Klimabericht stützt Klimabewegung
Nach der Lektüre etlicher Texte, die klug analysierten, «warum aus dem Wissen über den Zustand der Welt kein angemessenes individuelles und gesellschaftliches Handeln folgt», war der Griff zum neuen Buch von Naomi Klein auch ein Versuch, den eigenen Rest von Hoffnung zu retten. Ein erster Blick auf den Buchrücken: «Bist du bereit, alles zu ändern?» Die augenfällige Frage provozierte ein spontanes Nein. Nicht alles! Vieles möchte ich im Gegenteil schützen und vor weiterem Wandel bewahren. Dennoch ist dieser flammende Appell allen zur Lektüre zu empfehlen. Nicht nur jener neuen Generation, an die er direkt adressiert ist. Auch den Ermüdeten, durch zu viele Niederlagen zu oft Entmutigten dürfte die Erinnerung an Chancen solidarischer Bewegungen gut tun.
Die kanadische, auch in den USA agierende Journalistin, harte Kapitalismus- und frühe Globalisierungskritikerin mit Jahrgang 1970, dürfte für junge Bewegte, die altklugen Ratschlägen mit Skepsis begegnen, eine glaubwürdige Zeugin sein. Sie liefert keine ideologisch begrenzten Rezepte, führt vielfältige Ansätze von Alternativen exemplarisch vor, konkret, fassbar, die Reportagen sind voller Empathie. Klar wird, dass die von ihr postulierte grundlegende Wende ohne massiven Druck von unten nicht gelingt. Technik werde beim skizzierten Green New Deal zwar ein wichtiges Element sein, aber unsere globalen Probleme nie lösen können, zumal nicht die sozialen.
Rebecca Stefoff, die für diese Kampfschrift einbezogene Mitautorin, hat Erfahrung im Aufbereiten wissenschaftlicher Stoffe für ein junges Publikum und sie steuert mehrere Personenporträts bei. Grafiken und Fotos belegen und beleben Geschriebenes. Es gibt Alarmsignale und Erfolgsmeldungen, aber keine Schönfärberei. Die von uns bewirkte Erderwärmung ist im Gang. Viele werden darunter leiden, sind durch deren Folgen bereits jetzt existentiell bedroht. Doch «noch liegt es in unserer Macht, die Erde, so wie wir sie kennen, mit ihren Menschen, Tieren, Pflanzen und Landschaften zu retten.»
Wo der wachsende, oft verzweifelte Widerstand gegen zerstörerische Projekte in aller Welt ins Zentrum rückt, wird auch das Gebot «alles zu ändern» relativiert. «Schützt eure Heimat – und den Planeten» lautet ein Zwischentitel. In der kanadischen Inselstadt Bella Bella kämpft die Gemeinschaft dort lebender Indigener nicht nur gegen die Gefährdung der Gewässer durch eine geplante Ölpipeline. Das jüngste Mitglied ihres Stammesrates will, dass seine Kinder einmal in eine Welt geboren werden, wo jene Kultur lebendig ist, «die unser Volk seit Hunderten von Generationen stark gemacht hat». Und die Menschen errangen dort einen Sieg, «indem sie sich auf ihr Recht beriefen, nein zu sagen». Ändern muss sich vor allem unser herrschendes System, unser Leben hier, «von Grund auf».
Naomi Klein & Rebecca Stefoff: How to change everything. Hoffmann und Campe, Hamburg 2021, 256 Seiten, CHF 27.90.
Dieser Beitrag ist im «P.S.» vom 27. August 2021 erschienen.
Zwei weitere Bücher zum Thema hat Infosperber am 2. September vorgestellt: «Warum längst vorhandenes Wissen nicht zum Handeln wird»
Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
Keine
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Meinungen in Beiträgen auf Infosperber entsprechen jeweils den persönlichen Einschätzungen der Autorin oder des Autors.
