Als Finanzminister von der CS geschmiert, jetzt vor US-Gericht
Chang wehrte sich nach seiner Verhaftung in Südafrika mit allen Mitteln dagegen, an die USA ausgeliefert zu werden. Doch vergeblich. Er ist am «District Court Eastern District of New York» seit Ende 2018 wegen Bestechung angeklagt und muss sich demnächst vor Gericht verantworten. Involviert sind auch der Privinvest-Konzern von Iskandar Safa, Privinvest-Chefverkäufer Jean Boustani und andere. In den USA sind vor allem die geprellten Gläubiger der CS-Kredite an Mosambik an den Aussagen von Chang interessiert.
Infosperber hat über diesen grossen Finanzskandal, in den die Credit Suisse mit einem Milliardenkredit und Schmiergeldern involviert war, seit 2016 regelmässig informiert und ein ganzes Dossier dazu zusammengestellt. Hauptautor war Thomas Kesselring, der an einer Universität in Mosambik jahrelang unterrichtete.
Die in den Skandal verwickelte Schiffsbaufirma Privinvest wollte Infosperber mit Drohungen einer Londoner Anwaltskanzlei und einer Londoner PR-Firma zum Schweigen bringen und verlangte die Löschung von Artikeln – vergeblich. Infosperber hat diesen exemplarischen Fall eines Druckversuchs eines mächtigen Konzerns vollständig dokumentiert und ins Netz gestellt.
Dramatische Auswirkungen für die Bevölkerung von Mosambik
Die CS und die russische Bank VTB gewährten Mosambik Kredite in Gesamthöhe von 2,07 Milliarden Dollar, um eine Thunfischflotte und militärisch einsetzbare Schnellboote zu kaufen. Das Geld ging an den Konzern Privinvest.
Als der Bestechungsskandal im Jahr 2016 aufflog, waren die Auswirkungen dramatisch. Arthur Rutishauser fasste sie in der «Sonntags-Zeitung» wie folgt zusammen: «Das Wirtschaftswachstum halbierte sich, die Inflation stieg auf 20 Prozent. Fast zwei Millionen Menschen versanken in Armut, wie das auf Entwicklungsfragen spezialisierte norwegische Christian Michelsen Institute CMI berechnete. Das CMI schätzt die Gesamtauswirkungen des Skandals auf Mosambiks Wirtschaft auf 11 Milliarden Dollar.»
Die CS war in London wegen aktiver Bestechung und weiterer Delikte angeklagt. Die Rechtsnachfolgerin UBS schloss im Herbst 2023 einen geheimen Vergleich ab, um einen öffentlichen Prozess zu vermeiden. Infosperber informierte darüber unter dem Titel «Die UBS will sich mit geheimem Vergleich aus der Affäre ziehen». Nach Einschätzung von Thomas Kesselring ist der Skandal damit für die UBS noch nicht erledigt.
Privinvest hatte auf Infosperber massiven Druck ausgeübt
Die in den Skandal verwickelte Schiffsbaufirma Privinvest wollte Infosperber mit Drohungen einer Londoner Anwaltskanzlei und einer Londoner PR-Firma zum Schweigen bringen und verlangte die Löschung von Artikeln – vergeblich. Infosperber hat diesen exemplarischen Fall eines Druckversuchs eines mächtigen Konzerns vollständig dokumentiert und ins Netz gestellt.
Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
Keine
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