Laemmer

Warum schweigen die Lämmer? © Westend

Darum schweigen die Lämmer!

Christian Müller /  Die westlichen Demokratien sind so strukturiert, dass sie die Macht der Mächtigen nicht tangieren. Zu einem Buch, das aufrüttelt.

Es gibt Tage, die könnte man im Nachhinein verfluchen. Aber es gibt auch Tage, deren Kalenderblatt man am liebsten einrahmen und für einige Zeit an die Wand hängen würde. So ein Tag war für mich der 30. Oktober 2018. Schon vor 8 Uhr am Morgen erhielt ich ein Mail von meinem Freund Pietro: «Ich glaube ich spinne. Lese ich jetzt die NZZ oder lese ich die WOZ?»

In der NZZ dieses Tages war auf Seite 11 ein «Seitenblick» von Milosz Matuschek, und da stand zu lesen: «Die Demokratie hatte schon für Aristoteles einen Konstruktionsfehler: Wenn alle Menschen die gleiche Stimmgewichtung haben, wie verhindert man dann, dass das Heer der Besitzlosen die wenigen Reichen enteignet? Die Antwort der amerikanischen Gründerväter, wie Madison, darauf war klar: Es braucht eine Demokratieform, die es de facto denjenigen erlaubt zu herrschen, die das Land besitzen, ohne dass dies der besitzlosen Masse auffällt: Die ‹repräsentative Demokratie› war geboren und sie hat sich bis heute im Kern nicht verändert.»

Matuschek weiter: «Für die Beschreibung dieses Umstands hat sich seit der Antike ein Bild etabliert: Die Menschen sind strukturell auch in der Demokratie immer Lämmer, die einem Herdenbesitzer gehören – egal ob sie das im Alltag spüren oder nicht. Ihre Freiheit besteht darin, aus dem politischen Personal diejenigen Hirten (Politiker) auszusuchen, die sie sympathisch genug finden, um von ihnen für ein paar Jahre im Glauben belassen zu werden, dass sie doch eine Art Kontrolle haben. Das Bild der Lämmerherde findet sich als roter Faden bei Platon, Hume, Madison, Friedrich II., Tocqueville, Russell und Lasswell, ohne dass jemals detailliert beschrieben worden wäre, wie sich dieses Verhältnis konkret im Alltäglichen artikuliert.

Und jetzt, Milosz Matuschek – und dies in der NZZ!: Diese Lücke schliesst nunmehr der Kognitionspsychologe Rainer Mausfeld (‹Warum schweigen die Lämmer?›) mit einer so schmerzhaften wie brillanten Endoskopie des gegenwärtigen politischen Systems. Mausfeld ist ein Volksaufklärer in der Denktradition Humboldts, Deweys und Chomskys, der minuziös dechiffriert, was sonst viele Bürger nur als Grundgefühl hegen: Etwas ist hier faul. Mausfeld beschäftigt sich mit dem hässlichen Arsenal, das in Demokratien genutzt wird, um die lobotomisierte (neurochirurgisch behandelte) Herde auf Kurs zu halten: Meinungs- und Empörungsmanagment, Denunziationsbegriffe zur Kanalisierung der öffentlichen Meinung, Soft-Power-Techniken und Nudging (psychologische Beeinflussung), um die Details der Umverteilung von unten nach oben zu verbergen.»

Und, Matuschek weiter unten, abschliessend: «Die Bilanz der letzten Jahre in Sachen Gleichheit vor dem Recht sieht verheerend aus. Mausfelds Buch ist ein Weckruf zur rechten Zeit: Der Demokratie laufen die Demokraten davon, während die Termiten unter den politischen Kräften begeistert an ihren morschen Rümpfen nagen. Die Zeit zur umfassenden Renovierung des Systems wird knapp. Dank Mausfeld wird nun endlich klar, wo jeder ansetzen kann, um die Demokratie zu retten: bei sich selbst.»

Nach Pietros Mail-Hinweis habe ich den «Seitenblick» natürlich sofort gelesen und gleich darauf der Buchhandlung «Alter Ego» in Luzern gemailt, dass ich – von der Ausbildung her Historiker – dieses Buch so schnell wie möglich haben muss.

