .
    .

    …kündigte Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne in Magdeburg an. Hygiene- und Sicherheitsregeln würden in vielen Betrieben noch nicht beachtet.

    Arbeitsmigranten und Saisonarbeiter in der Fleischindustrie oder auch der Landwirtschaft stehen dem Coronavirus oftmals wehrlos gegenüber. Denn die Menschen leben meist in engen Sammelunterkünften, was die Infektionsgefahr erheblich verschärft. Allein in Nordrhein-Westfalen gibt es 35 große Schlachthöfe mit bis zu 20.000 Mitarbeitern.
    .
    .
    https://www.dw.com/de/fleischindustrie-wird-zum-corona-brennpunkt-in-deutschland/a-53372663

    So viel zum Thema geschlossene Grenzen !

    „Mit entsprechendem Profit wird Kapital kühn. 10 Prozent sicher, und man kann es überall anwenden; 20 Prozent, es wird lebhaft; 50 Prozent, positiv waghalsig; für 100 Prozent stampft es alle menschlichen Gesetze unter seinen Fuß; 300 Prozent und es existiert kein Verbrechen, das es nicht riskiert, selbst auf die Gefahr des Galgens.“
    Karl Marx

  • am 9.05.2020 um 21:22 Uhr
    Permalink

    Das ist schon merkwürdig bis fast unglaublich, dass alles was schon immer normal war bei Krankenbehandlung und Todesfällen bei Covid-19 nicht galt oder jetzt als etwas Besonderes dargestellt wird.

    Jede Behandlung beginnt schon immer mit Anamnese und Untersuchung und die Behandlung folgt der ‹Physiologie› und nicht einem Protokoll. In Italien, Deutschland und New York gab es bekanntlich dann auch¨einzelne Aerzte, denen auffiel, dass das Krankheitsbild bei vielen ganz anders ist, als ‹herausgegeben›.

    Auch das Standard-Obduktionen gerade bei einem neuen Krankheitsbild untersagt wurden ist für mich mind wie fahrlässige Tötung. Es hat also von Dezember in Wuhan niemand genau die Krankenpräsentation beobachtet und niemand obduziert, bis einzelne Aertze in HH und ZH obduzierten? Und das hätte ggf. 30-50% das Leben gerettet, hätte man sie nur mit üblichen Blutverdünnern behandelt, aber es gibt ja keine Behandlung für Covid-19…Da werden alle Standards ausser Acht gelassen, falsche Krankheitsbilder und Behandlungsprotokolle ausgegeben und Obduktionen untersagt und das kostet Tausenden das Leben. Auch die Ventilation auf der Intensivstation selbst hat viele Leben gekostet.

    Aber nicht dass Sie jetzt meinen, ich sei gegen den Lock-Down: ich bin sogar dafür dies jetzt bei jeder Grippe zu machen, dann ist nämlich dieses politische und Finanz- und Wirtschaftssystem in 3 Jahren komplett bankrott in jeder Hinsicht und für jeden offensichtlich, und das scheint mir die einzige Kur zu sein.

  • am 10.05.2020 um 00:59 Uhr
    Permalink

    @Stephan Kühne
    Gestatten Sie mir die Frage ob Sie ein Influenzer sind? Und wenn ja, in wessen Auftrag schreiben Sie hier? Ihr Text entspricht wohl nicht nur nach meiner Wahrnehmung nicht mit der aktuellen Wirklichkeit überein. Oder habe ich Sie missverstanden? Ich sehe, das der Infosperber der Erste war, welcher den Mut hatte, das heisse Eisen womöglicher Kunstfehler in der Behandlung schwerer Krankheitsverläufe an zu fassen. Der Infosperber füllt eine wichtige Lücke in sachlichem, unabhängigem Journalismus, und dies nicht nur in der Schweiz. Von 20 Minuten und anderen Medien welche wirtschaftlich nicht unabhängig sind, kann man sowas nicht erwarten. Sie kamen erst hinterher. Das Systemversagen war auch ein Wirtschaftsversagen. Seit 15 Jahren liegen die damals belächelten Virologen der Pharma und Forschungs-Wirtschaft mit ihren Warnungen in den Ohren, keiner hörte zu. Als es los ging, gab es nicht mal genug Handschuhe, Masken, Schutzanzüge, usw. Nun muss aus den Behandlungsfehlern gelernt werden, viele wurden aus Unwissenheit und womöglich auch Ignoranz zu Tode therapiert. Es muss wie andere Missstände solange Kommuniziert werden, bis aus den bisherigen Fehlern gelernt wurde. In allen Bereichen. Sonst wiederholen sich die Fehler.

