Corona Pandemie Social Distancing

Es gab keinen Zusammenhang zwischen der Übersterblichkeit und wie streng die Anti-Corona-Massnahmen waren. © AndreyPopov / Depositphotos

Übersterblichkeit: «Die meisten waren keine Corona-Toten»

Martina Frei /  Der Versicherungsmathematiker Matthias Reitzner analysiert die Übersterblichkeit während der Pandemiejahre.

Der Mathematik-Professor Matthias Reitzner und der Psychologie-Professor Christof Kuhbandner berechneten die Übersterblichkeit in Deutschland und Österreich. Im ersten Teil dieses Interviews erläuterte Matthias Reitzner die Resultate, die er so nicht erwartet hatte. Im dritten Pandemiejahr verstarben in Deutschland mehr Menschen als im ersten und zweiten Pandemiejahr zusammen. Und je mehr geimpft wurde in den Bundesländern, desto höher stieg dort die Übersterblichkeit an. Hier der zweite Teil des Interviews.

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Das Forschungsinstitut der «Barmer»-Krankenkasse hielt Ihre früheren Berechnungen für «nicht haltbar». Es wies zum Beispiel darauf hin, dass die Grippe Ende 2022 viele Todesfälle verursacht habe. Die starke Grippe hat auch laut der (von Ihnen im ersten Teil des Interviews erwähnten) Studie in «The Lancet Regional Health – Europe» im Jahr 2022 zur Übersterblichkeit beigetragen.

Die medizinischen Gründe für die Übersterblichkeit können aus den uns vorliegenden Daten nicht abgelesen werden. Eine Grippewelle erscheint mir als Erklärung unwahrscheinlich, da selbst schwere Grippewellen normalerweise höchstens 25’000 Tote verursachten – im dritten Pandemiejahr hatten wir aber eine Übersterblichkeit von 78’000 Toten. Bei den Krankenversicherungen gibt es unendlich viele Daten. Ich verstehe nicht, warum man die nicht ergebnisoffen auswertet, wenn man die Ursachen der Übersterblichkeit bestimmen möchte.

Die erwähnte Studie in der Fachzeitschrift «The Lancet Regional Health – Europe» fand wie Sie keinen Beleg, dass die Anti-Corona-Massnahmen die Übersterblichkeit beeinflussten. In zwei anderen Punkten kommt diese Studie aber zu ganz anderen Ergebnissen als Sie: Die Übersterblichkeit in Europa sei im Kalenderjahr 2021 am höchsten gewesen und danach gesunken. Zweitens sank die Übersterblichkeit hochsignifikant dort am stärksten, wo viele Menschen vollständig geimpft waren. Was sagen Sie dazu?

Zunächst ist die Berechnung der Übersterblichkeit in dieser Studie sehr ungenau. Für Deutschland und Österreich jedenfalls steigt die Übersterblichkeit von 2020 bis 2023 durchgehend an. Wir haben die Ergebnisse dieser Studie dann trotz der ungenauen Rechnungen selbst analysiert. 

Mit welchem Resultat?

Diese Studie stellt dasselbe fest wie wir: Die Übersterblichkeit bis Mitte 2020 korreliert statistisch mit der Impfquote im zweiten Jahr. Das würde bedeuten: Je mehr Menschen im Jahr 2021 geimpft wurden, desto weniger starben im Jahr zuvor. 

Zur Person

Professor Dr. techn. Matthias Reitzner
Professor Dr. techn. Matthias Reitzner

Professor Dr. techn. Matthias Reitzner (58 J.) studierte Technische Mathematik an der TU-Wien, danach Versicherungsmathematik und ist anerkannter Aktuar. Nach Aufenthalten in Freiburg und Salzburg wurde er 2009 auf den Lehrstuhl für Wahrscheinlichkeitstheorie und Statistik an der Universität Osnabrück berufen und leitet seit 2011 das Institut für Mathematik an der Universität Osnabrück. Der gebürtige Österreicher ist gegen alles geimpft und wollte sich auch gegen Covid-19 impfen lassen – bis er gesehen habe, «dass es in Deutschland im Jahr 2020 allen aufgeregten Meldungen zum Trotz keine Übersterblichkeit gab, und dann ab Mitte 2021 die Aufforderung zum Impfen in einem unfassbar ausgrenzenden Ton vorgetragen wurde, der an dunkle Zeiten in Deutschland erinnerte». Seitdem beschäftigt sich Reitzner kritisch mit der Übersterblichkeit während der Pandemiejahre.

