Verschlossenes Nordkorea: Ein Bericht vom Innern des Landes
Red. Der Schriftsteller Rudolf Bussmann bereiste 2018 mit der südkoreanischen Journalistin Hoo Nam Seelmann (im Text Yu-mi) den wenig besuchten Nordosten des Landes – stets begleitet von zwei nordkoreanischen Führern.
Nun hat er seine Erfahrungen vor Ort und sein Wissen über Nordkorea in einem Buch* publiziert. Wir veröffentlichen hier mit freundlicher Genehmigung des Rotpunktverlags ein Kapitel über den Besuch der Markthalle der Stadt Rajin. Bilder vom Markt zu machen, war nicht gestattet. – Als Mitglied des «kontertext»-Teams schreibt Bussmann regelmässig auf Infosperber.
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Der Markt
Rajin ist mit seinen rund 70’000 Einwohnern die grösste Stadt in dem als »Goldenes Dreieck« benannten Grenzgebiet von Nordkorea, China und Russland. 1991 wurde hier die Verwaltungseinheit Rajin-Sŏnbong geschaffen, deren Name später zu Rasŏn verkürzt wurde. Unser Kleinbus hält vor einem zweistöckigen gemauerten Gebäude. Das sei die neue Markthalle, erklärt unser Reiseführer, Herr Kang. 2015 sei sie erweitert worden. Wir hätten Glück, denn sie sei die einzige Markthalle ausserhalb von Pjöngjang, zu der auch Touristen Zutritt hätten. Fotografieren sei im Innern nicht gestattet.
»Ich dachte, Märkte dieser Art seien in Nordkorea verboten?«, sage ich zu meiner südkoreanischen Begleiterin Yu-mi, als wir auf den Eingang zugehen. Herr Kang geht voraus. Herr Lee, unser zweiter nordkoreanischer Begleiter, macht den Schluss.
Ich hatte gelesen, dass freie Märkte in der Zeit, als Kim Il-sung [1948-1994 Präsident Nordkoreas] daran ging, einen sozialistischen Staat nach dem Vorbild von China und der Sowjetunion aufzubauen, im Land unterbunden wurden.
Wer Handel trieb, gleich mit welchen Waren, kam unter den Verdacht der persönlichen Bereicherung und wurde hart bestraft. Der Staat sollte der Garant der Befriedigung aller Grundbedürfnisse sein; kein alternatives Wirtschaftssystem neben ihm wurde geduldet. Die allermeisten Leute arbeiteten in einem staatlichen Betrieb und erhielten Lebensmittelkarten für sich und ihre Familie. Zweimal im Jahr wurden neue Kleider und Schuhe ausgegeben. Man hatte kaum Bargeld, brauchte auch keines, da neben Schule und medizinischer Versorgung auch Wohnen nichts kostete.
»Wie heisst es in Lessings ›Nathan‹?«, sagt meine heute in der Schweiz lebende südkoreanische Begleiterin Yu-mi, »›Das ging nun so, solang es ging.‹« Sie hält mir die Tür. Ihre Augen sind halb geschlossen; vielleicht bereitet sie sich auf das gedämpfte Licht im Innenraum vor. Oder sie denkt nach. Sie lässt mir den Vortritt und fährt weiter:
»In Nordkorea ging es bis Ende der achtziger Jahre gut. Zu dieser Zeit gab es deutliche Ermüdungserscheinungen. Die Bevölkerung stand seit vier Jahrzehnten unter andauernden Mobilisierungs- und Motivierungskampagnen und hatte ihr Letztes gegeben. Gleichzeitig litten die landwirtschaftlich genutzten Flächen unter fortgesetzter Überdüngung. Ausserdem vermochte der nordkoreanische Staat mit der weltweiten technologischen Entwicklung einfach nicht Schritt zu halten, musste Produktionsgüter aus dem Westen kaufen und häufte Schulden an. Er konnte dennoch nicht verhindern, dass die Nahrungsmittel knapp wurden.«
Die meisten Stoffe sind synthetisch und stammen aus China
Die Markthalle, in die wir eintreten, ist riesig. Eine Galerie auf etwa acht Metern Höhe, zu der im hinteren Teil eine Treppe führt, läuft ringsum. Der Raum ist von langen parallelen Tischen durchzogen, an denen Frauen vor den ausgelegten Waren sitzen oder stehen, eng nebeneinander. Es sind ausschliesslich Frauen. In ihrem Rücken stapeln sich auf Gestellen die Waren. Jede hat einen kleinen Abschnitt der Tischfläche vor sich, auf der Stoffe, Kleider und Schuhe liegen, im hinteren Teil der Halle Haushaltartikel, Werkzeuge und elektrische Geräte. Sie tragen Schürzen, deren Farbe von Abteilung zu Abteilung wechselt.
