Ukraine: «Heute hat man andere Wünsche als früher»
mfr. – Dieser Artikel erschien am 2.1.2023. Infosperber publiziert ihn nun, fast ein Jahr später, erneut. Heute morgen um 8:30 Uhr berichtete die ARD: «Bei massiven Luftangriffen in mehreren Städten wurde nach ukrainischen Angaben ein Mensch getötet und 15 verletzt. In Kiew ist Bürgermeister Klitschko zufolge die Luftabwehr im Einsatz.» Die ARD weiter:
«Nach Einschätzung des Bundeswehr-Generalmajors Christian Freuding sind beim Blick auf den Ukraine-Krieg manche russische Fähigkeiten anfangs nicht erkannt worden. Man habe ‹die Durchhaltefähigkeit der Russen am Anfang nicht so gesehen, wie wir sie heute beurteilen›, sagte der Leiter des Ukraine-Lagezentrums im Verteidigungsministerium der ‹Süddeutschen Zeitung›. ‹Wir haben auch nicht gesehen, dass ihnen gelingen wird, was wir jetzt klar beobachten: Dass sie ihren militärisch-industriellen Komplex hochfahren, ausbauen, Produktionskapazitäten, trotz des drakonischen Sanktionsregimes, steigern.› Man habe vielleicht nicht gesehen oder nicht sehen wollen, dass sie in der Lage seien, von Verbündeten weiterhin versorgt zu werden. ‹Sei es Nordkorea, sei es China, auch Staaten aus dem globalen Süden. Und wenn diese Staaten nur Kühlschrank-Beleuchtungen liefern, die dann zu militärischen Zwecken verwendet werden können.›
Die Erwartung, dass die Ukrainer bei ihrer Gegenoffensive schnell möglichst grosse militärische Erfolge erzielen, sei ‹in der Rückschau sicherlich überhöht› gewesen. Zugleich betonte Freuding, aus seinem militärischen Blickwinkel betrachtet hätten die ukrainischen Streitkräfte Erfolg. ‹80 Prozent der Ukraine sind immer noch frei, und das nach zwei Jahren gegen eine angebliche militärische Grosmacht. 50 Prozent der Gebiete, die sie verloren hatten, haben sie wiedergewonnen. Die Schwarzmeerflotte der Russen ist de facto aus dem westlichen Schwarzmeer verdrängt.› Der Ukraine gelinge es zunehmend, ‹Schläge auch mit selbstgebauten Waffensystemen in der Tiefe hinter den russischen Linien zu führen›. Freuding sagte, die russischen Verluste an Mensch und Material seien enorm. ‹Wir gehen davon aus, dass sie im hohen vierstelligen Bereich Verluste an Kampfpanzern und Schützenpanzern zu verzeichnen haben.›»
Zur Erinnerung an die Opfer im Folgenden der Infosperber-Beitrag vom Jahresanfang.
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«Hier sind viele Menschen geschunden und kriegsmüde», berichtete die ZDF-Korrespondentin aus Butscha in der Nähe von Kiew. Die Menschen würden darauf warten, dass die russischen Angriffe auf die Infrastruktur aufhören. Eine Frau, welche die russischen Gräueltaten in Butscha überlebte, sagte dem ZDF: «Heute hat man andere Wünsche als früher, nämlich dass der Krieg zu Ende geht und die Heizung funktioniert.»
Man kann davon ausgehen, dass sich die meisten Menschen, die von den Kriegsfolgen direkt betroffenen sind wie diese Frau, ein sofortiges Ende dieses Kriegs wünschen, der so viele Zerstörungen, so viel Leid und Elend verursacht. Die eigenen vier Wände sind zerbombt. Oder die Menschen müssen befürchten, das werde bald geschehen, ihr Leben und das ihrer Liebsten sei in Gefahr. Sehr viele würden einen sofortigen Kriegsstopp befürworten – auch zum Preis, dass die Krim und vielleicht auch der Donbass für die Ukraine ganz oder teilweise verloren sind, und dass die Ukraine – wie von der Regierung Selensky Ende März 2022 bereits angeboten – auf den in der Verfassung geforderten Beitritt zur Nato verzichtet.
