Stromausfall-Panik seit Verhandlungsabbruch mit der EU
«Der Schweiz drohen tagelange Stromausfälle», «Im März könnte der Schweiz der Saft ausgehen», «Schon in wenigen Jahren könnte der Strom knapp werden», titelten NZZ, Blick und Tamedia am 14.10.2021 und gaben wieder, was eine vom Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) in Auftrag gegebene Studie als «Worst Case»-Szenario für Ende März ab 2025 in Aussicht stellt. Während 47 Stunden, also fast zwei Tage könnte Strom-Stillstand herrschen, im allerschlimmsten Fall sogar während 500 Stunden, also drei Wochen.
Allseitig Alarmismus seit Verhandlungsabbruch
Dass es kritisch werden könnte, ist nicht neu. Die Eidgenössische Elektrizitätskommission Elcom und die nationale Netzgesellschaft Swissgrid warnen schon seit geraumer Zeit vor Blackouts. Neu ist, dass sich besorgte Stimmen häufen. Alarmistisch tönt es aus allen politischen Lagern, seit der Bundesrat Ende Mai die Verhandlungen mit der EU über ein institutionelles Abkommen abrupt abgebrochen hat.
In der Sommersession drückten drei Interpellationen, eine Motion und eine Anfrage parteipolitisch unterschiedlicher Herkunft die Besorgnis aus über die sich in der Versorgungssicherheit des Landes auftuende Stromlücke. Darunter auch die SVP. In ihrer dringlichen Interpellation «Klärungen zum institutionellen Abkommen» zählte sie den Strom-Blackout neben der Pandemie und einem Cyberangriff zu den drei grössten Risiken für das Land. In der Herbstsession folgten von der «Mitte» eine Interpellation für die Deblockierung der Stromverhandlungen mit der EU und von der GLP zur Frage, ob «wir uns selbst den Stecker gezogen» haben.
Während der Session meldete sich auch der Club der Reichen unter den Gegnern des Rahmenabkommens, «Kompass/Europa», sehr besorgt über die düsteren Stromaussichten für die Schweiz. Der Club fordert «eine umfassende Informationskampagne bezüglich der Dringlichkeit und Gefährlichkeit der Lage». Es brauche «sofort auf höchster diplomatischer Ebene Kontakt zur EU und zu den mitbetroffenen Nachbarländern». Ziel müsse ein Interimabkommen mit der EU sein.
«Nome nid gschprängt»
«Sofort» scheint nicht der Wille des Bundesrates zu sein. Er findet sich damit ab, dass «ein Stromabkommen bis auf weiteres nicht absehbar» ist. Man prüfe die Situation und mögliche kurz- bis mittelfristige Massnahmen. (Siehe Antworten auf Motion 21.3500 vom 11.08.2021 und Motion 21.3645 vom 25.08.2021).
Auch in der Stromfrage will sich der Bundesrat offenbar an seine kürzlich offengelegte Drei-Phasen-Strategie halten. Bis Ende Jahr versucht er die EU mit den Kohäsionsgeldern zu besänftigen. Darauf folgt eine zweijährige Phase der Gespräche im Inland. Erst 2024, also nach den nächsten Wahlen, soll der Neustart erfolgen. Dann gedenkt der Bundesrat «über die Flughöhe unserer geregelten Beziehungen zur EU» zu befinden.
Das wird die aufgeschreckte Öffentlichkeit kaum beruhigen. Auch nicht, dass sich der Bundesrat erst am 18. Juni, also drei Wochen nach dem Verhandlungsabbruch, daran machte, die «kurz- bis mittelfristigen Auswirkungen eines fehlenden Stromabkommens auf die Netzsicherheit und die Versorgungssicherheit zu analysieren».
Vorher hatte er offenbar keine Zeit dafür gefunden, obwohl die 2007 gestarteten Verhandlungen über ein Stromabkommen 2018 von der EU sistiert wurden und die Regierung hätten dazu bewegen sollen, über einen Plan B nachzudenken. Denn Risiken in der Stromversorgung lassen sich nicht mit Hauruckübungen beheben.
Noch immer kein Plan
Doch warum sollte bei der Stromfrage anders gehandelt werden als bei den siebenjährigen Verhandlungen mit der EU, als die einzige Konstante im Aussitzen und Auf-Zeit-Spielen bestand.
