«Die schweizweit grössten Felsverschiebungen»
Noch während der «kleinen Eiszeit», die bis ins Jahr 1850 dauerte, war der untere Teil des Aletschgletschers 400 Meter hoch und reichte bis zur Waldgrenze. Unterdessen ist der Gletscher am linken Rand der Rutschung ganz geschmolzen, im mittleren Teil wird das Eis in den kommenden Jahren ebenfalls verschwinden. Seit 1850 ist die durchschnittliche Temperatur um 1,8 Grad gestiegen. Man kann abschätzen, welche Folgen ein weiterer Temperaturanstieg um 1 bis 2 Grad haben wird.
Das erklärt Lucienne Rey in der neusten Ausgabe der Zeitschrift «Umwelt» vom Bundesamt für Umwelt bafu. Sie zitiert Hugo Raetzo von der Sektion Rutschungen: «Es handelt sich um eine riesige Rutschung mit den schweizweit grössten Felsverschiebungen». Betroffen ist eine Fläche von zwei Quadratkilometern und ein Felsvolumen von rund 160 Millionen Kubikmetern.
Zwanzig Meter breiter Riss im Felsen. An einigen Stellen bewegt sich der Fels bis zu 80 Zentimeter pro Tag. Grössere Auflösung hier. Bild: Hugo Raetzo (Bafu).
Neue Wanderwege
Die Gemeinde Riederalp ist damit beschäftigt, Verbotstafeln und Zäune aufzustellen und neue Wanderwege zu erschliessen. Die Seilbahn auf die Moosfluh über dem Gletscher wurde vor zwei Jahren neu mit einer Bergstation erstellt, die sich bei Verschiebungen des Untergrunds mehrere Meter nachschieben lässt. Letzten Winter hatten Skifahrer freien Zugang.
Eindrückliche Videoaufnahmen mit einer Drohne
Hotelier Andreas Furrer hat die Felsbewegungen mit Hilfe einer Drohne gefilmt:
Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
Keine