«Ebenso schmerzhaft wie brillant»

Die paar Franken, es zu kaufen, und die Zeit, die 218 Seiten (ohne Register) zu lesen, haben sich gelohnt. Mausfeld öffnet dem Leser in vielen Punkten ganz einfach die Augen. «Aus dieser Sicht habe ich das noch nie angeschaut», muss man sich da öfters eingestehen. Auch wenn man bisher gemeint hat, links und rechts genügend hingeschaut zu haben.

Etliche meiner Freunde und Bekannten werden das Buch nach 20 oder 30 Seiten allerdings beiseite legen: «Ideologie halt», werden sie sagen, und die Nase rümpfen. Und sie bestätigen damit genau die Erkenntnis von Rainer Mausfeld, die mehr als nur zu denken gibt: Die Machtelite hat es geschafft, den Raum für die politische Debatte so einzuengen, dass ganz viel einfach nicht mehr zur Diskussion steht, weil a priori «unvernünftig», also ausserhalb des Diskutablen. Mausfeld kommt zum Schluss, dass die heutige Demokratie ein Insiderspiel zwischen Kartellparteien ist und dass genau so viel zur Debatte steht, dass die Grundprinzipien der Machterhaltung der Elite und des Neoliberalismus nicht in Frage gestellt werden.

Rainer Mausfeld wagt es denn auch, den Neoliberalismus recht prägnant zu definieren: Das Ziel der neoliberalen Revolution ist eine Umverteilung von unten nach oben, von Süd nach Nord und von der öffentlichen in die private Hand. Und er liefert dazu zahlreiche Beispiele. Auch wenn man das Buch dann beiseite legt und zuerst wieder ein paar Nächte darüber schlafen will: In vielen Punkten muss man einfach sagen: Ja, je mehr ich darüber nachdenke, er hat einfach recht.

Wenn der Leser, wie der hier Schreibende, ein Journalist ist und viele Jahre auch als Medienmanager unterwegs war, trifft es ihn doppelt. Mausfeld kritisiert die Medien fundamental. Sie hätten, so sagt er, willfährigst mitgeholfen, den Debattenraum so einzuschränken, dass die Machtelite nie in Gefahr geriet. Die heutige parlamentarische Demokratie ist das spezifisch zugeschnittene System, die Macht und den Besitz der Eliten nicht zu tangieren, die Masse aber in der Illusion zu belassen, mitreden zu können. So, wie im Titel schon angetönt: den Lämmern einen Hirten zu geben und sie sich so wohlfühlen zu lassen. «Wo habe auch ich als Journalist mitgeholfen, die Macht der Machteliten zu erhalten?», muss man sich da öfters fragen.

Das Folterverbot als Beispiel

Wer sich durchbeisst und das Buch nicht beiseite legt, wie es der psychologische Selbstschutz manchmal fast erfordert, kommt im letzten Kapitel auf Facts, die in aller Deutlichkeit zeigen, wie sich die Machtelite nicht zuletzt auch mit Unterstützung der Intellektuellen und der Wissenschaftler zu halten vermag. Nach dem Zweiten Weltkrieg, am 10. Dezember 1948, verabschiedeten die Vertreter aller damaligen UN-Staaten die allgemeine Erklärung der Menschenrechte, die unter anderem ein absolutes Verbot der Folter umfasst. In der Zwischenzeit aber sind die Foltermethoden mit Hilfe von akademisch geschulten Psychologen – und, zum Beispiel 2007, mit offizieller Unterstützung der «American Psychological Association» APA mit um die 150’000 Mitgliedern! – so verfeinert worden, dass es nicht mehr des körperlichen Schmerzes bedarf, wie damals in vergangenen Zeiten, um einem Menschen den eigenen Willen zu brechen. Eine grausame Kombination von Einzelmassnahmen, die allein noch nicht als Folter geächtet werden müssten, kommt zum gleichen Ziel. Man foltert jetzt «seelisch», könnte man es vielleicht nennen: Mausfeld beschreibt es en détail, braucht diesen Begriff dabei allerdings nicht. Und er zitiert, belesen wie immer, auch deutsche Rechtsgelehrte, die für Deutschland ein eigenes Folterrecht einfordern, da die Absolutheit des UN-Folterverbots den «Geist des Totalitarismus» enthalte und eine sicherheitspolitische Selbstabdankung des Staates sei…