Wie in der Europapolitik gibt es auch in der Energiepolitik keine Anzeichen, dass die Schweiz weiss, was sie will. Die einen wollen den Verhandlungsabbruch nutzen, um die Kernkraft wieder ins Spiel zu bringen. Andere wünschen sich Gaskraftwerke zur Überbrückung von Engpässen in den Wintermonaten, wenn die Schweiz auf Stromimporte angewiesen ist und in Zukunft noch vermehrt sein wird. Links-Grün setzt auf eine massiv verstärkte Förderung der Photovoltaik und anderer neuer erneuerbarer Energien.
Der Bundesrat scheint alle drei Optionen gleichzeitig zu erwägen: etwas längere Laufzeiten für die Atomkraftwerke, Gaskraftwerke zur Deckung von Nachfragespitzen und mehr erneuerbare Energien verbunden mit mehr Speicherkapazitäten.
Hinzu kommen Schlachtrufe in Richtung EU. Manchmal moderat formuliert wird erklärt, wie wichtig wir für sie sind, manchmal drohend, indem man ihr «selbstbewusst» zu verstehen geben will, wie sehr Italien von Transitstrom aus der Schweiz abhänge.
In jedem Fall wird so getan, als ob wir ausreichend Zeit hätten und zuwarten könnten. Als ob 2025 noch fern wäre, wenn die EU-Staaten 70 Prozent ihrer grenzüberschreitenden Stromkapazitäten für den Handel unter den Mitgliedstaaten bereithalten und deshalb die Exportkapazitäten in die Schweiz eingeschränkt werden. Auch Italien wird dann nicht mehr sein, was es heute ist. Denn es plant und baut Seekabel nach Griechenland und Mazedonien. Es wird also bald weniger von Transitstrom aus der Schweiz abhängen. Das Verhandlungspfand der Schweiz als europäische Stromdrehscheibe wird schnell an Wert einbüssen.
Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
Keine
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Meinungen in Beiträgen auf Infosperber entsprechen jeweils den persönlichen Einschätzungen der Autorin oder des Autors.
Mein Rat:
vorab -mindest- DAS — zügigst öffentlich und privat– beginnen und fördern, was per «do it yourself» möglich, also beispielsweise. Eventuell in China Sonder-Geräte für die Schweiz mit-entwickeln und liefern zu lassen.
Viele neue Balkon-Solar-Einheiten PLUS Akkus
Viele kleinere Windkraft-Anlagen, die man in der Schweiz ?teils in Lizenz? selbst bauen könnte
So viel wie möglich «Solar» auf Dächer
Zusätzliche Wasser-Turbinen, wo sinnvoll
In Wald- und Wind- reichen Gebieten könnte man eine neue Art Energie-Erzeugung technisch reif machen:
grosse Bäume «koppeln» – indem man deren Relativ-Bewegung zueinander
als «AntriebsEnergie» für spezielle Generatoren nutzt.
Und RückGewinnung von Wärme-Energie bei Heiz-Bedarf (mindest) aus den Abwässern grösserer Gebäude und Industrieen per Wärmepumpe.
UND ein intelligenter Verbund von Energie-Erzeugern und Energie-Verbrauchern,
der beispielsweise Waschmaschinen so ansteuert, dass in «magerer» Zeit mit maximal 40 Grad Temperatur gewaschen werden kann. Der beispielsweise die Netz-Spannung in «magerer Zeit» um einige % nach unten nivelliert..
Gründung eines Ministerium-Ablegers -und/oder mehrerer Privat-Unternehmen , die all dies mit intiieren, entwickeln und koordinieren.
Wolf Gerlach
scheinbar.org
Mit Verlaub, Herr Gerlach, offensichtlich fehlt Ihnen – und nicht nur Ihnen – die Begrifflichkeit für den Umfang des Energie- und Stromverbrauchs der Schweiz. Bzw. dessen, was alles nicht getan wird, um diesen zu reduzieren. Oder auch dessen, was das Land gar nicht liefern kann.
Ein Balkonmodul, nur als Beispiel, leistet rund 300Watt und liefert günstigenfalls 300kWh (KiloWattStunden= 1000 Wattstunden) – in einem ganzen Jahr! Der Primärenergieverbrauch pro Kopf eines Einwohners der Schweiz beträgt rund das 1200-fache!!! (Einschließlich Verkehr, Gewerbe, Handel, Industrie, Bankwesen).
