Trump und Biden im Kurz-Faktencheck
Präsident Joe Biden und Ex-Präsident Donald Trump stritten sich sogar darüber, wer besser Golf spielt. Das wäre mit dem Handicap leicht zu beweisen. Unmöglich dagegen ist ein Faktencheck zu Trumps Behauptung, unter seiner Präsidentschaft wäre es weder zum Krieg in der Ukraine noch zum Hamas-Attentat und dem israelischen Angriff auf Gaza gekommen.
Belastbare Zahlen für einen Faktencheck gibt es bei der Geldentwertung, der Schuldenlast und der illegalen Masseneinwanderung über die mexikanische Grenze. Genau diesen Faktencheck hat The Pioneer von Gabor Steingart in Grafiken aufbereitet und zu Aussagen der beiden Präsidentschaftsanwärter gestellt.
Die kurzen Zitate der beiden Präsidentschaftskandidaten sind durchaus repräsentativ für das Niveau der Debatte.
Gegenseitige Schuldzuweisung für die Inflation
Trump:
«Ich übergab ihm ein Land ohne Inflation. Er zerstörte es.»
Biden:
«Er ist mit seiner Covid-Politik schuld an der Inflation.»
Die tatsächliche Entwicklung
Die Zinsbelastung der Staatsschulden in Billionen Dollar nach Quartalen
Die Entwicklung der Immigration über die mexikanische Grenze
Trump:
«Wir hatten die sicherste Grenze in der ganzen Geschichte der USA. Jetzt haben wir die unsicherste.»
Biden:
«Trump hat mit seiner Immigrationspolitik Babys von ihren Müttern getrennt.»
Trump:
«Noch nie sind so viele Terroristen ins Land gekommen.»
Biden:
«Das stimmt nicht. Er übertreibt. Er lügt.»
Die tatsächliche Entwicklung
Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
Keine
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Meinungen in Beiträgen auf Infosperber entsprechen jeweils den persönlichen Einschätzungen der Autorin oder des Autors.
Diese zwei Männer sind hochbetagt und gehören nicht auf einen Präsidentensessel! Die Diskussion sollte vielmehr darum gehen, warum solcher Unsinn inszeniert wird und wer dahinter steht und davon profitiert.
Was kann und soll aus diesem Faktencheck gefolgert werden? Er gibt m. E. wenig bis nichts her, solange zwei wesentliche Faktoren unberücksichtigt bleiben:
1. Zwischen politischen Massnahmen und ihren messbaren Effekten besteht oft einTime-lag, also eine u. U. mehrjährige Verzögerung.
2. Äussere Umstände können stärkeren Einfluss haben als die von einer Präsidentschaft geprägte Politik, so etwa die Corona-Pandemie und ihre notwendige (in den USA zu späte) Bekämpfung.
Jo Biden hat sein Land ganz ordentlich durch die Krisen seiner Zeit manövriert und kann derzeit sogar einen wesentlich durch seine Industriepolitik induzierten Wirtschaftsboom vorweisen. Aber nach seiner desaströsen Erscheinung an der jüngsten TV-Debatte mit Trump kann man nur noch darauf hoffen, dass er seinen Platz als Präsidentschaftskandidat freiwillig räumt und eine jüngere Führungsperson als Kandidatin oder Kandidat der Demokraten unterstützt.
Tatsächlich ist dieser Faktencheck nur eine Momentaufnahme. Sowohl Trump wie Biden wissen, dass der Ukrainekrieg von den USA vorbereitet wurde, um Russland zu schwächen (allerdings hatten sie gewisse Langzeitrisiken übersehen). Aber die Waffenindustrie in den USA erfreut sich eines enormen Aufschwungs (Waffen für die Ukraine, Waffen für ganz Europa, sogar die Schweiz), was sich sehr bald auf die US-Finanzen auswirken wird, ausserdem die enormen Ressourcen der Ukraine, wo sich die amerikanische Industrie bereits ihren Platz reserviert hat, all das wird bald die US-Schulden tilgen. Also, ob Teump oder Biden, es ändert nichts!
Ich finde diesen Beitrag einseitig, da er offenbar Punkte herauspickt, wo Biden mehr irrte oder log als Trump. Wenn man einige der anderen zahlreichen Faktenchecks ganz durchliest, irrt oder lügt Trump bedeutend mehr als Biden.