Die Impfung kann aber doch nicht rückwirkend schützen?

Genau. Also muss da ein weiterer Faktor hineinspielen. Ab Mitte 2020 bis Ende 2021 findet man in dieser Studie ebenfalls einen Zusammenhang zwischen Impfquote und Übersterblichkeit, wie man ihn erwarten würde: Je höher die Impfrate, desto weniger Übersterblichkeit. Aber ab dem Jahr 2022 kehrt es auch dort um: Je höher die Impfrate, desto mehr Übersterblichkeit. Betrachtet man den Anstieg der Übersterblichkeit, so stellt man fest, dass ab Mitte 2021 ein hochsignifikanter Zusammenhang besteht: Je höher die Impfrate, desto stärker steigt die Übersterblichkeit. Wir haben die Autoren und die Zeitschrift darauf hingewiesen.

Die Autoren dieser Studie schreiben, «die Gründe für die Übersterblichkeit im Jahr 2022, sogar in Ländern mit hohen Impfraten, sind schwierig zu erklären und könnten teilweise mit der Wirkung von Covid-19 auf andere Krankheiten zusammenhängen». Wie haben sie auf Ihre Kritik reagiert? 

Der Gutachter fand unseren Hinweis fragwürdig und einer der Autoren teilte uns mit, er denke nicht, dass es eine Studie brauche, welche die Wirksamkeit der Covid-19-Impfstoffe in Frage stelle. Soviel zur wissenschaftlichen Unvoreingenommenheit und Neugierde.

Könnte die sehr ansteckende Omikron-Virusvariante, die sich ab Ende 2021 verbreitete, der unbekannte Faktor sein, der dazu führte, dass die Übersterblichkeit derart stieg? 

Dazu kann ich als Mathematiker nichts sagen. Man müsste erstens prüfen, ob «Omikron» sich überall dort «zurückgehalten» hat, wo wenig geimpft wurde. Und zweitens, ob «Omikron» durch die Tests nicht entdeckt wurde. Denn die beobachteten Covid-19 Todesfälle erklären die Übersterblichkeit nicht.  

Gab es innerhalb der drei Pandemiejahre bestimmte Zeiträume, Faktoren oder Altersgruppen, in denen sich Todesfälle besonders häuften?

Ja. Im ersten Pandemiejahr starben um die Weihnachtszeit massiv mehr Menschen über 70 Jahre. Das war einer schweren Grippewelle vergleichbar und ging mit der Zunahme an positiven Corona-Tests einher. Das waren eindeutig Corona-Todesfälle. Ab dem Sommer 2021 stieg die Übersterblichkeit in sämtlichen deutschen Bundesländern ständig weiter, und sie betraf nun überraschenderweise alle Altersgruppen mit einer Ausnahme: Die 50- bis 60-Jährigen blieben verschont. Das war übrigens auch in Österreich so und hat mich sehr überrascht. 

Was macht Sie sicher, dass die von Ihnen gefundenen Zusammenhänge nicht einfach Zufälle sind? Weniger Störche und weniger Geburten hängen ja auch nur scheinbar miteinander zusammen.

Mit dem Argument des «Zufalls» kann man alles in Frage stellen, auch die Zulassungstests von Medikamenten, die ebenfalls nur Korrelationen messen. Fakt ist: Im ersten Pandemiejahr korrelierte die Übersterblichkeit am stärksten mit der Anzahl der Covid-Todesfälle. Im dritten Pandemiejahr aber war die Impfquote der Faktor, der am stärksten mit der Übersterblichkeit Hand in Hand ging. Es war nicht die unterschiedliche Altersstruktur der Bevölkerung in den Bundesländern, nicht das Bruttosozialprodukt, nicht die Anzahl der Pflegefälle, nicht die Strenge der Massnahmen und nicht die Armutsrate. Das haben wir alles geprüft. Ausserdem fanden wir die gleichen Zusammenhänge – mehr Übersterblichkeit trotz höherer Durchimpfung – auch in Österreich und als wir Deutschland getrennt nach West- und Ostbundesländern auswerteten. 

Was sagt die Todesursachenstatistik?

