GrsstesPrivatesSegelboot_96Mio_NickKenrickKopie

Grösstes privates Segelboot, 96 Mio $, in den USA : Beim Vermögen der Reichsten nicht mitgerechnet © NickKenrick/flickr/cc

So werden Reiche noch reicher – steuerfrei

upg /  Börsenkurse und Häuserpreise boomen. Wer statt mit Arbeit mit Aktien oder Immobilien reich wird, zahlt auf Gewinnen keine Steuern.

Anders als in den USA und andern Ländern muss man Aktiengewinne und Wertsteigerungen von Immobilien in der Schweiz nicht versteuern (bei Immobilien nur bei deren Verkauf nach Abzug sämtlicher wertsteigernder Investitionen). Diese Einkommen verdanken die Reichen der (Null-)Zinspolitik der Nationalbanken und der Geldschwemme, welche die Nationalbanken produzieren: Wer hat und kann, verschiebt sein Vermögen in reale Werte wie Aktien und Immobilien.
Statt Steuern auf Kapitalgewinnen namhafte Steuerabzüge
Die Gewinne mit Wertpapieren werden mit null Franken besteuert. Solche ohne Anstrengung rasant gestiegenen Vermögenswerte belasten die Steuerbehörden lediglich mit einer bescheidenen Vermögenssteuer.
Vermögende profitieren zudem davon, dass nur sie beim steuerbaren Einkommen erhebliche Abzugsmöglichkeiten geltend machen können. Ins Gewicht fallen vor allem hohe Renovations- und Unterhaltskosten der Immobilien sowie Einkäufe in Pensionskassen. Beides kann man vom steuerbaren Einkommen abziehen. In Extremfällen führt dies dazu, dass Multimillionäre null Franken Steuern zahlen.
Damit die Öffentlichkeit an den Steuergeschenken für die Wohlhabenden und Besitzenden nicht ständig Anstoss nimmt, werden die steuerbaren Einkommen und Vermögen an den meisten Orten als geheim behandelt.

Zahlen der Eidgenössischen Steuerverwaltung beschönigen
Diese oben beschriebene Entwicklung macht die einseitige Verteilung der Vermögen noch einseitiger. Gemäss Statistik der Eidgenössischen Steuerverwaltung verfügt heute ein Viertel der Steuerpflichtigen über null Franken steuerbares Vermögen, 95 Prozent aller Steuerpflichtigen besitzen zusammen 38 Prozent aller Vermögen. Die superreichen 0,2 Prozent besitzen über 26,5 Prozent aller Vermögen. Man kann dies aus der folgenden Grafik ablesen:

-
Diese Statistik der Eidgenössischen Steuerverwaltung ist allerdings noch stark beschönigend, weil sie nur die versteuerten Vermögen erfasst. Die tatsächlichen Vermögen der Reichen und Superreichen sind viel grösser:

  • Immobilienbesitzer müssen bekanntlich nicht den Marktwert ihrer Häuser und Bürogebäude angeben, sondern nur 60 bis 70 Prozent davon.
  • Häuser und Jachten, die Reiche im Ausland besitzen und dort versteuern, sind in der Vermögensstatistik der Steuerverwaltung mit null Franken erfasst.
  • Ebensowenig sind die Vermögen bei Lebensversicherungen, Pensionskassen und der Dritten Säule erfasst.
  • Bei der Altersvorsorge profitieren Kaderangestellte von Kaderversicherungen und hohen überobligatorischen Anteilen. Reiche, die selbständig sind, verfügen häufig über besonders hohe Altersguthaben.

Alle diese Vermögen erfasst die Eidgenössische Steuerverwaltung in ihrer Statistik nicht.
Aus diesen Gründen gibt die Steuerverwaltung das durchschnittliche Vermögen pro Kopf mit 189’000 Franken an, was genau der Hälfte der Wahrheit entspricht.
Nationalbank erfasst alle Vermögen
Tatsächlich ist das durchschnittliche Vermögen pro Kopf doppelt so hoch. Denn die Nationalbank, die sich auf die volkswirtschaftlichen Gesamtdaten stützt, gibt das durchschnittliche Vermögen pro Kopf mit 391’000 Franken an.
Von der Steigerung der letzten Jahre haben in erster Linie bereits Vermögende profitiert, die ihr Netto-Vermögen allein im Jahr 2013 um 10 und oft noch viel mehr Prozent erhöhen konnten – ohne dafür zu arbeiten. Sie konnten auf dem Sofa zuschauen, wie die Börsenkurse und der Wert ihrer Immobilien nach oben kletterten.
Selbst wenn man bei den Hausbesitzern die ebenfalls gestiegene Hypothekarverschuldung abzieht, blieb 2013 netto ein Vermögenszuwachs von 52 Milliarden Franken. Das sind laut Nationalbank-Statistik ein Drittel des gesamten Vermögenszuwachses der Haushalte im Jahr 2013 von insgesamt rund 160 Milliarden.
Der Besitz von Grund und Boden macht 44 Prozent aller Aktiven der privaten Haushalte aus.
Dazu kamen nach Angaben der Nationalbank 40 Milliarden Netto-Gewinne, weil die Aktienkurse gestiegen sind.
Die Reinvermögen stiegen vor allem dank Aktiengewinnen (Grafik SNB)

