Kind Gaza 2023

Zu den «direkten» Kriegsfolgen kommen die «indirekten»: Mindestens 90 Prozent der Kinder unter fünf Jahren haben eine oder mehrere Infektionskrankheiten. Das berichteten die Vereinten Nationen schon im März 2024. © cc-by-4 Fars Media Corporation via Wikimedia Commons

Kinderlähmung in Gaza: Eine Katastrophe mit Ansage

Martina Frei /  In Gaza sollen 640'000 Kinder gegen Polio geimpft werden. Gestern Sonntag waren es nach Angaben der BBC erst knapp 80’000.

Seit Wochen berichten Medien über die geplante Impfaktion: «Vorbereitung für Impfungen im Gazastreifen läuft auf Hochtouren» («SRF»). «Impfstoff gegen Polio kommt im Gazastreifen an» («spiegel.de»). «Feuerpausen für Polio-Impfungen im Gazastreifen» («ARD»). Die Nachrichten kommen daher wie Erfolgsmeldungen, aber in Wahrheit sind sie Bankrotterklärungen.

Den Nährboden für Polio-Ausbrüche bilden dicht zusammengepferchte, geschwächte, nicht geimpfte Menschen, verschmutztes Trinkwasser und desolate hygienische Bedingungen – so wie jetzt in Gaza.

«Ich habe keine Worte, um zu beschreiben, was wir hier Tag für Tag sehen», sagte eine Mitarbeiterin des Palästinenser-Hilfswerks UNRWA. «Es gibt hier keine Menschlichkeit mehr. Wenn man mit den Menschen redet, sagen sie einem nur, dass sie auf den Tod warten.» Tausende Familien in Gaza seien täglich gezwungen, an einen anderen Ort zu flüchten. Für alle möglichen Viren, Krätzemilben, Amöben und Bakterien herrschen in Gaza «beste» Bedingungen, um weiterverschleppt zu werden. 

Zwölfmal habe sie bisher ihren Aufenthaltsort wechseln müssen, weil immer wieder Evakuierungsbefehle kamen, berichtet die 21-jährige Journalistin Rita Baroud auf der Website «The New Humanitarian». Seit Beginn des Kriegs habe sie zwölf Kilo abgenommen.

Kinder haben weder genug noch das richtige Essen

Laut der UN-Hilfsorganisation UNRWA sind nur etwa sechs Prozent der Kinder im Süden des Gazastreifens und nur ein Prozent der Kinder im Norden ausreichend ernährt. Neugeborene sind untergewichtig. Ihre Mütter haben Mühe, Milch zu produzieren, um sie zu stillen. 

Das «British Medical Journal» (BMJ) berichtet von 90 Prozent mangelernährter Kinder in Gaza. Seit Monaten blockiere Israel immer wieder Hilfstransporte.

Siebenmal so viele Menschen pro Fläche wie in Zürich

Zwei Drittel der früher rund 2,38 Millionen Einwohner und Einwohnerinnen zählenden Bevölkerung Gazas leben nun auf einer Fläche von 69 Quadratkilometern, weniger als einem Fünftel der Fläche des Gaza-Streifens. Das macht rund 35’000 Menschen pro Quadratkilometer. Zum Vergleich: Im Schweizer Mittelland sind es über 400 Menschen pro Quadratkilometer, in Zürich etwa 5000 pro Quadratkilometer

Selbst auf dem Friedhof stehen am Flüchtlingsort Deir al-Balah mittlerweile Zelte.

Knapp fünf Liter Wasser pro Tag in Gaza – 140 Liter in der Schweiz

4,74 Liter Wasser hat gemäss «Oxfam» durchschnittlich jeder Mensch in Gaza pro Tag. Das ist weniger als eine WC-Spülung. Zum Vergleich: In Schweizer Haushalten liegt der tägliche Trinkwasserverbrauch pro Kopf bei rund 140 Litern, in Israel beträgt der Pro-Kopf-Verbrauch laut «Oxfam» 247 Liter täglich. «Oxfam» ist ein Verbund verschiedener Hilfs- und Entwicklungsorganisationen.

