Kommentar

Offener Brief an die Schweizer Bischöfe

Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des AutorsDer Jurist Matthias Bertschinger ist Präsident der Neuen Europäischen Bewegung NEBS Sektion Basel und Mitglied diverser ©

Matthias Bertschinger /  Bischof Vitus Huonder provoziert mit schwulenfeindlichen Äusserungen. Die Schweizer Bischöfe sollten dazu nicht länger schweigen.

Hochwürdigste Herren
Ich beziehe mich auf die homophoben Äusserungen von Bischof Vitus Huonder und Ihr diesbezügliches Schweigen. Ich möchte kurz darlegen, weshalb ich beides – sowohl Huonders Äusserungen als auch Ihr Schweigen – für eine «Sünde» halte. Auch werde ich kurz darlegen, inwiefern ich in der Krise der Kirche auch eine Chance sehe, und verbinde damit meine Kritik mit einer Hoffnungsperspektive.

Im Kern bedeutet «Sünde», sich auf Kosten anderer selbst zu überhöhen. Selbstüberhöhung, Hybris oder Hochmut (superbia) ist eine Revolte gegen das «ewige Gesetz» (lex aeterna), wonach Menschen nicht allmächtig sondern sterbliche Wesen sind. Selbstüberhöhung und Abwertung anderer Menschen gehen Hand in Hand. Psychologisch betrachtet handelt es sich bei der Selbstüberhöhung um die Projektion der eigenen Hinfälligkeit und Ohnmacht auf sogenannte «Sündenböcke». Damit einher geht die Projektion dieser Projektion, die Projektion der eigenen Selbstüberhöhung auf andere.

Ein funktionalistisches Menschenbild – und hier setzt ja auch theologische Wissenschaftskritik an! – trübt heute unseren Blick auf das Wesen narzisstischer Störungen und damit einhergehender Phänomene. Homophobie, Islamophobie oder Antisemitismus sind weder nur Ausdruck gesellschaftlicher Verteilungskämpfe noch nur Rudimente eines natürlichen Ausleseprozesses (und damit zusammenhängender Instinkte oder Triebe), sondern dienen wie erwähnt massgeblich dazu, die eigene Ohnmacht auf andere abzuspalten, um sie an sich selbst nicht wahrnehmen zu müssen (biopsychosoziales Menschenbild). Die Selbstüberhöhung «okkupiert» unser «Triebwesen» (Erich Fromm). Dies erkennen auch manche Psychoanalytiker noch immer nicht.

Das Wesen von Rassismus, Fremdenfeindlichkeit oder «gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit», das menschliches Bewusstsein voraussetzt, lässt sich mit wissenschaftlichen Methoden nicht erheben. Hier sehe ich eine Chance für die Theologie: Sie kann mit ihrer Begrifflichkeit zu einem tieferen Verständnis gesellschaftlicher Ausgrenzungsprozesse beitragen. Ein solches tieferes Verständnis (Selbstreflexion) erachte ich wiederum als das wirksamste Mittel gegen Ausgrenzung. Doch dazu müsste sich die Theologie ihrem Gegenstand wieder philosophisch-hermeneutisch annähern und den Begriffen («Gott», «Sünde», usw.) ihren ursprünglichen Sinngehalt zurückgeben. Doch leider ist heute nicht einmal mehr die historisch-kritische Herangehensweise eine Selbstverständlichkeit.

Nun liesse sich die mit der Selbstüberhöhung einhergehende Abwertung anderer bereits mit dem christlichen Gebot der Nächstenliebe abweisen. Doch mit der blossen Befolgung von Geboten weicht man zuverlässig dem Verstehen des Sinns aus, der hinter manchen Geboten steckt (der Buchstabe tötet, der Geist aber macht lebendig). Dies lässt sich gerade am Gebot der Nächstenliebe zeigen:

Gott hat auch einen erschreckenden Aspekt. Im Gegensatz zum Hochmut lässt uns Demut diesen bedrohlichen Transzendenz-Aspekt, der uns unsere existenzielle Ohnmacht vor Augen führt, annehmen. Demut ist das Einfachste und das Schwierigste zugleich. Anders als der Demütige projiziert der Hochmütige diesen «Tremendum»-Aspekt auf Fremdgesetztes und Abgewertetes, um sich eine Kontrolle über das Bedrohliche vorzumachen, das in der Hinfälligkeit der eigenen Existenz liegt. Durch seine Projektion scheint dieses Bedrohliche von einem Äusseren her zu kommen und auch in diesem bekämpfbar. Der Philosoph Karl Jaspers machte mit Blick auf den Nationalsozialismus auf diese Spielart der Trauma-Bewältigung aufmerksam.