Laut einer Meinungsumfrage in der Ukraine soll zwar eine Mehrheit der Bevölkerung zum Durchhalten entschlossen sein. Doch Meinungsumfragen während eines Krieges werden noch stärker auf ein gewünschtes Resultat gesteuert als in Friedenszeiten. Von einem generellen Durchhaltewillen zu reden und ihn zu befeuern, gehört ins Repertoire der Propaganda – auch wenn viele ukrainische Soldaten und Zivilisten tatsächlich fast Übermenschliches leisten.
Es gibt keine belastbaren Belege dafür, dass eine Mehrheit der in der Ukraine verbliebenen Menschen bereit ist, weitere Zerstörungen, Vertreibungen und viele Verletzte und Tote in Kauf zu nehmen, um sich an Putin zu rächen, ihn in die Enge zu treiben und die Krim und den Osten des Donbass vollständig zurückzuerobern.
Zensur und Kriegsrhetorik
Wenn grosse Medien zuweilen den gegenteiligen Eindruck entstehen lassen, ist dies weitgehend der Kriegspropaganda geschuldet. Seit Kriegsbeginn gibt es in den ukrainischen Medien nur noch Einheitsnachrichten, die von der Regierung kontrolliert sind. Für einen Staat, der von einem mächtigen Nachbarn angegriffen wurde, ist Zensur im eigenen Land nachvollziehbar: Beim Verteidigen geht es nicht mehr um Wahrheiten, sondern darum, die Bevölkerung gegen den Feind mit allen Mitteln zu mobilisieren. Selensky erfüllt diese Aufgabe.
Doch auch viele Medien bemühen sich kaum mehr (die russischen Medien tun es ohnehin nicht), den Tatsachen und der Wahrheit möglichst nahe zu kommen. Aus Solidarität mit den Angegriffenen und aus Affinität zur Nato lassen sie beim Informieren die Vorsicht, das Faktenchecking und ein korrektes Wording fallen.
Viele Informationen lassen sich bestätigen. Das russische Militär liefert genügend Beispiele für tatsächlich begangene Kriegsverbrechen: willkürlich getötete Zivilisten, getroffene Spitäler oder zerstörte Wohnhäuser, Gewalt gegen Zivilisten und Raub ziviler Güter. Es ist wichtig, dass darüber informiert wird und Gräueltaten genau dokumentiert werden.
Viele andere Informationen bleiben unbestätigt oder gelangen gar nicht erst an die Öffentlichkeit. Ausländische Journalistinnen und Journalisten sind in der Nähe der Kriegsschauplätze weitgehend «eingebettet». Bilder und Interviews mit Einzelschicksalen und die «Stimmen aus dem Volk» sind meist gezielt ausgewählt. Präsident Selenskys Darstellungen verbreiten Medien meist so, als ob er stets die Wahrheit sagen würde. Doch er macht auch falsche Angaben, um den Feind zu täuschen. Und Vieles verschweigt er.
Wesentliche Informationen fehlen
Trotz der fast täglichen Informationsflut bleibt eine grössere Informationslücke. Die schrecklichen Bilder, die man kaum aushält, und die bedrückenden Aussagen von zivilen Opfern und von unerschrockenen Soldaten lassen uns vergessen, dass wichtige Informationen vorenthalten werden. Einige Beispiele:
- Wie viele Ukrainerinnen und Ukrainer sind seit Beginn des russischen Angriffskriegs insgesamt wahrscheinlich getötet und schwer verletzt worden? Wie viele von ihnen sind Zivilisten? Und wie viele von ihnen sind Militärpersonen, die umgekommen oder schwer verletzt wurden, weil die Russen militärische Ziele trafen?
- Wie viele zivile Einrichtungen, die von den Russen angegriffen wurden, hat das ukrainische Militär vorher als Militärbasen benutzt und damit gegen das humanitäre Völkerrecht verstossen? Dessen Bestimmungen gelten auch für Streitkräfte eines Landes, das sich unter Berufung auf die UN-Charta zu Recht militärisch verteidigt. Als Amnesty International von ukrainischen Militärstellungen in Schulen und Spitälern berichtete, hat Selensky diese NGO dafür scharf kritisiert.