Beispiel: Selbst ein Minergiehaus im Bestand verbraucht 60kWh/m² (und Jahr), das sind bei den üblichen 50m² Wohnfläche pro Person) 3000kWh. Der Gewinn durch Wärmepumpen ist dabei bereits berücksichtigt. Der Haushalts-Stromverbrauch ist dabei verschämt nicht berücksichtigt.
Und die erneuerbaren Energien liefern von der verbratenen Energie gerade mal knapp ein Viertel. Wovon die Wasserkraft faktisch «ausgelutscht» ist. Mehr als Kommastellen liegt da nicht drin.
Der «freie Schweizer» muss nun einmal auf Kunstschnee die Pisten runterflitzen, die Berge erstürmen (notabene nur die letzten Meter zu Fuß), um die Welt jetten, sich in immer größeren Wohnungen vor den Nachbarn verschanzen, edle Delikatessen genießen…
Sie meinen ihren Kommentar schon ironisch, oder?
Lieber Herr Konrad,
danke, dass Sie meinen Kommentar gelesen – und kommentiert haben.
Aber::
1. Ein «Balkon-Kraftwerk» liefert maximal so viel, wie Regierung und Lage und Grösse des Balkons zulassen
2. Kraft-Wärme-Kopplungs-Aggregate (statt «normaler» Heizung) leisten pro kWh Wärme-Energie etwa die Hälfte «Elektrik». In einem kalten Winter also (grob geschätzt) je Wohnung etwa 5 – 10 kW «Elektro» je Stunde. Womit sich insbesondere sehr gut rechnen würde, wenn man derrtige Anlagen etwas subventioniert.
3. Ich danke zwar für Ihre Kritik –
aber so lange nur «destruktiv» ist deren «Wert» nicht sonderlich beachtlich . –
Es ist doch wohl klar, dass eine NOT-Situation droht –
und dass die Summe von viel «Kleinvieh» einen respaktablen Gesamt-Ertrag erbringt?!
4. Abhängigkeit von Ländern, denen selbst Strom-Mangel droht ist eine seeehr heikle Sache – wo dringendst geboten ist, ALLE sinnvoll machbaren eigenen Optimierungs-Möglichkeiten zu nutzen ?!
5. Die «einfachste» Alternativen per neuer, eigener, weniger GROSSEN Verbrennungs- oder Atom-Kraftwerke zu punkten, verbietet sich wohl von selbst ?! —
Also ist die einzige Alternative, aus seeehr viel klein-klein ein grosses Gesamt-Ergebnis zu realisieren ?!
6. «Eigentlich» gäbe es auch die !!! sehr gute !!! Möglichkeit, statt E-Autos in den Markt zu pushen, Verbrennungs-Motoren mit Methanol zu betreiben ! ! !
Ich grüsse Sie freundlich-
und wünsche Ihnen alles Gute !
Wolf Gerlach
scheinbar.org
Zunächst will ich hier noch einmal eine Korrektur meines eigenen Beitrags anbringen, welche das redaktionelle System des infosperber trotz zweier Anläufe meinerseits bis jetzt nicht umgesetzt hat:
Der Faktor ist 120, nicht 1200 und 2020 war es sogar nur rund 110.
Zu Ihren Bemerkungen, Herr Gerlach:
ad 1. Die 300kWh aus 300W sind ein Durchschnittswert. Da Sie ja ohnehin viele Balkone bräuchten, um die Energie-Schweiz zu retten, wird das statistische Mittel genügen.
ad 2. (und 6.) Kraft-Wärme-Kopplung ist eine tolle Sache. Nur: die Aggregate müssen gebaut, installiert, gewartet (von wem???) und nicht zuletzt mit Treibstoff versorgt werden. Auch Methanol ist ein Kohlenwasserstoff, der irgendwo hergeholt bzw. produziert werden muss – nur wo? Aus Zuckerrohr… wäre kontraproduktiv – oder wollen Sie noch mehr Regenwald roden? Aus Erneuerbarenstrom produziert (z.B. per Sabatier-Prozess) sind die Verluste sehr hoch. Vieeel höher jedenfalls als in einer Batterie. Damit ist auch zu den Methanol-Antrieben für Autos alles gesagt.
