Kommentar
Wenn eine Baden-Reise öffentlich bedeutsam wird
Stellen Sie sich vor, der im Moment bekannteste Schweizer Nackt-Selfie-Versender und seine Chat-Partnerin würden bei einem privaten Essen unter FreundInnen ihre Chatprotokolle und Nackt-Föteli herumzeigen sowie darüber streiten, ob und wie körperlich beziehungsweise virtuell ihre Beziehung denn nun gewesen sei – würden da nicht die meisten peinlich berührt vor sich hin starren und die beiden auffordern: «Macht das untereinander aus»? Im privaten Rahmen würden sich, vermutlich, fast alle aus solchen Intimitäten heraushalten, das Paar vor weiteren Peinlichkeiten zu bewahren suchen und sich nicht (vorschnell) auf die eine oder andere Seite ziehen lassen. Schon im Hinblick auf das nächste Treffen.
Wenn die Öffentlichkeit ihr Interesse anmeldet
Im öffentlichen Raum scheinen solche Sitten der Diskretion und Behutsamkeit nicht zu gelten, da wird kaum eine oder einer geschützt, schon gar nicht vor sich selbst, oder daran gehindert, das Öffentliche als Keule in privatem Streit zu (miss)brauchen. Da sind die gewöhnlichsten, insbesondere sexuellen Neurosen von PolitikerInnen sowie anderen 50-100-prozentigen Promis von allgemeinem Interesse. Welche Neurosen dürfen/müssen Politiker haben, welche nicht? Und Politikerinnen? Da erhält sogar eine Reise von Bern nach Baden öffentliche Bedeutung. Die interessante Frage ist ja, wann «die Öffentlichkeit» jeweils bei wem und über welchen Kanal ihr Interesse anmeldet? Oder sind es, womöglich, die VerkäuferInnen publizierter Wirklichkeiten selbst, die bestimmen, welches Interesse «die Öffentlichkeit» hat? Oder meint «öffentliches Interesse» ganz profan – es gibt einen Markt für eine «Geschichte»?
Im «Club» von SRF darf der Medienrechtler und ehemalige Präsident des Schweizerischen Presserats Peter Studer das ominöse öffentliche Interesse definieren, und er tut das ziemlich einvernehmlich mit Patrik Müller, der die neuste Selfie-Geschichte in der «Schweiz am Sonntag» als erster – und auf diesen «Primeur» wird er stolz sein, wie die meisten JournalistInnen es wären – in die Schlagzeilen gerückt und damit eine mediale «Lawine» losgetreten hat, die noch nicht zum Stillstand gekommen ist, sondern, im Gegenteil, dauernd wechselnde Variationen der Realität hervorbringt, und bei denen werde es ihm selbst, murmelt Chefredaktor Müller irgendwann in diesem «Club», «tatsächlich gschmuuch».
«Das öffentliche Interesse hat sich in dieser Situation natürlich aus vielen Aspekten zusammengesetzt», legt Studer dar, «erstens einmal eine wichtige politische Person, zweitens ein rätselhafter Polizeieinsatz und die Reise dieser betroffenen Partnerin nach Baden, obwohl sie im Kanton Bern wohnt, und schliesslich diese Geschichte mit den Amtsräumen.» Das klingt fast eher nach dem Rezept für einen Kolportageroman als nach einer Leitlinie für RedaktorInnen in Ausbildung. Und Patrik Müller – dem Studer attestiert, er habe Transparenz über das Material (Fotos und Chats), das seinem Artikel zugrunde liegt, geschaffen – muss sich zumindest fragen lassen, weshalb das öffentliche Interesse, falls tatsächlich vorhanden, ausgerechnet am Sonntag 17. August 2014 so ultimativ gross war, dass er den Artikel ins Blatt setzte, ohne im Besitz der Stellungnahme des Badener Stadtammanns und Nationalrats Geri Müller zu sein? Was ihr, betonte «SonntagsBlick»-Chefredaktorin Christine Maier geschäftstüchtig, nicht wohl gewesen wäre. War es nicht, ganz banal, die Angst, eine der anderen Zeitungen – die ebenfalls im Besitz dieses Materials waren – könnte vor der nächsten Ausgabe der «Schweiz am Sonntag» zum Schluss kommen, sie hätte jetzt doch genügend «harte Fakten» und ihm den «primeur» wegschnappen?
