NZZ 9.11.2024

NZZ-Gastbeitrag vom 9. November 2024 © NZZ

Ukraine-Krieg: Herzinger hetzt pauschal gegen Mearsheimer

Urs P. Gasche /  Wer die Nato für den Krieg mitverantwortlich macht, wird als «Verschwörer» und «plumper Schallverstärker von Putin» diffamiert.

Regelmässig lädt die «NZZ» Soziologen, Philosophen oder Historiker ein, die Russland in Gastbeiträgen als eine inhärent böse imperialistische Macht darstellen. Die Autoren von oft unbekannten Universitäten oder Think-Tanks ordnet die «NZZ» politisch nicht ein. Im laufenden Informationskrieg vertreten die meisten die Politik der Nato und der USA.

Richard Herzinger Globalist
Richard Herzinger

Nicht zum ersten Mal bekam auch Richard Herzinger Gelegenheit, die Plattform der «NZZ» für seine Tiraden zu nutzen. Am 9. November hatte er es auf den «US-Politologen John Mearsheimer» abgesehen. Dieser verurteilt Russlands Krieg klar, sieht aber die Ausweitung der Nato an die russische Grenze als das Hauptmotiv Russlands. 

In einem Gastbeitrag auf Infosperber vom 21. September 2024 hatte John J. Mearsheimer seine Argumente sachlich und ausführlich dargestellt. Sie sprechen dafür, dass die USA und ihre Verbündeten den Krieg provozierten, und dass Putin keine imperialistischen Absichten hat. 

Man kann den Argumenten des Professors für Politikwissenschaften an der University of Chicago mit Argumenten entgegnen und damit zur Aufklärung und Meinungsbildung beitragen.

Doch Richard Herzinger, laut «NZZ» «freier Publizist in Berlin», ging auf die Argumente von Mearsheimer nicht ein. Vielmehr unterstellte er ihm pauschal, ein «plumper Schallverstärker der Desinfomationskriegsoperationen des Kreml» zu sein, der «Sympathien für den Putinismus» hege. 

Damit nicht genug: Mearsheimer sei ein «wesentlicher Taktgeber» eines weitverzweigten politischen, intellektuellen und akademischen Netzwerks, das versuche, «den Verteidigungswillen der westlichen Demokratien zu untergraben und das Ausmass der Bedrohung Russlands […] zu leugnen oder herunterzuspielen».

Dass sich Russland durch die Ausweitung der Nato […] innerhalb seiner Einflusszone bedroht fühlen musste, sei ein «antiwestliches Verschwörungskonstrukt, das sich mit den propagandistischen Vorgaben des Kreml deckt».

Herzinger kann nicht verstehen, dass «der in akademischen Kreisen weitherum geschätzte Mearsheimer» den «Anschein politikwissenschaftlicher Seriosität» erwecke. Trotz seiner «nur vermeintlich» konsistenten Theorie über die Gesetzmässigkeiten der Weltpolitik» geniesse er in der Fachwelt nach wie vor den «Rang eines zwar kontroversen, aber dennoch kompetenten Strategieexperten».

Doch Mearsheimer leugne die imperialen Absichten des Kreml-Regimes, obwohl «die Invasion der gesamten Ukraine [ihn] brutal widerlegt» habe.

Journalist und «NZZ»-Gastautor Herzinger greift kein einziges Argument von Professor Mearsheimer wörtlich auf, um es zu kontern. Vielmehr stellt er ihn pauschal in eine Ecke.

Die «NZZ» gab dem diffamierten Professor John J. Mearsheimer keine Gelegenheit für eine Stellungnahme.


«Mearsheimers Zerrbild erinnert an ein antisemitisches Stereotyp»

Herzinger wirft Mearsheimer auch Antisemitismus vor. Im Jahr 2007 hatte Mearsheimer das Buch «Die Israel-Lobby» publiziert (Herzinger: «ein Pamphlet»), in dem er den enormen Einfluss der Israel-Lobby in den USA an die Öffentlichkeit brachte. Dazu Herzinger: «Dieses Zerrbild erinnert an das alte antisemitische Stereotyp vom Judentum als einem Fremdkörper im Inneren der Nationen.»