Im Moment herrschen in Gaza tagsüber Temperaturen über 30 Grad. Die Zelte der Flüchtlinge würden zu Treibhäusern, warnte ein Mitarbeiter von «ActionAid Palestine» im «British Medical Journal».

Israels «Wasserkrieg»

Das von israelischen und palästinensischen Journalisten gemeinsam verfasste Magazin «+972», benannt nach der Telefonvorwahl Israels, listete die Zerstörungen durch das israelische Militär auf: 194 zerstörte Brunnen zur Wassergewinnung, des weiteren 40 zerstörte grosse Wasserreservoire, 55 zerstörte Abwasserpumpstationen, 76 zerstörte kommunale Entsalzungsanlagen, vier zerstörte Kläranlagen sowie neun Ersatzteillager und zwei Labors zur Prüfung der Wasserqualität – Stand Juni 2024. 

Seither gingen die Bombardements und Sprengungen weiter, wie dieses Video zeigt, in dem israelische Soldaten ein Wasserreservoir in die Luft jagen. 

Laut «Oxfam» ist die Wasserversorgung in Gaza um 94 Prozent eingebrochen. Israel habe Wasseranlagen «systematisch zerstört», Hilfe absichtlich behindert und die Wasserzufuhr beschnitten. Im Bericht «Wasser-Kriegs-Verbrechen» belegt Oxfam die Vorwürfe.

Ausserdem blockierte die israelische Regierung laut dem «Council on Foreign Relations» die Einfuhr dringend benötigter Chlorid-Tabletten, um Wasser zu desinfizieren.

Ein WC für über 4000 Personen

«Médecins sans Frontières» (MSF) machte bereits im Februar auf die Durchfallerkrankungen durch verschmutztes Trinkwasser aufmerksam. «Die Auswirkungen sind schlimmer für Kinder, die ein schwächeres Immunsystem als Erwachsene haben und Krankheiten und Allergien stärker ausgesetzt sind», zitierte MSF eine Mitarbeiterin. «In letzter Zeit haben wir auch beobachtet, dass Kinder an Hautausschlägen leiden, weil es kein sauberes Wasser zum Baden oder Waschen gibt.»

Fehlendes Trinkwasser ist das Eine, die herumwabernde Kloake das Andere. Am Flüchtlingsort Al-Mawasi teilen sich laut «Oxfam» im Durchschnitt 4130 Personen ein Klo. 

Dreckwasser umspüle die Zelte, Abfallberge türmten sich. Wegen Treibstoffmangel können weder die Wasser-Entsalzungsanlagen noch die Kläranlagen, die Abfallbeseitigung (oder auch Kühlschränke zum Lagern von Impfstoffen) betrieben werden wie sonst. 

Fast alle Kleinkinder mit Durchfall

«Mindestens 90 Prozent der Kinder unter fünf Jahren sind von einer oder mehreren Infektionskrankheiten betroffen, und 70 Prozent leiden an Durchfall», berichteten die Vereinten Nationen schon Anfang März 2024 und prangerten Israels «Aushungerungs-Kampagne» an.

Vom 7. Oktober 2023 bis zum 7. Juli 2024 kam es in Gaza zu 990’000 Atemwegsinfekten, 574’000 Fällen von akutem wässrigem Durchfall, 107’000 Fällen von Gelbsucht, 12’000 Fällen von blutigem Durchfall – doch die wahre Anzahl sei «wahrscheinlich viel höher». Das schreibt das «BMJ» mit Verweis auf die WHO.

«Meine Kinder klagen täglich über Bauchschmerzen, Fieber, Hautausschläge und andere Gesundheitsprobleme. Wenn unsere Kinder nicht von den Raketen getötet werden, werden sie an diesen seltsamen Krankheiten sterben, die durch die Umweltverschmutzung und den Mangel an sanitären Einrichtungen entstehen», zitiert «+972» eine Mutter von drei Kindern in Gaza. 