Entschleunigung statt Medien, die schneller drucken als denken
Sind Medien mit Blick auf Auflagenzahlen und Einschaltquoten sowie in zunehmender Konkurrenz gegen die sozialen Fast-Medien nicht gefährdet, sich (und das Publikum) einem Rhythmus zu unterwerfen, der – lange bevor sich die Nebel widersprüchlichster Darstellungen ein wenig lichten – eine fast stündlich neu konstruierte Wirklichkeit hervorbringt? Der wahre «Primeur» ist der Bericht über das Ereignis, von dem selbst die Betroffenen nichts wissen, weil es (noch) gar nicht stattgefunden hat.
Wäre nicht Entschleunigung zugunsten von so etwas wie «Wahrheit», vertiefter Reflexion und Sorgfalt gegenüber den (häufig verzweifelt agierenden) Betroffenen sinnvoll? Mit dem Risiko, aus der gelassenen Distanz von, zum Beispiel, zwei Tagen zum Schluss zu kommen, das Ganze sei doch keine «Geschichte» von allgemeinem Interesse? Was würde uns (als Öffentlichkeit) fehlen, wenn wir nichts von den in irgendwelchen Amtsstuben «geschossenen» Nacktfotos wüssten und sie auch nie zu sehen bekämen?
Fragen, die auch dem «Club» gestellt werden müssen, bei dem nie ganz klar war, was er eigentlich sein wollte. Der eingeladene Psychoanalytiker Mario Gmür – der schon zu Beginn klar machte und sich weitgehend daran hielt, er wolle Geri Müller nicht in der Öffentlichkeit (und erst noch gratis) «analysieren, pathologisieren und interpretieren» – fragte nach fast der Hälfte der Diskussion leicht ungehalten «Führen wir da eine Gerichtsverhandlung?» und mahnte eine Diskussion über grundsätzliche Fragen an. Zum Beispiel über Verhältnismässigkeiten, diese «Seldwylageschichte aus Baden» nehme in den Medien mindestens soviel Raum ein wie ein Flugzeugabsturz.
Öffentliche Beichte – Ein Paradox
Und über wen wäre eigentlich zu Gericht gesessen worden: Geri Müller, die abwesende Chat-Partnerin oder über den anwesenden Chefredaktor der «Schweiz am Sonntag»? War die immer wieder geforderte allgemeine Debatte – über Medien, Chats und sexuelle Irrationalitäten – nicht zum Vornherein zum Scheitern verurteilt? Weil wir, im Moment, alle das phantasierte Bild von Geri Müllers Pimmel wie ein aktuelles Brett vor unseren Köpfen haben und in seiner Anwesenheit das Faszinosum des aktuell Realen alles andere überdeckt?
Der «Club» geriet, zumindest während längerer Phasen, zu einer Art öffentlichen Beichte des Geri Müller, der, so wurde es angekündigt, in diesem Rahmen erstmals und exklusiv Fragen beantworten würde, was er an seiner eigenen Pressekonferenz Stunden zuvor nicht getan hatte. Und so betonte er denn auch zerknirscht immer wieder, er habe «en Seich» gemacht, was sich, vermutlich, irgendwann als Verharmlosung oder Privatsache ohne öffentliche Bedeutung herausstellen wird.
Aber öffentliche Geständnisse? Gehört Vertraulichkeit nicht zwingend zur Beichte, weil nur sie einigermassen «Wahrheit» garantiert? Muss der Politiker (oder die Politikerin) öffentlich gestehen, was er privat noch zu verbergen sucht? Oder hat er, wie vor Gericht, das Recht zu schweigen und sich nicht selbst zu belasten? Wer kann einer öffentlichen Beichte trauen? Ist sie nicht vielmehr der Versuch, die eigene Variante einer Geschichte zur öffentlichen zu machen? Dies, im aktuellen Fall, in (vermutlich selbst gewählter) Abwesenheit der anderen direkt Betroffenen, die sich (vorher und nachher) bei verschiedenen Medien mit anonymen und exklusiven Interviews ihrerseits ins Spiel zu bringen versuchte?