Mearsheimer sei auf einem Auge blind, schrieb Herzinger in der «NZZ»: «Heute wirft Mearsheimer Israel vor, in Gaza einen Genozid zu verüben, während er den von Russland in der Ukraine tatsächlich begangenen Genozid verschweigt.»

Es gibt keinen objektiven Beleg dafür, dass sich die israelischen Streitkräfte nicht an die Vorgaben des humanitären Völkerrechts halten würden.

Richard Herzinger am 7.12.2023 in «Jüdischer Allgemeine»

Den «Kardinalfehler» von «Realisten» wie Mearsheimer ortet Herzinger in deren Irrglauben, «aggressive Regimes gäben sich damit zufrieden, dass man sie innerhalb ihrer ‹Einflusszone› nach Belieben schalten und walten liesse». In Wahrheit wollten Russland und auch China die «liberalen westlichen Demokratien zerstören» und «die internen Schaltstellen der westlichen Gesellschaften kontrollieren». 

Dieser Gastbeitrag in der «NZZ» reiht sich in viele andere mit der gleichen Stossrichtung ein.


Zwei Sichtweisen

«Putins Russland ist imperialistisch. Es wollte sich die Ukraine schon immer einverleiben. Als Nächstes wären die baltischen Staaten und Polen dran, falls Russland in der Ukraine gewänne und die Krim und den Donbas behalten könnte.» 
Das ist die eine Sichtweise. Über diese werden wir fast täglich informiert.

«Die Nato wollte sich an die Grenzen Russlands ausdehnen und dort Raketen stationieren. Die USA wollten Russland schon lange schwächen und von Westeuropa abkoppeln. Seit dem russischen Angriff ziehen es die USA vor, Russland lieber mit einem andauernden Krieg zu schwächen, als eine neutrale Ukraine zu akzeptieren.» 
Das ist die andere Sichtweise. 

Diese beiden gegensätzlichen Sichtweisen sind Teile des Informationskriegs und beeinflussen selektiv die Informationen, welche Regierungen und Medien verbreiten.

Doch selbst wenn der Krieg nach der zweiten Sichtweise – ohne Nato in der Ukraine – vermeidbar gewesen wäre: Der Angriffskrieg Russlands und die Kriegsverbrechen sind ein krasser Verstoss gegen das Völkerrecht. Das Uno-Recht auf Selbstverteidigung gemäss Artikel 51 der Uno-Charta setzt einen bewaffneten Angriff voraus. Von einem solchen war Russland nicht betroffen.

Ebenso völkerrechtswidrig wäre ein präventives militärisches Eingreifen der USA, falls Kuba, Venezuela, Nicaragua oder Mexiko es den Chinesen oder den Russen erlauben würden, Raketen zu stationieren. Die USA würden dies wohl nicht zulassen – Völkerrecht hin oder her.
Urs P. Gasche.


Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors

Keine
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Meinungen in Beiträgen auf Infosperber entsprechen jeweils den persönlichen Einschätzungen der Autorin oder des Autors.

Zum Infosperber-Dossier:

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Die Ukraine zwischen Ost und West: Jetzt von Russland angegriffen

Die Ukraine wird Opfer geopolitischer Interessen. Die Nato wollte näher an Russland. Seit dem 24.2.2022 führt Russland einen Angriffskrieg.

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Kritik von Zeitungsartikeln

Printmedien üben sich kaum mehr in gegenseitiger Blattkritik. Infosperber holt dies ab und zu nach.

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14 Meinungen

  • am 14.11.2024 um 09:51 Uhr
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    Selber denken macht schlau: anders als die USA gab sich bereits die UdSSR mit dem nach dem 2. WK geschaffenen Ring an Satellitenstaaten zufrieden. Sie war bereit, den status quo zu akzeptieren. Sogar die Aufgabe der DDR zugunsten eines neutralen Deutschlands wurde angeboten. Es gab keine von der UdSSR irgendwie gelenkten Umsturzversuche in den restlichen europäischen Staaten. Die griechischen Kommunisten wurden gar preisgegeben. Die UdSSR war notorisch zögerlich, kommunistische oder linke Regierungen in Asien, Afrika und Südamerika zu unterstützen, weil die Ressourcen gerade so für die Sicherungen des eigenen Herrschaftsbereichs ausreichten. In Angola musste sogar Kuba aktiv werden. Heute steht Russland vor ähnlichen Problemen. Eine Eroberung und Verwaltung des Baltikums oder Polens ist weder militärisch noch personell irgendwie möglich. Der vielbeschworene Imperialismus des heutigen Russland ist schlicht nicht existent weil die internen Probleme viel zu gravierend sind.

