Impfstoff-Patente: Weiterhin Widerstand gegen Aussetzung
Eine vorrübergehende Aussetzung der Patentschutzrechte für Corona-Impfstoffe, um deren deutlich verstärkte globale Produktion und gerechte Verteilung zu ermöglichen, wird es zunächst auch weiterhin nicht geben. Auch bei der am Mittwochnachmittag beendeten, inzwischen achten Verhandlungsrunde der Welthandelsorganisation (WTO) in Genf seit Oktober letzten Jahres blieben die EU-Kommission, Grossbritannien, die Schweiz und Südkorea bei ihrer grundsätzlichen Ablehnung dieser Massnahme.
Diese vier WTO-Mitglieder sind mit ihrer Haltung allerdings zunehmend isoliert. Denn neben den USA und Neuseeland, die bereits in den letzten Wochen eine Kehrtwende zugunsten einer Aussetzung der Patentschutzrechte vollzogen hatten, zeigten sich bei der Verhandlungsrunde neu auch die bisherigen Gegner Norwegen, Kanada, Brasilien und Taiwan offen für diese Massnahme. Auch Russland, Singapur, die Türkei und Mexiko signalisierten erstmals ihre Bereitschaft.
Die genannten Staaten meldeten allerdings noch Diskussions- und Veränderungsbedarf an zu dem Anfang Oktober 2020 von Indien und Südafrika eingebrachten Antrag. Dieser war im Mai von den Antragsstellen schon einmal modifiziert worden, um den Bedenken ursprünglich fast sämtlicher Industriestaaten entgegenzukommen. Unterstützt wird der Antrag von weit über 100 WTO-Mitgliedern aus dem globalen Süden. Eine nächste Verhandlungsrunde wurde für den 21./22. Juli angesetzt.
Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
Keine
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Ich versteh das einfach nicht! Virus mutiert sich und wird schlimmer und irgendwann gehts vielleicht ums nackte überleben und die streiten sich ums Geld!
Patente auf potentiell lebensrettende Medikamente oder Impfstoffe sind immer eine heikle Angelegenheit. Ich finde es allerdings etwas seltsam, dass das Thema erst wegen Corona die Öffentlichkeit so stark interessiert.
In Afrika gab es gemäss worldometers.info in der gesamten Epidemie bis jetzt 135’000 Opfer. Malaria fordert in Afrika jedes Jahr ca. 500’000 Opfer. Das interessiert hier in Europa kaum jemanden. Malaria bleibt eben brav in Afrika. Das dürfte der entscheidende Grund für die unterschiedliche Bewertung sein.