«Ich schäme mich vor der ganzen Welt.»
Auch wenn Geri Müller – der sich zeitweise wie ein Anschauungsobjekt in einer forensischen Vorlesung vorkommen musste – betonte, er wolle nicht über «die Situation dieser Frau reden», weil er sie damit «demontieren» würde, tat er in diesem Kontext natürlich genau das. Weil das Schweigen im öffentlichen Raum zur Anklage wird, Phantasien darüber weckt, was noch hätte gesagt werden können. So wie auch Patrik Müllers Satz, vieles habe er «zum Schutz der Beteiligten nicht gebracht», die Spirale der Verdächtigungen vorantreibt.
Geri Müller nutzte, verständlicherweise, die ihm vom «Club» gebotene Chance des (womöglich PR-mässig vorbereiteten) Rehabilitationsversuchs. Das geht nicht, ohne dass der eine die andere pathologisiert. «Ich wurde zum Gegenstand einer Obsession», sagte Geri Müller an der Pressekonferenz, an der deutlich mehr JournalistInnen teilnahmen als bei Medieninformationen über die Lancierung einer Initiative zur Abschaffung des Kapitalismus oder zur Legalisierung von Drogen. «Wir waren wohl beide etwas crazy und etwas Borderliner», gab die Frau auf «www.blick.ch» zu Protokoll.
Peter Studer wollte den Mann, der die eigene Grandiosität auch in dieser schweren Stunde nie ganz vergass – «Ich schäme mich vor der ganzen Welt.» – nicht ohne seelsorgerischen Zuspruch aus dem Scheinwerferlicht ins Privatleben entlassen: «Der Shitstorm» – interessant, dass der ehemalige Chefredaktor des «Tages-Anzeigers» und beim «Schweizer Fernsehen» die mediale Berichterstattung generell als «Shitstorm» charakterisiert – ist jetzt noch aktuell, aber das Leben geht weiter.» Das ist doch, bei all den kolportierten Selbstmorddrohungen, ein Trost.
Die Beichte ist zu Ende, der «Club» auch
Aber keine und keiner sagt: «Klärt das untereinander.» Keine und keiner schützt die Betroffenen vor sich selbst. Wollen wir alle den Schluss des Krimis sehen? Wissen, wer es war? Irgendwann wird es zu Ende sein. Müssen die Beteiligten aus dem Scheinwerferlicht in ihre private Wirklichkeit zurück, und die wird nie mehr sein wie vorher. Denn wo das Private öffentlich geworden ist, wird, umgekehrt, das Öffentliche privat. Müssen die direkt Beteiligten – die nach und nach auf die Bühne gezerrt wurden beziehungsweise sie stürmten – im privaten Rahmen mit neuen Fragen zu öffentlich gegebenen Antworten rechnen. Müssen klären, wie sie weiter (zusammen) leben wollen und können. Untereinander. Das ist nicht mehr von öffentlichem Interesse.
Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
keine
Nach schwächerer Einleitung trifft Analyse zum Wert öffentlicher Geständnisse ins Schwarze. Medienpolitisch droht Lage von Patrik Müller ungemütlich zu werden. Dabei sind die Enthüllungen über Geri Müller fast nichts im Vergleich zur absolut rücksichtslosen, auch die sexuelle Sphäre einschliessenden Totalvernichtung von Hans W. Kopp durch den genialen Meienberg, der in der Kunst der Blossstellung Patrik Müller hundertfach übertraf. H. W. Kopp konnte nie was gegenlesen. Trotzdem juristisch fast nichts an ihm haften blieb, endete sein Image als das eines erledigten «Charakterschweins".