Keine Seife, kein WC-Papier, keine Monatsbinden

Ein Vater berichtet, sein Sohn habe eine Hautinfektion und müsste eigentlich täglich gewaschen werden. «Aber Reinigungsprodukte sind sehr teuer. Ein Stück Seife kostete früher nur einen Dollar, jetzt wird es für vier Dollar verkauft.» Essen und Wasser müsste abgekocht werden, aber «der Mangel an Gas zum Kochen ist ein grosses Problem». 

Ein Mediensprecher der UN-Hilfsorganisation UNRWA sprach gegenüber dem Magazin «+972» von 1000 Hepatitis-Erkrankungen pro Woche. Seit dem 7. Oktober registrierte die UNRWA fast 40’000 Fälle von Hepatitis A. Diese ansteckende Leberentzündung wird durch Wasser oder Lebensmittel übertragen, die mit Fäkalien verunreinigt sind.

«Israel hat 70 Prozent aller Abwasserpumpen und 100 Prozent aller Kläranlagen sowie die wichtigsten Laboratorien zur Untersuchung der Wasserqualität in Gaza zerstört und die Einfuhr von Oxfam-Wasseruntersuchungsgeräten eingeschränkt», berichtet «Oxfam».

Seife, Shampoo, WC-Papier, Monatsbinden – seit zwei Monaten seien solche Produkte wegen der von Israel verhängten Blockade kaum noch erhältlich, sagt die Journalistin und Aktivistin Maha Hussaini in einem Video auf der Website «The New Humanitarian» und fügt an: «Wir erwarten eine weitere Lebensmittel-Krise.»

Viel zu wenig medizinische Zentren

«Das Gesundheitssystem ist auf den Knien», schreibt ein Mitarbeiter von «ActionAid Palestine» im «British Medical Journal». Die wenigen verbliebenen Spitäler platzten aus allen Nähten. Das «Al-Aqsa Hospital» beispielsweise würde fünfmal so viele Kranke versorgen wie früher, viele davon lebensgefährlich verletzt. Laut dem Spitaldirektor war das Spital zuletzt für rund eine Million Flüchtlinge zuständig. Der Treibstoffmangel betrifft auch die Spitäler und die lebensrettenden Maschinen dort.

Ende August berichtete die Nachrichtenagentur «AP», dass nun auch das zu den wenigen verbliebenen Spitälern zählende «Al-Aqsa Hospital» geräumt werden musste, denn Israels Militär hatte in der Nähe «Bodenoperationen» angekündigt und die Bevölkerung dort zur Evakuierung aufgefordert. 

Aus Furcht, auch das Spital könne zur Zielscheibe werden, seien Patienten und Mitarbeitende geflohen, berichtet «+972». Mindestens jede 50. Person, die im Gesundheitswesen arbeitete, sei bereits getötet worden – durchschnittlich zwei Gesundheitsfachleute pro Tag, prangerte «Medical Aid for Palestinians» an. 

Israel erteile oft auch keine Erlaubnis, um Ärzte nach Gaza zu entsenden, sagte ein anderer Mitarbeiter dieser Hilfsorganisation gegenüber «The Lancet». Zuletzt habe dies einen Narkosearzt betroffen, «der nicht einmal Araber ist, und wie immer wird kein Grund genannt».

In Rafah haben laut der WHO 90’000 Menschen überhaupt keinen Zugang mehr zu Gesundheitseinrichtungen.  

90’000 Menschen ohne Arzt, Ärztin

Rund 90’000 Verletzte wurden laut dem «British Medical Journal» bisher gezählt.

Den palästinensischen Behörden zufolge wurden seit dem 7. Oktober 2023 über 40’000 Menschen in Gaza getötet. Israelische Behörden haben die palästinensischen Schätzungen im Frühling bestritten

Doch eine Gruppe von US-Pflegekräften und Ärzten, die in Gaza halfen, hält die offiziellen Angaben für untertrieben. Laut «The Lancet» schrieben sie in einem Brief an US-Präsident Biden, dass bisher wahrscheinlich über 92’000 Menschen in diesem Konflikt gestorben seien, mehr als doppelt so viele, wie das palästinische Gesundheitsministerium zählte.