  • am 10.05.2020 um 14:05 Uhr
    Permalink

    @ A. Bonfiglio
    Ihr Hauptbeitrag ist interessant, Ihre 3 Schlusssätze wirken dann aber als unnötiger Rundumschlag.
    Infosperber sieht, was andere regelmässig übersehen (wollen). Hier wird ein dringend nötiger Gegenpunkt zu den Mainstream-Medien wie die SRF-Tagesschau und die diversen Grosszeitungen gesetzt. Die erreichen ein unverhältnismässig grösseres Publikum. Herr Gasche als “Urgestein” des Wissenschafts-Journalismus verwies in letzter vielleicht etwas notorisch oft auf falsche Statistiken hin. Das erachte ich aber als ein Muss und ich schätze diese Informationen sehr. Als kritischer Leser erhalte ich so ein breiteres Gedankenspektrum.

    @ S. Kühne
    Haben Sie Ihr ganzes Halbwissen aus dem Internet zusammengetragen? Ihre Grundhaltung kommt für mich so daher: “Ich weiss es sowieso besser als jene dort…” Bitte echte Fakten statt unnötige Worte, danke.

  • am 10.05.2020 um 15:23 Uhr
    Permalink

    Möglicherweise gibt es noch eine alternative (Teil-)Erklärung, auf die in Rubikon aufmerksam gemacht wird und die ich als Ergänzung hier hinzufüge (An dieser Stelle: Hopp, Infosperber, was sich anfänglich als kleines Magazin präsentierte mausert sich langsam zu einer richtig guten Informationsquelle! Weiter so.):

    «Es handelt sich um den sogenannten Glukose-6-Dehydrogenase-Mangel, oder „G6PD-Mangel“, eine der häufigsten genetischen Besonderheiten, die überwiegend bei Männern zu einer bedrohlichen Hämolyse (Auflösung von roten Blutkörperchen) führen kann, wenn bestimmte Medikamente oder Chemikalien eingenommen werden. Die Verbreitung dieses Mangels zeigt die folgende Karte:»

    https://www.rubikon.news/artikel/der-pandemie-krimi

  • am 10.05.2020 um 15:27 Uhr
    Permalink

    So ein Beitrag wie der von W. Vontobel vom 6.5. zu Corona war über
    fällig. Diese medizinischen Infos findet man ja sonst nicht. Leider muss man feststellen, dass die zuständigen Behörden und vor allem die massgebenden Stellen in der Medizin uns in Europa (ausser in Schweden) mit dem Lockdown in eine schwierige Lage steuerten. Das wäre nicht nötig gewesen wenn man in CH den Pandemieplan vorausschauend angewandt hätte. Ausser z.B. Gesichtsmasken, Schutzkleidung, Desinfektionsmittel, Sauerstoff wären allerdings auch relativ billige immunstärkende und antivirale Wirkstoffe wie z.B die Vitamine C (tonnenweise) und D, Arginin, Nattokinase als Blutverdünner, Zink und als Transporter in die Zellen Quercetin nötig gewesen. Damit wäre der Krankheitsverlauf in jedem Stadium verbessert worden und es wäre auch nie zu einer Ueberforderung der Intensivstationen gekommen.
    Diese Kritik ändert nichts daran, dass die Spitäler trotzdem einen hervorragenden Job machten und unseren Dank verdienen.

  • am 10.05.2020 um 18:19 Uhr
    Permalink

    Im Zoo ist ein Tiger ausgebrochen. Rundfunkmeldung: «Die Zooleitung fordert die Bürger auf sich rasch nach Hause zu begeben – schliessen Sie sich ein!"

