Spitäler überlastet und Übersterblichkeit: Keine Massnahmen!
Im ganzen Kanton Bern titelten die Tamedia-Zeitungen am 16. Dezember; «Grippe und Covid-19 sorgen im Raum Bern für volle Spitalbetten». Bereits hätten «dringliche Operationen und Eingriffe verschoben» werden müssen, wenn auch nicht für lange. Hauptgrund seien die zunehmenden Grippe- und Covid-19-Fälle. Auch Spitalpersonal falle wegen Krankheit aus. «Eine Beruhigung der Lage ist zurzeit nicht absehbar», schreiben die Zeitungen. Denn laut BAG sei in den kommenden Wochen mit einer weiteren Zunahme der Covid-19-Erkrankungen zu rechnen.
Gleichzeitig zeigen die neusten Zahlen des Bundesamts für Statistik, dass in der ganzen Schweiz bereits Ende November und Anfang Dezember (neuste Daten) deutlich mehr über 65-Jährige starben als statistisch zu erwarten gewesen wären. Es gibt also wieder eine Übersterblichkeit.
Das tönt wie zu Corona-Zeiten. Eine drohende Überlastung der Spitäler war lange Zeit der angegebene Grund, um die Bewegungsfreiheit mit 3-G und 2-G einzuschränken und Lockdowns zu beschliessen.
Es fällt auf, dass gegenwärtig weder das Bundesamt für Gesundheit noch ehemalige Task-Force-Mitglieder die Alarmglocken läuten. Entweder handeln die Behörden heute fahrlässig oder die «Überlastung der Spitäler und Intensivstationen» rechtfertigten damals keine so drastischen Massnahmen.
Die Daten lassen darauf schliessen, dass die Lage auf den Intensivstationen damals nicht so dramatisch war wie dargestellt. Auf Intensivstationen sorgen Spitäler aus wirtschaftlichen Gründen mit dem Aufstocken und Abbauen von Betten dafür, dass diese wenn möglich immer zu 80 bis 85 Prozent ausgelastet sind. Während der Corona-Wellen stockten viele Spitäler die Zahl ihrer Intensivbetten kurzfristig besonders stark auf. Das führte dazu, dass die Intensivstationen gesamtschweizerisch nie überlastet waren.
Das belegt die Statistik des BAG. Im Jahr 2023 waren auf Intensivstationen schweizweit weniger Betten frei als während der ersten und zweiten Corona-Welle im März 2020 und im Winter 2020/21:
Gegenwärtige Auslastung der Betten auf Intensivstationen:
Am 12. Dezember 2023 waren die Intensivbetten im Kanton Freiburg zu 92 Prozent ausgelastet, im Kanton Zug zu 88 Prozent, in Zürich zu 80 Prozent. Solche Zahlen führten während der Corona-Epidemie zu grösseren Schlagzeilen:
Die Tatsache, dass damals vor allem Wahloperationen verschoben werden mussten oder Patienten im gewünschten Spital keine Aufnahme fanden, war nicht corona-spezifisch. Auch bei früheren grossen Influenza-Wellen kam es zu solchen Engpässen. Was zu Covid-Zeiten anders war: Während kurzer Zeit lagen auf den Intensivstationen gleichzeitig eine grössere Zahl von Patienten mit den gleichen Symptomen an Beatmungsmaschinen oder an Sauerstoffgeräten.
Aussagen, die damals von grossen Medien und der Tagesschau alarmierend verbreitet wurden, finden heute keine grosse Beachtung mehr: Der Sprecher der Berner Inselgruppe erklärte am 16. Dezember 2023: «Für nicht lebensbedrohliche Krankheiten oder Verletzungen bestehen zur Zeit lange bis sehr lange Wartezeiten.»
Und der Sprecher der kantonalen Gesundheitsdirektion sagte den Berner Zeitungen: «Wir verzeichnen in den Spitälern – wie immer im November und Dezember – hohe Frequenzen.» Wenn einzelne Spitäler überlastet seien, würden die Notfälle auf andere Spitäler verteilt. «Das heisst, dass auf Patientenwünsche betreffend Wunschspital nur noch beschränkt oder nicht mehr eingegangen werden kann.»
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Siehe:
➔ Gute Noten für die Corona-Informationen von Infosperber
➔ So hat Infosperber seit Anfang der Corona-Pandemie informiert
Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
Keine
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Meinungen in Beiträgen auf Infosperber entsprechen jeweils den persönlichen Einschätzungen der Autorin oder des Autors.
