Sperberauge

Eine Stunde gärtnern – und alles wird gut?

Marco Diener © zvg

Marco Diener /  CO2-Kompensationen kennen wir. Nun können wir dank Vögele-Reisen auch unsere Flugscham kompensieren. Das ist lächerlich.

Auf 128 Seiten bietet der Reiseveranstalter Vögele so genannte Erlebnisreisen an. Zum Beispiel eine 10- oder eine 13-tägige Rundreise auf den Azoren. Das ist eine portugiesische Inselgruppe mitten im Atlantik.

Ohne schlechtes Gewissen

Ein schlechtes Gewissen soll sich trotz des langen Flugs niemand machen. Denn Vögele-Reisen verspricht: «Als verantwortungsbewusster Reiseveranstalter kompensieren wir sämtliche CO2-Emissionen Ihrer Reise automatisch zu 100 Prozent. Der Betrag ist in Ihrem Reisepreis inbegriffen.»

Das Insider-Erlebnis

Wem das nicht reicht, der kann mehr tun. «Schon mal eine Insel mitbegrünt?», fragt Vögele-Reisen. Dabei geht es um den Furnas-See. In dessen Umgebung betrieben die Bauern früher Milchwirtschaft. Deshalb ist der See überdüngt. Mit einheimischen Bäumen sollen die Hänge begrünt werden. «Die Gäste», schreibt Vögele-Reisen, «können dabei mitmachen. So hilft man, das Gebiet zu erhalten.» Fazit laut Vögele: «Sie setzen den Fuss auf die Insel und hinterlassen einen nachhaltigen Fussabdruck.»

«Zirka eine Stunde»

Im Reiseprogramm steht allerdings nichts vom Bäume-Pflanzen. Deshalb fragte Infosperber nach. Und erfuhr von Vögele-Reisen: «Das Insider-Erlebnis findet am Nachmittag des dritten Tages statt und dauert zirka eine Stunde.» «Nur eine Stunde», müsste es eigentlich heissen. Denn in einer Stunde werden die Feriengäste mehr stören als helfen.

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Während einer Stunde sollen die Feriengäste die Azoren mitbegrünen.

Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors

Keine
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Meinungen in Beiträgen auf Infosperber entsprechen jeweils den persönlichen Einschätzungen der Autorin oder des Autors.

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