Sperberauge
Das Tauziehen um die EU-Glyphosatzulassung geht weiter
Das Tauziehen um den Unkrautvernichter Glyphosat geht in die nächste Runde. Mitte Oktober wollen die EU-Staaten darüber entscheiden, ob die am 15. Dezember auslaufende Zulassung von Glyphosat verlängert wird.
Die ursprünglich von 2017 bis Ende 2022 gültige Zulassung wurde bereits mehrfach verlängert. Zuletzt, um die grossen Datenmengen zu bearbeiten, die zur Risikoprüfung eingereicht wurden. Die WHO hatte das Pestizid 2015 als «wahrscheinlich krebserregend» eingestuft.
ECHA hält Glyphosat für ungefährlich, Umweltverbände kritisieren
Die Europäische Chemikalienagentur ECHA sieht kein Krebsrisiko mehr, was für eine Wiederzulassung spricht. Mit Glyphosat gefütterte Nagetiere hatten zwar Krebs entwickelt. Es sei aber kein Mechanismus bekannt, wie Krebs unter Glyphosateinwirkung entstehen könne, argumentiert die Behörde. Der Entstehungsmechanismus bei Krebs ist allerdings häufig nicht abschliessend geklärt.
Umweltverbände wie das Pesticide Actions Network (PAN) halten dagegen. Sie verweisen unter anderem auf eine im August veröffentlichte Studie, die oxidativen Stress im Körper mit Glyphosat in Zusammenhang bringt. Bei mit Glyphosat gefütterten Nagern seien Marker für oxidativen Stress in grosser Menge nachweisbar. Dieser könne durchaus Krebs auslösen, argumentieren die beteiligten Wissenschaftler. Das Vorgehen der ECHA kritisieren sie als oberflächlich.
«Keine wesentlichen Erkenntnisse und Problembereiche»
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) räumt in ihrer Überprüfung der ECHA-Risikobewertung ein, dass es in der Bewertung Lücken gibt. Diese berührten aber keine «kritischen Problembereiche». Immerhin schreibt die EFSA zur «Ökotoxikologie»: «Es wurde für 12 von 23 vorgeschlagenen Verwendungen von Glyphosat ein hohes langfristiges Risiko für Säugetiere ermittelt.»
Nicht abgeschlossen ist laut der EFSA die Bewertung einer der Verunreinigungen in Glyphosat, des ernährungsbedingten Risikos für Menschen und des Risikos für Wasserpflanzen. Noch offen sei die Bewertung eines Zusatzstoffes in einem Glyphosat-Produkt. Der Cocktail-Effekt, also die Wechselwirkung mit anderen Chemikalien im Produkt oder in der Umwelt, würde bei der Risikobewertung von Chemikalien generell zu wenig berücksichtigt, kritisieren Umweltverbände seit langem.
Der deutsche Landwirtschaftsminister Cem Özdemir kritisierte, dass ECHA und EFSA Umwelteinflüsse nur unzureichend bewerteten. Das berichtet die «taz». Glyphosat ist das weltweit meistverkaufte Herbizid. Das Totalherbizid tötet alle Pflanzen, die nicht gentechnisch unempfindlich gemacht wurden. Es hat damit einen grossen Einfluss auf die Artenvielfalt.
Zur Biodiversität oder den Folgen auf die Artenvielfalt gebe es «keine eindeutigen Schlussfolgerungen», so die EFSA. Als Grund verweist die Behörde auf fehlende Daten, die Komplexität der Fragestellung und eine mangelnde Standardisierung der Methoden.
Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
Keine
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Es reisst nicht ab, jeden Tag wird mir glasklar vor Augen geführt, dass unser Wohl in den Händen der wohl korruptesten und unfähigsten Menschen der Welt liegt.
Die mussten doch in US of A eine Milliardenstrafe bezahlen – ein deutlicheres Schuldeingeständnis und einen klareren Beweis, dass das Zeug hochgiftig und entsprechend sofort zu verbieten ist, braucht es wohl kaum mehr.
Aber wie in Sachen Coronoia, Ukraine, Rohstoffe, Klima und Vielem mehr regiert schlichtweg das Geld und nicht der Volksvertreter!
Shame on you all!
Und was sollen denn die Landwirte tun wenn der Staat ihnen Bodenschonende Massnahmen empfiehlt oder sogar fordert? Glyphosate wird dadurch noch mehr gefördert! Ausserdem sind die Abbauprodukte unproblematisch wenn man sie mit anderen Herbiziden vergleicht! Den 5er und das Weggli gibt es halt nicht! Menschen die nichts von der Landwirtschaft verstehen sollten auch keine solchen Artikel schreiben oder sie kommentieren! Zuerst müssen Sie den Zusammenhang aus Wirtschaftlichkeit, Umweltschutz und staatliche Bevormundung verstehen.