ad 5. wir können getrost davon ausgehen, dass die Politiker in der Verwaltungsräten der Energiekonzerne genau wissen und wussten, was auf uns zukommt. Und weil eine warme Wohnung und ungezügelter Konsum viel behaglicher sind als ökologisch vertretbares Verhalten, befördert die Krise die Geschäftsinteressen der Energiekonzerne…
Kurzfristig werden wohl nur warme Pullover helfen, langfristig werden wohl doch neue AKWs gebaut werden. Nach mir die Sintflut…
Lieber Herr Konrad,
Methanol gibt es in rauhen Mengen – und ist nach Erdöl die zweithäufigst transportierte Flüssigkeit weltweit. –
UND selbst, wenn «nur» Erdöl zuHause verfeuert würde -und zur Wärme als (fast) kostenloses Neben-Produkt Strom erzeugt wird, ist DAS um Längen besser, als mehr «normale» VerbrennungsKraftwerke zu betreiben. Diese Technik gibts seit Jahrzehnten. Die jetzige Produktion durch 3-Schicht-Betrieb fast zu verdreifachen geht von Heute auf Morgen !
An der technisch sinnvollen Umwandlung der Gase zu (beispielsweise) Methanol wird seit Jahrzehnten geforscht. Mann hofft.
Sonstig:
Däumchen drehen und weh-klagen und Argumente, warum nichts Sinnvolles zügig begonnen werden sollte — ist die aller-schlechteste Alternative zu jeglicher Fort-Entwicklung.
Freilich wird fast nichts Neues vom Start weg optimal laufen – ABER deswegen lieber gar nichts anpacken ?!
Ich erinnere: Es gibt nichts Gutes – ausser man tut ES !
Alles Gute –
und freundliche Grüsse !
Wolf Gerlach
Zu meinen, mit einem EU-Rahmen- und einem EU-Stromabkommen sei das Problem gelöst, ist wirklichkeitsfremd. Die EU, besonders Deutschland, wird in 1 bis 2 Jahren ein grösseres Energiedefizit aufweisen als die Schweiz. Was die Schweiz braucht ist nicht ein EU-Rahmenabkommen, sondern einen Ausbau seiner Wasserkraftwerke (Erhöhung der Staumauern), Gaskraftwerke für Spitzenbedarf besonders im Winter, bessere Hausisolierungen, etc. Dazu weiterhin ein pragmatischer Stromaustausch mit der EU, wie bisher. Das ist auch im Interesse der EU.
Was nützt ein Stomabkommen mit Lieferanten bei denen mittelfristig selber der Strom knapp wird? Die Konsequenzen der desaströsen Strompolitik des Parlaments rücken unerbittlich näher. Schon längst hätte der ansonsten so um unsere Gesundheit besorgte Bundesrat zum Notrecht greifen sollen um die Stromversorgung, ein wesentliches Fundament des Landes, zu sichern. Im Vergleich zu Corona hat sich hier nicht ansatzweise etwas bewegt. – Eigenartig, auch unsere Nachbarländer verfolgen die gleiche Blackout Strategie. Ist da ein Plan dahinter? Von Unwissenheit kann jedenfalls nicht die Rede sein.
Es gibt ein riesiges Potenzial beim Nicht-Verbrauch von Strom. Wenn in der Schweiz nur schon alle Standby-Energie frei wird, kann ein AKW abgeschaltet werden, errechnete der WWF schon vor Jahrzehnten. Auch Mobilfunk, insbesondere Streaming frisst gewaltig viel Energie, usw., usw. usw., usw. Warum nicht mit vernünftigem Energieverbrauch beginnen und solchen propagieren?
Ein guter Hinweis, Herr Allemann !
Das STANDBY ist -meines Erachtens- eine stillschweigende gemeinsame «Trickserei» zwischen Regierung und Strom-Liefer-Konzernen abgesprochen, um zu steigern:
Die Grundlast in den bedarfs-schwachen Nacht-Zeiten
Den Gesamt-Verbrauch insgesamt
— Ohne jeglichen Nutzen für den Verbraucher,
dem «ein Ein-Kauf listig untergejubelt wird».
Das STAALICH geduldete und von ELEKTROGERÄTE-HERSTELLERN umgesetzte, uns Verbrauchern AUFGEZWUNGENE STANDBY ist auch ein heimlicher Klima-Killer und sollte in ALLEN Ländern geächtet und geändert werden !