Das Angebot ist so vielfältig wie auf dem chinesischen Markt, den wir jenseits der Grenze in Yanji besucht haben, die Stimmung geschäftig. Dennoch ist der Markt kein geselliger Treffpunkt, wo man sich die Zeit vertreibt, sowenig, wie Strassen und öffentliche Plätze hier Orte der Begegnung sind. Man bleibt vor einem Stand stehen, begutachtet die Waren, geht weiter. Bei den Stoffen, die wir befühlen, handelt es sich vor allem um synthetische Ware.
»Stammen die Stoffe aus Nordkorea?« Yu-mi hat sich auf Koreanisch an eine der Verkäuferinnen gewandt.
Diese schüttelt den Kopf, ihre Waren stammten aus China, sagt sie. Sie antwortet nicht unfreundlich, aber ohne eine Regung zu zeigen. Ein ungewohnt angenehmes Gefühl, dass man hier nicht dauernd angesprochen, auf die besondere Qualität dieser oder jener Waren hingewiesen, zum Kauf gedrängt wird. Auf Fragen hin schlagen die Frauen hier einen Stoffballen auf, nehmen dort ein Kleid vom Bügel; die Bewegungen sind routiniert. Sie feilschen nicht, verhandeln nicht; sie verwalten auf ruhige Art ihr Minireich, schwatzen nur untereinander. Ihre Hauptbeschäftigung ist Warten.
Erste Privatverkäufe auf Märkten
Wir gehen die Treppe am Rand der Halle hoch. Auf der Galerie sehen wir Auslagen mit landwirtschaftlichen Produkten. Kartoffeln, Salat, verschiedene Gemüse und Obst, wie wir es von unseren Märkten gewohnt sind. »Wird auch das frische Gemüse aus China importiert?«, frage ich.
»Der grösste Teil stammt aus Nordkorea«, sagt unser Begleiter Herr Lee. »Angebaut von einheimischen Bauern.«
Neben mir nimmt Yu-mi einen grossblättrigen Grünkohl in die Hand, aus dem zusammen mit anderen fermentierten Zutaten das koreanische Nationalgericht Kimch’i hergestellt wird. Sie nickt anerkennend.