Betten aufstocken – bei schwindendem, seit langem ungenügendem Personalbestand und Nichtverfügbarkeit lebensnotwendiger Medikamente sowie explodierenden Gesundheitskosten. Das alles zum Nachteil von Patienten, Ärztne und Pflegenden. Spitalschliessungen in Zweisimmen oder der Tiefenau aggravieren die Situation. Vielerorts keine Hausärzte mehr verfügbar. Was tut die Politik? Sie bedauert, zelebriert Hilflosigkeit. Wie lange noch? Immer mehr zahlen für immer schlechtere Leistungen. Neu Abbau der Kantonsleistungen, was einen nächsten Präminenschub auslöst. Höchste Zeit das System grundlegend zu reformieren. Weg mit den Krankenkassen, die so viel Geld vernichten, komplette Verstaatlichung der Gesundheitsleistungen inklusive Apotheken, Abbau der Bürokratie, Schluss mit Leistungen für unnütze Homöopathie und Alternativheiler, das gehört in die Zusatzversicherungen. Jede und jeder bedarf eines Tages eines funktionierenden Gesundheitswesens, diese Krise trifft uns mehr, als der Klimawandel.
Nun: Seit den ersten beiden Corona-Wellen 2020 hat sich das Virus abgeschwächt, so dass prinzipiell nur noch Risikopatienten für einen schweren Erkrankungsverlauf möglicherweise von einer Covid-19 Impfung zu profitieren vermögen.
Seit sich das Virus abgeschwächt hat, verschlechtert sich gemäss internationaler Pharmakovigilanz leider das Nutzen/Risiko-Profil der mRNA-Impfung/Booster. Generell beobachtet man nun eine Übersterblichkeit nach Impfung, welche bei normalen Zulassungsbedingungen dazu führt, dass ein Arzneimittel zurückgezogen werden muss!
Hängt die Übersterblichkeit nun mit der erneuten unhaltbaren Impfempfehlung von Bundesrat & Gesundheitsbehörden zusammen?! Was rechtfertigt diese noch?!
Die mRNA-Vakzine sind nur notfallmässig zugelassen worden. In der Zwischenzeit gibt es keine Berechtigung mehr diese zu empfehlen! Aber Swissmedic & BAG haben im Herbst 2,2 Mio. Mitmenschen dazu aufgerufen, sich trotz negativem Nutzen/Risiko-Profil wieder impfen und boostern zu lassen!
Das Problem bzgl. Übersterlichkeit liegt darin, dass das BfS seit dem Jahr 2019 ein heilloses Durcheinander hat bei den Erwartungswerten, insbesondere bei «obere Grenze der 99%-Bandbreite des Erwartungswerts».
Die Erwartungswerte für KW1-52 waren
2017 65721
2018 66145
2019 66271
2020 67058
2021 58678
2022 66357
2023 72190
So lange das BfS sich weigert, sich mit einer offiziellen Übersterblichkeitsberechnung für ein Kalenderjahr aus dem Fenster zu lehnen, hat dieses Amt keine Glaubwürdigkeit. Fakt ist, dass gem. BfS die «Altersstandardisierte Sterberate pro 100 000 Einwohner» in den Pandemiejahren nie höher war als z.B. im Grippejahr 2015.
«Ja aber ohne Massnahmen wäre es viel schlimmer gekommen». Doch tatsächlich war der R-Wert schon am Sinken, als die Massnahmen vom Bund aktiv wurden. Wenn jedes Mal das Präventionsparadox verantwortlich sein soll, dann hätte es die Massnahmen nicht mehr gebraucht ODER die Massnahmen waren wirkungslos.
Komisch an der ganzen Geschichte ist auch die Tamedia-Schlagzeile vom 16.12., wegen Grippe und Covid-19 seien «die Notfallstationen der Spitäler am Anschlag». Wer gelangt denn wegen Grippe an die Notfallpforte, bzw. wer wird da von der dortigen Triage nicht wieder weggeschickt und auf einen normalen Spitaleintritt verwiesen? Entweder ich verstehe nichts von Medizin – oder diese Story ist nicht konsistent.
das Konzept der Übersterblichkeit und der zu erwartenden Sterbefälle ist sehr anfällig auf Manipulation. Man sieht ja auf der Grafik sehr gut wie der Bund Anfang 2023 die Erwartung bei den 0-64 Jährigen kurzerhand um etwa 10% nach oben geschraubt hat, warum auch immer? Viel aussagekräftiger ist die Sterberate (Anzahl der Todesfälle pro hundert Einwohner), aufgeschlüsselt nach Altersgruppen, da sieht man genau was passiert.