Auch der weltweit bekannte kanadische Wissenschaftler Salim Yusuf hält die offiziellen Zahlen wahrscheinlich für eine Unterschätzung, schrieb er in «The Lancet». Auf einen «direkten» Tod durch die Kampfhandlungen würden erfahrungsgemäss 3 bis 15 «indirekte» Todesfälle durch Krankheiten kommen. Konservativ geschätzt, ergebe das 186’000 oder mehr verstorbene Palästinenserinnen und Palästinenser, fast acht Prozent der früheren Bevölkerung.

Mehr als 17’000 Kinder müssen für sich selbst sorgen

Mehr als 10’000 Tote sollen den Vereinten Nationen zufolge noch unter den Trümmern liegen. Schon im Mai waren 30 Prozent der Toten nicht identifiziert.

Die Hilfsorganisation «Save the Children» schrieb – Stand Juni – von mindestens 17’000 Kindern, die in Gaza auf sich allein gestellt seien, und vermutlich 4000, die unter Trümmern begraben liegen. Andere Kinder seien zwangsweise verschleppt oder gefoltert worden. «Schätzungsweise über 20’000 Kinder sind verloren gegangen, verschwunden, inhaftiert, begraben unter den Trümmern oder in Massengräbern.»

Der Polio-Ausbruch war erwartbar und wäre zu vermeiden gewesen

Vor dem Gaza-Krieg waren je nach Quelle 95 bis 99 Prozent der dortigen Bevölkerung gegen Polio geimpft. Nun sind es noch rund 86 oder 89 Prozent, berichten «The Lancet» und die «Polio Global Eradication Initiative». Von den etwa 50’000 Kindern, die seit Beginn des Gaza-Kriegs geboren wurden, seien vermutlich gar keine geimpft worden.

Im Juli wurden Impf-Polioviren in sechs Abwasserproben aus Gaza entdeckt, die am 23. Juni entnommen worden waren. Diese Viren ähneln Viren, die in der zweiten Jahreshälfte in Ägypten gefunden wurden. Der «Polio Global Eradication Initiative» zufolge könnten sie bereits seit September 2023 in Gaza zirkulieren. 

Stichwort Polio

Das Polio-Virus vermehrt sich im Darm, wird in der Regel mehrere Wochen lang mit dem Stuhlgang ausgeschieden und kann so auch übertragen werden.

Über 95 Prozent der Polio- Infizierten zeigen keine oder nur leichte Symptome, ähnlich einer Erkältung oder Durchfall. Weniger als ein Prozent bekommen Lähmungen, meist an einem Bein. Die Lähmungen können sich ausbreiten und bis zur tödlichen Atemlähmung führen. Manche Patienten erholen sich wieder, andere bleiben lebenslang behindert.

Die Schluckimpfung ist wirksam und scheint überdies einen günstigen Effekt auf die Immunabwehr zu haben. Weil sie preiswert ist, wird sie oft in ärmeren Ländern eingesetzt. Diese sogenannte «Lebendvakzine» besteht aus abgeschwächten Polio-Impfviren, die sich für einige Zeit im Darm der Geimpften vermehren und währenddessen auch mit dem Stuhlgang ausgeschieden werden. Das Immunsystem im Darm wird durch die Impfung aktiviert und der geimpfte Mensch ist fortan immun gegen Polio. 

Unter bestimmten Umständen können die abgeschwächten Polio-Impfviren jedoch mutieren und zu Krankheitserregern werden. Solche mutierten Viren führen bei ungefähr zwei bis vier von einer Million Geimpften zu einer Polio-Erkrankung, die sich genauso äussert wie die Kinderlähmung durch «wild vorkommende» Viren. Wer vollständig gegen Polio geimpft ist, hat von solchen mutierten Impfviren hingegen nichts zu befürchten. Zirkulieren diese aber längere Zeit in einer Bevölkerung, die nicht immun ist gegen Polio, kann es zu Ausbrüchen kommen. Dies ist nun in Gaza eingetreten.

