Sperberauge
«Irreführende Zahlen» zu Corona-Schnelltests
Mehr als 30 Schweizer Zeitungen von zwei Verlagskonzernen verbreiteten irreführend, der Roche-Nasentest habe eine Treffsicherheit von weniger als 33 Prozent. Richtig sei, schrieb Infosperber, dass Schnelltests «gleich viele Ansteckende finden wie die PCR-Tests». Massen-Schnelltests und Selbsttests haben zum einzigen Ziel herauszufinden, ob jemand zum Zeitpunkt des Tests ansteckend ist.
Die 33 Prozent waren das Resultat einer Studie der Universität Lausanne. Doch diese Studie untersuchte nicht, mit welcher Treffsicherheit die Schnelltests alle Ansteckenden finden, sondern alle mit einem PCR-Test positiv Getesteten («Infizierten»). Doch «mehr als die Hälfte» der mit einem PCR-Test positiv Getesteten seien zum Zeitpunkt des Tests nicht mehr ansteckend, erklärt beispielsweise die Londoner Epidemiologie-Professorin Irene Petersen. Unter PCR-positiv Getesteten, die keine Symptome aufweisen, könnte der Anteil der nicht (mehr) Ansteckenden noch grösser sein, schätzen andere Experten.
Am 24. April kam NZZ-Redaktor Hansueli Schöchli, der die Corona-Zahlen seit langem verfolgt, zum gleichen Ergebnis wie Infosperber: «Die zentrale Frage für die Beurteilung von Selbsttests [und Schnelltests] lautet: Wie zuverlässig sind sie im Herausfiltern von ansteckenden Personen?» Zum Beantworten dieser Frage eigne sich die angegebene Quote von 33 Prozent, welche die Studie der Universität Lausanne ergeben hat, nicht: «Solche Zahlen sind irreführend».
Der PCR-Test wird so angewendet, dass er auch so wenige Reste des Virenerbguts findet, die den Träger nicht mehr ansteckend machen. Die Virenreste weisen nur noch darauf hin, dass die Person irgendeinmal mit einem Coronavirus in Berührung kam. Die Autoren der Lausanner Studie machen geltend, dass sie auch Personen mit geringen Virenlasten gefunden hätten, die noch ansteckend gewesen sind. Sie können jedoch nicht angeben, wie klein oder gross das Risiko ist, dass eine Person mit geringer Virenlast (mit einem Ct-Wert von beispielsweise über 30) noch ansteckend ist. Ist es eine von hundert oder eine von tausend Personen?
«Nach dem derzeitigen Stand des Halbwissens», meint die NZZ, «können Selbsttests bei korrekter Handhabung 50 bis 90 Prozent der ansteckenden Personen, die keine Symptome haben, herausfiltern.
Bei Schnelltests in Apotheken oder an andern Orten, wo Ausgebildete die Proben entnehmen, ist die Trefferquote höher.
Ein wichtiger Vorteil von Schnelltests kommt dazu: Deren Resultat liegt unmittelbar nach dem Test vor, so dass Angesteckte sofort wissen, dass sie ansteckend sind und dafür sorgen können, dass sie niemanden mehr anstecken. Beim PCR-Test dauert es einen bis zwei Tage, bis das Testresultat vorliegt. Die Ansteckenden laufen also noch ein bis zwei Tage herum, ohne von ihrer Ansteckung zu wissen. Insgesamt beträgt die Ansteckungszeit in den meisten Fällen höchstens zehn Tage, was der Länge vieler Quarantänen entspricht.
Berücksichtigt man diesen Vorteil, dann ist die höhere Treffsicherheit der PCR-Tests nur noch wenig wert. Schnelltests bewahren wohl etwa gleich viele Leute vor Ansteckenden wie die PCR-Tests.
Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
Keine.
Das wissen wir schon seit Juni 2020. Und ich habe es dem Bundesrat, der NZZ, dem Tagi, der Berner Zeitung, der SRG schon oft geschrieben und es mit Zahlen aus dem BAG unterfüttert. Trotzdem haben diese Medien nicht die wirklichen Zahlen veröffentlicht. Jetzt probieren sie eine neue Variante mit vielen Worten und hin und her Vergleichen Verwirrung zu stiften. ************************* Es gibt eine einfache Aussage, die heisst: positiv Getestete sind nur zu 5-10% krank. Die andern sind und waren schon immer symptomfrei und deshalb nicht krank und auch nicht infiziert! Da gibts nichts weiter zu sagen ! ! ! !
Als «ansteckend» gelten alle die frei herumlaufen, die uns auf der Strasse, im ÖV und im Shopping-Center begegnen. Deshalb die Abstandsregeln, die Masken, die Desinfektionsmittel, die allgegenwärtigen BAG Plakate und die fast pausenlosen Durchsagen im Fitnesscenter und im Supermarkt: «Liebe Gäste, so schützen wir uns, bitte…»