Was soll das sein ‹Klimagerechtigkeitsbewegung›? Das ist ein totaler Nonsensbegriff. Gerechtigkeit ist eine subjektive Kategorie, welche man auf objektive Tatbestände wie Klima, Sprache oder Genmanipulation nicht anwenden kann. Gerechtigkeit ist ein Begriff für den Stammtisch oder die heimische Küche, aber nicht für den öffentlichen Raum-
Auch noch so viele Bücher können nicht das bringen, was es braucht, damit auch die Menschheit auf dieser Erde eine Zukunft haben kann. Damit sich wirklich etwas ändern kann, müssen allein in der Schweiz mindestens 100’000 und weltweit viele Millionen Amtsinhaber*innen (Behördenmitglieder, Politiker*innen Verwaltungsangestellte etc.) ihr Amt abgeben bzw. ersetzt werden: sie scheinen mir objektiv und nüchtern betrachtet auf einem total falschen Weg, und für das, was notwendig ist, nicht fähig!
«Die kanadische, auch in den USA agierende Journalistin, harte Kapitalismus- und frühe Globalisierungskritikerin mit Jahrgang 1970, dürfte für junge Bewegte, die altklugen Ratschlägen mit Skepsis begegnen, eine glaubwürdige Zeugin sein.» – Soviel muss uns klar sein: wenn es darum geht, den atmosphärischen CO2 Pegel mit politischen Mitteln zu senken, ist das auf freiwilliger Basis nicht zu machen. Auch nicht mit individuellen nationalen Programmen. Diese Art von «Welt Rettung» ist nur in einem globalen, totalitären sozialistischen System denkbar. Die Nebenwirkungen sollten wir aufgrund von historischen Erfahrungen bedenken. Projekte in dieser Dimension kommen selten so heraus wie sie angedacht wurden.
Jede wahrheit ist die erfindung eines menschen, mit der er andere dazu bringen will, in seinem interesse zu handeln.
Das trifft auch auf den angeblich mensch gemachten klimawandel zu.
Es trifft auch zu auf diesen beitrag.
Ich moechte, dass sie sich mal ernsthaft selber mit der frage beschaeftigen, ob wir derzeit einen mensch verursachten klimawandel erleben.
Was wollen die propagandisten des klimawandels von ihnen?
Glauben sie wirklich, dass die imperialisten a la usa, eu oder aehnlichen, sich einen deut drum scheren, was vielleicht mit dem klima passiert?
Wenn sie das wirklich glauben, dann sollten sie m.m nach mal ganz gruendlich die neueste geschichte unter dem aspekt studieren, wer wo warum krieg fuehrt, waffen verkauft, rauschgift verkauft, terrorismus finanziert, regierungen stuerzt oder oekonomisch die luft abdreht. Vielleicht, nur vielleicht, wuerden sie sich dann genoetigt sehen ihre beurteilung der derzeitigen eliten zu aendern.
Ist vielleicht ein persoenliches studienprogramm wert, statt vor der glotze zu lungern einen diskussionskreis juengste geschichte durchfuehren.
Ein Freund sagte mir einmal, man kann sich immer wieder wünschen, dass die Giraffe eine kürzeren Hals hätte, damit das Giraffenhaus niedriger gebaut werden könnte. Es nützt auch nichts, wenn man noch so gut weiss, warum die Giraffe einen solchen lang Hals hat. Noch weniger ändert sich, wenn man sich über den langen Hals der Giraffe beklagt. So ähnlich kommen mir immer wieder die Berichte im Infosperber vor. Wir setzen hier in Deutschland gerade das Projekt 1000 klimaneutrale Gebäude im Landkreis Mainz Bingen um. Es geht darum 1000 kleine Bestandsbauten klimaneutral zu machen. Es wäre schön, wen sie einmal über unsere ganz praktischen Problem berichten und was es tatsächlich braucht, um nur in diesem Bereich entscheidende Schritte weiter zu kommen. Das die Giraffe eine langen Hals hat wissen wir nun wirklich zu genüge.