So gesehen verstösst der Abwertende nicht in erster Linie gegen das Gebot, den Nächsten zu lieben (bzw. nicht abzuwerten), sondern zuvor noch gegen das Gebot, das Unverfügbare (Gott) als das hinzunehmen, was es ist: als unverfügbar (du sollst dir kein Bildnis machen). Doch damit nicht genug: Selbst noch diesen Wahn, das Unverfügbare (des Lebens) kontrollieren oder bestimmen zu wollen, wirft der Abwertende seinen Opfern vor (Projektion der Projektion). Je nach Religionshintergrund ist dann von einem Verhalten wider Gott oder gegen die Natur die Rede.

Nächstenliebe ist so gesehen die blosse Folge der «Gottesliebe» und kann nicht isoliert angestrebt werden: Der Machthungrige kann den Nächsten nicht lieben, weil er in einem ersten Schritt Gott zu einem Götzen reduziert, der dem Hochmütigen eine Grösse verleiht, die er nicht hat.

Nach Augustinus befindet sich der Hochmütige zum göttlichen Gesetz in maximalem Widerspruch. Diese Aussage ist auch psychologisch wahr. Die Kirche kann Glaubwürdigkeit zurückgewinnen, wenn sie sich zu einer so verstandenen «Wahrheit» bekennt und damit zu einem «ganzen Gott». In diesem Sinne appelliere ich an Sie, sich laut und vernehmbar gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und weitere Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit zu stellen, die – existenzial interpretiert – eine Abwendung von diesem «ganzen Gott» sind.

Hochachtungsvoll

Matthias Bertschinger


Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors

Der Jurist Matthias Bertschinger ist Präsident der Neuen Europäischen Bewegung NEBS Sektion Basel und Mitglied diverser weiterer Organisationen, die sich dezidiert gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und andere Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit stellen.

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10 Meinungen

  • Portrait_Pirmin_Meier
    am 11.08.2015 um 10:35 Uhr
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    Oft fehlen, sogar bei Theologen, wegen Tabuisierung Minimalkenntnisse über die Komplikationen zwischen Katholizismus und Homosexualität. Bei @Bertschinger finde ich Begriff «Sünde» als Parodie auf die katholische Doktrin spannend. Es zeigt, dass Sie das Problem, wie die Kirche, bedingungslos ernst und theologisch nehmen. Homophobie unter Strafe zu stellen, wäre eine zivilreligiöse Vorschrift. Zur Revanche strenger, als es Kirchenstaat und katholische Kantone gegen Homosexuelle waren.

    Als Preussen/Deutschland mit § 143 u. § 175 die Schwulen kriminalisierte, ging Homosexuellenbefreier Karl Heinrich Ulrichs in den straflosen Kirchenstaat ins Exil. Homosexualität war 1902 in ZH verboten, aber nicht in Nidwalden u. überhaupt kaum in kath. Ländern. Dort kam man dafür «nur» in die Hölle, nicht ins Gefängnis. Rom ist kulturhistorisch eine Homosexuellenhochburg.

    Warum durfte SCHMAZ (schwuler Chor) im Kloster Einsiedeln nicht singen? Mönchsregeln deuten ein Programm sublimierter Homosexualität an. HS-Handlungen gehören, wie Vorenthaltung des gerechten Lohnes, nach Katechismus zu den «himmelschreienden Sünden». Das gilt immer noch. Im Hexenprozess war Analverkehr mit Teufel Bedingung für Verurteilung, also eine Anspielung an Homosexualität. Umgekehrt ist heterosexueller Vollzug Bedingung der Anerkennung gültiger Ehe. Ehevollzug durch Analverkehr ist Bestandteil der Schwarzen Messe. Das bedingt, wie bei Muslimen, Grenzen der Toleranz. Das Problem am besten mit Kirchenaustritt lösen.

