Sperberauge
«Spartageskarte Gemeinde»: Neu ist vor allem der Preis
Ab 2024 bekommt die altbekannte Gemeinde-Tageskarte einen neuen Namen: «Spartageskarte Gemeinde». Neu ist:
- Es gibt nicht mehr ein Kontingent pro Gemeinde, sondern ein schweizweites Kontingent.
- Die Gemeinden dürfen die Tageskarten auch Auswärtigen verkaufen.
- Die Tageskarten gibt es als E-Billett zum Ausdrucken oder als Mobile-Billett.
- Es gelten zwei Preisstufen: Die niedrigere bis zehn Tage vor dem Gültigkeitsdatum, die höhere bis zum Gültigkeitsdatum.
- Es gibt die Tageskarte auch für die 1. Klasse.
- Und sie ist personalisiert. Wer plötzlich verhindert ist, kann seine Tageskarte nicht mehr verkaufen oder verschenken.
Heute ab 20 Franken
Bisher war die «Tageskarte Gemeinde» sehr günstig – und zwar für Leute mit und ohne Halbtax gleichermassen. In Bern gibt es sie im Moment für 45 Franken, in Basel für 43 und in Arch BE sogar für 42.
Viele Gemeinden haben auch so genannte Last-Minute-Angebote. Unschlagbar ist Frauenfeld. Erst am Gültigkeitstag gekauft, gibt es die Tageskarte für 20 Franken. Ebenso am Freitag für den Samstag oder den Sonntag.
Künftig ab 39 Franken
Die Gemeinde-Tageskarte heisst zwar künftig «Spartageskarte Gemeinde» — doch sparen lässt sich damit gegenüber heute nicht. Denn künftig kostet sie 59 Franken. Nur wer sich mindestens zehn Tage im Voraus entscheidet, bekommt sie für 39 Franken – sofern das Kontingent noch nicht erschöpft ist. Diese Preise gelten aber nur für Besitzer eines Halbtax-Abos.
Richtig teuer wird es für Gelegenheits-Bahnfahrer. Sie zahlen im Normalfall 88 Franken. Das ist gegenüber heute eine Verdoppelung des Preises. Auch wer früh bucht, muss 52 Franken hinblättern — also mehr als heute.
Last-minute-Angebote gibt es nicht mehr.
Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
Keine
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Meinungen in Beiträgen auf Infosperber entsprechen jeweils den persönlichen Einschätzungen der Autorin oder des Autors.
Staatsbetrieb at its best! – was unseren Beamten immer so einfällt und wie die Kunden, das heisst eigentlich wir Besitzer des Betriebs, für dumm verkauft werden.
Es geht alles in Richtung Total-Überwachung.
Die SBB planen die ganzen Bahnanlagen und Züge wie in China mit Video-Kameras zu überwachen – dies inklusive Gesichtserkennung. Der SwissPass liefert wichtige Grunddaten dafür. Die Billetautomaten sollen abgeschafft werden. Mit den neuen «Spartageskarten Gemeinde» wird eine der letzten Möglichkeiten, anonym zu reisen verhindert.
Es wird dann wohl auch das Zugspersonal noch ganz eliminiert werden!
Da bleibt einem nichts anderes mehr übrig, als daheim zu bleiben oder mit dem Privat-Auto zu verreisen.
Welch schöne, neue Welt – wollen wir das wirklich ?!
Auch ich ärgere mich, wenn ich mehr zahlen muss, aber mein Billet dafür nicht einer andern Person weitergeben kann. Wenn Sie aber glauben, dass sie mit dem Privatauto anonym reisen, dann sind sie schon ziemlich naiv und weltfremd. Meinen Sie, die Kameras in den Parkhäusern seien die einzigen, die Nummernschilder lesen können ? Woher glauben Sie, dass Google Maps so genau weiss, wo sich der Verkehr staut ?
Die Privatwirtschaft ist keinen Deut besser. Und es sind diejenigen, die am liebsten alles privatisieren wollen, die von den SBB lautstark einfordern, Gewinn zu erarbeiten.
Angesichts der neuen Regeln stellt sich die Frage, warum sich Gemeinden überhaupt noch dafür hergeben, der ÖV-Branche die Arbeit abzunehmen.
Prüfenswert wäre zudem, das Halbtax-System und mit ihm den Volltarif abzuschaffen. Das Halbtax-Abo ist längst kein Grund mehr, auf den ÖV umzusteigen. Hingegen hindert das (fehlende) Abo potenzielle Gelegenheitsnutzende angesichts der horrenden Vollpreise daran, gelegentlich den Zug zu nehmen.
Egal, zu welchem Themenbereich der ÖV-Mobilität, und egal, in welchen Medien (Beispiel: aktuelles Ktipp-Heft 15.2.2023, Titelstory): Seit Jahren sehe ich die SBB nur noch in Negativschlagzeilen, mit Graus. Von den SBB dann noch mit gegenteilig «schönen» Worten zur realen «fatalen» Realität verhohnepipelt sich zu fühlen, ist das nicht zu viel des Schlechten? Wird man nicht praktisch gezwungen, Autofahrer zu werden? Und das angesichts zunehmender Gesundheits- und Umweltprobleme. Oje.
Die Beamten tun alles, damit die Menschen wieder vermehrt aufs Auto umsteigen.
Ein happiger Aufschlag, von 40 Fr auf 59 Fr.. Offenbar wollen die SBB keine Ausflügler mehr. Wo bleibt der Preisüberwacher?
prei