SSS-DAS-SPIEL

Patrick Jerg: Das Spiel © zvg

Das Spiel: Fühl den Rhythmus!

Patrick Jerg /  Im rhythmischen Einklang spielen wir uns gemeinsam durch den nächsten Beat. Die Katze sorgt dabei für eine gewisse Synchronität.

Der Name des Spiels sorgt für den richtigen Rhythmus, denn bei «Miezekatze» geht es musikalisch zu und her. Genauer gesagt, es muss gebeatboxt werden. Beim Beatboxen imitiert man mit dem Mund Geräusche oder Töne, im besten Fall rhythmisch angeordnet. Mit der Vorlage der Mie-ze-kat-ze erhält man einen astreinen Viervierteltakt, den man so richtig in Szene setzt. In einem Tutorial erlernt man das Spiel mit vier vorgegebenen Aktionskarten. Nach einer kurzen Instruktion startet man sofort.

In jeder Runde gibt eine Anführerin, die «Beatzekatze», den Takt vor. Sie spricht zwei Mal laut «Miezekatze» und groovt die restlichen Personen am Spieltisch ein. Danach werden alle aktiv. Es folgt eine erste Aktionskarte, die vorgibt, dass man seine Nachbarn mit den Fäusten nett grüssen soll, während man «Miezekatze» sagt. Den Teil der Aktionskarten spielt man immer drei Mal durch. Zum Schluss kommt ein selber einstudiertes Ende: Ein Jubel, ein Geräusch, eine lustige Grimasse – der Fantasie sind fast keine Grenzen gesetzt. Das Schlussszenario bestimmt man vorgängig. Es bleibt während einer Partie dasselbe.

Langsam Fahrt aufnehmen

Ein Szenario ist erfolgreich, wenn es ohne Fehler von allen Beteiligten absolviert wird. Zum Glück besitzt man neun Katzenleben, wenn einmal etwas rhythmisch daneben geht. Nach der ersten Karte folgt eine zweite. Die erste Karte wendet man, dadurch muss man sich die erste Aktion merken. Die zweite Karte möchte, dass wir eine kleine Plüschmaus an unsere rechten Nachbarn weitergeben, während wir «Miezekatze» sagen. Erneut legt die «Beatzekatze» zwei Mal vor. Es folgen die Begrüssung per Faust und die Weitergabe der Mäuse in einer dreimaligen Schleife, bevor es zum Schluss geht. Und die Gruppe am Tisch reibt sich verwundert die Augen, wie reibungslos das doch funktionieren kann.

«Miezekatze» hat zahlreiche Aktionskarten auf Lager. Mit lustigem Spielmaterial muss man einiges anstellen: Würfel stapeln, Katzenklos reinigen oder Luftgitarre spielen. Hat man das Spielprinzip begriffen, wagt man sich an vorgegebene Challenges oder versucht, mit der Gruppe einen Highscore aufzustellen. Wie viele Karten schafft man, bevor die Katzenleben enden?

Der Rhythmus, bei dem jeder mit muss

Besonders in grösseren Spielrunden entfaltet «Miezekatze» seinen spielerischen Glanz. Rhythmisch steigert man sich zu Höchstleistungen, denn das Ganze klingt auch noch gut. Selbst wenn man solchen Mitmachspielen skeptisch gegenübersteht, «Miezekatze» zieht einen blitzschnell ins Spiel hinein. Was eben noch peinlich war, wird zur nächsten Challenge. Lächeln und erstaunte Blicke wechseln sich im Viervierteltakt ab. Man glaubt es kaum, wozu so eine Spielgruppe in der Lage ist.

Beatboxen kann also ganz einfach sein, wenn eine Katze im Spiel ist. Die rhythmischen Sprechgesänge lassen sich mit Kindern ebenso gut spielen wie mit Erwachsenen. Mit dem kleinen Merkelement bei den Aktionskarten sind Kinder meist noch im Vorteil. Doch bei «Miezekatze» ist die Gruppe der Star und man freut sich jedes Mal, wenn eine Kartenreihe optimal verläuft und gelingt.

____________________

Miezekatze
Miezekatze

Miezekatze

Ein Partyspiel von Ralf zur Linde und Jens Merkl
Illustrationen: Sonja Müller

Für 2-6 Personen
Ab 8 Jahren | ca. 15 Minuten
Verlag: Edition Spielwiese | ca. 35 Fr. / 30 Euro


Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors

Patrick Jerg betreibt seit 14 Jahren die Webseite brettspielblog.ch und veröffentlicht regelmässig Spielkritiken über Brett- und Kartenspiele.
_____________________
➔ Solche Artikel sind nur dank Ihren SPENDEN möglich. Spenden an unsere Stiftung können Sie bei den Steuern abziehen.

Mit Twint oder Bank-App auch gleich hier:



_____________________
Meinungen in Beiträgen auf Infosperber entsprechen jeweils den persönlichen Einschätzungen der Autorin oder des Autors.

Zum Infosperber-Dossier:

Portrait Patrick Jerg 2

Das Spiel: Alle Beiträge

Spielen macht Spass. Und man lernt so vieles. Ohne Zwang. Einfach so.

War dieser Artikel nützlich?
Ja:
Nein:


Infosperber gibt es nur dank unbezahlter Arbeit und Spenden.
Spenden kann man bei den Steuern in Abzug bringen.

Direkt mit Twint oder Bank-App



Spenden

Ihre Meinung

Lade Eingabefeld...