Die Post im Dienst der AHV-Gegner
Beinahe pausenlos flimmern Kurznachrichten über die Bildschirme in den Poststellen. Jeweils kurz unterbrochen von Werbung – einerseits für die Post, andererseits für andere Firmen und Organisationen. Derzeit ist das kaum auseinanderzuhalten. Und damit verstösst die Post gegen die eigenen Regeln, wie die Konsumentenzeitschrift K-Tipp herausgefunden hat.
Ähnliche Machart
Die Eigenwerbung der Post geht so: Zuerst kommt eine gelbe Fläche mit einem Bild oder wenig Text. Nach und nach werden dann mehr Informationen und grafische Elemente eingeblendet.
Die Werbung der Gegner einer 13. AHV-Rente funktioniert genau gleich: Zuerst ebenfalls eine gelbe Fläche mit dem Bild einer Familie und dem Schriftzug: «Weniger Geld für Familien?» Man könnte meinen, es gehe um Angebote der Postfinance. Erst dann erscheint unten rechts eine Kreisfläche. Und nach und nach füllt sie sich mit dem Slogan: «13. AHV-Rente, nein.» Wer in einer Poststelle auch nur kurz Schlange steht, muss sich die Spots mehrmals ansehen.
Falscher Eindruck
Dem K-Tipp hatte die Post schon vor Wochen in einem anderen Zusammenhang geschrieben: «Sämtliche Werbeinhalte müssen eindeutig als Werbung der Partei oder der politischen Gruppierung erkennbar sein; es darf unter keinen Umständen der Eindruck entstehen, dass die Post politische Werbung macht.» Genau dieser Eindruck entsteht aber.
Baldige Besserung?
Weil sich die Post bei der Werbung der Gegner einer 13. AHV-Rente ganz offensichtlich nicht an die eigenen Regeln hält, fragte der K-Tipp nochmals nach. Und siehe da – die Post musste kleinlaut zugeben: «Tatsächlich ist der Absender der Werbung eher klein aufgeführt und jeweils nur auf einer Slide zu sehen, auf einer zweiten jedoch nicht.»
Die Post verspricht auch Besserung: «Wir sind derzeit daran, die Spots anpassen zu lassen, sodass der Absender durchgehend und klar erkennbar ist.»
Ob es dafür vor der Abstimmung vom 3. März noch reicht?
Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
Keine
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