Statistik SNB
Guthaben bei Pensionskassen und Lebensversicherungen
Zu den Vermögen zählt die Nationalbank im Gegensatz zur Steuerverwaltung ebenfalls die Guthaben bei Pensionskassen und Lebensversicherungen. Diese profitierten zwar ebenfalls von der Wertsteigerung der Aktien, haben jedoch den grösseren Teil ihrer Milliarden in festverzinslichen Papieren wie Obligationen angelegt.
Den Obligationen bekommt die Geldschwemme nicht gut. Staatsobligationen und Anleihen bewährter Firmen bringen trotz gutem Rating nur noch eine magere Verzinsung nahe bei Null. Bereits ist von Rentenkürzungen (Herabsetzen des Umwandlungssatzes) und von Erhöhungen des Rentenalters die Rede.

Über zunehmende Einkommensunterschiede in den USA ist folgende Satire ein Genuss: «Tonight with John Oliver: Wealth Gap».

Weiterführende Informationen


Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors

Keine

Zum Infosperber-Dossier:

Bildschirmfoto20180909um13_36_58

Reich, arm, ungleich

Grösser werdende soziale Kluften gefährden demokratische Rechtsstaaten.

War dieser Artikel nützlich?
Ja:
Nein:


Infosperber gibt es nur dank unbezahlter Arbeit und Spenden.
Spenden kann man bei den Steuern in Abzug bringen.

Direkt mit Twint oder Bank-App



Spenden


Die Redaktion schliesst den Meinungsaustausch automatisch nach drei Tagen oder hat ihn für diesen Artikel gar nicht ermöglicht.

29 Meinungen

  • am 8.01.2015 um 10:36 Uhr
    Permalink

    Das sind sehr interessante und wichtige Aspekte.

    Andererseits kommen trotz all diesen Effekten z.B. im Kanton Zürich die 10 reichsten Prozent der Bevölkerung für ca. 50% der Steuern auf, die 20 reichsten Prozent für ca. 70%, während die «ärmere Hälfte» der Bevölkerung nur ca. 10% der Steuereinnahmen liefert.

    (Wobei «reich» hier aus Sicht des Steueramtes definiert ist, d.h. die von Ihnen angeführten Einschränkungen sind zu beachten. Die Reichsten zahlen nicht unbedingt am meisten Steuern. Vielleicht zahlen sie sogar am wenigsten Steuern, und die 10% Top-Steuerzahler kommen aus dem oberen Mittelstand?).

    Was ist Ihre Einschätzung hierzu?

    https://www.stadt-zuerich.ch/prd/de/index/statistik/publikationen-angebote/publikationen/Spezial-Publikationen/Steuerstudie2.html

  • am 8.01.2015 um 13:28 Uhr
    Permalink

    Alles richtig, nur habe ich Einwände gegen drei der vier Bulletpoints betreffend «beschönigter Statistik»: (1) Ja, bei Immobilien wird nicht der Marktwert versteuert – aber es gibt bei uns – weltweit so ziemlich einmalig – den Eigenmietwert beim Einkommen. (2) Dass Immobilien und anderes, das Personen im Ausland besitzen und dort versteuern, nicht in der Statistik der Steuerverwaltung auftauchen, ist auch korrekt so – schliesslich werden die ja im Ausland versteuert. Dafür gibt es Doppelbesteuerungsabkommen. (3) Ja, es ist richtig, Selbständigerwerbende können massiv höhere Beiträge in die 3. Säule einbezahlen – haben aber im Gegenzug keine 2. Säule und tragen erst noch das ganze finanzielle Risiko ihrer Unternehmung mit ihrem Privatvermögen.

  • am 8.01.2015 um 17:01 Uhr
    Permalink

    Das finde ich gut, Herr Gasche. Den Fokus auf die Verteilung, nicht auf das Wachstum.

  • am 8.01.2015 um 18:12 Uhr
    Permalink

    Ja Herr Bregy, aber wer nichts hat, der kann auch nichts verteilen.

    Und ohne das Werk der reichsten Schweizer würde dieses Land vermutlich nicht «Masseneinwanderungs"-Initiativen diskutieren, sondern wohl eher Verbote für Massen-Auswanderung.

  • am 8.01.2015 um 18:26 Uhr
    Permalink

    …und wer was hat, verteilt es nicht.

    Und die reichsten Schweizer kennen Sie in dem Fall nicht. Nehmen Sie mal den Geldadel unter die Lupe. Der mit dem «alten Geld». Nicht die Neureichen.

  • am 8.01.2015 um 21:02 Uhr
    Permalink

    Eben doch, siehe Steuerbeiträge, wo die reichsten 10 Prozent für 50% der Steuern aufkommen (Beispiel Zürich).

