US-Protestsong mit bald 40 Millionen Aufrufen
Auf Youtube wurde der Hit seit dem 8. August fast 40 Millionen Mal aufgerufen und steht zuoberst auf der Hitliste von Billboard. David Signer beschreibt den Song in der NZZ wie folgt:
«‹Rich Men North of Richmond› beginnt wie ein klassischer, linker Protestsong. Er habe seine Seele verkauft, arbeite den ganzen Tag, mache Überstunden für einen Dreckslohn, singt Anthony. Er vergeude sein Leben, schleppe sich nach Hause und ertränke seinen Ärger. Aber die reichen Leute im Norden von Richmond, wie es weiter heisst, wollen bloss kontrollieren, was du denkst und was du tust, und besteuern deinen Dollar ohne Ende […] Dann nimmt der Song eine unerwartete Wendung. ‹I wish politicians would look out for miners / And not just minors on an island somewhere›, singt Oliver Anthony. Die Politiker sollten sich um die Minenarbeiter kümmern, und nicht bloss um Minderjährige auf irgendeiner Insel. Er spielt damit vermutlich auf den Milliardär Jeffrey Epstein an, der seine einflussreichen Freunde auf seine Insel einlud, wo sie sich an Mädchen vergingen […] Aber während ein herkömmlicher Protestsong nun die Fabrikbesitzer und Ausbeuter anklagen würde, nimmt ‹Rich Men› abermals eine überraschende Wendung: ‹Herrgott, wir haben Leute in den Strassen, die nichts zu essen haben, während die Fettleibigen die Wohlfahrt melken›, singt Anthony. ‹Wenn du 150 Kilo wiegst, sollten wir keine Steuern zahlen für deine Taschen voller Schokoladenkekse.›»
Der Song hat von Links bis Rechts heftige Reaktionen ausgelöst, weil er offensichtlich den «Zeitgeist» trifft, wie die «New York Times» schreibt. Für die einen ist es eine Hymne der Reaktionäre, für andere ist es linker Populismus. Für viele Hörer, meint US-Korrespondent David Signer schliesslich, «singt hier ein einfacher Typ aus der Provinz mit Herzblut über die tägliche Mühsal, die er mit Millionen teilt».
In Folgenden dokumentiert Infosperber den Song im Wortlaut und bettet anschliessend das YouTube-Video ein.
Rich Men North of Richmond – by Oliver Anthony
I’ve been selling my soul, working all day
Overtime hours for bullshit pay
So I can sit out here and waste my life away
Drag back home and drown my troubles away
It’s a damn shame what the world’s gotten to
For people like me and people like you
Wish I could just wake up and it not be true
But it is, oh, it is
Living› in the new world
With an old soul
These rich men north of Richmond, Lord knows they all
Just wanna have total control
Wanna know what you think, wanna know what you do
And they don’t think you know, but I know that you do
‹Cause your dollar ain’t shit and it’s taxed to no end
‹Cause of rich men north of Richmond
I wish politicians would look out for miners
And not just minors on an island somewhere
Lord, we got folks in the street, ain’t got nothing to eat
And the obese milking welfare
Well, God, if you’re 5-foot-3 and you’re 300 pounds
Taxes ought not to pay for your bags of fudge rounds
Young men are putting themselves six feet in the ground
‹Cause all this damn country does is keep on kicking them down
Lord, it’s a damn shame what the world’s gotten to
For people like me and people like you
Wish I could just wake up and it not be true
But it is, oh, it is
Living in the new world
With an old soul
These rich men north of Richmond, Lord knows they all
Just wanna have total control
Wanna know what you think, wanna know what you do
And they don’t think you know, but I know that you do
‹Cause your dollar ain’t shit and it’s taxed to no end
‹Cause of rich men north of Richmond
I’ve been selling my soul, working all day
Overtime hours for bullshit pay
Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
Keine
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Meinungen in Beiträgen auf Infosperber entsprechen jeweils den persönlichen Einschätzungen der Autorin oder des Autors.
https://www.youtube.com/watch?v=uOa4OXVonhI
Dieser Song hier ist bald 25 Jahre jung. Im Westen nichts Neues also in Sachen Zeitgeist.
Übrigens bietet das SURPRISE Stadtführungen an, die den Horizont ein wenig erweitern. Nur damit nicht der Eindruck aufkommt, die ideologische Polarisierung sei ausschliesslich ein Problem der USA.
Hierzulande würde man jedoch kaum einen Song zu diesem Thema veröffentlichen.
Der Letzte, der das gewagt hat, war wohl Mani Matter: «Dene wos guet geit»
Es hat sich bereits jemand an eine musikalische Antwort gemacht
https://youtu.be/qGNFR7pgxDY
If you’re selling your soul, working all day
Overtime hours for bullshit pay
Nothing’s gonna change if all you do
Is wish you could wake up and it not be true
Join a union, fight for better pay
Join a union, brother, organise today
You’ll see where the problem really lies
When the union comes around:
Rich men earning north of a million
Wanna keep the working folk down
Wanna keep the working
..