Intensivbetten sollen ausgelastet sein, es handelt sich hier nicht um aufblasbare Feldlazarette, die im Notfall bereit gestellt werden, sondern um hohe ständig anfallende Kosten für Personal, Struktur und Geräte. Diese müssen so bemessen sein, dass es keine ungenutzten Überkapazitäten gibt; das kann sich schlicht kein Land leisten. Der Nachteil daran ist, dass zu Spitzenzeiten die Kapazität an ihre Grenzen kommt. Das ist zu Erkältungszeiten und besonders in schweren Grippejahren immer schon so gewesen. Deswegen wurden ja weder in Ö noch D während Corona sonderlich neue Kapazitäten aufgebaut – weil das eben laufend kostet. In D konnten die Krankenhäuser durch die Coronapauschalen sogar noch gut dran verdienen. In Ö wurden Normalpatienten auf die Sankt-Nimmerleins-Warteliste gesetzt und auf für Corona reservierten Stationen Däumchen gedreht. Tausende wichtiger Operation sind damals ausgefallen.
Einverstanden, das Ganze erscheint ex post betrachtet widersprüchlich.
Allerdings ist der Covid-Käfer heute ein anderer (Pirola soll zwar ansteckender sein, die Krankheit aber weniger schwer verlaufen), und die Panik-Bilder aus Bergamo und die Bilder von Sauerstoffhauben auf Intensivstationen sind auch nicht mehr. Und wir haben mittlerweile Medikamente entwickelt – mal abgesehen von einer Impfung, die in der breiten Bevölkerung angekommen ist und wohl noch immer schützt.
Die Frage ist vielmehr eine andere: woher kommt die Übersterblichkeit wirklich? Im Vergleich mit 2015 und 2017 (als Covid noch unbekannt war), aber auch mit 2022, scheint mir eher eine «saisonale Normalität» eingekehrt zu sein, so makaber das tönen mag – und die Zahlen erscheinen mit «normalen» statistischen Abweichungen behaftet zu sein: Kein Grund für irgendwelche Aufregung.
Spielt es eine Rolle, weshalb Spitälern eine Überlastung droht und weshalb es gegenwärtig bei den über 65-Jährigen eine Übersterblichkeit gibt? Vielleicht gibt es besondes viele Influenza-Fälle, weil die Immunität dagegen in den Corona-Jahren abgenommen hat? Damals gab es – statistisch – praktisch keine Influenza-Fälle und auch sonst weniger schwere Erkrankungen, weil einfach alle positiv auf Covid-19 Getesteten – und man hatte alle Hospitalisierten getestet – als «im Zusammenhang mit Covid» im Spital lagen, auch wenn diese positiv Getesteten nicht wegen Covid schwer krank waren.
Ich stellte nur fest, dass eine drohende Überlastung der Spitäler und eine Übersterblichkeit damals wichtige Kriterien für Massnahmen waren.
Wieso wir seit Dezember 2020 bis jetzt eine so hohe Übersterblichkeit haben, ist tatsächlich aussergewöhnlich. Man hätte erwartet, dass ab 2021 deutlich weniger Menschen hätten sterben müssen, weil die schwächsten (und ältesten) bereits verstorben waren. Aber das Gegenteil ist eingetreten! Statt ca 68’000 sind drei Jahre hintereinander ca 75’000 Menschen in der Schweiz verstorben, offenbar vorallem an Krebsleiden und Herzkreislauferkrankungen. Ich kann mir das nur so erklären (wie übrigens bereits im Sommer 2020 deutsche Ärztegesellschaften gewarnt hatten), dass durch die Covid-Massnahmen sowie komplette Fokusierung von Ärzten/Patienten auf Corona die Vorsorge für andere Krankheiten stark vernachlässigt wurde. Für viele Massnahmenkritiker war (und ist) es unverständlich, wieso nie die Kehrseite der Massnahmen berücksichtigt wurden. Sind schlussendlich mehr Menschen vorzeitig aufgrund der Massnahmen verstorben als an Covid selbst? Es sieht zumindest in der Schweiz so aus…