1902 machte die NZZ ihren politischen Kritiker und Redaktor der Neuen Züricher Nachrichten, Priester-Autor Heinrich Federer, mit einer losgetretenen Vorverurteilung als Unzüchtler fertig, «vor dem kein katholischer oder reformierter Bub sicher sein kann". Analverkehr sei ärztlich festgestellt worden. Der zwar fragwürdige Freispruch in 2. Instanz erfolgt so spät, dass Federer fast 10 Jahre nur noch pseudonym schreiben kann, gewiss eine der dreckigsten Aktionen in CH-Pressegeschichte. 100 Jahre später auf 400 Seiten dargestellt. Nur in der NZZ stand noch nie was darüber.
Ich hatte mich betr. Kopp mit Argumenten wie nun Jürgmeier gegen Meienberg gewandt. Es nützte nichts. Nur wäre es wohl noch schlimmer gewesen, hätte man über H. W. Kopp geschwiegen.
Sexualleben von Papst Alexander VI., kluger Vermittler zwischen Spanien und Portugal, Kennedy, Brandt, Clinton, Hollande = historisch relevant.
@ Pirmin Meier
Sie sagen :
Zitat … „ Was würde uns (als Öffentlichkeit) fehlen, wenn wir nichts von den in irgendwelchen Amtsstuben «geschossenen» Nacktfotos wüssten und sie auch nie zu sehen bekämen?“ …
Ich sage : Es ist wohl von öffentlichem Interesse denn wir wollen wissen WEM (auch als Mensch und als Vorbild), eine gut bezahlte „Macht“ (siehe G. M.’s Polizei Aufgebot um das Handy der Dame zu beschlagnahmen, wir fragen uns wer könnte sich sonst noch so etwas erlauben), in die Hände gelegt haben.
Und dann gilt es der immer mehr sich verbreitende „ Sexualisierung der Gesellschaft“ auch etwas Einhalt zu gebieten indem man solche Persönlichkeiten die ihre „Lust“ nicht mal am Arbeitsplatz (!) im Griff haben wenigstens von den öffentlichen Ämter fern zu halten … es ist auch meiner Meinung nach auch kein „Kavaliersdelikt“ …
Solche Leute gehören nicht in einer Amtsstube, sind keine Vorbilder für unsere (teils schon verdorbene) Jugend und irritieren die ehrliche Steuerzahler die so eine Person (die vermutlich doch zu wenig zu tun hat ?…), zudem noch fürstlich entlöhnen müssen.
Es ist klar dass „Männer“ so was generell herunterspielen, mir als Frau ist diese gruselige Angelegenheit in höchstem Masse zuwider !
Ich sage : Diese Person ist untragbar, diese Person muss zurücktreten !
@das Zitat ist von Jürgmeier, nicht Pirmin Meier. Das Gewicht der Nacktfotos schwindet nicht nur täglich, sondern stündlich, ohne allerdings je ganz den Nullpunkt zu erreichen.
JürgMeier hat es noch ziemlich gut gemacht, ausser dass er die Geschichte wohl als zu harmlos einschätzt. Er hatte klar zu wenig Hintergrundwissen über die richtige Analyse der Fernsehsendung hinaus.
Unterdessen wissen wir, dass CVP-Frontmann Gerhard Pfister am 22. Mai schon fast «alles» wusste, also über Canettis Machtfaktor «Das Geheimnis» verfügte, keine Kleinigkeit in dieser Geschichte und innerhalb der Gruppendynamik eines Parlaments. Und dass die «Judenconnection» mit Josef Bollag, einem lokalen Juden und nicht etwa einem Vertreter des «Weltjudentums", vor 3 Monaten schon gegeben war. Niederungen der Lokalpolitik.
Der Titel «Gymnasiallehrerin» muss eine Stellensuchende ab sofort aus dem Verkehr gezogen werden, das ist sie so wenig wie Regisseurin, Schriftstellerin oder Bundesrätin. Die intrigante Geschichte würde aus Badener Sicht eine «PUK Einwohnerrat» verdienen, wobei zu befürchten steht, dass auf dieser Ebene die üblichen Kompetenzen einer PUK nicht realisierbar sind. Sicher scheint mir schon jetzt, dass eine einseitige Beschuldigung von Geri Müller sich als immer weniger angemessen erweist, dass aber auch dauernde Geheimhaltung einer solchen Geschichte in einem Land mit freier Presse dann doch nicht zumutbar gewesen wäre. Es müsste aber mehr auf den Tisch als bis jetzt bekannt ist.