Das wäre interessant, aber wir haben sie nicht ausgewertet. Denn die Angaben auf Totenscheinen widerspiegeln die wahren Todesursachen nicht zuverlässig. Auch Studien, bei denen anhand der Antikörper im Blut untersucht wurde, ob jemand schon eine Sars-CoV-2-Infektion hatte oder nicht, wären interessant. Aber ich kenne keine solche Studie, bei der das auf Bundesebene flächendeckend untersucht wurde. Solche Studien fanden nur punktuell statt. 

Sie schreiben in Ihrer Studie selbst, dass ein unbekannter, dritter Faktor die Sterblichkeit hochgetrieben haben könnte. Dann wäre der Zusammenhang mit den Impfungen nur ein scheinbarer.

Ja, dieser unbekannte Faktor müsste jedoch mehrere Bedingungen erfüllen: Er müsste im Verlauf des zweiten Pandemiejahres plötzlich auftauchen und er müsste sich in genau den Bundesländern am stärksten auswirken, die bis dahin die geringste Anzahl an Covid-Infektionen hatten. Ausserdem müsste er zu den Zeiten am deutlichsten zu Tage treten, als am intensivsten geimpft wurde. Es dürfte schwierig sein, einen Faktor zu finden, der alle diese Bedingungen genauso erfüllt wie die Covid-Impfungen. 

Es gab diverse Unterschiede in den Jahren 2020, 2021 und 2022: Andere «Massnahmen», neue Impfstoffe, neue Virusvarianten, wieder aufflackernde Infektionskrankheiten wie Grippe oder RSV … Trotzdem vermuten Sie, dass die Impfungen der springende Punkt sind bei der Übersterblichkeit. Warum?

Weil ich bisher ausser den Impfungen keine andere, halbwegs vernünftige Erklärung gesehen habe, die alle Befunde erklären könnte. 

Die grossen Impfstudien der mRNA-Hersteller kamen zum Zwischenergebnis, dass es sich um hochwirksame Impfstoffe handle. Und Sie schlussfolgern, dass es zwischen den Covid-Impfstoffen und der massiven Übersterblichkeit im zweiten und vor allem im dritten Pandemiejahr einen auffälligen Zusammenhang gibt. Wie passt das zusammen? 

Ich kann nicht sagen, was genau die Übersterblichkeit erhöht hat. Ob das die mRNA-Impfstoffe betrifft, weiss ich nicht. Theoretisch wäre es auch möglich, dass beispielsweise massenhaft verunreinigte Spritzen das Problem waren oder Verunreinigungen im Impfstoff. Aus den Daten geht bloss hervor, dass es einen starken Zusammenhang mit den verabreichten Impfungen gibt. Wenn man aber die Gesamtsterblichkeit in den grossen hersteller-gesponserten Impfstudien betrachtet, sieht man, dass in der Impfgruppe und in der Placebogruppe anfangs praktisch gleich viele Menschen starben. Dann wurden in diesen Studien schnell auch alle in der Placebogruppe geimpft. Damit war ein Vergleich des weiteren Verlaufs nicht mehr möglich. 

Was bleibt nun zu tun?

In Deutschland sind etwa 127’000 Menschen mehr gestorben als sonst, und die meisten waren keine Corona-Toten. Das ist verheerend. Und wo mehr geimpft wurde, stieg die Übersterblichkeit. All das schreit danach, das weiter zu untersuchen – aber es scheint hier niemanden zu interessieren. Man könnte zum Beispiel analysieren, ob bestimmte Impfstoffe einen stärkeren Zusammenhang mit der Übersterblichkeit haben als andere. Ich wünschte, es gäbe mehr Untersuchungen von unabhängigen Wissenschaftlern, die dem Ganzen weiter nachgehen. Es wäre mehr als dringend nötig.


Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors

Keine
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18 Meinungen

  • am 21.10.2024 um 12:10 Uhr
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    Danke für die seriösen, soweit die Daten gestatten, fundierten Analysen.
    Als alter (zur Informatik abgewanderter) dipl. math. ETH habe ich mich schon im April 2020 geärgert, dass unsere statistische Möglichkeiten nicht genutzt und nicht einmal stichprobenweise grundliegende Daten erhoben wurden zur Seuche: z.B. Todesfälle mit oder wegen Corona?
    Vor jeder Abstimmung werden Trends und Meinungen erforscht, bei so einer Katastrophenfurcht wurde weitgehend blind entschieden.
    Und das bleibt bis heute so … 🙁

