Mutter mit Foto ihres Sohnes

Irina Tschistjakowa mit einem Foto ihres 20-jährigen Sohnes © zdf

Zwei Monate nach der Rekrutierung an der Front «verschwunden»

Urs P. Gasche /  Russische Behörden lassen Mütter über das Schicksal ihrer Söhne im Ungewissen. Sie sagen nicht, ob sie noch leben oder tot sind.

«Mein 20-jähriger Sohn war erst zwei Monate im Wehrdienst und dann wurde er gleich an die Front ins Gefechtfeuer geschickt», beklagt sich Irina Tschistjakowa aus Karelien im Westen Russlands. Sie fügt an: «Sie haben ihn betrogen.»

Das war in den ersten Kriegswochen. Noch heute weiss sie nicht, ob ihr Sohn noch lebt oder getötet wurde. Die Behörden schweigen.

In einer Reportage zeigte das ZDF andere Mütter, die sich zusammentaten, mit einem ähnlichen Schicksal. «Wir rennen von Behörde zu Behörde», sagt eine von ihnen.

In der tausend Kilometer von Moskau entfernten russischen Republik Dagestan im mehrheitlich muslimischen Kaukasus, wo Armut verbreitet ist, meldeten sich besonders viele junge Männer für den Wehrdienst. Sie wollten Geld verdienen, um ihren Familien zu helfen. Die Behörden machen keine Angaben darüber, wie viele bis heute im Krieg umgekommen sind. Das ZDF zeigte in einem Beitrag Friedhöfe voller Gräber, die ein russisches Kamerateam gefilmt hatte.

Friedhof in Dagestan
Friedhof in Dagestan

➔ Zur Dokumentation im ZDF vom 8. Mai 2024.


Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors

Keine
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