Soweit sind wir in den letzten 70 Jahren seit 1948 also gekommen. Es wird gefoltert, wie eh und je, nur mit raffinierteren, vielleicht sogar brutaleren Methoden. Mausfeld liefert etliche konkrete Beispiele. Und aus dem absoluten Verbot soll ein länderspezifisches werden, im Interesse der Sicherheit. Und Achtung: Zur «Sicherheit» gehört auch die Erhaltung der Macht der Besitzenden und Mächtigen.

Alles gut belegt

Und Achtung: Dass Mausfelds Buch nicht einfach gut verkaufte Ideologie ist, zeigen auch die Quellen. Rainer Mausfeld ist sehr belesen und belegt seine Aussagen mit Hunderten von Literatur-Angaben. So kennt er natürlich den Satz von James Madison (1751 – 1836), wonach jede Regierungsform so gestaltet sein müsse, dass die Minorität der Reichen vor der Mehrheit der Armen geschützt ist (to protect the minority of the opulent against the majority). Oder er zitiert Harold Lasswell (1902 – 1978), der argumentierte, der Demokratie sei dann der Vorzug zu geben, wenn mit geeigneten Techniken des Meinungsmanagements sichergestellt werden könne, die Bürger in Übereinstimmung mit dem politischen System zu halten. Techniken des Meinungsmanagements hätten gegenüber den Kontrolltechniken der Diktatur den Vorteil, dass sie kostengünstiger seien als Gewalt (»cheaper than violence, bribery or other possible control techniques»).

Darum schweigen die Lämmer

Rainer Mausfeld hat das Buch unter dem Titel «Warum schweigen die Lämmer?» veröffentlicht. Sein Buch aber ist seine Antwort darauf: Weil es von oben so gewollt und mit raffiniertem Meinungsmanagement – und nicht zuletzt dank willfährigen Medien – so durchgesetzt wird.

Das Buch zu lesen macht keinen «Spass», aber es öffnet die Augen, wie nicht schnell ein anderes.

Pietro, der mir am 30. Oktober per Mail den Hinweis auf den «Seitenblick» in der NZZ gegeben hat, hat von mir eine Flasche «Castello di Cacchiano» zugut, und Milosz Matuschek müsste von der Abo-Abteilung der NZZ eigentlich eine Abo-Werbe-Prämie erhalten. Er hat mit seinem «Seitenblick» dafür gesorgt, dass ich das NZZ-Abo mindestens noch einmal für ein Jahr verlängere, trotz der jetzigen, unerträglichen Chefredaktion. Rainer Mausfelds «Warum schweigen die Lämmer?» wurde durch den NZZ-Schreiber und den NZZ-Leser für mich zu so etwas wie ein zu früh eingetrudeltes Weihnachtsgeschenk.

Zum Infosperber-Dossier:

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17 Meinungen

  • am 23.12.2018 um 12:15 Uhr
    Permalink

    Furchtbar. Danke, Herr Müller.

    Sie schreiben: «Und, Matuschek weiter unten, abschliessend: «… Dank Mausfeld wird nun endlich klar, wo jeder ansetzen kann, um die Demokratie zu retten: bei sich selbst.»

    Was heisst das? Was ist zu tun? Nur die «richtigen» zu wählen reicht offenbar nicht, wenn die Mehrheit meistens die «falschen» wählt.

    Im NZZ-Artikel zerbrechen sich die Leser auch die Köpfe. Die meisten prangern unser falsches Geldsystem an. Das weiss ich, aber was nützt es? Selbst bescheidene Ansätze wie das Vollgeld werden von der Mehrheit angelehnt. Und ich kann mich dem Geldsystem auch nicht entziehen.

    Also, was sollen die Lämmer, laut Matuschek und Mausfeld, bei sich selbst tun?

