Sperberauge
Grippeimpfung: Der Flop geht weiter
Die aufwändige Kampagne des Bundes zum Impfen gegen Grippe richtet sich in erster Linie an das Gesundheitspersonal, welches mit Patientinnen und Patienten zu tun hat, sowie an Seniorinnen und Senioren, die am ehesten an einer Influenza sterben, wenn sie ohnehin bereits geschwächt sind.
Doch bei beiden Zielgruppen erweist sich die jahrelange Kampagne als Flop. Statt den Flop einzugestehen, titelt das Bundesamt für Gesundheit «Wissen und Handeln sind zweierlei».
Der Titel hätte auch heissen können: «Wer besser informiert ist, lässt sich weniger impfen». Das trifft insbesondere für das Gesundheitspersonal zu. Eine im September veröffentlichte Umfrage des BAG ergab, dass sich nur mickrige 14 Prozent des Gesundheitspersonals jedes Jahr impfen lässt. Weitere 16 Prozent nur alle paar Jahre. Im Klartext:
- 70 Prozent des gut informierten Gesundheitspersonals lässt sich nie gegen die Grippe impfen.
Bei den Senioren sind die Zahlen nicht viel besser: Nur 22 Prozent lassen sich jährlich impfen, weitere 16 Prozent nur alle paar Jahre.
- 62 Prozent aller Männer und Frauen im Alter von 65 Jahren und höher lassen sich nie impfen.
Die Einstellung zur Impfung «verändert sich über die Zeit meist wenig», stellt das BAG ernüchtert fest.
Frage des BAG: «Haben Sie sich in den vorherigen 5 Wintern gegen die Grippe impfen lassen? Obige Resultate der Umfrage in grösserer Auflösung hier.
Irreführende Angaben des BAG
Die Influenza-Grippe würde jedes Jahr «durchschnittlich 400 (bis 1500) Todesfälle» verursachen, vor allem unter der älteren Bevölkerung, warnte das BAG. Noch vor zehn Jahren hatte das BAG behauptet, es gebe jedes Jahr «zwischen 400 und 1000 Todesfälle», also jedes Jahr mindestens 400. Die Korrektur ist nicht etwa darauf zurückzuführen, dass es dank Erfolg der Impfkampagnen zu weniger Sterbefällen kommt. Das BAG hatte die Todesfälle einfach aufgebauscht, um seine Impfkampagne zu unterstützen. Tatsächlich weist die Statistik in mehr als der Hälfte der Jahre nur zwischen 125 und 370 Grippe-Todesfälle aus. Meistens sind alte Menschen betroffen, die bereits krank waren.
Einige Vergleiche
- Über 3700 Menschen sterben in der Schweiz vorzeitig wegen der Belastung der Luft mit Feinststaub (Bundesamt für Raumentwicklung 2005).
- Über 2000 Frauen und Männer sterben jedes Jahr wegen eines vermeidbaren Fehlers in Spitälern (BAG 2014).
- Über 1100 Todesfälle pro Jahr verursacht die körperliche Inaktivität (BAG 2014).
- Die zehn Prozent wirtschaftlich und sozial Schwächsten der Bevölkerung sterben zehn Jahre früher als die zehn Prozent wirtschaftlich und sozial Stärksten.
Keine Beweise, dass ältere Menschen profitieren
Bei den jährlich gross angelegten Grippeimpfkampagnen ist keineswegs sicher, ob sie dazu beitragen, um die angegebenen durchschnittlich 400 Todesfälle zu reduzieren. Die «Stiftung Warentest» hielt in einem Aufruf fest: «Die Wirksamkeit der Grippeimpfung nimmt mit höherem Alter ab.» Also ausgerechnet für die Menschen mit dem höchsten Risiko wirkt die Grippe-Impfung am wenigsten.
Die Behauptung, dass Grippe-Impfungen überhaupt Todesfälle verhindern, «beruht auf nicht nachvollziehbaren Daten», erklärt das renommierte «Robert-Koch-Institut» in Deutschland.
«Wenig bis gar keine Wirkung bei Senioren»
Die «Cochrane Collaboration», ein internationales Netzwerk von Wissenschaftlern und Ärzten, wertet bereits seit 1993 alle veröffentlichten Studien zum Thema Grippe aus. Der britische Arzt und Cochrane-Forscher Tom Jefferson kam zum Schluss: Gegen Influenza-Infektionen wirkt die Grippeimpfung «im besten Fall mässig». Am besten würden die Impfungen bei gesunden Erwachsenen wirken – für welche das BAG die Impfung gar nicht empfiehlt. Bei den Risiko-Gruppen Kinder und Senioren dagegen würden die Grippeimpfungen «wenig bis gar nichts» nützen.
Gegen eine allgemeine Massenimpfung wandte sich auch die Allgemeinärztin Margaret Mc Cartney im «British Medical Journal» BMJ. Gesunden Arbeitnehmern erspare die Impfung im Durchschnitt lediglich eine Stunde Absenz von der Erwerbsarbeit.
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Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
Keine
Toute valeur établie statistiquement devrait être accompagnée non seulement de la méthode d’échantillonnage mais encore de sa marge d’erreur. Dans les sciences dites «dures» (physique, chimie, etc.), la consigne est généralement respectée. Dans les sciences «molles» ou «humaines» – et notamment dans le vaste domaine de ce que l’on nomme «la santé» – la statistique est généralement aussi fiable que l’étaient les haruspices dans la Rome antique.
Les partisans comme les opposants de la vaccination contre la grippe brandissent des statistiques qui semblent toutes infectées par des parti-pris, des simplifications ou des généralisations abusives. Résultat: le gagnant est le doute, la marge d’erreur,
les interprétations allant dans tous les sens.
Une chose encore….
Une affirmation comme:…
"Über 3700 Menschen sterben in der Schweiz vorzeitig wegen der Belastung der Luft mit Feinststaub (Bundesamt für Raumentwicklung 2005)."
…n’a, statistiquement, aucun sens. Il se peut en effet, que combinées à d’autres
causes très diverses, les particules fines causent des décés prématurés. Il se
peut qu’il y en ait 1000. Ou 5000. Voire 10’000. Nous ne le savons pas. Il est très probable que l’erreur inévitable (trop de variables !) oscille entre 1 et 10.
Mais voilà… A l’incertitude, nous préférons les fausses certitudes.
Gil Stauffer – 2300 La Chx-de-Fds