  • am 21.10.2024 um 14:16 Uhr
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    Der Staat (BAG/Politiker/etc.) mit dem Werkzeug «Medien» haben ab 2020 uns verängstigt und genötigt (terrorisiert). Wenn man versteht, dass viele sogenannte Krankheiten durch unerwartete Traumas/Konflikte entstehen, stellt sich die Frage: Was ist der PCR Test? Was ist das Corona-Virus wirklich? Was ist der Placebo Effekt?
    Noch viel wichtiger, über den man praktisch nichts lesen kann ist der unglaubliche NOCEBO Effekt.
    Was sind Impfschäden? Was sind Terrorschäden? So heisst das lesenswerte Buch von Frau Ursula Stoll. Ein Analytiker strebt danach, die Wahrheit in den Dingen zu finden, während ein Kritiker oft einen bestimmten Aspekt hervorhebt oder in Frage stellt. Doch was passiert, wenn Kritik oberflächlich bleibt und den Kern (PCR) eines Problems nicht berührt? Dieses Buch erforscht, wie solche Kritik das bestehende Narrativ nicht nur unangetastet lässt, sondern sogar stabilisiert.

  • am 21.10.2024 um 15:47 Uhr
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    Ein super Interview von der hoch geschätzten Dr. Martina Frei mit dem deutschen Forscherduo. Deren Analyse ist aber leider nicht zutreffend: Der Grund für die Übersterblichkeit seit 2020 ist Corona bzw. Omicron, die Impfung hatte insbesondere 2021 einen mildernenden Einfluss (in der Schweiz stieg die Lebenserwartung damals sogar). Seit 2022 gab es aber mehrere heftige Omicron-Wellen pro Jahr, wie man in den Abwasserdaten gut sieht. Deren Verlauf stimmt exakt mit der Übersterblichkeit überein.

    • am 22.10.2024 um 10:28 Uhr
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      Das würde ja dann bedeuten, dass die Impfung nichts bringt. Es wurde sogar auf Omikron angepasste MRNA verimpft und trotzdem sterben soviele Menschen. Schlechte Qualität nur Hilfsausdruck. Ist eigentlich ein lose – lose Argument, merken sie dies nicht,denn sie wiederholen es stetig. Leider gehen sie nie auf mögliche Nebenwirkungen ein. Wieso sollte sich wer etwas injiezieren,was offensichtlich nicht von einer milderen Form von Covid (Omicron) schützt, wenn die Sicherheit nur ungenügend abgeklärt wurde und sich weiterhin Gesundheitsämter grossmehrheitlich weigern, genauer hinzuschauen und valide Daten zu erheben.

    • am 23.10.2024 um 03:12 Uhr
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      Herr Drexler, die Wellen stimmen aber ebenso zuverlässig mit den Impf- und v.a. Booster-Wellen überein. Vielleicht gibt es mehrere Faktoren, welche die Übersterblichkeit beeinflussten (auch z.B. Hitze)? Aber es darf nur einer untersucht werden und für den Anderen darf der Zugang zu den Daten verweigert (K. Beck et al) werden?

      Und bei abnehmender Infektionssterblichkeit (Wieviel? Darüber können wir streiten…) plus einer Impfung mit angeblich «90-95% Wirksamkeit» in der Risikogruppe nimmt also die Übersterblichkeit zu? Ist das logisch?

      Bestreiten Sie, dass die Impfung zum Tode führen kann? Meine Frau hat im Altersheim die Wirkung auf die Patienten gesehen – bis zum direkten Todesfall, welcher aber nicht der Impfung zugeschrieben wurde…

      Können wir endlich damit aufhören für alles immer nur «Die eine wahre Ursache» zu finden? Wann beginnt das kollektive Hirn wieder damit, multikausal zu denken? Dieses digitale «Null oder Eins»-Denken finde ich wirklich besorgniserregend.

  • am 21.10.2024 um 18:04 Uhr
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    Während die harten Fakten, wie die Übersterblichkeit, gründlich analysiert werden, bleibt die Diskussion um die weichen Fakten oft im Hintergrund. Wie konnte ein solch falsches Corona-Narrativ überhaupt Fuss fassen? Warum haben so viele Menschen unkritisch mitgemacht?