  • am 23.12.2018 um 12:16 Uhr
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    Danke Christian Müller! Ich werde «Darum schweigen die Lämmer» umgehend beschaffen und mit Garantie zu Ende lesen. Aber vermutlich werde ich nur das bestätigt finden, was ich mit wenigen Freunden schon lange vermute: Ja, wir sind Lämmer in Pseudodemokratien und füttern fleissig die Wölfe, die uns bewachen. Gefangene eben, die sich selbst bewachen…(Durrenmatt).
    Ein weitere Buch, kurze Aufregung und dann ins Gestell und zurück ins Gefängnis der schweigenden Lämmer. Auch diesen Prozess kennen wir, ein Problem das auch infosperber noch nicht gelöst hat.

  • am 23.12.2018 um 12:29 Uhr
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    Zu dieser Erkenntnis über die westlichen Demokratien bin ich schon vor vielen Jahren gekommen und ich denke, viele andere auch. So sehe ich an unser Schweizerischen Demokratie den Vorteil, dass sie mit wenig Personal (Parlamentariern) das gleiche erreicht, wie andere Länder oder die EU mit den monströsen Parlamenten. Eben, dass die Demokratie dazu dient wie im Artikel beschrieben.

  • am 23.12.2018 um 13:29 Uhr
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    Diese Besprechung ist auch ein «Weihnachtsgeschenk» (für das ich mich jetzt sogar registriert habe). Vielen Dank, Herr Müller!

    Und wer es noch nicht kennt: Die Vorträge von Rainer Mausfeld auf Youtube sind auch immer sehenswert: https://www.youtube.com/results?search_query=rainer+mausfeld

  • am 23.12.2018 um 17:34 Uhr
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    Ich möchte dem InfoSperber für diesen klaren und mutigen Beitrag danken und würde es persönlich begrüssen, wenn diese Linie mit etwas weniger Sozietalklientelismus, Political Correctness, weniger Neusprech..fortgesetzt werden könnte. Es ginge in der Tat um einen gewissen Richtungswechsel.

    Neben Mausfelds «Lämmern» sind sicher auch weitere neuere Schriften von Interesse wie «Lügen die Medien ?» , «Wer den Wind sät,» usw. und, nach wie vor, viele weiter zurückliegenden Bücher etwa zum Golfkrieg, Ruanda, Jugoslawien, hier insb. «Les vérités yougoslaves ne sont pas toutes bonnes à dire» von Jaques Merlino, ed.1994, mit zwie äusserst wichtigen, dem Publikum vorenthaltenen Briefen von Perez de Cuellar 1991 an Genscher und die EU, sowie von Papst Woityla 1993 an Boutros-Boutros Ghali.

    Wie der Rezensor Chr. Müller sich auch über die NZZ Gedanken macht, habe ich diese Zeitung nach vierzigjähriger Leserschaft aus ähnlichen Motiven gekündig. Absolut ohne jede Illusion, dass etwa der Tagesanzeiger für mich heute akzeptabler wäre, im Gegenteil.

  • am 23.12.2018 um 17:38 Uhr
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    Danke für den fundierten Artikel von Christian Müller, ist sehr anregend.

    Ich frage mich: Sollten die «Lämmer» nicht in einen weltweiten, allgemeinen Geburtenstreik treten? Das könnte die Gehirnwindungen der sogenannten Eliten vielleicht zum Umschalten auf Menschlichkeit anregen –so rund um das Fest der Geburt.

  • am 23.12.2018 um 18:38 Uhr
    Permalink

    Heureka! – Würd ich sagen.

  • am 24.12.2018 um 08:12 Uhr
    Permalink

    Brot und Spiele…

  • am 24.12.2018 um 12:32 Uhr
    Permalink

    @Albert Deucher: Erkenntnis birgt immer auch die Gefahr des Irrtums. Der Kanton Zürich allein hat nachweislich mehr Beamte als die gesamte EU! Trost: im Kanton Zürich funktioniert immerhin noch einiges…

  • am 26.12.2018 um 13:07 Uhr
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    Danke, kein Aufsteller aber ein Reminder, hochinteressant ausgeführt und untermauert. Klingt leider ziemlich ausweglos, das Ganze…

  • am 26.12.2018 um 14:24 Uhr
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    Obschon der Autor des Buches meiner Meinung nach recht hat, ist er ein Heuchler, denn er verkauft sein Buch, statt es zum Nulltarif zur Verfügung zu stellen. Somit beteiligt er sich ja selber am Spiel der Geld Umverteilung und der Macht. Der letzte Mensch von dem ich weiss der dies nicht getan hat (obs den nun gab oder nicht spielt in dem Zusammenhang keine Rolle) war Jesus und selbst die Geschichte zeigt uns, dass der Aufstand gegen das System teuer bezahlt wird.