»Um auf deine Frage zurückzukommen«, sagt sie unvermittelt, »den Anfang machten die Bauernmärkte. Kim Il-sung merkte, dass es eine Entlastung der angespannten Lebensmittelversorgung bedeutete, wenn man kleine improvisierte Märkte zuliess, auf denen Bauern Gemüse, das sie in ihren Gärten zogen, anboten und verkauften oder gegen Waren eintauschten. In der Folge wurden Bauernmärkte auf dem Land geduldet.«
»Eine Urform der Marktwirtschaft?«
Sie legt den Kohlkopf zurück, nickt. »Es war eine kluge Entscheidung. Und eine mit Folgen, deren Tragweite niemand absehen konnte. Als nach der Auflösung des Ostblocks 1989 die Importe aus China und der Sowjetunion nur noch gegen Devisen zu haben waren, brach die nordkoreanische Wirtschaft wie ein Kartenhaus zusammen. Der Staat konnte den Verpflichtungen seinem Volk gegenüber nicht mehr nachkommen. Seine Lebensmittellieferungen an die Bevölkerung wurden knapper, schliesslich fielen sie ganz aus. Fabriken schlossen ihre Tore, die Arbeiter waren auf sich selbst gestellt. Wer eine Arbeit hatte, bekam nur unregelmässig oder überhaupt keinen Lohn. Die Situation lief aus dem Ruder. Der Arbeitgeber fiel aus, der Brotherr fiel aus, der Lohnzahler fiel aus, die Instanz, die den Rahmen setzte, fiel aus.«
»Das heisst, der Staat scheiterte gleichsam an sich selbst«, werfe ich ein. »An seinen eigenen Ansprüchen.«
»Der Staat gebärdet sich wie ein übler Privatkapitalist«
»Scheitern? Das ist das falsche Wort. Viel zu harmlos. Es klingt so, als habe der Staat sich hohe Ziel gesteckt und sie dann nicht erreicht. Tatsächlich gebärdete er sich auf eine Weise, wie nur ein übler Privatkapitalist es tut. Er überliess seine Leute einfach ihrem Schicksal. Die Leute waren gewohnt, von ihm alles zu bekommen, jedenfalls dann, wenn sie sich unauffällig verhielten und diszipliniert arbeiteten – das war, wenn du so willst, der ungeschriebene Pakt zwischen Staat und Volk. Nun wurde dieser vom Staat, der ihn der Bevölkerung aufgezwungen hatte, einseitig gebrochen. Die Leute standen da ohne Geld, ohne Rente, ohne jede soziale Absicherung. Ohne Nahrung. Auch ohne Dank und Anerkennung. Mit dem Verbot, Handel zu treiben, stürzte der Staat die Bevölkerung in Ratlosigkeit und Ungewissheit.«
»Und in Not, Hunger und Elend.«
»Den Leuten blieb nichts anderes übrig, als sich selbst zu helfen. Das Einzige, was funktionierte, waren die Bauernmärkte. Da niemand viel Geld hatte, begann man mit dem zu handeln, was man hatte. In ihrer Verzweiflung sammelten die Leute Holz, Beeren, Kräuter. Sie versuchten an Lebensmittel zu kommen; die Frauen verarbeiteten sie zu billigen Mehlmischungen oder Fertiggerichten wie Reiskuchen und Maisfladen und boten diese dann zum Verkauf oder zum Tausch an.«
Sohn Kim Jong-il blieb drei Jahre lang stumm
Wir gehen langsam die Auslagen entlang. Säcke mit Reis und Maiskörnern stehen auf dem Boden, dahinter Frauen mit bäurischem Aussehen, hager, eher kleinwüchsig, herbe, stolze Gesichter.
»Das war also die Geburtsstunde dessen, was wir hier sehen«, sage ich.