  • am 11.08.2015 um 10:41 Uhr
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    Der differenzierten Darstellung von Matthias Bertschinger kann ich nur zustimmen. Wo Kirchenführer eine homophobe Haltung einnehmen, befinden sie sich in tiefem Widerspruch zu ihren eigenen Aussagen über den Wert des Lebens oder die Würde jedes Menschen. Eine theologisch fundierte Haltung gegenüber gleichgeschlechtlich Liebenden hat ihre guten biblischen Gründe. Ausgehend vom Plan Gottes in seiner von Grund auf guten Schöpfung setze ich als Theologe und Seelsorger nicht auf Abwertung. Der alles entscheidende Ausgangspunkt ist wichtig. Ob Frau oder Mann: Menschen sind als Ebenbilder des einen und unfassbar-unverfügbaren(!) Gottes in ihrer je eigenen sexuellen Orientierung auf Anerkennung angewiesen. Wenn sich Kirchenführer über den Plan Gottes auslassen, mögen sie sich bitte nicht als Strafrichter aufspielen.

    An das für Gott und den Menschen gültige Bilderverbot erinnerte Max Frisch: «Du sollst dir kein Bildnis machen, heisst es, von Gott. Es dürfte auch in diesem Sinne gelten: Gott als das Lebendige in jedem Menschen, das, was nicht erfassbar ist. Es ist eine Versündigung, die wir, so wie sie an uns begangen wird, fast ohne Unterlass wieder begehen. Ausgenommen wenn wir lieben.» Nicht zuletzt die Begründung der Menschenrechte schöpft aus diesem biblischen Bilderverbot. Eingehend damit beschäftigt hat sich Willi Oelmüller. Vgl. ders. Eine letzte gemeinsame Begründung der Menschenrechte. In: Orientierung 63 (1999) 89-92 und 99-101

  • Portrait_Pirmin_Meier
    am 11.08.2015 um 12:22 Uhr
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    Die kath, Kirche war, wie 1902 bei Pädophilenprozess von mir dokumentiert, gegenüber Pädos und HS in der Praxis grosszügig, nur dogmatisch hart. Homophil veranlagte Studenten wurden an Benediktinerschulen im 19. und 20. Jahrhundert gesäubert, an Uni BS ein katholischer Student 1863 ausgeschlossen; die Verfolgung der Homosexuellen wurde ab 19. Jahrhundert Bestandteil eines zeitgeistgemässen «liberalen» Strafrechts.

    Priester Heinrich Federer, der Knaben meist auf hohem idealisiertem Niveau liebte, war überzeugt, dass Gott seine Veranlagung, so weit er sich von Schändung freihielt, im Himmel gutheissen würde. Er war von der Reinheit seiner Liebe überzeugt, beweihräucherte wie Sie, @ Schmid-Kaiser, die Geheimnisse des Schöpfungsplans. Die Knabenliebe, eine oft unausweichliche Veranlagung, entspricht selten unseren Anforderungen an Partnerschaft. Eine der häufigsten von der Kirche bekämpfte natürliche Veranlagung ist die heterosexuell polygame. Auch über dieser, der M. Frisch u. Karl Barth nachlebten, schwebt manchmal der Segen Gottes.

    Diskriminierte Geschiedene könnten, wie Bruder Klaus, von der geistigen Kommunion profitieren.

    Nach meinen Forschungen hatte Klaus von Flüe eine starke homosexuelle Phantasie, ästhetisch v. anderer Qualität, als sie in einem von mir mitverantworteten Buch über Zürcher Bisexuelle dokumentiert ist. Diese lechzen, trotz Natürlichkeit der Neigung, selten nach kirchlicher Segnung. Auch Franz v. Assisi war ev. homosexuell, lebte es wohl nur geistig.