    Der Grundlegende Fehler, oder wie alles begann? Menschen haben Land in Besitz genommen, will sagen irgendjemand hat irgendwann behauptet: der Flecken Erde gehört mir. Da wir das kaum rückgängig machen können ("Kommunismus» mit Weltregierung wird wohl Utopie bleiben) bleibt uns nur, uns einzufügen in das System, dass kann man mit mehr oder weniger Kollateralschäden vollziehen, wenigstens darüber haben wir +/- die Entscheidungsfreiheit.

  • am 26.12.2018 um 14:28 Uhr
    Permalink

    Ein guter und wichtiger Artikel, der so Einiges erklärt! Grosses Lob!

    Was ich dabei noch vermisse und mangels vorliegendem Mausfeld-Buch jetzt auch nicht selbst gleich nachsehen kann, ob das dort mit beleuchtet wird, sind gewisse «ergänzende» Rollen in diesem «Demokratie-Gemengespiel» als Mitspieler.

    Wie sind die genaueren Rollen und anteiligen Aufgabenverteilungen dabei von den Kirchen, den Gewerkschaften, wie von Verbänden (Arbeitgeber, Verbraucher usw.)?

    Desweiteren, welche Mechanismen halten die «Leinen» bei den Redaktionen kurz, damit solche Artikel und das Thema an sich, nur mal ausnahmsweise aufkommt. Warum schreiben in wesentlichen Dingen davon fast alle Zeitungen so ziemlich dasselbe.

    Was sind die speziellen Rollen hierbei von den Presselieferanten wie AP, Reuters, DPA usw.

  • am 26.12.2018 um 21:37 Uhr
    Permalink

    Danke für den Artikel.
    Habe das Buch als Hörbuch und fast fertig gehört.
    Es ist sehr empfehlenswert um das diffuse Gefühl «das etwas nicht stimmt» zu kanalisieren und zu verstehen wie die Elite uns mit fragmentierten Informationen unpolitisch halten will.
    Konkrete Handlungsempfehlungen konnte ich noch nicht ableiten.
    Wenn es uns aber gelingt die nächste Wirtschaftskrise durchzustehen, ohne die Schwächsten zu opfern oder wieder in Rassismus abzugleiten ist schon viel erreicht.
    Lasst Euch nicht gegeneinander aufhetzen z. B. alte gegen junge usw.

  • am 29.12.2018 um 17:25 Uhr
    Permalink

    Ja, angesichts der absoluten Hegemonie der Ideologien bürgerlicher Prägung ist eine «Lösung» des beschriebenen Problems ein Ding der Unmöglichkeit. Aber mindestens könnte die Erkenntnis langsam reifen, dass Demokratie in Tat und Wahrheit (wie manches andere Problem) unter kapitalistischen Kräfteverhältnissen nicht durchsetzbar ist. Geld befiehlt! Wer hat dem wird gegeben! Wer zahlt bestimmt! Entweder wir finden uns damit ab – und dann können wir auch darauf verzichten uns zu beteiligen – oder wir schaffen konsequent andere Voraussetzungen. Das beginnt im Kopf und entwickelt sich (sagt der Optimist) zur Tat.

  • am 3.01.2019 um 11:39 Uhr
    Permalink

    Das Buch habe ich nicht gelesen, aber einiges darüber.
    Systemkritik finde ich gut und wichtig. Doch bloss mit Einsicht und Groll auf «die da oben» oder die «Elite» oder «die Wirtschaft» oder «die Politik» kommen wir nicht weiter. Und wir sollten uns bewusst sein: Auch in kleinsten Organisationsformen von mehreren Menschen gibt es immer praktisch sofort Missstände. Wir sind Egoisten.