  • am 21.10.2024 um 19:15 Uhr
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    Hypothetische Faktoren sind:
    – keine sterile Immunität
    – kein nennenswerter Übertragungsschutz
    – anderslautende Desinformationen diesbezüglich
    – daraus folgend das falsche Gefühl von Sicherheit des Geimpften
    – keine „beneficial non-specific effects“ der angewendeten Impfstoffe
    – eventuelle Störung des Immunsystems
    – eventuelle Entzündungen durch mrna codierte und ggf fehlerhaft erzeugte Fremdproteine in Gefäßen bis hin zum Myocard

  • am 21.10.2024 um 20:13 Uhr
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    Könnte die Übersterblichkeit die mit der Covid19 Impfrate parallel geht damit zusammenhängen, dass die Herstellung der mRNA Impfung für die Zulassungsstudien eine ganz andere war als für die Massenproduktion. Erstere war eine reine PCR Produktion, für die Massen wurde ein genverändertes Bakterium benutzt. Wer mehr wissen will kann ein Transkript von Radio München auf TikTok lesen/anhören (Titel: «Pfizer: Bericht über CORONA-Impfstoff – Zulassung?!»)

  • am 21.10.2024 um 22:23 Uhr
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    Covid-Impfung und Grippe als Todesursache schliessen sich gegenseitig ja nicht aus. Es gibt Hinweise, dass die Covid-Impfung eine negative Auswirkung auf das Immunsystem haben könnte. Sollte das zutreffen, dann wäre die Folge, dass eine Grippewelle unter Geimpften mehr Todesopfer forderte als unter Ungeimpften, und mehr als man normalerweise erwarten würde. Die gleiche Überlegung kann man auch für RSV anstellen.

    Erschütternd finde ich das geradezu aktive Desinteresse von weiten Kreisen an Untersuchungen zu Impfschäden. Ich kann mir keinen anderen Kontext vorstellen, in welchem 100’000 Tote zuviel in Deutschland einfach achselzuckend hingenommen würden.

  • am 22.10.2024 um 08:50 Uhr
    Permalink

    @ Frau Frei,
    Sie spekulieren mit Ihrem tendenziösen Bericht, die Impfung hätte zur Übersterblichkeit geführt. Beweise führen Sie keine an. Im Gegenteil, Sie schreiben:
    «Die medizinischen Gründe für die Übersterblichkeit können aus den uns vorliegenden Daten nicht abgelesen werden.»

    «Ich verstehe nicht, warum man die nicht ergebnisoffen auswertet, wenn man die Ursachen der Übersterblichkeit bestimmen möchte.»

    «…dass ab Mitte 2021 ein hochsignifikanter Zusammenhang besteht:» (Kein kausaler!)

    «… Man müsste prüfen…»

    «…war die Impfquote der Faktor, der am stärksten mit der Übersterblichkeit Hand in Hand ging.» Kein kausaler Zusammenhang!

    «Was sagt die Todesursachenstatistik?
    Das wäre interessant, aber wir haben sie nicht ausgewertet.»
    Und vieles mehr.

    Die Lesermeinungen hier zeugen, dass Sie Ihr Ziel erreichen – die Impfung bei vielen Menschen möglichst negativ ins Bewusstsein zu verankern – dies nur mit Spekulationen.

    • am 22.10.2024 um 20:33 Uhr
      Permalink

      Herr Garhammer
      Die ‘Impfung’ ist bei den meisten Lesern hier wohl längst negativ im Bewusstsein verankert.

      • am 23.10.2024 um 08:17 Uhr
        Permalink

        Die Wahrscheinlichkeit, dass jemand weiß was die meisten Leser zu einem Thema denken, ist doch recht gering.
        Ich glaube und hoffe, dass wir differenziert denken und auch die vielen verschiedenen Impfungen nicht in einen gedanklichen Topf werfen.

    • am 23.10.2024 um 23:20 Uhr
      Permalink

      @M. Garhammer
      Eigentlich ist es die Aufgabe von Herstellern und Behörden, die Wirksamkeit und Unschädlichkeit eines Arzneimittels zu belegen. Und genau diese Akteure hätten auch die nötigen Ressourcen, um dies zu tun.
      Wenn unabhängige Wissenschaftler Indizien (nicht Beweise) dafür liefern, dass etwas mit einem Arzneimittel faul sein könnte, dann ist dies sehr verdienstvoll. Und dann wäre es Aufgabe der Hersteller und der Behörden, dieser Sache auf den Grund zu gehen, denn nur sie haben die nötigen Ressourcen dazu.
      Es ist unstatthaft, hier eine Beweislastumkehr vorzunehmen und einfach a priori zu behaupten, die Impfung sei ein Geschenk des Himmels und alle, die daran Zweifel hätten, müssten dies hieb- und stichfest beweisen. Unstatthaft umso mehr, als Hersteller und Behörden viele Mittel in der Hand haben, Nachforschungen unliebsamer Kritiker zu behindern.