»Bis hierhin war es ein weiter Weg«, antwortet Yu-mi. »Unter normalen Umständen hätte der Staat mit harter Hand gegen die Ansätze von Marktwirtschaft durchgegriffen. Aber die Situation wurde schlimmer. 1994 starb Kim Il-sung. Wie in einer Erbmonarchie hatte er seinen Sohn Kim Jong-il zum Nachfolger bestimmt. 1993 war Kim Jong-il zum Vorsitzenden der Nationalen Verteidigungskommission gewählt worden. Damit übte er de facto das höchste Amt im Staat aus. Die Machtübergabe verlief nach aussen reibungslos und wie geplant. Dennoch lässt, was im Land dann geschah, den Eindruck aufkommen, es habe hinter den Kulissen heftige Auseinandersetzungen gegeben. Die ersten drei Jahre liess sich der neue Machthaber in der Öffentlichkeit nicht blicken.«
»Wie bitte?«
»Auch seine Stimme war nie im Rundfunk zu hören, übrigens auch später nicht. Wären nicht einige schriftliche Reden von ihm in Umlauf gekommen, man hätte meinen können, er sei gar nicht vorhanden. Erst 1997, drei Jahre nach dem Ableben Kim Il-sungs, wurde er zum Generalsekretär der Partei der Arbeit Koreas gewählt. Offiziell wurde die lange Periode seines Nichtvorhandenseins als Zeit der Trauer um seinen Vater erklärt, wie sie in der koreanischen Gesellschaft oft eingehalten wird. Das ist bei einem Herrscher selbst für koreanische Verhältnisse eine recht lange Zeit, findest du nicht? Vor allem, weil im Land zu der Zeit einiges los war.«
»Wenn nichts mehr funktioniert, funktionieren noch das Spitzelwesen und die Armee«
»Ein Aufstand? Du schilderst Zustände, die in der Weltgeschichte in der Regel zu einer Revolution führten.«
»Nicht in einem Land mit diesem Repressionsapparat. Nicht in einem Land mit dieser allumfassenden Kontrolle. Wenn nichts mehr funktionierte, so funktionierten doch die Armee und das Spitzelwesen. Aufstände, zu denen es da und dort kam, wurden von der Armee mit grösster Brutalität niedergeschlagen. Es weist alles darauf hin, dass der innere Machtkampf in der Spitze zugunsten der Armee ausging, denn an seinem Ende stand eine neue Doktrin, die Militär-zuerst-Politik. Sie besagt, dass Militär und Verteidigung im Staat absoluten Vorrang haben. Diese Sŏn’gun-Idee geht auf Kim Il-sung zurück, der sie in den dreissiger Jahren als Strategie im antijapanischen nationalen Befreiungskampf entwickelt hatte; sŏn bedeutet zuerst oder heilig, gun Militär. Ab 1997 taucht die Formulierung in Publikationen und Reden Kim Jong-ils auf. Mit der Sŏn’gun-Politik vollzog sich eine Wende in der Strategie des Landes. Überspitzt könnte man sagen, dass nicht mehr die Wohlfahrt für alle, sondern eine starke Armee als Rückgrat des Staates angesehen wurde. 2009 wurde die Militär-zuerst-Politik in der Verfassung verankert.«
Die Folgen der Hungersnot
»Wurde also eine Revolution durch noch mehr Repression verhindert?«
»Eigentlich nicht. Das hängt damit zusammen, dass 1994 ein neuer Akteur auf den Plan trat, der das Volk disziplinierte – radikaler noch, als es Armee und Partei je getan hatten.«
Ich sehe Yu-mi überrascht an. »Wer soll das denn sein?«
»Es war, als hätte sich alles gegen das nordkoreanische Volk verschworen. Erst kollabierte der Handel mit den sozialistischen Ländern, mittendrin starb der Führer, der Inbegriff von Stabilität und staatlicher Fürsorge – und dann brachen drei Jahre in Folge schwerste Naturkatastrophen über das Land herein. Stürme mit Hagelschlag, heftige Regenfälle und Dürreperioden vernichteten einen Grossteil der Ernten.« Sie macht eine Pause.
»Der neue Machtfaktor war der Hunger. Er brachte nicht nur eine Steigerung des Leids, er brachte auch einen Paradigmenwechsel im Land. Es kam zu keinem Wechsel des politischen Systems, sondern zu einem der Mentalität. Die Leute, vor allem die auf dem Land, machten die Erfahrung, dass sie von Partei und Regierung nichts zu erwarten hatten, dass sie auf sich gestellt waren und nur überleben konnten, wenn sie das Schicksal selbst in die Hand nahmen. Hatte der Staat bis dahin für das Lebensnotwendige gesorgt, musste das nun jede Familie für sich tun. Vom Staat blieb nur die entkernte Herrschaftsstruktur; die sozialistische Idee war aus ihm verschwunden.«
Mich zieht es zu einem langen Tisch an der Wand. Dort liegen nebeneinander grosse Haufen Tabak. Ich befühle die verschiedenen Sorten und entscheide mich für die hellste, die am feinsten geschnittene. Zu Hause wird sich der Tabak als zu grob herausstellen, und sein Aroma wird nur wegen seiner speziellen Herkunft ein besonderes sein. Ich zahle in chinesischer Währung. Jedermann bezahlt auf diesem Markt mit chinesischen Yuan, der nordkoreanische Wŏn ist hier so gut wie inexistent. Immerhin bin ich nun im Besitz von getrockneten Blättern, die in Nordkorea gewachsen sind.