Es muss heissen: «Die Berufsbezeichnung Gymnasiallehrerin muss f ü r eine Stellensuchende ab sofort aus dem Verkehr gezogen werden.» Sage ich als Gymnasiallehrer. @Carmey Bruderer. Es gibt nichts herunterzuspielen, ein Schulleiter oder Gymnasiallehrer für Ethik oder überhaupt eine Lehrperson könnte sich das Verschicken solcher Selfies nie leisten. Ausserdem stand nie in der Zeitung, dass ein Polizist im Kanton Luzern, der Nacktselfies veröffentlichte, im Gegensatz zu der immer noch arbeitsrechtlich um ihre Weiterbeschäftigung kämpfenden Bundesangestellten diskussionslos und ohne Öffentlichkeit entlassen wurde. Dies sagte mir vor genau Jahresfrist ein Kadermann der Polizei. Im Ethikunterricht werden solche Sachen thematisiert.
Vielen Dank, Jürgmeier, für diesen Beitrag. Sehr scharfsichtig, mit dem Blick auf etwas Wesentliche dieser «Affaire". Derweil steigern sich die schweizerischen Medien in eine oberpeinliche Hysterie um ein Nicht-Ereignis.
@ Pirmin Meier
Dieser Satz ist von ihnen :
… ein Schulleiter oder Gymnasiallehrer für Ethik oder überhaupt eine Lehrperson könnte sich das Verschicken solcher Selfies nie leisten …
Hier lesen wir es, auf den Punkt gebracht was „getan oder nicht getan werden darf“ wenn man in eine gewisse Position ist.
Ergo warum soll sich ein gut honorierter Politiker so was leisten dürfen, ich sehe den unterschied nicht !
Ok, nun sind weitere Details ans Licht gekommen trotzdem verbessert sich die Lage von G. M. mitnichten, denn wenn er so dumm ist und sich von seiner “ untere-hälfte-des-Körpers „ verleiten lässt solchen Mist zu veranstalten frage ich mich wie klar sein Kopf bei den anderen wichtige Aufgaben noch ist.
Er ist eindeutig trieb gesteuert, einer der sich nicht unter Kontrolle hat, ergo unberechenbar.
Auch wenn es stimmt dass die Frau „absichtlich auf ihn los gelassen wurde“ entschuldigt dies immer noch nicht sein tun, im Gegenteil er hätte doch der klügere sein sollen und sich vorsichtiger verhalten … zumal es nicht „Liebe“ war (die gefühlsmässig blind macht und mildernde Umstände in Anspruch nehmen darf), …und nicht zu vergessen dass er noch mit einer anderen Frau liiert ist … !
Also alles andere als eine vorzeige Person, kein Vorbild für uns.
Wäre alles nicht „Unser Bier“ wenn er nicht noch im Nationalrat sässe und (eventuell später) auch noch den Anspruch auf einen Bundesrat Sitz hätte haben können !
Zurücktreten bitte !
@Carmey Bruderer: Jetzt machen Sie mal halb lang. Natürlich hat GM einen Fehler gemacht aber in einem Bereich, der nichts mit der politischen Tätigkeit zu tun hat. Das ist sehr wohl zu trennen. Universalgenies waren und sind selten. Entweder Künstler, wie Musiker, Maler, Bildhauer oder Banker, Buchhalter, Oekonomen oder Mediziner, Physiker, Theologen. Wobei sich durchaus das eine mit einem andern Talent verbinden kann. Aber nicht alles gleichzeitig.