  • am 11.08.2015 um 14:02 Uhr
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    Mein Kommentar gilt der differenzierten Darstellung von Matthias Bertschinger in der aktuellen Diskussion. Die kenntnisreichen Hinweise aus der Geschichte von Pirmin Meier sind in sich stimmig. Dennoch kann ich in meinen Ausführungen keine ‹Beweihräucherung der Geheimnisse des Schöpfungsplanes› sehen. In der Diskussion gilt es das ‹Bilderverbot› und die ‹Gottebenbildlichkeit› als Ausgangsunkt zu nehmen, um alle «Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit» (M. Bertschinger) auszuschliessen und damit niemanden vorsätzlich abzuwerten.

  • Portrait_Pirmin_Meier
    am 11.08.2015 um 15:33 Uhr
    Permalink

    D’accord, Herr Stephan Schmid-Keiser. Das mit der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit ist Ihr Volltreffer. Als Seelsorger ist Ihnen wohl nicht unbekannt: Individueller Ehebrecher gehört nicht zu seiner diskriminierte Gruppe, er wäre als heterosexueller/bisexueller Ehebrecher auf Verzeihung von Partnerin und auf die persönliche seines Gottes angewiesen, wenn Sie jüdisch-christliches System ernst nehmen.

    Studien mit allzu anschaulichen Geschichten gelten schnell als «schlechte Werbung für die schwule Sache"; insofern blieb Report v. Adriano «Kick, Verlangen, Leidenschaft» umstritten. Bisexuelle Praxis ist noch wie HS kaum in die Seelsorge integriert, gilt nicht als Wunder der Schöpfung. Was man bei der Seelsorge generell bis zum Missbrauch ausgenützt hat, übrigens auch in Protestantismus u. Pietismus: Jeder einzelne Mensch ist Sünder; Männer u. Frauen können in ihrem individuellen Sexualverhalten problemlos als Sünder überführt werden; das zeigt sich von Augustin über Altzürich bis in die Gegenwart. Habe Seelsorgeakten über Schulseelsorge bei Jungmännerkongregation im Kanton LU vor mir ab 1915, gibt zu denken; wie der von LU liberalen Schulpionieren einst forcierte Kampf gegen Onanie in der Schule.

    Obwohl aus Sympathie Passivmitglied v. Schwulengruppe, sehe ich das Problem der Sinngebung aus religiöser Sicht als «der Einzelne vor seinem Gott». Eheschliessung vor Traualtar sehe ich als Sackgasse; stand beim Pionier der Emanzipation, de Sade, nur als Spiel zur Debatte.

  • am 11.08.2015 um 22:41 Uhr
    Permalink

    Schweigen der (andern) Bischöfe?
    Hier die Stellungnahme von Bischof Markus Büchel:
    http://www.bistum-stgallen.ch/download_temp/Stellungnahme%20Homosexualit%E4t.pdf
    Huonders Art macht vielen Katholiken zu schaffen, Ausgrenzung und Erniedrigung, kaum etwas vom Erhebenden, welches das Christentum eigentlich ausmacht! Jesus distanzierte sich oft vom AT «Ich aber sage euch…»
    Was stimmt überhaupt am alten Testament? Lohnt es sich Levitikus, Sirach etc zu zitieren? Ich glaube nicht.
    "Keine Posaunen vor Jericho» – die archäologische Wahrheit über die Bibel von zwei iraelischen Bibelarchäologen geschrieben (Israel Finkelstein und Neil A. Silbermann) zeigt das AT zur Hauptsache als Propaganda-Schriften, viel Wahrheit ist im AT nicht zu finden, was wiederum nicht bedeutet, dass es keine Weisheiten enthielte. Doch mehr Distanz vor dieser historischen Propagandaschrift täte insbesondere den Theologen gut!
    Im aktuellen römischen Katechismus steht bei Nr. 1795 „Das Gewissen ist der verborgenste Kern und das Heiligtum des
    Menschen, in dem er allein ist mit Gott, dessen Stimme in seinem
    Innersten widerhallt“ (GS 16).
    Das wäre doch ein «katholisches» Thema….
    Der evangelisch-reformierte Heidelberger Katechismus wurde vor 452 Jahren geschrieben, soll bei vielen Protestanten noch Gültigkeit haben, kein Gremium scheint zur Revision befugt!
    Frage/Antwort Nr. 100 rechtfertigt die Todestrafe für Gotteslästerung und Fluchen, hergeleitet vom AT.