In westlichen Ländern wird anstelle der Schluckimpfung ein Polio-Impfstoff gespritzt. Er umgeht das Problem der «Impf-Polio», hat aber andere Nachteile (Infosperber berichtete)

Erste Polio-Lähmung seit 25 Jahren

Nach dem Fund bot Israel rasch allen seinen Soldatinnen und Soldaten die Polio-Impfung an – aber nicht der Bevölkerung von Gaza. Es seien mehrere Wochen vergangen, bis Israel den Transport des Polio-Impfstoffs erlaubt habe, berichtet «+972». 

Mittlerweile gab es drei Verdachtsfälle von Kinderlähmung in Gaza. Am 16. August teilte das Palästinensische Gesundheitsministerium mit, dass bei einem zehn Monate alten, nie geimpften  Baby eine Polio-Erkrankung festgestellt worden sei. Der WHO-Direktor bestätigte den Befund am 23. August. Es ist der erste Fall nach 25 Polio-freien Jahren in Gaza.

Zwei Impfrunden im Abstand von vier Wochen geplant

«Um es klar zu sagen: Die ultimative Impfung gegen Polio ist Frieden und ein sofortiger humanitärer Waffenstillstand. In jedem Fall aber ist eine Polio-Pause ein Muss», forderte der WHO-Generaldirektor.

An drei Tagen sollen nun jeweils zwischen 6 und 15 Uhr insgesamt 640’000 Kinder in Gaza geimpft werden – falls sich alle an die Waffenruhe halten. 

Geplant sind zwei Impfrunden im Abstand von vier Wochen. Die ständig wechselnden Aufenthaltsorte der Flüchtlinge, die allein umherirrenden Kinder und vieles mehr erschweren die Impfkampagne. 

Jedes Kind soll zwei Tropfen der Schluckimpfung erhalten. Es sind zwei Tropfen auf einen heissen Stein inmitten von Tränen, Blut, Kloake. Hepatitis, Durchfallerreger, Kakerlaken, Krätzemilben und anderes mehr zirkulieren weiter. Auch das wäre zu verhindern gewesen.

Polio in Gaza kann auch israelische Kinder gefährden

Der Polio-Ausbruch in Gaza könnte auf israelische Kinder übergreifen, gibt die Medizinprofessorin Annie Sparrow in einem Artikel bei «Foreign Policy» zu Bedenken. Auch Sparrow vermutet, dass die kürzlich entdeckten Impf-Polio-Viren wohl schon Monate unbemerkt in Gaza zirkulieren. 

In Israel seien mindestens 175’000 Kinder nicht oder unvollständig geimpft, schreibt Sparrow. Es sind vor allem Kinder von ultra-orthodoxen Juden, welche Impfungen ablehnen. 

Die israelische Regierung habe nun einen «Anreiz», um Feuerpausen in Gaza zuzustimmen, so die Medizinprofessorin. Denn Israels Premierminister Netanyahu sei auf die ultra-orthodoxen Juden angewiesen und der einzige Weg, um sie zu schützen, sei, Polio in Gaza unter Kontrolle zu bringen. Die Impfkampagne in Gaza dient also auch dem Schutz ungeimpfter israelischer Kinder.


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6 Meinungen

  • am 1.09.2024 um 13:37 Uhr
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    Das Ganze geschieht unter den Augen vom Rest der Welt. Sagt man etwas, ist man sofort Antisemit. Traurig was da geschieht und die wenigsten unternehmen etwas. Jedes Leben ist einzigartig, egal ob Israeli oder Plästinenser, jedes Leben ist schützenswert. Sterben unschuldige Kinder durch bewusste gemachte Umweltbedingungen wird kaum darüber gesprochen, stirbt jemand auf der anderen Seite, wird es medienwirksam verbreitet. Das Ganze geschieht nicht erst jetzt, das ist schon eine jahrelange Politik. Wir leben alle auf der selben Erde. Ich habe auf niemanden eine Wut, aber mir tun alle Unschuldigen leid.