Seine Leistungen als Präsident der aussenpolitischen Kommission des Nationalrats sind unbestritten. Wenn Sie ihn zum Schluss gleich noch hypothetisch als potenziellen Bundesrat plakatieren zeigt das ihre Geisteshaltung. Sie entspricht jener der bürgerlichen Parteien Badens die eilfertig den unbequemen Gründen abservieren wollten bevor der ganze Sachverhalt bekannt war. Aber eine Schlammschlacht gab es schon anlässlich seiner Wahl zum Stadtammann.
Zurück zur Sachlichkeit bitte!
@Schmid. Leider hat er sich in Damaskus zu einer sexistischen Bemerkung über den lasziven Gesichtsausdruck der wichtigsten syrischen Ministerin hinreissen lassen, welche via Netzkontrolle problemlos nicht nur vom Mossad überwacht werden konnte, sondern seit einigen Stunden über http://www.blick.ch publik ist. Unbestrittene Leistungen sehen anders aus. Das für mich überzeugendste Votum des Aussenpolitikers Geri Müller, seine hervorragende Begründung des Handelsvertrages mit China, war zugleich aber äusserst umstritten. Seine Partei im Aargau will ihn als Stadtammann halten, scheint ihn aber zum Rücktritt aus dem Nationalrat zu drängen, um im Wahljahr wieder auf dem Kurs der Mehrheitsmeinungen zu sein.
@Pirmin Meier: Ein schönes Paar: Blick und BaZ, oder eher BloZ. Sind das ihre zuverlässigsten Quellen? Meine jedenfalls nicht. Ich lehne sonst Verschwörungstheorien ab. Da aber laufend – angebliche – Chatprotokolle auftauchen stellt sich doch langsam die Frage ob die Chatpartnerin nicht «angestellt» worden ist. Am Gymi war sie ja nicht tätig sondern war auf Stellensuche. Ein Mandat des Mossad ist zwar unwahrscheinlich eher national verankert.
@ Jürg Schmid
Ok, halb lang, was immer sie meinen damit … trotzdem auch auf halber Kraft bleibe ich bei meiner Meinung, dies möglicherweise weil ich eine Frau bin.
Solche unappetitliche Sachen gehen mir gegen den Strich. Wir sind doch aus der Bonobo Phase heraus oder, oder gehen wir wieder auf die Bäume zurück ? Manchmal wenn ich unsere Gesellschaft betrachte habe ich den Verdacht dass es doch in diese Richtung geht …
Ich sehe (bzw. lese) dass alle „verbale Verteidiger» von GeniGeri männlich sind, ergo vermute ich dass es auch mit dem Geschlecht des Betrachters zu tun hat wie man die Angelegenheit beurteilt.
Mich ekelt so was an, die Frau hat sich bestimmt auch nicht ab den Bilder gefreut. Er hätte ihr doch süsse Katzen Bilder senden können mit Herz Symbole darunter … nein er sendet Genitalien Abbildungen, höchst unappetitlich, eklig, so erobert man keine Frau !
Auf alle fälle bleibt es ein „no go“, klar können sie sage es ist private Sache usw. aber da es nun „rausgekommen ist“ ist es nicht mehr privat und daher aufs schärfste zu verurteilen.
Und wenn sie vermuten dass es von seinen Gegnern orchestriert wurde … na tant pis, er hat ja diese Angriffsfläche anerboten.
Und zur Politik: Die Gegner von den „rechten Parteien“ gehen auch nicht zimperlich mit ihren deklarierte Feinde um. Siehe Fall Mörgeli, man hat den Mann fertig gemacht obwohl er sich nur ein bisschen „Staub zwischen die Exponate“ hatte zu schulden kommen lassen.
Alles kommt zurück im Leben heisst es doch !
Blick und Baz sind nicht meine Quellen, sondern die Routine von NSA. Im Prinzip ist jeder Politiker, der sich in jenem Raum aufhält, mit seinen Handybotschaften zu überwachen, dazu brauche ich keinen BLICK, über den ich an anderer Stelle ausdrücklich geschrieben habe, dass er mit «Grüsel"-Geri alle Kriterien erfüllt, die Heinrich Böll an der Boulevardpresse zu kritisieren hatte. Ich bin vollständig frei von Verschwörungstheorien, weiss jedoch, dass mein Computer genau so überwacht werden kann wie mein Telefon schon 1972 abgehört wurde.
