Tausende Kriegsopfer – auch hinter den Maschinengewehren!
Aus den USA wissen wir es: Im Durchschnitt nimmt sich jede Stunde ein US-Kriegsveteran das Leben – meist mit der eigenen Pistole. 22 pro Tag, rund 8000 im Jahr. Der Krieg traumatisiert – auch die Soldaten. Die Wiedereingliederung ins zivile Leben ist äusserst schwierig, das Vergessen des Erlebten fast unmöglich. Der Irakkrieg forderte auf US-Seite bis heute mehr Tote durch Freitod nach der Rückkehr als Tote im Kriegsgebiet. Von den Opfern – Soldaten und Zivilisten – unter den mit verlogenem Vorwand Attackierten, von den Hunderttausenden von Verstümmelten, Verschwundenen und Toten auf irakischer Seite, gar nicht zu reden. – Darüber berichten auch westliche Medien, zum Beispiel auch die NZZ.
(Die USA kennen seit 1930 für die Belange der Kriegsveteranen ein eigenes Kriegsveteranenministerium. Nach dem der von Donald Trump eingesetzte David Shulkin, der schon unter Präsident Barack Obama im Kriegsveteranenministerium als Staatssekretär beamtet war, Ende März wegen einer Spesenaffäre zurücktreten musste, ernannte Donald Trump seinen eigenen Leibarzt Ronny Jackson zum neuen Veteranenminister. Doch auch dieser gab gestern, am 26. April, nun bekannt, dass er den Posten nicht antreten wird. Auch er hat, wie man in der Schweiz zu sagen pflegt, zu viel «Dreck am Stecken», wie der «New Yorker» aktuell zu berichten weiss. Integre Persönlichkeiten scheinen sich für diesen Ministerposten nicht zu interessieren. Kriegsveteranen, wer mag sich schon um diese kümmern … )
Aber nicht nur in den USA
Jetzt wurden erste Zahlen auch aus der Ukraine bekannt. Nach vier Konfliktjahren geht man davon aus, dass die Zahl direkter Kriegsopfer klar über 10’000 liegt. Dazu kommen gemäss Rechtsanwalt Oleksandr Tretyakov bereits über 1000 Kriegsveteranen, die nach ihrem Einsatz in der Ostukraine den Freitod gewählt haben. Wie viele dazu kommen, die zwar noch nicht zum «erlösenden Schuss» aus der eigenen Pistole oder zu einer Überdosis Schlafmittel gegriffen haben, aber psychisch massiv angeschlagen sind und entsprechend leiden, kann man nur ahnen.
Wer hat – selbst in Deutschland – noch eine Ahnung, was der Krieg alles mit sich bringt: an Schmerz und Entbehrung, Elend und Verzweiflung, Verstümmelung und Tod? Im Zeitalter der Bomben, ferngesteuerten Raketen und Drohnen rückt die grausame Realität des Krieges allzu leicht in die Ferne – und damit auch ausserhalb der Reichweite unseres Mitgefühls.
Das gilt gerade auch für den Bürgerkrieg in der Ostukraine. «Das Leid der Menschen ist unsäglich» überschrieb die deutsche Tageszeitung Tagesspiegel ein Interview mit Alexander Hug, dem (Schweizer) Einsatzleiter der OSZE-Beobachtungstruppen in der Ostukraine.
Schon über 1000 Männer und Frauen, die aus dem Kriegsdienst in der Ostukraine zurückgekehrt sind, haben sich das Leben genommen (Bild Dymtro Muravsky, RFE/RL).
Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
Zum Autor. Es gibt keine Interessenkollisionen.
Bildlegende: «Auf Mitbürger schiessen: Sinnlosigkeit tötet – vorne und hinten"
Wäre es nicht besser gewesen, «Mitmenschen» statt «Mitbürger» zu schreiben?
Ach ja, da fällt mir noch ein: mit was genau macht (unter ganz vielen anderen Betrieben) z. B. die RUAG ihr Geschäft??