  • am 22.10.2024 um 12:55 Uhr
    Permalink

    @Frau Frei: Wie bereits in einem früheren Artikel/Interview erwähnt, «korreliert die Übersterblichkeit bis Mitte 2020 mit der Impfquote im zweiten Jahr.» Die Schlussfolgerung von Herrn Reitzner «also muss ein weiterer Faktor hineinspielen», verstehe ich nicht… Das ist doch vielmehr ein Beispiel von einer «unsinnigen» Korrelation, hinter der eben keine Kausalität stecken kann…Oder wie meint das Herr Reitzner genau? Könnten Sie mich aufklären? Ist ernst gemeint!

    • am 23.10.2024 um 07:05 Uhr
      Permalink

      So sollte doch eigentlich wissenschaftlich vorgegangen werden:
      Ein Mathematiker findet in Daten Korrelationen und publiziert diese ohne das er daraufhin persönlich angegangen wird und um seine Karriere Sorgen haben müsste.
      Weitere Gelehrte erstellen Hypothesen und diese werden ergebnisoffen diskutiert und nach Wahrscheinlichkeiten sortiert ohne ideologische Hintergründe.
      Wo ist nun hier das Problem?

    • am 23.10.2024 um 23:09 Uhr
      Permalink

      @Thomas Neuenschwander
      Wenn die Corona-Todeszahlen der Saison 2020 mit der Impfquote 2021 (negativ) korreliert, dann ist der Grund mit einiger Wahrscheinlichkeit beim «healthy vaccinee effect» zu suchen.
      Das heisst: Sozial starke Bundesländer hatten 2020 weniger Tote (der Effekt wird sehr schön in einer Studie von Ioannidis et al. bei PNAS gezeigt), und diese gleichen Bundesländer erreichten 2021 höhere Impfquoten.
      Oder anders ausgedrückt: In Bundesländern mit vielen Randständigen (Obdachlose, Verarmte, vereinsamte Hochbetagte, Migranten ohne Integration, …) war die Opferzahl 2020 hoch, weil Randständigkeit (neben Hochbetagtheit, welche es aber überall gibt) ein bedeutender Risikofaktor ist. 2021 wurde die gleiche Gruppe von Randständigen mit der Impfkampagne schlecht erreicht.

  • am 22.10.2024 um 15:52 Uhr
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    Professor Matthias Schrappe forderte vor drei Jahren großangelegte Kohortenstudien für Covid-19 und die Impfstoffe, weil es selten bessere Möglichkeiten hierfür gegeben hätte. Geld und Mittel waren ja reichlich vorhanden. Das wurde schon damals mit eisigem Schweigen übergangen. Man hat schlicht und ergreifend das Zeitfenster für fundierte und ausufernde Forschung vorsätzlich versäumt. Alle Maßnahmen, besonders die damals schon als schädlich erachteten Schließungen der Schulen, die Isolation der Alten und Kranken, das endlose Verschieben von Operationen, den mangelnden Immunkontakt der Gesunden durch Ausgeh- und Betretungsverbote, hätten in großem Maßstab nachvollziehbar und quer durch alle Bevölkerungsgruppen erforscht werden können. Unschätzbar wertvolle Daten und viele Erkenntnisse für die nächsten Epidemien hätten gewonnen werden können. Auch das sehr renommierte Netzwerk für Evidenzbasierte Medizin wies immer wieder auf fehlende Daten hin. Man wollte halt nicht. Warum wohl?

    • am 23.10.2024 um 09:46 Uhr
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      Hervorragend auf den Punkt gebracht Herr Schön. Genau dies finde ich den grössten Schmerz: Die Menschen feinden sich noch immer an, wegen Fakten die keine sind. «Wir wissen es nicht» ist auf praktisch alle Corona-Fragestellungen die richtige Antwort, wie fast in allen Themen der Politik. Es gibt keine Fakten ohne Daten – und man hat diesen unglaublich wertvollen Datenschatz einfach liegen lassen, ihn sogar vorsätzlich zugeschüttet.

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