Heiss, heisser, am heissesten
Es ist einer der trockensten und heissesten Orte der Welt. Kein Wunder also, dass im Death Valley in Kalifornien ein Hitzerekord gemessen wurde. Nur staunte selbst die UN-Organisation für Meteorologie (WMO), als ihr 54,4 Grad Celsius gemeldet wurden. Teile des Tales liegen bis fast 90 Meter unter dem Meeresspiegel in der Mojave-Wüste. Das Tal ist umgeben von einer Gebirgskette mit Gipfeln über 3000 Metern und den Namen «Tal des Todes» erhielt es wegen der unwirtlichen Bedingungen. Allerdings betragen die Höchsttemperaturen am Messpunkt Furnace Creek im Durchschnitt 46 Grad. Die WMO will den Wert zwar noch nachprüfen, erachtet ihn aber als zuverlässig. Vor allem weisen die Meteorologen darauf hin, dass es nicht ein Einzelereignis sei.
Tweet der WMO zum Hitzerekord im Death Valley.
An der Westküste der USA, also in der Region des Death Valley, herrscht seit Wochen eine Hitzewelle, die viele Temperaturrekorde gebrochen hat. Mehr als 56 Millionen Amerikaner sind von Hitzewarnungen und -alarmen betroffen, die Temperaturen liegen seit Wochen in den hohen 40er Werten.
Hitzewelle in Westen der USA.
Der Trend zu immer heisserem Wetter, vor dem Klimatologen seit Jahrzehnten warnen, setzt sich weiter fort. Der Juli 2020 war der heisseste seit Beginn der Aufzeichnungen, die Zeit von Januar bis Juli 2020 die zweitwärmste Phase. Auch West- und Zentraleuropa registrierten im August Rekordwerte. Nun bewegt sich die warme Luft gegen Osteuropa. Prognosen besagen, dass die Luftmassen für ein bis zwei Wochen stabil bleiben werden, so dass es laut WMO in Polen, Litauen, Weissrussland, der Ukraine und Moldavien zu sehr heissem Wetter kommen könnte.
Auch Japan leidet unter einer Hitzewelle mit Rekordtemperatur.
Aber auch in Japan leiden die Menschen unter der Hitze: Am 17. August ist es in Hamamatsu mit 41, 1 Grad zu einem neuem Rekord gekommen. Die japanischen Meteorologen warnen vor weiteren Hitzetagen mit Temperaturen über 35 Grad. Diese extreme Wetterlage werde noch ein paar Wochen anhalten.
In der Arktis brennen die Wälder, wie diese Satellitenaufnahme zeigt.
An den Polen ist es ebenfalls viel zu warm: In Sibirien wurde am 20. Juni ein Höchstwert von 38 Grad (Verkhoyansk, Russland) gemessen. In der nördlichsten bewohnten Stadt, in Longyearbyen auf dem norwegischen Archipel Svalbard, war es im Juli 21,7 Grad warm – dies im Gegensatz zur langjährigen Normaltemperatur von 5,9 Grad. Von Januar bis Juni sind laut WMO die Durchschnittstemperaturen fünf Grad höher gelegen, allein im Juni um 10 Grad. Grund dafür seien blockierte Luftmassen und der Jetstream, der seit Wochen warme Luft nach Norden führe. «Die Arktis heizt sich zweimal so schnell auf als der Rest der Welt. Das hat globale Auswirkungen», sagt der WMO-Generalsekretär Petteri Taalas. «Was in der Arktis passiert bleibt nicht in der Arktis. Die Pole beeinflussen das Wetter und die Klimabedingungen auch dort, wo Hunderte von Millionen Menschen leben.» Besonders schlimm: Durch die Erhöhung der Temperaturen kommt es in der Arktis zu riesigen Feuern. Satellitenbilder zeigen Feuersbrünste innerhalb und ausserhalb des nördlichen Polarkreises auf einer Breite von 800 Kilometern.
Erschreckender Anstieg der CO2-Emmissionen durch Feuer in der Arktis.
Diese Feuer seien ein noch nie da gewesenes Phänomen, erklärt der EU Copernicus Atmosphere Monitoring Service. Die durch Feuer ausgelösten CO2-Emmissionen überträfen alles Bisherige. Diese massive Luftverschmutzung werde sich über die ganze Welt verteilen. Arktische Lauffeuer haben dieses Jahr gemäss den Forschern 56 Megatonnen CO2 ausgestossen, bereits letztes Jahr waren es 53 Megatonnen. Ein Ende ist nicht in Sicht.
Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
Keine