Wissenschaftler fordern einen Welt-Chemikalienrat
Das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) hält Umweltverschmutzung für die dritte globale Bedrohung neben der Klimakrise und dem fortschreitenden Verlust der Biodiversität. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler fordern deshalb ein globales Wissenschaftsgremium, das ihre Bekämpfung erleichtert.
Dafür gibt es allen Grund: Die Menschheit hat bisher Unmengen von Chemikalien produziert, von deren Auswirkung sie teilweise wenig weiss. Wir sind umgeben von hunderttausenden künstlichen Verbindungen. Sie stecken in Elektronikbauteilen, Kunststoffen, Pestiziden, Schmierstoffen, Reinigungsmitteln, Kleidern und Kosmetika, in Wasser und Boden. Die meisten Menschen haben einige davon im Blut. Noch nie war die Chemikalienbelastung grösser als heute.
Giftigkeit stellt sich oft erst nach Jahren heraus
Viele dieser Stoffe sind harmlos, andere gefährlich. Schädliche Auswirkungen auf Mensch, Tier und Umwelt werden oft erst nach Jahren entdeckt. Asbest beispielsweise wurde lange für unschädlich gehalten, bis sich Lungenschäden häuften. Ähnliches gilt für das Insektizid DDT oder die Chemikalie PFOA (Perfluoroctansäure).
Klimabelastung, Umweltverschmutzung und die Zerstörung der biologischen Vielfalt beeinflussen sich dabei gegenseitig, etwa beim Einsatz giftiger Pestizide. Millionen Menschen sterben vorzeitig, weil sie giftigen Chemikalien ausgesetzt sind. Gibt es Anhaltspunkte, dass eine Chemikalie schädlich ist, dauert es unter Umständen sehr lange, bis sie verboten wird. Aus der Welt ist sie dabei noch lange nicht. Einige Stoff vergiften die Umwelt für Jahrhunderte.
Massnahmen erfolgen meist reaktiv und viel zu langsam. Gesetze sind nicht übergreifend, für viele Stoffe gibt es nicht genügend öffentlich zugängliche Daten. Der Widerstand der Hersteller gegen ein Verbot kann erheblich sein.
Chemikalienrat soll Politik unterstützen
In einer Analyse im Wissenschaftsmagazin «Science» forderten zwölf Autoren deshalb im Februar die Einrichtung eines Welt-Chemikalienrats. Dieser soll die Kommunikation zwischen Wissenschaft und Politik intensivieren und bessere Entscheidungsgrundlagen zum Schutz vor Umweltverschmutzung schaffen. «Wir brauchen eine internationale Zusammenarbeit, um grenzüberschreitende Probleme wie Schwermetalle, persistente organische Schadstoffe und Plastikabfälle anzugehen», fordert der Leadautor Zhanyun Wang (ETH Zürich).
Neben dem Weltklimarat IPCC und dem Weltdiversitätsrat IPBES entstünde dabei eine dritte übergreifende Organisation. Drei der Autoren veröffentlichten im Juli einen Gastbeitrag in der «Zeit». Laut der Webpage ipcp.ch haben sich bisher 1800 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus 80 Ländern der Forderung angeschlossen.
Internationale Ansätze gegen Umweltverschmutzung
Wenn die internationale Gemeinschaft sich bisher auf ein gemeinsames Vorgehen einigen konnte, war dieses zu grossen Teilen erfolgreich. Es gibt mehrere internationale Vertragswerke, die sich mit Chemikalien, Schwermetallen oder Chemiemüll beschäftigen. Dazu gehören das Wiener Übereinkommen und das Montrealer Protokoll zum Schutz der Ozonschicht, welches die Menge der ozonschädlichen FCKW in der Atmosphäre drastisch gesenkt hat.
Das Basler Übereinkommen zum Umgang mit gefährlichen Abfällen schützt Entwicklungsländer wenigstens teilweise davor, zu globalen Sondermüllhalden zu werden. Das Stockholmer Übereinkommen oder POP-Convention regelt den Umgang mit «ewigen» Chemikalien, von denen ein Teil inzwischen weltweit verboten ist.
Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
Keine
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Notwendiger Artikel zu einem oder besser allen Problemen dieser Welt. Wem das Meer am Herzen liegt, und das sollte es, der weiss, dass, seitdem der Mensch seinen Fuss auf diese Erde gesetzt hat, er ALLES in das Meer leitet was er benutzt, nicht benutzt, was er hat und was er sonst nicht verbrennen kann.
Resultat: bis zur Kloake vergiftete Meere rund um alle Laender, besonders China, Minenrueckstande, Atomabfaelle, Atomar betriebene Schiffe inklusive ihrer Antriebs Reaktoren, Munition, Munitions-Chemie, Bomben, Schiffe, Reifen, allle Abwaesser und Mist dieser Erde aus den Staedten, vom Lande, von der Industrie, inklusive Chemie, Bio Rueckstaende, Tote Tiere, Menschen und Reste und unverdautes und allles, alles was man so wegerfen kann von Land aus, von Schiffen und von Flugzeugen, allles landet seit Jahrtausenden im Meer.
Und wir wundern uns ueber Menschen mit Allergien, beklagen Fische und Meeresnahrung die mit Chemikalien, Hormonen, Giften aller Art vollgestopften sind? … lol …
Ich behaupte, dass eine staendige Vergiftung der Gewaesser und des Meeres schlimmer ist als die ‹Menschengemachte› Klima’aenderung›. Wieso ich das weiss? Ich bin Seefahrer und erlebe, sehe das seitdem ich auf Schiffen fahre und seitdem wir Fische fangen …