Vielleicht beginnt ja bald ein cleverer Elektrogeräte-Hersteller, elektronische Schalter zu entwickeln, die nach einer einstellbaren Vorwahlzeit und/oder einstellbaren Uhrzeit
—mit einer gut wahrnehmbaren, aber nicht nervenden Vorwarnung vor Abschalten—
die angeschlossenen Verbraucher abnippeln ?!
Wolf Gerlach
scheinbar.org
Gut, wenn man den Benziner verschrotten und sich E-Autos anschaffen muss, eventuell der Strombedarf steigt, das konnte jetzt wirklich keiner ahnen… Möglicherweise auch den Umstand, wenn jeder um 18Uhr seinen Tesla einsteckt, man wie beim Boiler und Waschmaschine einen Sperrschalter benötigen wird, um eine Netzüberlast zu regulieren, na aber das kommt allerhöchstens Spezialisten in den Sinn. Und das man mit Solarzellen im Winter / Nacht nicht dieselbe Energiemenge zu Stande bringt, diese Thesen waren sicherlich nur Schwurblern vorbehalten… *Ironie OFF* Die Schweiz muss in vielen Dingen vom unabhängiger werden, und das geht AKWs auch nicht oder suchen wir bald im Gotthard nach spaltbarem Material? Gaskraftwerke? Durchaus, aber die Frage ist, was für ein Gas! Wasserstoff wäre da durchaus eine Lösung. Speicherkraftwerke! Es braucht eine Lösung um die Überschüssige Energie vom Sommer in den Winter zu transferieren. Es gibt bereits Solarzellen die können aus Sonnenlicht direkt H2 herstellen (Siehe SunHydrogen) und das Fraunhofer Institut forscht an einer Paste, welche die Energie ungefährlich lagern und transportieren last. Auch Windräder (vertikale), welche auf der Autobahn Mittelleitplanke den Fahrtwind wieder in Strom umwandeln wären ohne Einsprachen realisierbar. Sämtliche Schallschutzwände von SBB und Autobahnen mit Solarpanelen ausrüsten, KVA welche die Energie verstromen und innovative Speicherlösungen wie Energyvault um Strom in mechanischer Energie zwischenspeichern…
Gut, wenn man den Benziner verschrotten und sich E-Autos anschaffen muss, eventuell der Strombedarf steigt, das konnte jetzt wirklich keiner ahnen… Möglicherweise auch den Umstand, wenn jeder um 18Uhr seinen Tesla einsteckt, man wie beim Boiler und Waschmaschine einen Sperrschalter benötigen wird, um eine Netzüberlast zu regulieren, na aber das kommt allerhöchstens Spezialisten in den Sinn. Und das man mit Solarzellen im Winter / Nacht nicht dieselbe Energiemenge zu Stande bringt, diese Thesen waren sicherlich nur Schwurblern vorbehalten… *Ironie OFF* Die Schweiz muss in vielen Dingen unabhängiger werden und das geht mit AKWs auch nicht oder suchen wir bald im Gotthard nach spaltbarem Material? Gaskraftwerke? Durchaus aber die Frage ist was für ein Gas! Wasserstoff wäre da durchaus eine Lösung. Speicherkraftwerke! Es braucht eine Lösung um die Überschüssige Energie vom Sommer in den Winter zu transferieren. Es gibt bereits Solarzellen die können aus Sonnenlicht direkt H2 herstellen (Siehe SunHydrogen) und das Fraunhofer Institut forscht an einer Paste, welche die Energie ungefährlich lagern und transportieren last. Auch Windräder (vertikale), welche auf der Autobahn Mittelleitplanke den Fahrtwind wieder in Strom umwandeln wären ohne Einsprachen realisierbar. Sämtliche Schallschutzwände von SBB und Autobahnen mit Solarpanelen ausrüsten, KVA welche die Energie verstromen und innovative Speicherlösungen wie Energyvault um Strom in mechanischer Energie zwischenspeichern…
Es gibt längst Klein-Kraftwerke für grössere Wohngebäude, die sehr sinnvoll und Multi-Nutzen-Bringend arbeiten:
Ein Stromaggregat erzeugt Strom – und die «Ab-Wärme» dieses Strom-Aggregats wird zum Heizen der Räume im Gebäude genutzt. Eine Kraft-Wärme-Kopplung, bei der als Nebenprodukt von 10 kW elektrischer Energie etwa 20 kW Wärme entstehen.
