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Viel Zeit bleibt nicht, warnen Experten und fordern einen internationalen Bann für «Killer-Roboter». © futureoflive.org

AI-Experten fordern Ächtung von Roboterwaffen

Daniela Gschweng /  Tödliche autonome Waffen sollen gleich behandelt werden wie Minen und Chemiewaffen, fordern 116 Unternehmen und Tech-Spezialisten.

Es bleibe nicht viel Zeit zu handeln, schrieben 116 Experten und Unternehmen für Robotik und künstliche Intelligenz am 21. August in einem offenen Brief an die Vereinten Nationen. Die Gruppe fordert ein Verbot von Roboterwaffen, bevor es zu einem «Wettrüsten der Killerroboter» kommt. Das berichtet unter anderen das US-Wirtschaftsmagazin «Fortune».

Unter den Unterzeichnern des Briefs befinden sich prominente Namen wie Elon Musk, dem Gründer von SpaceX und Mustafa Suleyman, dem Mitgründer von Deepmind, das inzwischen zu Google gehört. Autonome Waffen könnten die dritte Revolution in der Kriegsführung einläuten, warnen die Unterzeichner, zu denen auch Vertreter von drei Schweizer Unternehmen gehören.

Wenn tödliche Technologie in die falschen Hände gerät

Der Brief beschreibt die Risiken autonomer Waffen in deutlichen Worten: Roboterwaffen könnten in die Hände von Terroristen fallen, gehackt werden oder von Despoten und Diktatoren für ihre Zwecke missbraucht werden. Das Risiko für die Zivilbevölkerung sei zu hoch.

Zudem schade die Verwendung von Robotern für kriegerische Zwecke einer «sinnvollen» Entwicklung im Bereich künstlicher Intelligenz, sagte Yoshua Bengio, Gründer des kanadischen Unternehmens «Element AI». Elon Musk hat bereits in der Vergangenheit geäussert, dass er künstliche Intelligenz für eine Gefahr für die Menschheit hält, wenn sie nicht reguliert wird.

Die Gruppe fordert von der zuständigen «Convention on Certain Conventional Weapons» (CCWUN) tödliche autonome Waffensysteme zu ächten und diese «intelligenten» Roboter-Waffen zu behandelt wie Minen oder Chemiewaffen. Ein für den 21. August angesetztes Treffen der CCWUN-Expertengruppe wurde allerdings auf November verschoben, da einige Staaten ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachgekommen waren.

Robotergesetze werden wenig beachtet

Die Diskussion über die Gefährlichkeit von Robotern ist nicht neu. Bereits 1942 hatte der Chemiker und Science-Fiction-Autor Isaac Asimov drei Robotergesetze aufgestellt, nach denen künstliche Intelligenzen dem Menschen keinen Schaden zufügen dürfen. Auch dann nicht, wenn es ihnen befohlen wird. Auf Wissenschaft und technische Entwicklung hatte das enormen Einfluss. Doch die Hersteller von autonomen Waffensystemen haben sich bisher nicht daran gehalten.

Krieg könnte unbeherrschbar werden

Seither seien Dimension und Geschwindigkeit, mit der «Killer-Roboter» Krieg führen, stark gestiegen, fährt der Brief fort. Die Kriegsführung mit Maschinen könnte für die Menschheit unbeherrschbar werden. Für ein Verbot bleibe nicht viel Zeit, wiederholen die Autoren.

Werde die Büchse der Pandora einmal geöffnet, sei sie schwer wieder zu schliessen. Was unter Umständen bereits geschehen ist, bemerkt «Fortune»: Unternehmen wie BAE Systems, MiG und andere entwickeln oder verkaufen bereits autonome Waffen.
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Diesen Beitrag hat Daniela Gschweng aufgrund eines Berichts von «Fortune» erstellt.


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2 Meinungen

  • am 23.08.2017 um 19:40 Uhr
    Permalink

    Um für die Zivilbevölkerung eine Gefahr darzustellen, brauchen die Roboterwaffen gar nicht erst in die Hände von Terroristen fallen, gehackt oder von Despoten und Diktatoren für ihre Zwecke missbraucht werden, sondern es würde genügen, wenn sie von den USA und ihren Verbündeten und deren russischen Gegenspielern eingesetzt werden.

  • am 24.08.2017 um 11:16 Uhr
    Permalink

    @F Bubenheim: Ja, richtig! Roboterwaffen sind nicht nur in den Händen von Terroristen, Despoten und Diktatoren gefährlich. «Agent Orange» ist dafür nur eines unter vielen Beispielen, die klar machen könnten, dass auch Staaten, auch die USA, und ihre Verbündeten grauenhafte Waffen einsetzen. Der Homo Sapiens hat’s weit gebracht!

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