  • Portrait_Pirmin_Meier
    am 12.08.2015 um 06:43 Uhr
    Permalink

    Meinungsfreiheit heisst: alles offen auf den Tisch legen: Altes Testament, Neues Testament, Plato, Paulus, Koran, Marquis de Sade, Heinrich Hössli, Karl Heinrich Ulrichs, André Gide, Magnus Hirschfeld, Adriano, die Katholen Kuno Räber u. H. U. von Balthasar. Abt Urban Federer heuchelt, Kirche dürfe sich an Homosexuellen freuen, aber warum man Heinrich Federer und Melchior Paul von Deschwanden, zwei geniale Schweizer Katholiken, in seinem Orden und in seinem Kloster nicht aufgenommen hat, würde ihn wohl weniger bewegen, wahrscheinlich ist er da nicht eingearbeitet.

    Habe unterdessen zwei Interviews von Herrn Huonder zur Kenntnis genommen. Da kann man nur sagen: Er scheint für sich selber, seine eigene Ansicht unzuständig, offenbar, wie die anderen Bischöfe auch, die mehr aufgeschlossenen, über die eigene Sicht nicht orientiert. So wie Matthias Bertschinger unverfroren genug ist, in seinem Aufsatz für Infosperber Augustinus zu zitieren, zwar gut für das Niveau, der Afrikaner markiert aber weltanschaulich Riesenabstand zu Schwulenanwalt. Was «Homophobe» wie Augustinus u. Paulus von denen unterscheidet, die sagen, die Kirche habe an den Homosexuellen Freude, ist, in Sachen Sexualität, ein ernüchternd pessimistisches Menschenbild. Weder kitschig noch romantisch. Klar, wenn nichts süsser und unproblematischer wäre als praktizierte Homosexualität, wenn das Programm der Sublimation durch Spiritualität ein Irrtum war, kann man die überholten Klöster in Asylbewerberheime umwandeln.

  • am 12.08.2015 um 10:07 Uhr
    Permalink

    "Meinungsfreiheit heisst: alles offen auf den Tisch legen:"
    Ich lege etwas dazu :
    http://www.tinjos.ch/files/Tabuzone-e-Version.pdf
    (überarbeitete gedruckte Ausgabe ist in Vorbereitung)
    und bin mir sicher, dass dieses Buch auch die vehementesten Kirchen- und Bischofsbefürworter oder -kritiker zum Nachdenken über eine Menschengruppe bewegen könnte, die – im Gegensatz zu den Homosexuellen – in JEDER BEZIEHUNG – nur ZUM TEUFEL gewünscht wird. Aber wer liest schon etwas, zu dem ziemlich ALLE ihre feste Überzeugung haben….

  • am 12.08.2015 um 20:25 Uhr
    Permalink

    Ja, ALLE habenihre feste Überzeugung , auch die Journalisten von Infosperber … Ein Journalist, der die homophoben Äusserungen der Bibel als Mumpitz bezeichnet, stellt sich mit einem Bischof, der die Todesstrafe für Schwule ins Spiel bringt, auf die gleiche Stufe. Letzterer, weil er trotz seines theologischen Studiums die biblische Textkritik nicht verstanden hat, ersterer weil er davon noch nie etwas gehört hat oder sie eben auch nicht versteht. Die religiöse Erziehung unserer Jugend, auch der Jugend vor sechzig Jahren, hat versagt, weil sie die Bibel als «heiliges» Buch versteht. Kritische Lektüre auch der judenfeindlichen, frauenverachtenden und gewalttätigen Stellen ist gefordert. Würde man alle solche Stellen in der Literatur seit 2000 Jahren «schwärzen», wie arm wäre dann unsere Literatur.

  • am 12.08.2015 um 20:36 Uhr
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    Mir gefällt die Stellungnahme gegen jeede Art von Diskriminierung. Danke

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