  • am 14.11.2024 um 09:59 Uhr
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    Die Presse 08.11.2024 um 21:21 von Eduard Steiner: «Wirtschaftliches Fazit aus dem Ukrainekrieg: „Die USA sind eindeutig ein Sieger. Europa ist ein Verlierer.“ Der Ukraine-Krieg ist ein gigantisches Geschäft und die saudischen und amerikanischen Gas-Ölbarone und die globalen Rüstungs-Konzerne scheffeln Kohle. Möglich, dass erkannt wurde, wenn ständig der russische Präsident Putin verteufelt wird, dann kommt die breite Masse nicht auf die Idee, dass es nur um die Kohle geht und Kontinental-Europa zum wirtschaftlichen und politischen Zwerg zu degradieren. Möglich, dass in Washington noch nicht erkannt wurde, dass am Schluss die Chinesen die grossen Gewinner sein werden. Vereinfacht zusammengefasst: Die Politik wurde zum Werkzeug von Kriegsgewinnerlen. Das Resultat: «Weltpolitik als abgekartetes Spiel» von Geschäftemachern.
    Gunther Kropp, Basel

  • am 14.11.2024 um 11:42 Uhr
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    Es ist der deutlichste Beweis für Propaganda und Manipulation, wenn Analyse, die erklärt und begreiflich macht und so erst die Bildung einer unabhängigen Meinung ermöglicht, diffamiert wird. Interessant in diesem Zusammenhang ist auch, wie Verschwörungstheoretiker ihren Gegnern jeweils vorwerfen Verschwörungstheoretiker zu sein.

  • am 14.11.2024 um 12:45 Uhr
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    Diese unsägliche Hetzerei gegen andere Meinungen (Argumentum ad personam) sagt nichts aus über die Verleumdeten, aber sehr viel über die Hetzer selbst. Es lässt darauf schliessen, dass diese Hetzer ein insichgeschlossenes, totalitäres Weltbild haben.

    Eine Argumentation die nur aus Kampfbegriffen besteht, bestätigt eher die bekämpfte Meinung.

  • am 14.11.2024 um 13:10 Uhr
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    Die ganze Diskussion um den Präventivkrieg Russlands gegen die USA und die NATO in der Ukraine ist substanzlos. Man nehme eine Landkarte von Europa und vergleiche die wandernden Grenzen der NATO mit den Grenzen Russlands. Während sich die Sowjetunion (Warschauer Pakt) und später Russland in den letzten 20 Jahren von der Elbe bis hinter ihre eigene Westgrenze zurückgezogen hat, ist die USA-geführte NATO im selben Umfang bis an ihre aktuelle Ostgrenze (also die Grenze zu Russland) vorgestoßen. Ein einziger Blick auf eine Landkarte reicht, um zu sehen, wer hier expandiert und imperiale Gelüste hat. Die Russen sind’s offensichtlich nicht. Leider sind heute Fakten gegen Ideologie und Propaganda oft wirkungslos, und die Manipulation der Menschen hat einen neuen Höhepunkt erreicht.

  • am 14.11.2024 um 14:03 Uhr
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    Anstatt immer neue Beispiele von Propaganda zu beleuchten, wäre es nicht an der Zeit, die politischen und finanziellen Verstrickungen aufzudecken, die dazu führen, dass unsere Main Stream Medien zu Propaganda Zwecken missbraucht werden? und dann die Verantwortlichen vor Gericht zu ziehen. Eine Demokratie funktioniert nur mit seriösen Medien.

