Kommentar
Die Gene des Krieges
Haben die sogenannten chirurgischen Schläge in Jugoslawien und im Irak die öffentliche Meinung im Westen eingeschläfert? Dank der jetzt allgegenwärtigen Medien scheint die Öffentlichkeit nun zu entdecken, was das Wort Krieg bedeutet. Eine Realität, in der die Zahl der Toten in die Hunderte und Tausende geht.
In Konflikten, die hinter verschlossenen Türen ausgetragen werden, ausserhalb des Blickfelds von Kameras und Objektiven, wird die gewalttätigste Konfrontation als ein freundlicher Austausch von Unhöflichkeiten angesehen.
Während des Irakkriegs riskierten allzu neugierige amerikanische Journalisten eine Verurteilung wegen Hochverrats. Was nachher kam, ist nicht erbaulicher. Wer hat die Zerstörung Libyens, des Sudans und des Jemens gefilmt? Das Fehlen schockierender Bilder darf nicht täuschen: Es gibt nie einen gerechten Krieg, es gibt nie einen sauberen Krieg. Jeder Krieg ist schmutzig und bringt Schrecken mit sich. Deshalb muss er um jeden Preis vermieden werden.
Wenn ein Krieg trotz allem stattfindet, wird er mit Propaganda vermischt, das liegt in seinen Genen. In der Ukraine haben Fotos und Berichte über tote Zivilisten, die von Kugeln durchsiebt wurden, zu Recht für eine gewaltige Empörung gesorgt. Doch ohne das Ergebnis einer unabhängigen Untersuchung abzuwarten, zeigt man mit dem Finger auf den Schuldigen: den russischen Präsidenten, der wegen Kriegsverbrechen angeklagt wird. «Er gehört vor ein internationales Gericht!». Schneller gesagt als getan: Russland ist die grösste Atommacht, Putin ist nicht Bin Laden.
Genauso wenig wie Lyndon B. Johnson, um nur einen zu nennen. Dieser US-Präsident trug zumindest eine moralische Verantwortung für das Massaker an den Dorfbewohnern von My Lai in Vietnam. Im Jahr 1968 wurden Hunderte von Frauen, alten Männern und Kindern mit Maschinengewehren niedergemäht und in Brunnen geworfen. Vergewaltigungen in Serie. Zwei Jahre später zahlte ein Offizier die Zeche, aber niemand dachte daran, den Oberbefehlshaber der Armee, der für das Massaker verantwortlich war, anzuklagen, den Präsidenten einer Nation, die gegen eine andere Krieg führte.
Ein Krieg, an dessen Ende der Vietcong gut daran tat, sich nicht auf einen Völkermord zu berufen. Denn das Wort zu banalisieren bedeutet, die grossen Genozide zu bagatellisieren.
Und dann gibt es noch viele Verbrechen, die gegen das Alter Ego der Menschen, die Mutter Natur, begangen werden. Flora und Fauna in Thailand, Peru und Nigeria, die zu Beginn des Jahres wie nie zuvor wegen Ölkatastrophen in Mitleidenschaft gezogen wurden – durch Öltanker verursacht. Diejenigen, die rostige Schiffe chartern, die dazu bestimmt sind, auf das nächste Riff aufzulaufen, von wo aus sie ihre tödliche Ladung schwarzen Öls erbrechen werden, sind nichts anderes als Kriminelle. Unverzeihlich in einer Zeit, in der Klimaexperten eine baldige Apokalypse vorhersagen. Der Internationale Strafgerichtshof ist auch für sie da.
Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
Aucune. Christian Campiche est créateur et animateur depuis 2003 du journal en ligne suisse «Infoméduse». Il a été journaliste à l’Agence télégraphique suisse (1980-1988), rédacteur en chef adjoint du magazine Bilan (1989-1994) et du quotidien l’Agéfi (1994-1096). Il a dirigé la rubrique économique du Journal de Genève (1996-1998) et de la Liberté (2000-2007). En 2009 il a participé à la création du magazine des médias Edito dont il a été le rédacteur en chef jusqu’en 2014.
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Meinungen in Beiträgen auf Infosperber entsprechen jeweils den persönlichen Einschätzungen der Autorin oder des Autors.
Im letzten Absatz könnte man auch noch als «Verbrechen, die gegen das Alter Ego der Menschen, die Mutter Natur begangen werden» den Siliziumabbau und den damit verbundenen Wasserverschleiss erwähnen.
Dies wird heute im Zusammenhang mit der Energiewende vollständig ausgeblendet und tabuisiert. Aber damit würden die «Falschen» mitangeklagt. Im Moment ist die Zeit noch nicht reif dieses Thema zu skandalisieren und an den Pranger zu stellen.
Danke – endlich erwähnt jemand Vietnam und die dort von den USA verübten Kriegsverbrechen, im Speziellen das entsetzliche Massaker von My Lai!