    Wo sind die Visionen? Oder gar Vorschläge?
    Mit welchen Modellen soll es besser laufen? Und zwar realistisch, also mit Einbezug von so sehr menschlichen Eigenschaften wie u.a. Gier nach Macht, Geld und Besitz?

  • am 5.01.2019 um 12:21 Uhr
    Permalink

    Das Buch werde ich lesen. Hier nur zum Detail Folterverbot. Bekanntlich haben die USA grosse Probleme mit der Folter: sie dürfen nicht und wollen doch. Darum Guantanamo und darum die für mich neue Perversion, die wissenschaftlich fundierte psychische Folter, die angeblich legal sein soll. Das ist sie ganz gewiss nicht: Artikel 1 der UN-Antifolterkonvention bezeichnet als Folter „jede Handlung, durch die einer Person vorsätzlich große körperliche oder seelische Schmerzen oder Leiden zugefügt werden….». Weil sich das Folterverbot an die Staaten richtet, ist es den Staaten verboten zu foltern. Also dürfen auch die USA ihre Schergen weder am Nord- oder Südpol foltern lassen. Und in für 4’000 USD pro Jahr als Flottenbasis gemieteten und vertragswidrig als Gefängnis missbrauchten Gebieten auch nicht.

    Warum schreibe ich das? Weil es immer gleich läuft: Man will einen an sich geregelten Fall abweichend behandeln. Dazu machte man ihn kompliziert. Und am Ende verstehen die Laien nur noch, dass dass das, was für sie klar und unbestritten ist, etwas ganz anderes als der konkrete Fall sein soll. Nun meinen sie, sie müssten sich damit abfinden. Es ist ja nur zu ihrem Schutz und sowieso sind nur die Linken dagegen.

  • am 14.06.2019 um 19:19 Uhr
    Permalink

    Folgende Vorträge dringend zu empfehlen
    "KenFM im Gespräch mit: Prof. Rainer Mausfeld ("Warum schweigen die Lämmer?")"
    https://www.youtube.com/watch?v=Vk3_M9ylbQY&t=370s

    Prof. Rainer Mausfeld über die repräsentative Demokratie
    https://www.youtube.com/watch?v=peprtIZJiwQ&t=74s

    "Rainer Mausfeld zu den „Gelbwesten“, Neoliberalismus, Migration und Elitendemokratie» besonders ab 11:30
    https://www.youtube.com/watch?v=mdchIFjToG8&t=708s

    "Der Markt regelt gar nichts – Prof. Heinz-Josef Bontrup im Gespräch"
    https://www.youtube.com/watch?v=qPl1_TzLuMs&t=447s

    "SWR2- Christoph Butterwegge/ Uni Köln- über das «Bedingungslose Grundeinkommen» (BGE) ( 15.11.09)"
    https://www.youtube.com/watch?v=xSED1e-cN4I

    auch
    "Das bedingungslose Grundeinkommen zerstört den Wohlfahrtsstaat"
    https://www.bpb.de/dialog/netzdebatte/217778/das-bedingungslose-grundeinkommen-zerstoert-den-wohlfahrtsstaat

    "Immanuel Wallerstein: Die globale Systemkrise und der Kampf um eine postkapitalistische Welt"
    https://www.youtube.com/watch?v=l78FopWUxko&t=4s

    "Noam Chomsky über deutsches Spardiktat, Sozialkürzungen und Freihandel in Europa und den USA"
    https://www.youtube.com/watch?v=LsnZZJU4etU&t=110s

    Professor Flassbeck «Der Staat ist keine schwäbische Hausfrau"
    https://www.youtube.com/watch?v=usiVEn1inSQ&t=382s

    "Noam Chomsky: Donald Trump is a Distraction"
    https://www.youtube.com/watch?v=iSITfEua2fo

    Die Einzige Weltmacht
    https://de.wikipedia.org/wiki/Die_einzige_Weltmacht:_Amerikas_Strategie_der_Vorherrschaft

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