  • am 14.11.2024 um 16:43 Uhr
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    Wie kann man nur so blind und ignorant wie Herzinger sein! Bei der enormen militärischen Überlegenheit des Westens wird Russland sich hüten, einen NATO-Staat anzugreifen – jetzt und in absehbarer Zeit. Der Vielvölkerstaat Russland hat genug mit sich selbst zu tun und wäre gar nicht in der Lage, (theoretisch) besetzte Gebiete zu kontrollieren oder zu verwalten.

    Anders dürfte es aussehen, wenn es um die staatliche Existenz Russlands geht, z.B. ein Angriff mit Taurus o.ä., bei dem nicht erkennbar ist, ob atomar bestückt. Dann wäre klar, dass entsprechend seiner Nukleardoktrin der Westen (und wegen seiner «Drehscheibenfunktion» insbesondere Deutschland) sofort das Ziel russischer Nuklearwaffen sein wird (use it or loose it). Dann nützte auch die aktuell irrsinnige Hochrüstung der Bundeswehr nichts und die konventionellen Streitkräfte wären absolut sinnlos. Die Rüstungsmilliarden sind aus dieser Sicht komplett verlorenes Geld, das sichtbar an allen Ecken und Enden fehlt.

  • am 14.11.2024 um 16:56 Uhr
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    Meine eigene NZZ-Erfahrung reicht zurück in die Zeit, als sie noch 3 (drei) Ausgaben täglich herausgab, seither bin ich ununterbrochen NZZ-Leser. Soviel zur Einordnung.

    Ich mag mich nicht an ein Thema erinnern, in dem die NZZ so einseitig und undifferenziert unterwegs war, wie im Thema Ukraine-Krieg. In der Diskussion zu Deutschland plädiert sie regelmäßig dafür, man könne eine AfD auf Dauer nicht ausschließen. Und und genau das betreibt sie beim Ukraine-Thema. Alle Politiker, Wissenschafter, Publizisten etc., die in bezug auf die kontinuierliche Ausweitung bzw. die Ausweitungsbestrebungen des Westens (Nato und EU) hin zur russischen Grenze von einem Fehler sprechen und das argumentieren, werden von der NZZ kategorisch gestrichen, ausgegrenzt und mit fraglichen Beiträgen bekämpft. Dabei hat sogar Stoltenberg nach seinem Ausscheiden als Nato-Genralsekretär davon gesprochen, daß die Nato-Ost-Erweiterung als russisches Motiv nicht einfach weggewischt werden kann.

    • am 16.11.2024 um 19:09 Uhr
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      Ein Beispiel eines ausgegrenzeten Ukraine-Experten ist der Schweizer Jacques Baud, welcher das Buch «Putin – Herr des Geschehens?» verfasste. Der Ökonom und Diplomat Baud leitete u.a. die Doktrin für friedenserhaltende Massnahmen der UNO und war beteiligt an den NATO-Missionen in der Ukraine. Sein Insider-Wissen ist riesig und das Buch ist sehr quellenreich. Es ist deshalb allen Lesern zu empfehlen, die mehr über die Hintergründes des Konflikts erfahren möchten. Typischerweise wird Jacques Baud von all den Medien, welche sich dem NATO-Narrativ verpflichtet fühlen, völlig ignoriert.

  • am 14.11.2024 um 17:24 Uhr
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    Wieder so ein tendenziöser NZZ-Kommentar ohne Argumente oder Quellenangaben. Diese häufen sich in letzter Zeit auch in NZZ und Tages-Anzeiger. Sie sind sicher billiger als seriös recherchierte Artikel …

  • am 14.11.2024 um 20:03 Uhr
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    Michail Gorbatschow im Jahr 2009
    „Die deutsche Presse ist die bösartigste überhaupt“
    1989, vor 20 Jahren, brach die DDR zusammen, ohne dass die Sowjetunion eingegriffen hätte. Verantwortlich dafür, dass eine friedliche Revolution und später auch die deutsche Einheit möglich wurde, Michaeil Gorbatschow – damals Generalsekretär der KPDSU, anschließend der erste Präsident der Sowjetunion. Meine Kollegin Sabine Adler hatte die Gelegenheit zu einem Interview mit Michail Gorbatschow in Moskau
    Als Präsident Putin in München auftrat, hat er nichts Neues verkündet. Dass er das aber mit ziemlich vielen Emotionen verband, war vielleicht das einzig Neue. Und wie empfindlich haben darauf die Politiker reagiert. Russland will niemanden bekämpfen. Wozu auch? Russland hat alles, was es braucht.