@C. Bruderer: Nach ihrer Meinung beurteilen M/F den Fall Geri unterschiedlich. Kann sein. Ich (als M) versende keine Selfies, schon gar nicht à la GM, nicht einmal an meine Frau. Die würde, wenn sie trotzdem je ein solches erhielte, dies umgehend löschen und dem Absender den Tarif durchgeben. Sicher würde sie damit nicht hausieren gehen.
Zum Chatten gehören immer zwei.Und was die Dame GM geschickt hat wissen wir nicht.
@ Jürg Schmid
Nein das wissen wir auch nicht was sie ihm hat zukommen lassen, … aber ich nehme an dass die Frau (sie scheint emotional etwas unstabil zu sein), eher eine gefühlsbetonte Beziehung suchte und enttäuscht war als sie merkte dass der Mann das Schwergewicht „unter der Gürtellinie“ legte.
Sie hingegen suchte Liebe, und diese Bilder waren eine derbe Enttäuschung, ein Choc und lösten bei ihr das Unfaire verhalten aus, sozusagen als …
Rache einer sich nicht geliebt fühlende Frau die lediglich auf ein „Objekt der Lust reduziert wurde“ …
So hab ich mir das ungefähr vorgestellt, kann durchaus aber falsch sein.
@Frau Bruderer zeigt Empathie. Der Rachefeldzug der Frau bleibt aber, falls sie noch etwas zurechnungsfähig ist, ein Vernichtungsakt, ich kann es nicht anders sagen, mit krimineller Energie. Kommt dazu, dass diese Frau mit Vernichtungsfeldzug gegen GM zur Selbstzerstörung geschritten ist. Ihr Name ist bekannt, er war mit legaler Recherche herauszufinden; als Gymnasiallehrerin, falls sie überhaupt Diplom hat, ist sie erledigt, so stark erledigt, dass alle Gymnasien in ihrer Umgebung den Eltern zur Beruhigung mitgeteilt haben, diese Frau hätte nie bei ihnen gearbeitet, nicht mal als Praktikantin. Bei solchen Referenzen muss sie nie mehr ein Schulzimmer betreten. Es handelt sich immerhin um einen der verantwortungsvollsten Berufe, die man ausüben kann. Die psychische Stabilität ist heute wichtiger denn je. Eine Lehrerin hat sich auch nicht, was schon vorgekommen ist, als Nacktmodell bei Blick anzubieten, hat durchaus andere Möglichkeiten, öffentlich anerkannt zu sein.
Nach 25 Jahren als Lehrerinnen- und Lehrerfortbildner mit hunderten von mir bekannten Lehrpersonen behaupte ich, dass psychopathische Lehrer vor 50 Jahren häufiger waren und auch eher geduldet wurden als heute. Aus der Ostschweiz ist mir der Fall eines Lehrers bekannt, der nach einem Sexskandal mit Schülerinnen nach dem Gefängnisaufenthalt anderswo wieder unterrichtete, wäre heute undenkbar. Ein brutaler Psycholehrer im Kanton SH machte sich beim Rücktritt damit wichtig, ein «autoritärer Siech» gewesen zu sein.
@ Pirmin Meier
Wir haben es hier mit zwei Verlierer zu tun. Bilder Geri zumindest muss aus dem Nationalrat zurücktreten, ob er in Baden noch willkommen ist bleibt ungewiss.
Die Frau ist auch auf dem absteigenden Ast. Wenn sie glück hat kann sie weiterhin etwas arbeiten (Möglichkeiten gibt es viele, siehe parallele zu den ehemalige Pädophile), wenn sie Pech hat … wird sie zu IV Rentnerin.
Und was lernen wir daraus ? Unkontrollierte Triebe und heftige Emotionen führen (wenn in der Öffentlichkeit ausgetragen), immer zu Verluste.
Ergo heisst es : IMMER Hirn einschalten und vor dem handeln 2 mal darüber schlafen … was zugegeben manchmal schwer fällt.