    Aber zum Glück schaffen die Stimmen von Medien & Bürgern nun Transparenz – bzw.: Die Experten nehmen das Heft in die Hand:

    – Immer diese Panikmache. Tiger sind ja auch nur so eine Art Katzen!
    – Nur Menschen mit schlechter Kondition sind gefährdet und die wären ohnehin bald gestorben.
    – Gesunde Lebenseinstellung und Meditation schützt zuverlässig. Bisswunden heilen zudem schnell mit Vitamin C!
    – Die Menschen sollten sich auf hungrige Tiger einstellen. Es trifft ja immer nur wenige Menschen. Wenn alle Tiger satt sind, ist eh Ruhe. In schwedischen Zoos klappt’s hervorragend!
    – Ist überhaupt je jemand an einem Tigerangriff gestorben? Todesursache «eingewachsener Zehennagel» wurde jedenfalls noch durch keine Obduktion entkräftet!
    – Experte XY erklärt auf youtube, wie liebesbedürftig Tiger sind & ihre angebliche Aggressivität komplett missverstanden werde. Seht Euch das unbedingt mal an und denkt darüber nach!
    – Was ist überhaupt die Absicht des hohen Zauns beim Tiger-Gehege? Was will man uns verheimlichen?
    – Der Tiger wurde absichtlich freigelassen – die wollen uns unserer Freiheitsrechte berauben! Widerstand gegen diktatorische Anordnungen ist oberste Bürgerpflicht!
    – Was hat der Zoo davon, wenn er Euch warnt? Wer profitiert davon? Wir werden doch alle verarscht! Das ist meine Meinung – und schliesslich besteht Meinungsfreiheit!

  • am 11.05.2020 um 11:34 Uhr
    Permalink

    Dazu gibts zwar im Infosperber noch keinen Artikel, aber die Nachricht über die sonderbare Entzündung bei Kindern in New-York würde ich gerne von neutralen Recherchierern ins rechte Licht gerückt wissen. Ich selber habe da keinen Zugang – leider.

  • am 12.05.2020 um 07:13 Uhr
    Permalink

    Eine Fachperson hat mir erklärt, dass Blutverdünner auf der IPS ("Kt. Zürich) schon länger standardmässig in hoher Dosis eingesetzt werden. Manchmal ist es zu viel, manchmal zu wenig und manchmal hats vielleicht genützt.
    Ich glaube Medizinern tauschen solche Infos gut und schnell aus aber ‹it kocks it out in a minute› gilt leider auch hier nicht.

  • am 12.05.2020 um 12:09 Uhr
    Permalink

    @Baumgartner
    In meinem Beitrag schreibe ich, dass die Erkenntnis, dass Thrombosen und Embolien eine wichtige Rolle spielen bei CoViD wichtig ist. Sie soll somit auch kommuniziert werden. Aber wieso braucht es in der Headline folgenden Satz?: «Manche Covid-19-Patienten wären nicht gestorben, wenn man ihnen rechtzeitig Gerinnungshemmer gegeben hätte.» und am Schluss: «Hätte man schon früher systematischer obduziert, wären wahrscheinlich manche Covid-19-Patienten nicht gestorben, weil man ihnen rechtzeitig Gerinnungshemmer gegeben hätte.» Ob das stimmt müssen noch Studien zeigen, da Blutverdünner insbesondere bei schwer kranken Patienten durchaus nicht harmlos sind. Es könnte in einer entsprechenden Studie auch ein negatives Resultat herauskommen. Diese Aussagen führen dann zu Kommentaren wie jener von H.R. Knecht: Dieser ist ein Schlag ins Gesicht für Pflegepersonal und Ärzte, die in den Spitälern diese Patienten gepflegt haben und von denen auch welche an CoViD erkrankt und gestorben sind. Es hat mich sehr befremdet, dass ein derartiger Kommentar aufgeschaltet wurde. Ich mag diese Art Journalismus nicht! Als ich vor einiger Zeit Infosperber entdeckte erlebte dieses Medium ganz anders und habe auch schon 2x Geld überwiesen. Die Art wie über CoViD berichtet wird ist mir jedoch zunehmend boulevardesk. Wenn ich die Kommentare lese, so scheint sich jedoch die Mehrheit nicht daran zu stören.

