Mit der UBS günstiger nach oben! Und wie hinunter?
Businessleute wissen es: Wer keine Werbung macht, geht vergessen. Und wer vergessen geht, geht unter. Marktwirtschaft eben.
Wundert es da, dass die UBS auf der Plattform von NZZ Online Kunden anzuziehen versucht? Wohl eher nicht.
Interessant ist allerdings, wie es die UBS macht, die UBS, die mit 954 Milliarden US-Dollar Umsatz im Jahr 2015 immerhin auf Platz 26 im Ranking der weltweit tätigen Grossbanken platziert ist. Zieht man dort die neuen chinesischen Banken ab, ist die UBS sogar unter den ersten 20. Und sie ist der grösste Vermögensverwalter der Welt.
Die UBS offeriert in ihrer Werbung ihren Kunden, auf 35 Schweizer Bergbahnen für 10 Franken hinaufzufahren. Wörtlich heisst es da:
« 35 Bahnen bereit für Sie als Kunde
Diesen Sommer fahren UBS-Kunden für je nur 10 Franken auf 35 der schönsten Berge der Schweiz. Wir wünschen gute und spektakuläre Fahrten, atemberaubende Aussichten und unvergessliche Wanderungen.
Sie sehen: Jetzt lohnt es sich ganz besonders, UBS-Kunde zu sein. Oder es ganz einfach zu werden.»
Man beachte: Versprochen werden da «atemberaubende Aussichten». Ob man für die zehn Franken auch runter fahren kann, steht da allerdings nicht. Wohl nicht ganz zufällig. Denn mit dem Runterfahren hat die UBS so ein bisschen Probleme.
Wer nämlich zum Beispiel vor zehn Jahren, 2006, dank damals atemberaubenden Aussichten ein paar – oder auch viele – UBS-Aktien kaufte, der schien zwar tatsächlich nach oben zu kommen. Allerdings nicht lange. Denn die Talfahrt begann schon wenige Monate später – und nicht zu zimperlich. Siehe die Kurve der Aktienkurse der UBS seit 1993:
Wenigstens die Talfahrt der Aktienkurse war 2008/09 eine «spektakuläre Fahrt», wie sie den Kunden von der UBS heute in der Werbung gewünscht wird.
Und ging es seither wieder bergauf?
Nicht wirklich. Auch geduldige «Investoren», wie Leute, die mit Aktien Geld verdienen möchten, heutzutage heissen, mögen mittlerweile enttäuscht sein über ehemals atemberaubenden Aussichten.
Wundert es da, wenn, um ihren Kunden «atemberaubende Aussichten» zu bieten, die Grossbank ihren Kunden heute wenigstens eine preiswerte Fahrt mit einem Schweizer Bergbähnli anbietet?
Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
Keine. Der Autor war früher auch Kunde der UBS, wechselte dann aber bewusst zu einer Kantonalbank. Das Risiko der grossen Banken bleibt – too big to fail – eh beim Staat und damit bei den Steuerzahlern hängen, aber bei den Staatsbanken sind wenigstens die Gehälter der Manager etwas weniger abgehoben. An das Gehalt von UBS-Chef Sergio Ermotti (2015 waren es 14,3 Millionen Franken) möchte er so wenig wie möglich beitragen.
Lieber Christian Müller, Ihre Glosse ist gut, getreu nach dem Motto «Schadenfreude ist die beste Freude"!
Allerdings müssen Sie mir erklären, was bei einer Bank 954 Milliarden Dollar «Umsatz» bedeutet und wie Sie damit dem Platz 26 für die UBS berechnen, uuppss…..???
Als Finanzfachmann und Wirtschaftswissenschafter weiss ich in der Finanzwelt die «Spreu vom Weizen zu trennen» wenn auch fast nur «Spreu» übrigbleibt. Aber eben, wir haben uns ja schon persönlich unterhalten, «Infosperber» fehlt es an Finanz-Know-How! Ob dies die für «Infosperber» tätigen Journalisten mitbringen, wag ich zu bezweifeln…..
@Düggelin: Wenn Ihnen das Wort Bilanzsumme lieber ist? Im Text ist die Position im Ranking jetzt verlinkt. Gruss, cm.
Lieber Beda Düggelin
Ich wundere mich schon ein bisschen, wie Sie sich als Finanzfachmann und Wirtschaftswissenschafter auf den hohen Sockel stellen.
Ich kenne Klaus Wellershof, ehemals Mister UBS, persönlich und habe mit Iso Tuor für die ehemalige Schweizerische Volksbank die Broschüre Geld und Wirtschaft verfasst, die bis zu deren Eingliederung in die CS gratis an Berufsschulen und Gymnasien abgegeben wurde.
Beste Wünsche, willi.herrmann@alumni.unisg.ch
@Willi Herrmann: Da hätten wir uns ja an der HSG begegnen können. Ich kenne auch viele Leute, ebenfalls mit klingendem Namen persönlich, aber ich will hier kein «Name dropping» betreiben. Iso Tuor kenne ich übrigens auch. Ich habe mich ja nur gegenüber «Infosperber» abgegrenzt!