  • am 14.11.2024 um 23:06 Uhr
    Permalink

    Insider werden die NZZ längst durchschaut haben. Das Problem ist aber: Die Masse ist apolitisch bzw. glaubt was sie hört (Abilene-Paradox, Mediokratie, Normopathie). Was sie wahrnimmt sind Massenmedien. Das heisst, es ist nur eine Frage der Zeit, bis der stete Tropfen den Stein gehöhlt hat. Die meisten Medien sind in der Hand der Reichen. Warren Buffet: «Es herrscht Klassenkrieg, richtig, aber es ist meine Klasse, die Klasse der Reichen, die Krieg führt, und wir gewinnen.»
    Waren Alphabet Inc. (z.B. Google), Google (z.B. Youtube), Paypal, Ebay, Amazon und weitere, jemals staatlich, genossenschaftlich, demokratisch? Sind sie nicht seit jeher einzig auf freiwilliger Basis bzw. solange es ihnen passt, «Service Public», also für alle da? Ist es nicht der Kern des Kapitalismus, der Sinn des Eigentums, dass der Unternehmer allein entscheidet (autokratisch)?
    «(…) Wenn man die Kontrolle über das Geld hat, kontrolliert man die Welt.» (Henry Kissinger)

  • am 15.11.2024 um 09:42 Uhr
    Permalink

    =>Jürgen Schiebert, Potsdam am 14.11.2024
    Ihr Hinweis «Blick auf die Landkarte» ist sicher noch kein BEWEIS dafür, daß Putin ganz andere Probleme hat als die Eroberung des Baltikums etc. – aber es ist ein INDIZ und deren gibt es viele.
    Sie alle weisen darauf hin, daß die UdSSR und dann Rußland mut- und böswillig vom Westen als Aggressor dargestellt wurde und wird. Alle, die die Fakten nüchtern betrachten, wissen das.
    Es gibt jedoch ein häßliches ABER :
    Das ist der strategische Fehler des Angriffs auf die Ukraine. Putin hat damit dem Westen eine Steilvorlage geliefert. Es sei dahingestellt, wie es dazu kommen konnte. Die entscheidende Frage ist : wie kann dieser Fehler korrigiert werden, genauer : was kann – von denen, die das Problem erkannt haben und guten Willens sind – getan werden, um Putin zum Umdenken zu bewegen. Ich kenne die Antwort nicht, allenfalls die Richtung möglichen Handelns. Aber dazu gehört GANZ SICHER NICHT «Taurus aus Deutschland auf Moskau».

  • am 15.11.2024 um 10:33 Uhr
    Permalink

    Putin ‚imperialistische Absichten‘ zu unterstellen, halte ich für ein Propagandamärchen, allerdings ein im Westen weit verbreitetes. Und überdies, hätte Russland genügend Truppen für ein ‚imperiales‘ Reich?
    Beim Lesen des Artikels in der NZZ dachte ich, dass die NZZ ja noch weitere „freie Publizisten aus Berlin“ zu Worte kommen lassen könnte. Es gibt sicher eine Menge davon.
    Es gibt nicht nur Mearsheimers Buch „Die Israel-Looby“, die Herzinger „ein Pamphlet“ nennt, sondern auch ein Buch von Ilan Pappe über die „Ethnische Säuberung Palästinas“ oder „Die Erfindung des jüdischen Volkes“ von Shlomo Sand oder „Die Mythen des Zionismus“ von John Rose und viele andere, welche die Geschichte Palästinas und Israels schildern. Das sind nicht alles „Pamphlete“. Es gibt anderseits auch viele, die den Zionismus und die Landnahme verteidigen, nicht nur die Bibel, welche das jüdische Volk, als das von Gott auserwählte betrachtet, das ihnen das Recht gab, die Kanaanäer aus dem Land zu vertreiben.

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