- Wie viele zivile Ziele wie Spitäler, Schulen oder Wohnhäuser hat das ukrainische Militär in dem von Russland kontrollierten und annektierten Donbass seit 2014 bis heute irrtümlicherweise oder gezielt getroffen? Westliche Medien sind im Donbass nicht vor Ort und berichten nur vereinzelt wie beispielsweise die BBC oder die Economic Times.
- Satellitenbilder dokumentieren Zerstörungen und Laufbahnen von Raketen- und Drohnen sehr genau. Doch die Satellitenbilder werden nur sehr restriktiv und im Interesse der Ukraine verbreitet. Warum keine Satellitenbilder, die beispielsweise beweisen, wer denn tatsächlich das grosse Atomkraftwerk Saporischschja beschiesst? Oder wo sich russische und ukrainische Truppen konzentrieren? Oder welche militärischen und zivilen Einrichtungen die ukrainische Armee getroffen hat? Oder welche militärischen Ziele die russische Armee?
Nichts Zuverlässiges erfährt man darüber, was die betroffene Bevölkerung in der Ukraine wirklich denkt. Die Zensur unterdrückt fast alle Stimmen, welche diesen Krieg endlich beendet haben möchten. Die eingangs zitierte Überlebende in Butscha ist eine Ausnahme.
Junge Männer in der Ukraine haben kein Recht, aus Gewissensgründen den Militärdienst zu verweigern – obwohl dieses Recht vom UN-Menschenrechtsausschuss und vom UN-Menschenrechtsrat anerkannt wird. Auch das Ausreiseverbot für Männer im wehrfähigen Alter von 18 bis 60 Jahren, das kurz nach Kriegsbeginn verhängt wurde, verstösst gegen Menschenrechtsnormen der UNO.
Vor allem die breite ukrainische Unterschicht bekommt die Folgen des Krieges am eigenen Leib zu spüren. Man kann davon ausgehen, dass die meisten dieser breiten Bevölkerungsschicht genug haben von kriegsverursachten Invaliden, Erfrierenden und Toten. Sie möchten in Würde und ohne Ängste leben können, zu Hause heizen und kochen, ausser Haus Verwandte und Freunde besuchen und einen Arbeitsplatz haben. Zur russophilen Krim und zum Donbass haben sie wenig Beziehungen. Wenig Echo erhalten die Stimmen jener Menschen, die denken: «Soll die Russische Föderation die Krim und den Donbass doch ganz oder teilweise behalten, wenn der Krieg nur sofort beendet wird. Putin, die UNO und die EU sollen den Frieden und die Unabhängigkeit einer bündnisfreien Ukraine garantieren.»
Gefahr russischer Eroberungspolitik heraufbeschworen
Einem solchen oder ähnlichen Kriegsende steht allerdings das westliche Narrativ entgegen: Falls es der Ukraine nicht gelinge, Russland aus der Krim und aus dem Donbass vollständig zu verjagen, sei dies für Putin eine Einladung, um mit einer fortgesetzten Aggressionspolitik und einem imperialistischen Krieg das alte Sowjetreich wieder wiederherzustellen, mindestens aber die im Jahr 1991 verlorenen Regionen (Baltikum, Belarus, Ukraine, Moldawien, südliche Kaukasus-Staaten) wieder unter die Kontrolle Russlands zu bringen.
«Der Weg zu einem nachhaltigen Frieden führt über die russische Niederlage», schrieb Ulrich Speck in einer seitenlangen «Analyse» am 27. Dezember in der NZZ. Der Westen dürfe sich auf keinen Fall auf einen «zeitweiligen Waffenstillstand» einlassen, denn ein solcher wäre eine «taktische Finte» Putins mit dem Ziel, «neue Ressourcen für den nächsten Angriff zu erschliessen».
NZZ-Autor Ulrich Speck ist aussenpolitischer Analyst beim German Marshall Fund in Berlin. Er arbeitete früher beim Radio Free Europe in Prag sowie für Carnegie Europe in Brüssel und für die Transatlantische Akademie in Washington D.C.
