Ethikerin über HPV-Impfung: «BAG informiert nicht korrekt»
In der Impf-Broschüre des Bundesamts für Gesundheit BAG, welche auch die Krebsliga verteilt, heisst es zu Handen der Jugendlichen:
«Eine Impfung schützt dich vor Gebärmutterhalskrebs und andern Krebsarten.»
Diese Information sei «nicht korrekt», kritisierte Tanja Krones, Medizin-Ethikerin an der Universität Zürich, in der SRF-Sendung PULS.
Tatsächlich werden die meisten Mädchen diese Information so verstehen, dass sie nach der Impfung sicher sein können, nicht eines Tages an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken. Diese Information des BAG und der Krebsliga kann Frauen sogar dazu verleiten, keine Pap-Abstriche zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs machen zu lassen.
Das wäre kontraproduktiv. Denn der heutige HPV-Impfstoff schützt nur zu etwa 70 Prozent vor Gebärmutterhalskrebs. Ein neuer Impfstoff, der wahrscheinlich Ende 2018 erhältlich ist, schützt vor etwa 80 Prozent.
Deshalb ist es wichtig – und wird vom BAG und der Krebsliga auch empfohlen –, dass geimpfte Frauen weiterhin alle etwa drei Jahre den Pap-Test zur Früherkennung machen lassen.
Der mit Abstand grösste Schutz gegen – diesen allerdings seltenen – Krebs bietet die gängige Pap-Früherkennung. Wie weit und ob eine Impfung einen zusätzlichen Nutzen bringt, ist unklar. Denn die Pharmafirmen führten und führen keine Studien durch, welche
- ungeimpfte Frauen, die regelmässig einen Pap-Test machen,
- mit geimpften Frauen vergleicht, die keine Pap-Tests machen.
Das Resultat eines solchen Vergleichs wäre allerdings nicht schnell verfügbar, weil Frauen erst im mittleren Alter an Gebärmutterhalskrebs erkranken.
Die eingangs zitierte Aussage der BAG-Informationsbroschüre unterschlägt nämlich ausserdem, dass man heute noch nicht wissen kann, in welchem Ausmass – und ob überhaupt – die Geimpften zwanzig oder dreissig Jahre später weniger häufig an Gebärmutterhalskrebs erkranken und sterben werden. Infosperber hat am 11. Juni 2018 ausführlich darüber berichtet.
Nutzen und Risiken in absoluten Zahlen
Eine seriöse Informationsbroschüre und seriöse Ärztinnen und Ärzte müssten darüber informieren, wie viele Mädchen etwa geimpft werden müssten, damit eines von ihnen später weniger an Gebärmutterhalskrebs erkrankt («number needed to treet»). Und ebenso darüber, bei wie vielen geimpften Mädchen es vorkommt, dass eines davon einen gesundheitlichen Schaden davon trägt («number needed to harm»).
Dasselbe bei den Knaben.
Ohne solch klare und verständliche Informationen über Nutzen und Nebenwirkungen sind Eltern, Mädchen und Knaben nicht in der Lage, Vor- und Nachteile einer Impfung oder eines andern medizinischen Eingriffs selber beurteilen zu können.
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- Lesen Sie unsere ausführliche Recherche:
«Impfung: Der Nutzen wird übertrieben, die Risiken zu wenig untersucht»
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Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
Keine
Vielen Dank für diesen Beitrag – dies Infos bräuchte es übrigens für alle Impfungen, Medikamente, Behandlungen usw.
Danke, ein guter Bericht. Inobjektive und einseitige Informationen des BAG und der Impfindustrie haben zu einer Impfverweigerung mehr beigetragen als panikmachende Impfgegner und die Befürworter von Zwangsimpfungen. Danke und Gruss Beatus Gubler