Sperberauge
SRF-Tagesschau zählt Positivrate weiter zu Öffnungskriterien
Die Positivrate bei den vielen Tests ist schon länger ein unzuverlässiger Parameter, um die Entwicklung der Pandemie zu verfolgen. Infosperber wies schon lange darauf hin. Schliesslich liess der Bundesrat dieses Kriterium als Entscheidungsgrundlage fallen, weil dieses Kriterium «im Rahmen der Ausweitung der Teststrategie in den nächsten Wochen an Aussagekraft und damit Bedeutung verlieren wird». Dies teilte das BAG am 23. März mit.
Doch die SRF-Tagesschau verbreitete am 7. April, eine tiefe Positivrate («kleiner als 5%») sei für Öffnungsschritte weiterhin eines von vier ausschlaggebenden Kriterien, das noch nicht erfüllt sei, und zeigte folgende Grafik:
Auf Anfrage von Infosperber bestätigte das BAG, dass «in den Richtwerten für die Lageanalyse des Bundesrats die Positivitätsrate nicht mehr enthalten ist». Darauf habe BAG-Experte Patrick Mathys an der Pressekonferenz vom 7. April hingewiesen, als er die Positivitätsrate kurz erwähnte.
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Keine.
Anzufügen wäre, dass auch die sogenannte „14-Tage-Inzidenz“ aus dem Anteil der positiv Getesteten abgeleitet ist. Neben dem Umstand, dass der PCR-Test nicht zu diagnostischen Zwecken geeignet ist und sich daraus keine effektive Erkrankung ableiten lässt, kann auch durch vermehrtes Testen diese Inzidenz beliebig erhöht werden.
Weiter ist auch der R-Wert bei niedrigen Infektionszahlen nicht geeignet, die Ausbreitung zuverlässig festzustellen.
Ursprünglich wurden alle Massnahmen angeordnet, um einer Überlastung der Spitäler vorzubeugen. Diese Gefahr hat, trotz den Sparrunden im Gesundheitswesen, zu keinem Zeitpunkt im letzten Jahr bestanden, wie sich z.B. dieser Statistik entnehmen lässt:
https://rsalzer.github.io/COVID_19_BAG/
Die ausschlaggebenden Zahlen wie: Ärztlich diagnostizierte Erkrankungen, Anzahl der Hospitalisationen, Intensiv- sowie Todesfälle die effektiv durch die Erkrankung bedingt sind, fliessen nicht in die Lagebeurteilung ein. Würden diese Daten ins Verhältnis zu sonstigen gesundheitlichen Gefahren gesetzt, wäre eine Lockerung oder Aufhebung der Massnahmen bereits Anfang März zwingend gewesen.
Wenn nach wie vor keine zuverlässige Daten in Form von repräsentativen Quer- und Längsschnittstudien erhoben werden, wie dies in der Epidemiologie Usus wäre, hingegen von allen Entscheidungsträgern weiterhin mit unzuverlässigen Tests und willkürlichen Daten argumentiert wird, bekomme ich das Gefühl, dass eine Öffnung von Seite der Politik offenbar nicht erwünscht ist.
In den USA haben bereits 17 Staaten die Coronamassnahmen beendet:
https://tkp.at/2021/03/03/us-bundesstaaten-heben-corona-massnahmen-und-maskenpflicht-auf-16-staaten-bereits-ohne/
Ohne negative Folgen für die Gesundheit.
https://ourworldindata.org/explorers/coronavirus-data-explorer?zoomToSelection=true&time=42..latest&pickerSort=asc&pickerMetric=location&Metric=Confirmed+deaths&Interval=7-day+rolling+average&Relative+to+Population=true&Align+outbreaks=false&country=CHE~SWE~DEU~USA
Der Trend scheint sich von der Positivrate in Richtung «Impfrate» zu verlagern. Selektive Öffnung für Geimpfte kommt in Sichtweite. Bin gespannt wie lange man sich in diesem Land noch ohne Impfpass frei bewegen kann.
Vieiieicht schaut der Bundesrat ja mal über den Teich und sieht dass in 16 oder mehr Bundesstaaten der USA bei aufgehobenem Lockdown, die Pandemie sich auflöst. Nur die Zeitungen müssen immer noch das Narrativ welches ihnen von den NGO-Geldgebern empfohlen wird aufrecht erhalten. Vielleicht schauen sie auch einfach nur den die Biden-TV-Sender.
@ Ph. Schaunig:
Sie haben ja mit einigem Recht, aber hier geht es eben um schnelle Wachstumsprozesse, die dem exponentiellen Wachstum sehr ähnlich sind. Daher macht es nach der unklaren Phase vor dem/im ersten Shut-Down durchaus sehr viel Sinn, andere Faktoren als die gegenwärtige Auslastung der Krankenhäuser primär zu berücksichtigen, denn diese kann, wie wir im November gesehen haben, schnell ändern! Und auch wenn selbst die ziemlich genauen PCR-Tests keine Infektion oder Ansteckungsgefahr garantiert nachweisen können, macht es bei solchen Wachstumprozessen eben doch Sinn, eher gemäss dem Vorsorge-Prinzip zu handeln (und z.B. heute 10 Leute unnötigerweise in Quarantäne zu schicken, statt überübermorgen 10 ins Spital, 100 krank in Isolation und weitere 1000 in Quarantäne). Darum war ja der erste Shut-Down viel effizienter als das Herumgeeiere, welches der lobbyhörige Bundesrat seit Herbst abliefert.
Dieses Wachstumproblem scheinen viele Massnahmen-Kritiker°innen (wie andere Menschen auch) nicht zu sehen bzw. nicht wirklich zu verstehen. – Ich finde es abee trotzdem gut, dass Sie sich selber schlau machen und kritisch dabeibleiben.
«Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende!»