Das Narrativ, Russland sei in der Lage, Länder des Nato-Bündnisses mit konventionellen Waffen zu besetzen und zu annektieren, gehört zur Propaganda, die Think Tanks verbreiten, die mit dem Pentagon und der Rüstungslobby verbandelt sind. Ein Ziel hat diese Propaganda bereits errreicht: Rüstungsindustrien erhalten viel mehr Aufträge und deren Aktienkurse sind in die Höhe geschnellt.
Selbst in den Tamedia-Zeitungen Tages-Anzeiger/Bund dominierte bisher die Forderung nach einer kompromisslosen Haltung. Ein Leitartikel vom 6. Oktobe 2022 führte den Untertitel: «Noch gefährlicher als die nukleare Erpressung ist die Kapitulation vor ihr». Und am 9. Oktober forderte Redaktor Daniel Brössler, man dürfe der Ukraine ja keinen Wunsch für Waffen verweigern: «Für den Despoten wäre es nur der Beweis, dass er mit seinen Drohungen mehr zuwege bringt als seine hochdekorierten Generäle mit Panzern und Haubitzen.»
Man müsse auf einen Sieg der Ukraine setzen, meinte auch NZZ-Redaktor Georg Häsler am 17. Oktober 2022. Lediglich «westeuropäische Bedenkenträger in Talkshows» würden eine andere, «gesichtswahrende Lösung für Putin» vorschlagen, schrieb Häsler despektierlich.
Vom sicheren, warmen Redaktionsschreibtisch in Zürich ist es indessen einfach, einen fortgesetzten Krieg mit einem vollständigen Sieg zu fordern. Dabei wird verdrängt oder bewusst ignoriert, wie viele weitere Invalide, Erfrierende und Tote eine solche Politik fordert. Schon bisher hat man deren Zahl nicht einmal in Grössenordnungen angegeben und will auch künftig möglichst nicht davon reden. «Über eigene Tote mag Selensky nicht reden», titelten Tamedia-Zeitungen am 21. Dezember 2022: «Der Krieg in der Ukraine fordert täglich Opfer in grosser Zahl. Russland soll bereits 99’000 Soldaten verloren haben, behauptet Kiew. Aber ähnlich schlimm dürfte die Lage auf ukrainischer Seite sein.»
Auch von Ferne sollte bedacht werden, dass Putin einen Verlust der Krim und den Verlust des ganzen Donbass innenpolitisch nicht überleben würde. Europa darf das Risiko nicht in Kauf nehmen, dass Putin bei einer bevorstehenden kompletten Niederlage zu taktischen Atomwaffen greift. Diese können eine unkontrollierbare Eskalation auslösen. Spätestens dann ginge es auch bei uns um das nackte Überleben.
Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
Keine
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Der Infosperber informiert uns, dass die Bürger der Ukraine nicht den heldenhaften Freiheitskampf herbeiwünschen, sondern den Frieden, vor allem, wenn sie bereits verletzt im Bett liegen oder Familie, Hab und Gut verloren haben.
Das haben sich auch die 60 Millionen Toten des zweiten Weltkrieges wohl gewünscht. Aber wir hätten unseren Frieden nicht, wenn sich nicht die mutigen Soldaten, die in den Gräbern von Griechenland bis bis nach Nordeuropa für diese Freiheit geopfert hätten.
Die Ukrainer wollen den Frieden, auch Selensky.! Wer liefert Selensky das Rezept, wie er vorgehen muss, um diesen Frieden herzustellen. Keine NATO und bedingungslose Kapitulation kann es wohl nicht sein? Das Rezept habe ich auch vom Infosperber bisher nicht gehört!
Das Rezept ist einfach! Die Ukraine erklärt sich neutral nach dem Vorbild der Schweiz und deklariert dies vor der Uno-Vollversammlung in New York. Darauf zieht sich Russland von allen seit dem 24. Februar 2022 besetzten Gebieten zurück. Lugansk und Donezk werden zu einer waffenfreien autonomen Zone erklärt, die Krim bleibt russisch. Die Ukraine deklariert vor der Uno, für immer neutral zu bleiben und schliesst einen Nato-Anschluss für immer aus.
Und hört auf den Ost-Donbass, wie seit 2014, zu bombardieren.
