Das Sitzen beeinträchtigt die geistige Beweglichkeit

Red. /  Wer immer wieder aufsteht und sich bewegt, ist leistungsfähiger. Sport ist weniger wichtig. Das zeigt jedenfalls eine neue Studie.

«Wenn ich ein schwieriges Problem lösen muss, stehe ich oft auf und gehe im Büro umher», berichtet Richard A. Friedman, Professor für klinische Psychiatrie am New Yorker biomedizinischen Forschungszentrum der Cornell University in der «New York Times».
Jetzt wisse er warum: Eine am 12. April veröffentlichte Studie zeigt, dass das Sitzen in einem Stuhl dem geistigen Schaffen abträglich ist. Das gilt mindestens für die Altersklasse 45 bis 70. «Je länger jemand sitzt, desto schneller verliert er die Fähigkeit zu lernen und zu memorieren», fasst Friedman zusammen.
Die Studienautoren haben das Hirn von 35 gesunden Erwachsenen im erwähnten Alter mit einem MRI untersucht und fanden signifikante Unterschiede zwischen den bei der Arbeit mehr Sitzenden und den andern. Eine Kausalität zwischen vielem Sitzen und verminderter geistiger Beweglichkeit sei damit nicht bewiesen. Es könne sein, dass geistig Schwächere einfach mehr sitzen. Allerdings wurden die Probanden vorgängig auf geistige Beeinträchtigungen hin untersucht.
Bisher habe man gewusst, dass viel Bewegung das Risiko von Herzkrankheiten und Diabetes verringere. Nach der neuen Studie sei zu viel Sitzen auch nicht gut für die Hirnfunktionen.
Argument für Stehpulte
Frühere Tests seien zu einem ähnlichen Resultat gekommen:

  • Zwei Gruppen vergleichbarer Frauen und Männer mussten den gleichen Test bestehen, die eine sitzend, die andere stehend. Die Stehenden hätten signifikant besser abgeschnitten.
  • 37 Mittelschüler mussten 27 Wochen lang an Stehpulten arbeiten. Ihre Erinnerungsfähigkeit und ihre geistigen Leistungen seien überdurchschnittlich gewesen.

«Das sind gute Argumente für Stehpulte», meint Psychiater Richard A. Friedman.


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2 Meinungen

  • am 1.05.2018 um 12:27 Uhr
    Permalink

    Da ich älter als 70 Jahre alt bin, betrifft mich diese Erkenntnis nicht mehr (-: Ob eine Studie mit 35 Personen aussagekräftig ist, weiss ich nicht. Habe zu wenig statistische Kenntnisse.
    Stelle an mir fest, dass ich beim Schreiben immer wieder aufstehe und herumgehe, aus spontanem Impuls. So hat Professor Friedmann mit seiner Erkenntnis vermutlich recht.
    Habe auf Inforsperber auch schon spannendere Beiträge gelesen!

  • am 17.07.2018 um 11:12 Uhr
    Permalink

    Da ist ja unser BR Berset mal der Mitteilung vorraus. Unter «www.BAG- sitzen» ist eine
    Liste zu sehen, die zeigt, dass Aufstehen fast alles von der Haar- bis zur Zehenspitze
    (wesentlich) positiv beeinflusst.

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