Hat Herr Joe Biden damals auch – zutiefst empört! – die Entfernung seines Präsidenten aus dem Amt gefordert?
Und verzichten die USA etwa auf die Auslieferung von Julian Asange, der die gotteslästerliche Frechheit besass, Kriegsverbrechen der US-Army ans Licht zu zerren?
Für den Westen gilt eben nach wie vor: «Quod licet iovi, non licet bovi!»
Und wer hier mit Zeus bzw. wer mit dem Ochsen gemeint ist, braucht wohl nicht erklärt zu werden…..
Ein Esel schimpft den anderen Langohr!
Danke für das veröffentlichen dieser Sichtweise.
Wenn gleiches Recht für allegelten würde, Hätten alle kriegsführenden Nationen an den Pranger gehört.
Wer zivilisten bewaffnet und ununiformiert in den Krieg schickt gehört aber auch vor so ein Gericht denn diese Zivilisten verlieren ihren Schutzstatus. Zufällige Drohnenaufnahmen belegen Greueltaten mit Waffen russischer Produktion. Auch da sollte unabhängig geprüft werden ob die Waffen den Russen oder den Ukrainern gehört, zumal es immermehr Stimmen von geflüchteten gibt die den Ulrainern vorwerfen sie nicht haben flüchten lassen wollen. (quelle ARD Politsendungen)
Ichkann nurhoffen das es überhaupt, ob des Hypes gegen Putin, überhaupt unabhängige Fachpersonen gibt defen Ergebnis dann auch anerkannt würde. Es kann janicht sein, was nicht sein darf!
Aber Krieg, war schon immer so, sogar schon schrecklicher!
Warum gibt es nicht ein globales Gewaltverbot für jegliche Formen der Gewalt, welche sich jenseits von Notwehr befinden? Verbunden mit einer Bildung, welche klar definiert, wieviele Wege Gewalt gehen kann? Wo diese anfängt und ab wann machtvolles handeln welches den Zielen Dritter widerstrebt Notwehr, oder genauer gesagt «Schützende Macht» ist? Ein nach oben unregulierter Kapitalismus wäre nicht mehr möglich bei einem globalen, überwachten Gewaltverbot, denn die Waffe Nummer 1 ist das missbrauchte Tauschmittel Geld. Die Bürger einer Nation durch Existenzangst zu erpressen, falls diese sogar verbal gewaltfrei ihre Bedürfnisse und Zweifel an diesem und jenem in den Medien äussern, auch dies wäre nicht mehr möglich. Das Medien mit dem Segen ihrer Regierung Lügen oder einseitig berichten, so das Zerrbilder im Leser entstehen, auch diese Manipulationsgewalt wäre nicht mehr möglich. Eliten welche Regierungen manipulieren, auch dies würde enden. Die erlaubte, gewünscht Gewalt ist die Ursache.
Danke für den Kommentar.
Kriege sind ultimative Brutalität. Deshalb müssen sie unbedingt verhindert oder schnellstmöglich beendet werden. Ernsthafte Versuche dazu waren und sind nicht erkennen, ganz im Gegenteil.
Zunehmend wetteifern Europäische und Deutsche Politfunktionäre, voll dabei die Grünen, mit den MSM um ultimativem Bellizismus und Maximalforderungen nach immer mehr und schwereren Waffen.
Sie zerstören unsere Zukunft, die unserer Kinder und Nachkommen!
Es ist einfach nur noch Ekel erregend!
Waffenlieferungen ins Kriegsgebiete verlängern und Vergrößern die Brutalität, Aufrüstung schafft das Potential für noch mehr, noch grausamere Kriege. Denn alle Seiten rüsten auf, zwangsläufig, die vermeintlich «Guten» und die «Bösen».
Es kann keine «Guten» geben, die Aufrüsten. Waffen dienen dazu, den Tod zu bringen. Er sieht so aus wie in Butscha, in Mariupol oder anderswo in der Ukraine. Oder wie in Afghanistan, in Jugoslawien, im Jemen, in Libyen, im Irak, in Syrien …
Cui bono?
Dr. Daniele Ganser: Illegale Kriege: Wie die NATO-Länder die UNO sabotieren.Eine Chronik von Kuba bis Syrien
Mit der Gründung der UNO gilt ein weltweites Kriegsverbot. Nur in zwei Ausnahmen sind kriegerische Maßnahmen zugelassen (Selbstverteidigung oder Mandat des UNO-Sicherheitsrats). Die Realität ist jedoch eine ganz andere. Dieses Buch beschreibt, wie in Vergangenheit und Gegenwart illegale Kriege geführt werden. Es zeigt, wie die Regeln der UNO und vor allem das Kriegsverbot gezielt sabotiert wurden und welch unrühmliche Rolle hierbei die Länder der NATO spielen. Es ist ein Buch von beklemmender Aktualität.