  • am 1.09.2024 um 19:13 Uhr
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    Ja aber, was kümmert das die Politik in der Schweiz – von SVP bis SP? Die Rechte sieht in Israels Regierung Brüder im Geiste, das linkere Spektrum begnügt sich mit ein paar deklamatorischen Äusserungen. Wer für die Rechte des palästinensischen Volkes eintritt, wird allenthalben medial ignoriert oder als «Hamassympatisant» oder «Israelhasser» verleumdet. Dem wichtigen Kampf gegen Rassismus zu dem auch gehässige Vorurteile gegenüber Jüdinnen und Juden zu zählen sind, wird damit geschadet nicht genützt. Für die Politik Israels ist nicht die jüdische Religionsgemeinschaft hierzulande verantwortlich. Mitverantwortlich sind aber Politiker, die das Besatzungsregime vor Sanktionen in Schutz nehmen.

    • am 2.09.2024 um 11:51 Uhr
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      Wenn Israel so weitermacht, dann muss es sich nicht wundern, wenn wieder Judenhass aufkommt.
      Ein Zweistaaten-Lösung in Palästina ist deshalb zwingend nötig – schnell. Dieses Palästina braucht eigene Häfen und Flugplätze.

      Israel profitiert schon seit Jahrzehnten von riesigen Zahlungen für die 6 Millionen getöteten Juden im 2. Weltkrieg, während für die 27 Millionen getöteten Russinnen nie was bezahlt wurde. Im Gegenteil jetzt wird Russland mit Hilfe des Westen wieder mit Bomben überschüttet.
      Und Israel pflegt seit Jahrzehnten einen dermassen zerstörerischen Umgang mit den Palästinenserinnen – teilweise auch vom Westen mitfinanziert.
      Jede Privatperson kann sich einen solchen Umgang mit seinen Nachbarn nicht leisten.

  • am 2.09.2024 um 07:58 Uhr
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    Tja, wenn Big Pharma nen Reibach machen kann, lassen sich sogar Waffenruhen realisieren, während das für die Versorgung mit überlebensnotwendigem Material wie Lebensmitteln nicht möglich ist.
    Honni soit qui mal y pense.
    Es ist ja in dem Zusammenhang auch sehr bezeichnend, dass unsere Medien die israelische Regierung durchaus als rechtsextrem oder faschistisch bezeichnen, danach aber gleich die sich daraus aufdrängenden Erkenntnisse vermeiden zu erwähnen, weil sie sich auf keinen Fall dem Vorwurf des Antisemitismus aussetzen wollen.
    Wie die Ukrainegeschichte zeigt sich auch im Umgang mit dem israelischen Vorgehen in Gaza die ganze verlogene Hybris der westlichen Medien und Politik.
    Es wäre an der Zeit, endlich aufzuhören, ständig rumzujammern, dass sowohl diese Medien wie auch diese Politik alle Glaubwürdigkeit bei der Bevölkerung verspielt haben.

    • am 3.09.2024 um 11:36 Uhr
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      Genau richtig auf den Punkt gebracht, vielen Dank.

  • am 3.09.2024 um 13:44 Uhr
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    Kriegsfolgen dauern oft lebenslang
    In der Stadt Zürich unterrichtete ich in meiner Klasse vor ca. 20 Jahren ein irakisch-kurdisches Mädchen mit einer schweren poliobedingten Gehbehinderung. Auch sie ein spätes Opfer der Irakkriege und nachfolgenden Sanktionen, die eine Durchimpfung der Bevölkerung verhinderten.
    Das im Gazasteifen durch die immensen Zerstörungen wieder Kinder lebenslänglich physisch und psychisch geschädigt werden, ist unsäglich. Die überlebende Bevölkerung im Gazastreifen wird von diesem Krieg lebenslänglich betroffen sein.

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