Sehr geehrter Herr Düggelin, senden Sie doch ihr Rezept an Herr Putin, er wird für Schweizerrezepte sicher dankbar sein!
Nein, Herr Schenk, ich schicke dieses Rezept ins Weisse Haus und an die Uno-Vollversammlung. Für Frieden braucht es immer zwei. Der Hegemon USA hat den Schlüssel für den Frieden in der Hand, aber er will Russland immer weiter zurückdrängen und die Nato gegen Osten erweitern. Lesen Sie doch mal die Kriegsberichterstattung, Putin ist ja gar nicht in der Lage, sich gegen Westen vorzuarbeiten! Die USA führen einen Stellvertreter-Krieg. Leider ist ein 3. Weltkrieg nicht vom Tisch!
Ihr Vorschlag ist der sichere Weg für einen Bürgerkrieg, d.h. die Fortsetzung der Auseinandersetzungen, die 2014 begannen, nachdem die russische Sprache und Kultur ausgegrenzt wurden. Ein Preisgabe des Donbas würde auch die Verfolgung von «Kollaborateuren» mit sich ziehen.
Luhansk und Donezk sind, nach Putins Lesart und Wille, bereits russisch; eine Volksabstimmung russischer Art hat das schon festgestellt. Das gleiche trifft auf die Gebiete Saporischschja und Cherson zu, wobei mit Sicherheit keine Rolle spielt, dass Cherson nicht mehr von russischen Truppen besetzt ist. Ich halte es für sehr naiv, von Russland einen Rückzug aus den (nach russischer Terminologie) befreiten Gebieten zu erwarten. Russland müsste dann ja die in der Zwischenzeit «befreiten» Russen den ukrainischen «Nazis» überlassen, deren Liquidierung doch eines der russischen Kriegsziele ist. Und umgekehrt halte ich es angesichts dieses Krieges auch für unwahrscheinlich, dass die Ukraine ihren, meiner Meinung nach, schweren Fehler widerruft, der darin bestand, den russischsprachigen Ukrainern sprachliche und kulturelle Autonomie zu gewähren. Wenn man die ukrainische Geschichte anschaut, ist das auch nicht erstaunlich, aber doch bedauerlich.
Krieg war schon immer ausserhalb jeder Rechtnorm! Egal obwestlich oder östlich geführte Kriege, die Leidtragenden sind immer die Zivilbevölkerung. Und wenn grad kein Krieg ist, gibts Embargo, auch da sind ausschliesslich die Zivilbevölkerung die Leidtragenden. Das hat sich seit dem 2. Wk. Nicht geändert,dort wurde die Doktrin ausgegeben die Zivilbevölkerung durch leiden lassen die Regierung zum Sturz zu bringen.
Und Wahrheiten im Krieg,oder der Politik, darauf kann man getrost vergeblich warten.die wird es nicht mehr geben und hat es seit einigen Jahrzehnten auch schon nicht mehr gegeben.
Dazu Bezeichnend das Interview mit Angela Merkel die ganz klar zugab dass die Minsk II Abkommen nur dazu dienten die Ukraine zu stärken und einen Krieg mit Russland zu provozieren. Welches ja erklärtes politisches Zoel der USA ist!
Ich frag mich nur noch, warum müssen wir zahlen und leiden in Europa, weil Amerika etwas will?
Glaube ist Eines, Wissen das Andere. Was wissen wir? Wie ernst darf man einen möglichen Frieden mit Putin nehmen? Wie viele Verträge hat Putin gebrochen?
Wie sähe es in der Schweiz aus? Würden wir so lange kämpfen oder schon bald sagen: Wir wollen unsere warme Stube und der Rest ist uns egal? Aber wir sind neutral und daher müssen wir uns keine solchen Gedanken machen, das Geld der Reichen muss irgendwo sicher gelagert werden. Ach ja, und unsere Munition darf auch nicht eingesetzt werden, wir sind ja neutral.
Es ist einfach nur eine traurige, schreckliche Situation, bei der es nur Verlierer gibt (ausser die Waffenmafia).
«Wie viele Verträge hat Putin gebrochen?» Zählen Sie diese doch mal auf, möglichst mit Belegen.