Im Winter (bei höherem Heizbedarf) entsteht mehr Elektro-Energie als die jeweiligen Haushalte verbrauchen – welche also dann ins Netz eingespeist werden kann.
Im Sommer entsteht zwar überschüssige «Ab»-Wärme – wenn man aber diese Aggregate mit FlüssigGas oder Methanol betreibt, entsteht russ-freies Abgas,
welches etwa doppelt so Wasser und halb so viel CO2 im Abgas enthält,
als wenn Benzin oder HeizÖl verwendet würden.
Womit derartige Mini-Haus-Kraftwerke auch sauberer wären, als «grosse» Kraftwerke !
In der Zeit, die die Schweiz noch hätte, könnte «man dort» weit über 10% mehr UN-Abhängigkeit schaffen, als zur Zeit der Fall ist!
Die von mir zuvor erwähnten «Baum-Kopplungs-Stromerzeuger» sind interessant, trotzdem deren Einzel-Aggregate relativ wenig Strom erzeugen:
MAN spart tausende Tonnen Stahl und Beton, da nur der an einen Baum angekoppelte Klein-Generator + die kraftschlüssige Verbindung zum Partner-Baum benötigt wird.
WENN man je mindest 3 Bäume im Verbund koppelt, gibt es weniger Wind-Schaden.
ES wäre ein interessanter konstanter Ertrag -anstatt einmalig- beim Fällen.
Wolf Gerlach
scheinbar.org
«Die Schweiz, ein Land, in dem man früh aufsteht aber immer zu spät erwacht.» Wie recht er doch hatte, der Ritschard Willi, erfolgreicher Förderer der Atomwirtschaft und SP-Bundesrat. Nachdem dieses Land 50 Jahre mit Abnützungskämpfen für und gegen AKWs vertrödelt hatte, beschloss es endlich mehrheitlich den Atom-Ausstieg – um sich umgehend gegen eine halbwegs konsequente Klimapolitik zu stellen und das CO2-Gesetz abzulehen. Die schweizerische Sonntags-Demokratie ist genau so viel wert, wie die Lobbies der allmächtigen Industrie- und Finanzmonopole zulassen. Oder wie es Max Frisch sagte: «Kann unsere Demokratie-Utopie, ausgesetzt der menschlichen Natur, also der Canaille, die der Mensch in der Mehrheit ist, zu etwas anderem führen als zu der real existierenden Demokratie der Lobbies, getarnt durch Folklore? Oder mit anderen Worten: Wieviel wirkliche Demokratie – Volk als Souverän – ist im real existierenden Kapitalismus überhaupt möglich?»
Die Angst- und Panikmaschine funktioniert deshalb so gut, weil zu der zum Staats- und Konkordanzprinzip erhobenen Wachstums- und Konsumdoktrin keine Alternative angeboten wird. Jedenfalls weder von Parteien noch Verbänden und Lobbies. Es gilt: das Gewohnte oder der Untergang. Also machen wir weiter wie bisher.
Hanspeter Guggenbühl und andere wie etwa Werner Geissberger, Theo Ginsburg oder H.C. Binswanger haben vor fast einem halben Jahrhundert Wege aus der Wohlstandsfalle aufgezeigt. Und jetzt? Siehe z.B. «Der Abgang», freystefan.ch
Die E-Autos werden zu sehr gepusht. Gut ist, in und um eine Stadt elektrisch zu fahren. Aber, so lange Strom überwiegend aus «Verbrennungs»-Kraftwerken kommt, bringts der Umwelt NICHTS. Jedes neue E-Auto «selbst» ist auch erst mal Energie-Verbrauch.
Die zeit-gemäss sinnvollen Autos für etwa die nächsten 10 bis ?? Jahre:
Gas oder Methanol statt Benzin/Diesel ==>
gibt hälftiges CO2 und deutlich weniger sonstig unerfreuliche Stoffe.
E-Hybrid, der etwa 50 km elektrisch schafft – also in/um Stadt herum sauber ist.
UND einen Teil der Akku-Aufladung aus Brems-Energie gewinnt.
Über Ausnahmen vom Normal-Zustand (wie Aufladung über eigenes Solar-Dach) brauchen wir wohl nicht diskutieren ?!
Wolfgang Gerlach