  • am 14.05.2020 um 16:46 Uhr
    Permalink

    @ A. Bonfiglio
    Danke für Ihre aufschlussreiche Antwort. Da ich keine erwartete, kommt meine spät. Der 2. Titel oben wirkt so gesehen deutlich «boulevardesk», wie Sie das bezeichnen.

    Was ein H.R. Knecht schreibt, hatte ich überlesen und erachte es schlicht als unnötiger unbrauchbarer Affront. Wer macht bei InfoSperber die Kommentar-Kontrolle?

    Wer handelt statt redet, kommt auch schnell in das Schussfeld Jener (Journalisten), die davon leben, Kritik zu üben. Journalistische Verwertungen kenne ich aus früherer eigener Erfahrung, auch mit Radio und TV (Schnitt). Ausgespuckt wird das, was der Medienbetreibende für gut hält und weniger, was ich genau sagen wollte.

    Wie aber schon erwähnt sind mir differente Beiträge zu einem Thema wichtig, der «Verwertungsschalthebel» in meinem Kopf soll es richten. In der ganzen Medienlandschaft sind markante Journalisten-Meinungen und differente Bilder immer dünner gesäht und ich bin froh für Alle, welche diese Lücke mit einem professionellen Anspruch zu füllen versuchen.

  • am 14.05.2020 um 20:45 Uhr
    Permalink

    Man behandelt» ‹jetzt› alle COVID Patienten mit Heparin"? Und vorher? Hat man die Patienten mit schweren Verläufen nicht antikoaguliert? Wie man das bei jedem schwerkranken Menschen zur Verbeugung einer Thrombose und Lungenembolie macht? Jeder schwerkranke Mensch, der nicht wenigstens 6 Stunden pro Tag mobilisiert werden kann , benötigt Heparin oder ein Analogon zur Prophylaxe.
    Wenn Herr Kluge diese medizinische Faustregel bei COVID -Patienten nicht angewandt hat, so hat er einen elementaren Behandlungsfehler gemacht.Den er jetzt dem Virus zur Last legt?

  • am 14.05.2020 um 23:07 Uhr
    Permalink

    @Antonio Bonfiglio:
    "Als ich vor einiger Zeit Infosperber entdeckte erlebte dieses Medium ganz anders …"
    So auch ich.

    »… und habe auch schon 2x Geld überwiesen."
    So auch ich – vielleicht waren sogar schon 3x.

    "Die Art wie über CoViD berichtet wird ist mir jedoch zunehmend boulevardesk."
    Mir auch.

    "Wenn ich die Kommentare lese, so scheint sich jedoch die Mehrheit nicht daran zu stören."
    Diesen Eindruck habe ich auch.

    Nun stelle ich noch eine Gemeinsamkeit fest: Wir sind beides Ärzte. Was schliessen wir daraus? Vermute, nichts besonderes.

    Der «Mehrheit» wird das Ziehen eines Schlusses vermutlich einfacher fallen:
    "Wenn bei Corona jemand von der Sache nichts verstehen kann, ja geradezu systemisch bezüglich dem Erkennen der ‹Wahrheit› blockiert ist, dann die Ärzteschaft. Diese Banausen wissen ja kaum, wie das mit dem ‹Blutverdünner› geht. Ausser, natürlich, jene wenigen Ärzte oder Experten, die von uns, der «schweigenden Mehrheit» als die «wirklichen» Experten erkannt wurden. Denn eines ist hier ja vom Start weg klar: Wenn irgendjemand beurteilen kann, wer nun hier «wirklich ein wahrer Experte» ist (also «würkli d’rus chunt"), dann kann das natürlich nur jemand wirklich beurteilen bzw. wissen: Ich – und die anderen, die mir dabei zustimmen! Wer auch sonst? Ist das nicht, was mit ‹Meinungsfreiheit› gemeint ist – oder etwa doch nicht? …"

    Kollegialer Gruss

Comments are closed.

Ihre Meinung

Lade Eingabefeld...