Hier Brüche auf Nato Seite:
Osterweiterung: Wie die Nato wortbrüchig wurde
https://www.heise.de/tp/features/Osterweiterung-Wie-die-Nato-wortbruechig-wurde-6347016.html
https://de.rt.com/russland/129036-putin-nato-osterweiterung-rote-linien-russland-notwendig/
Danke für diesen fundierten Beitrag. Die Desinformation beider Kriegsparteien wird bei uns noch potenziert durch die selektive Berichterstattung , Auslassungen und die Meinungsmache, die deutlich machen in welcher Blase wir leben..
«jede Münze hat zwei Seiten»
Nicht nur Angela Merkel, auch der ehemalige ukrainische Präsident Petro Poroschenko gestand die bewusste Nichteinhaltung der Minsker Abkommen durch die ukrainische Seite ein. Poroschenko machte das am 17. November 2022 bei einem Telefongespräch mit zwei Personen, die sich fälschlicherweise als Mitarbeiter der USA-Botschaft vorgestellt hatten. Auf die Frage: „Sind Sie damit einverstanden, dass es unmöglich war, die Minsker Abkommen zu erfüllen?“ antwortete Poroschenko, der sie damals selbst unterzeichnet hatte: „Nein. Ich finde, dass es sehr talentiert geschriebene Dokumente sind. Ich brauchte diese Minsker Abkommen dazu, um mindestens viereinhalb Jahre Zeit zu gewinnen, um die ukrainischen Streitkräfte aufzubauen, ukrainische Militärs für die Zusammenarbeit mit der NATO zu schulen, um eine der besten Streitkräfte in Osteuropa nach NATO-Standards aufzubauen und die ukrainische Wirtschaft wieder auf die Beine zu stellen.
Mit dem Minsker Abkommen wollten Staatsführer aus dem Westen und die Ukraine Zeit gewinnen. Dabei denke ich an Heidi Tagliavini, die sich missbraucht und verraten vorkommen muss:
https://www.srf.ch/news/international/konflikt-um-ostukraine-entweder-es-kommt-zum-krieg-oder-zum-vollstaendigen-bruch.
Politiker hätten mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit den Krieg vermeiden können, der nur mit Narrativen, Desinformation und der Diabolisierung einer ganzen Kultur erhalten werden kann.
Pierre de Gaulle:
Ja, also dieser Konflikt hat Auswirkungen auf die Welt und auf Europa. Er wurde durch den Willen der Amerikaner und der NATO ausgelöst und er wird von der Europäischen Kommission weitgehend aufrechterhalten. Eine grundlegende und große Krise, die das tägliche Leben aller Menschen betrifft.
Ja, ich habe Aussagen von kleinen Handwerkern erhalten, kleinen Geschäftsleuten, von Menschen, die unter dieser Situation leiden, zum Beispiel von Bäckern. Etwa 50 Prozent von ihnen sind, sowohl in Frankreich als auch in Belgien und im übrigen Europa, bereits bankrott, weil ihre Stromrechnung von 1.500 Euro pro Monat auf 5.000 Euro gestiegen ist, was die Fortsetzung ihrer Tätigkeit völlig unmöglich macht und Hunderttausende Menschen in Europa in die Arbeitslosigkeit und in die Krise stürzen wird.
Wieder ein ausgezeichneter Artikel, den ich vollständig teile. Putin hat nie gesagt, dass er die Gebiete der UDSSR wieder erobern will, was aus seinen Aussagen hervorging und geht, ist Ordnung im Donbass zu schaffen, wo die Russophonen während 8 Jahren bombardiert und disriminiert wurden. Laut Jacques Baud, Opération Z, wollten die extrem – rechten Milizorganisationen ein rein ukrainisches Land haben, wo kein Russisch gesprochen wird und wo die Schulen nur in Ukrainisch unterrichte,. Deshalb versuchte man mit den Misker-Verträgen 2014/15 den Donbass zu einer autonomen Region zu machen. Und vergessen wir nicht, dass es der Bèrgermeister der Krim war, der Putin gebeten hat, zu Russland zu gehören. (J. Baud, ibid). Also, weshalb nicht Putins Anliegen annehmen und den Krieg aufhören? In dieser Geschichte sind die USA dahinter, die Zelensky puschen, denn die USA hat tatsächlich viel zu gewinnen: Schwächung Russlands, Europas und die Wiedereroberung der Weltmacht!
