Sperberauge
Für die NZZ nur «pikantes Detail»
Der gegenseitige Propagandakrieg läuft auch Hochtouren. Die russischen Angriffe auf Aufständige in Syrien bringen die USA fast täglich in die Schlagzeilen, während die amerikanische Kriegs-PR zu den türkischen Angriffen auf Kurden, die gegen den IS Kämpfen, weitgehend schweigt.
Nach den ersten Luftangriffen der Russen in Syrien übernahm der «Blick» die Propaganda-Version der USA und titelte in grossen Lettern: «Putin-Bomben auf Kinder». Die NZZ verbreitete, dass sich die USA über die zivilen Opfer der russischen Angriffe Sorge machten.
Nur einen Tag später bombardierten US-Kampfflugzeuge wohl irrtümlich ein Spital in der afghanischen Stadt Kundus. Zu diesem Fall erklärte ein Sprecher der US-Armee, es handle sich um einen (unvermeidlichen) «Kollateralschaden».
Diese unterschiedlichen Stellungnahmen zu zivilen Opfern sei «in der Debatte ein pikantes Detail», meinte NZZ-Korrespondent Volker Pabst. Weiter ging er nicht darauf ein, sondern warf den Taliban sogleich vor, den «tragischen Vorfall auszunutzen, um von Vorwürfen an die eigene Adresse abzulenken».
Der «Blick» hielt sich zurück, die US-Version von «Kollateralschaden» zu übernehmen, sondern titelte in einer linken, unteren Seitenecke «Wut über US-Bomben».
Den Titel «US-Bomben auf Patienten» oder «Obama-Bomben auf Spitalärzte» (parallel zu «Putin-Bomben auf Kinder» auf der Frontseite wenige Tage vorher) las man im «Blick» nicht.
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Siehe:
«Wo bleiben Schlagzeilen über die saudischen Angriffe?» vom 2.10.2015
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Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
Keine
Nachdem die US-Regierung eben gerade ein MSF-Spital in Kunduz samt Patienten und medizinischem Personal mit chirurgischer Präzision eliminiert hat, sehen und hören wir dies nicht 24/7 in allen Kanälen. Vielmehr werfen die Medien der russischen Regierung den Einsatz dummer Bomben vor. Plumpere Manipulation und Propaganda haben wir von unseren Atlantik-Brücke-Adepten selten gesehen.
Es ist an der Zeit, alle unglaublichen Kriegsverbrechen der US-Administrationen zu untersuchen und die Schuldigen einzusperren. Nach unabhängigen Schätzungen sind die USA und ihre Vasallen seit dem Ende des WW II für bis zu 30 Millionen getötete Zivilisten verantwortlich, allein vier Millionen Moslems seit 2001.
Ich kann nur immer wieder jedem empfehlen, sich mit allen Manipulationstechniken zu beschäftigen, am prägnantesten bei Rainer Mausfeld:
http://www.nachdenkseiten.de/?p=26804
Zu diesem Thema lohnt es sich wieder einmal die 10 Thesen gegen das Feindbild Islam von Todenhöfer zu lesen: http://ifair.eu/think/feindbild-islam-eine-antwort-in-10-thesen/
Ich erlaube mir, ausserdem den Artikel des bekannten Journalisten Uri Avneri, Israeli, Jude, beizufügen:
„Juden lebten in muslimischen Ländern unvergleichlich besser als in christlichen
Anti–Was? Uri Avneri“
http://www.tlaxcala-int.org/article.asp?reference=14232