Bei der SwissRe arbeitet niemand bis 65
Der SwissRe-Konzern ist im Geschäft mit den Pensionskassen als Rückversicherer ein grosser Player und lobbyiert deshalb für ein höheres Rentenalter und einen tieferen Umwandlungssatz, also tiefere Renten. Der VR-Präsidentspräsident Walter Kielholz verlangte schon 2014 ein höheres Rentenalter und kritisierte den «realitätsfremden Umwandlungssatz».
Doch im eigenen Konzern arbeitete im Jahr 2015 praktisch niemand bis zum Alter von 65 Jahren. Das ergab eine Umfrage des Schweizer Fernsehens SRF (siehe Grafik). Auch bei der Zürich-Versicherung war es höchstens jeder vierte Angestellte.
«Modelle zum Arbeiten übers Pensionsalter hinaus»
Als einen Grund, weshalb bei der SwissRe niemand bis zum Pensionsalter arbeitet, gab Konzernsprecherin Brigitte Meier an, dass die SwissRe das firmeninterne Rentenalter erst per 1. Januar 2015 auf 65 Jahre heraufgesetzt hat. Vorher galt im Konzern, der nach aussen ein allgemein höheres Rentenalter fordert, noch das Pensionsalter von 63 Jahren.
Als weiteren Grund gab Brigitte Meier Senkungen des Umwandlungssatzes an. Oft hätten Mitarbeitende deshalb eine Frühpensionierung gewählt. Auch die von SwissRe gewährte Überbrückungsrenten hätten Angestellten finanziell erlaubt, sich früher pensionieren zu lassen. Statt Anreize zum länger arbeiten also Anreize für Frühpensionierungen.
Die SwissRE gehe davon aus, dass in Zukunft etliche Angestellte bis zum Alter von 65 Jahren arbeiten würden. Die Überbrückungsrenten seien ab 1. Januar 2016 gesenkt worden. «Des Weiteren sind wir dabei, weitere Modelle auszuarbeiten, um die älteren Mitarbeiter länger im Unternehmen halten zu können und dies nicht nur bis zum ordentlichen Pensionierungsalter, sondern auch darüber hinaus.»
Details über die aktuelle Situation bei der SwissRE sind auf dieser SwissRe-Webseite zu finden.
Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
Keine