Yu-mi ist an einem Früchtestand stehen geblieben. Sie kauft bei der Bäuerin Trauben und Birnen, die herrlich duften und später auch so schmecken.
»Einmal abgesehen von Tabak und Lebensmitteln«, frage ich Herrn Lee, »gibt es denn keine einheimischen Fabrikate zu kaufen?«
Er berät sich leise mit Herrn Kang, dann winken sie uns und führen uns wieder treppab, gehen durch die Reihen der Stände und bleiben vor einer Auslage mit Papierwaren stehen. Wir sind entzückt: Schreibhefte »made in the Democratic People’s Republic of Korea« liegen hier auf, rot eingebunden, kariert. Dass wir sofort zugreifen, scheint die beiden zu erstaunen. Als ich zu Herrn Lee bemerke, das Angebot mache insgesamt den Eindruck eines massiven chinesischen Warenkolonialismus, nickt er, und ich meine in seinem Gesicht echte, wenn auch zurückhaltende Zustimmung zu lesen.
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*Schriftsteller und «kontertext»-Autor Rudolf Bussmann hat seine Erfahrungen vor Ort und sein Wissen über Nordkorea in einem Buch veröffentlicht. Seine Reportage zeigt ein Land voller Schönheit und voller Rätsel, mit einer unbewältigten Vergangenheit und einer ungewissen Zukunft.
Rudolf Bussmann: Herbst in Nordkorea, Rotpunktverlag, März 2021, 30 CHF oder 25 EURO.
Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
Keine
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Meinungen in Beiträgen auf Infosperber entsprechen jeweils den persönlichen Einschätzungen der Autorin oder des Autors.
Sehr interessante Reportage. Besten Dank!
Im Unterschied zu mir kann Herr Bussmann aus eigener Erfahrung berichten und ich bezweifle an keiner Stelle die Richtigkeit seiner Eindrücke. Ich finde es auch erfreulich, darüber im Infosperber lesen zu können. Von außen betrachtet ist mir verständlich, warum Nordkorea diesen Preis für seine Souveränität seit 1948 zu zahlen bereit ist. Südkorea mag nach BIP deutlich besser dastehen, wie dieses sich auf die Bevölkerung verteilt, dass auch dort – wie in allen kapitalistischen Ländern – die Schere arm-reich weit auseinandergeht, wird dabei nicht bedacht. Dass Südkorea seit 1910 ein besetztes Land ist, auf dem sich fremde Atomwaffen befinden, wird nicht zur Kenntnis genommen. Dass Südkorea keine Chance zur Wiedervereinigung mit dem Norden hat, solange es von den USA beherrscht wird, die 1945 getreu dem Prinzip „divide et impera“ für die Teilung gesorgt haben, zeigt sich immer wieder seit Ausbruch des „Bürgerkriegs“ 1950. Die Bevölkerung samt Militär im Norden wie im Süden war zunächst auf dem Weg der Befreiung der ganzen Halbinsel, bis die USA und ihre Verbündeten den Süden „verteidigten“, wobei auch Agent blue – ähnlich verheerend wie Agent orange in Vietnam – eingesetzt wurde. Als Korea 1990 wie Deutschland wiedervereinigt werden wollte, fehlte das entsprechende Gegengewicht gegen die Interessen der USA, wie es die SU für die DDR darstellte. Dass Nordkorea auf sich selbst gestellt ist und sich nicht wie die DDR „übernehmen“ lassen will, ist für mich gut nachvollziehbar.