Es gibt keinen «Bürgermeister der Krim». Es gab einen Sergei Aksjonow, Mitglied der Partei Einiges Russland, der auf höchst umstrittene Art und unter Androhung von Waffengewalt zum «Ministerpräsidenten der Krim «ernannt» wurde. Dabei waren vor allem Bewaffnete ohne Hoheitszeichen aktiv, die später von Putin höchstpersönlich für ihren patriotischen Einsatz auf der Krim belobigt und ausgezeichnet wurden – Krimbewohner waren das nicht, wie einer ihrer Kommandanten, Igor Girkin, später einer der Kommandeure der Separatisten und der sogenannten russischen Freiwilligen in Donezk, öffentlich sagte; er selber habe Russland um „Schutz vor gewaltbereiten ukrainischen Nationalisten und Extremisten» gebeten. Also: Die gewaltbereiten, nicht gekennzeichneten russischen Soldaten baten um Schutz vor gewaltbereiten ukrainischen Nationalisten … Mir scheint, die Quelle J. Baud ist da nicht allzu zuverlässig.
Es ist klar, dass im ‹Westen›, aber vor allem im deutschen Sprachraum das Unisono allgegenwärtig ist. Wenn man etwas verstehen oder verhandeln will, ist man normalerweise auf eine möglichst vielseitige Information angewiesen. Nicht so in der Ukrainefrage: Unterlassungen und nicht hinterfragte Übernahme ukrainischer Propaganda sind die Regel. Hin und wieder blitzt peinlich durch, wenn wir von Ursula erfahen, dass da 100k Ukrainer gefallen sind, nicht 20-30k. Oder wenn wir nur aus ukrainischen und russischen Medien erfahren, dass im April in der Türkei ein Frieden verhandelt wurde, der Westen Selenski aber unter Verwehrung aller Hilfeleistungen einen Abschluss verunmöglichte. Oder Nordstream: auch hier darf man den Elefanten im Raum nicht benennen. So wendet man sich alternativen Medien zu und exponiert sich Verschwörungstheorien, die sich mittlerweile in ihrem Wahrheits- und Unterlassgehalt kaum mehr von Massenmedien unterscheiden. Infosperber ist dazwischen, Gottseidank.
Nachdem Frau Merkel zugegeben hat, dass Minsk eine Finte war, ist es klar wer der Kriegstreiber ist, auch wenn einige es nicht wahr haben wollen.
Als nach dem Ersten Weltkrieg die Habsburg Monarchie zerfiel gab es in Österreich auch Volksabstimmungen in einigen Gebieten sowie im Friedensvertrag bzw. in der Verfassung festgeschriebene starke Minderheitenrechte und nach dem Zweiten Weltkrieg noch dazu die «immerwährende Neutralität» als Verfassungsgesetz (frei gewählt noch dazu).
Warum soll das 80 Jahre später nach dem Zerfall der Sowjetunion auf einmal nicht mehr möglich gewesen sein? In der Schweiz leben gleich 3 Volksgruppen miteinander!
Selenskij hat im März 2021 schon alleine mit dem Erlass zur Militärstretegie und dem Erlass zur «Deokkupation» der Krim (seit Jahrzehnten von großer prorussischer Mehrheit bewohnt!) selbst die Ukraine voll auf Kriegskurs mit Russland gebracht! Im Nachhinein wenn mensch aus dem traurigen Anlass recherchiert unglaublich was in den Medien zu wenig Beachtung fand …
https://www.president.gov.ua/documents/1172021-37533
https://www.president.gov.ua/documents/1212021-37661
Schön wäre es, wenn auch einmal über FRIEDENSINITIATIVEN berichtet werden würde! Die Friedensbewegung möge doch wenigstens in den Alternativmedien mehr Gehör finden!
Weihnachtsfrieden JETZT!
https://www.christmasappeal.ipb.org/german-de/
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http://www.abfang.org (Österreich)
Meine eigene Seite im Aufbau: http://www.friedenspolitik.at