An sich guter Vergleich mit dem langen Hals der Giraffe. Ein zweiter Vergleich ist dann aber fällig; Wenn wir das Klima über Lange Zeit beobachten, hat es immer gemacht was es wollte, mal wärmer, mal kälter, da können wir noch so viel darüber schreiben, es ist so! Dass Bestrebungen im Gange sind, umweltfreundliche Baustoffe zu verwenden, finde ich natürlich gut. Dann hört aber bitte, bitte sofort auf mit dem Abbau von Lithium und Kobalt, absolute Umweltvernichtung und Umweltzerstörung. Es gibt genügend Filmmaterial die das belegen.
Ein wissenschaftliches wissen um die ursachen der moeglicherweise derzeit zu konstatierenden erwaermung auf der erde, setzt doch voraus, dass man alle einflussgroessen dieses klimas auf der erde kennt und ihren relativen einfluss auf das wettergeschehen ganz gut abschaetzen kann. Wie die irdische wissenschaft in den besitz diese wissens gekommen sein will, das muss doch jeder sehen, das ist extrem raetselhaft, z.b. schon allein angesichts des umstands, dass wir derzeit mal gerade, sagen wir mal 10 planeten halbwegs kennen und etwas ueber deren klima wissen.
Es gibt milliarden planeten im universum und wir sollen aufgrund ziemlich beschrankten wissens ueber uns und die erde in der lage sein, zu erkennen was das klima auf der erde entscheidend bewegt?
Wer so etwas glaubt, geht an die frage nach der erderwaermung nicht wissenschaftlich heran. Moeglicherweise verwendet eine derartige person wissenschaftliche techniken und methoden. Das heisst aber nicht, dass sie wissenschaftlich untersucht oder gar zu resultaten kommt, die man nicht wissenschaftlich berechtigt in zweifel ziehen kann.
Auch wenn das Klima nicht durch den Mensch verändert würde, bleiben folgende Tatsachen.
Die Schweiz importiert über 80% ihres Energiebedarfs aus dem Ausland. Sie ist in extremen Mass von Ausland abhängig. Dies betrifft nicht nur die Öl- und Gasversorgung, neu im zunehmenden Masse auch die Stromversorgung bei grosser Kälte. Unsere Energieversorgungssicherheit ist dadurch aufs höchste gefährdet.
Bereits im Mai hat die Schweiz den ihr global zustehenden Ressourcen (auch Energie) aufgebraucht. Wir leben somit auf Kosten von über 80% der Weltbevölkerung, die mit Sicherheit diesem Treiben nicht weiter tatenlos zusehen werden. Dazu zählen Länder wie China und Indien die Ihr Recht auf mehr Ressource einforden und es auch tun. Das eigentlich Problem ist, dass wir nicht das eigentliche Problem sehen, den zu hohen Resoourcenverbrauch und unsere Ressourcenverschwendung. Wir verwecheln Ursache mit Wirkung. Das Klimaproblem ist Wirkung und nicht Ursache. Solange wir nicht das Problem (Ressourcenverschwendung, Versorgungssicherheit) angehen und nur an den Wirkungen (Klimawandel) herumbasteln, werden die «Klimagegner» immer recht behalten. Leider ist Infosperber was den Klimawandel angeht auch nur ein Mainstream Medium. Mit dem Tod von Hanspeter Guggenbühl hat sich dieses Problem bei Infosperber offensichtlich noch verstärkt.
Mainstream: das sind nicht nur Medien, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft, das ist vor allem auch die Mehrheit einer Bevölkerung, die gemäss ihrem Verhalten als blöd, oder als obrigkeitshörig, oder als unkritisch, oder als bequem, oder einfach nur als vergnügungssüchtig gesehen werden muss! Ursache oder Wirkung: Ob sie nicht wissen wollen, was sie tun, oder ob sie nicht tun wollen, was sie wissen, spielt faktisch und praktisch keine Rolle. Immer-noch-mehr geht immer bis zum Geht-nicht-mehr.