    Und hier finden Sie die reichsten Schweizer:
    http://www.nzz.ch/aktuell/panorama/das-sind-die-reichsten-schweizer-1.18255810

    Bertarelli, Wyss, Schmidheiny, Mantegazza, Blocher, Frey, Straumann, etc. Merken Sie was? Fast alles Unternehmer, die wohl einige hunderttausend Arbeitsplätze in der Schweiz geschaffen haben. Wo wäre die Schweiz ohne diese Namen?

  • am 9.01.2015 um 05:12 Uhr
    Permalink

    Glauben Sie ja nicht, dass die reichsten Schweizer Steuern bezahlen. Sie zählen hier ein paar Neureiche auf. Vergessen Sie die. Die reichsten Schweizer tauchen auf keinen Listen auf.

  • am 9.01.2015 um 05:21 Uhr
    Permalink

    …gut getarnt hinter einem Netzwerk von Stiftungen. Die reichsten Schweizer verpachten seit Generationen Boden, ohne ihn jemals zu verkaufen, besitzen Parkhäuser, Wälder, Schlösser – und kassieren dafür noch Subventionen.

    Die paar Unternehmer sind bloss geduldet.

    Da muss natürlich schon die NZZ konsultieren… Merken Sie was?

  • am 9.01.2015 um 06:45 Uhr
    Permalink

    Und dann kommen Sie mit den Unternehmenssteuern… schon darüber sinniert, wieso Bertarelli und Co so hohe Gewinne versteuern (dabei ist der Grossteil in Steueroasen geparkt)? Man könnte auch die Arbeitnehmer besser entlöhnen, die Schmidheinys könnten endlich die Hinterbliebenen der Asbest-Opfer entschädigen…

  • am 9.01.2015 um 16:14 Uhr
    Permalink

    Bregy, können Sie da Namen und Zahlen nennen? Oder ist das alles pure Spekulation bzw. Phantasie? Wer sind die Schweizer, die reicher als Bertarelli, Schmidheiny und Blocher sind, und «keine Steuern zahlen"?

    "Arbeitnehmer besser entlöhnen»: Mir fallen zwar nicht viele Länder ein, wo höhere Löhne gezahlt werden. Aber Unternehmen sind keine Hilfswerke.

  • am 9.01.2015 um 16:25 Uhr
    Permalink

    Ich bitte Sie, da spaziere ich eher mit einem Je-suis-Charlie-T-Shirt durch Raqqa. Nein sowas können Foren-Trolle mit falschem Namen posten.

  • am 9.01.2015 um 16:28 Uhr
    Permalink

    "Aber Unternehmen sind keine Hilfswerke. » Natürlich nicht, darum beharrt Schmidheiny auf die Verjährung bei der Entschädigung der Asbest-Opfer.

  • am 9.01.2015 um 17:28 Uhr
    Permalink

    Weder Namen noch Zahlen. Schade. Aber wie vermutet.

    Damit bleibts dabei: Die reichsten Schweizer sind die grossen Unternehmer, die hunderttausende Arbeitsplätze geschaffen haben und die Schweiz überhaupt erst zu einem Einwanderungsland machten.

    Ohne diese Unternehmer müssten Sie wohl wirklich nach Raqqa auswandern, lieber Herr Bregy.

  • am 9.01.2015 um 18:54 Uhr
    Permalink

    SCHON 50 Millionen! 33’000.- für einen elendlich erstickten Ehemann. Gutes Geschäft.

    "Schon 1980 sagte Schmidheiny in einem Interview mit dem «Magazin» des «Tages-Anzeigers», es sei ihm klar, dass Asbest gefährlich sei und dass man jetzt möglichst sauber produzieren und möglichst schnell davon loskommen müsse. Man kann doch nicht einerseits so reden und sich andererseits nicht daran halten. Da hat Schmidheiny ein Problem. Er hätte eingreifen können."

    -> vorsätzliche Tötung nennt man sowas

    https://www.woz.ch/1448/asbestkatastrophe/alle-asbestopfer-sind-zu-entschaedigen

  • am 9.01.2015 um 20:21 Uhr
    Permalink

    In der Schweiz wurde Asbest 1990 verboten. Merken Sie was, lieber Herr Bregy?

    Die Zahlungen beziehen sich auf die Zeit seit 2008 und laufen weiter. Die Anklage hat selbst nur 80 bzw. 90 Millionen gefordert.

    Und vor allem muss ich einmal mehr feststellen: Sie haben zum Thema des Artikels und meinen Argumenten nichts beigetragen und dafür wieder irgendwelche Nebenfelder eröffnet (hier: Asbest), und sich auch dort blamiert.

  • am 9.01.2015 um 20:25 Uhr
    Permalink

    1990 verboten. Was wollen Sie damit sagen?

  • am 9.01.2015 um 20:42 Uhr
    Permalink

    In Italien ist die Klage in letzter Instanz abgewiesen worden, weil er von einem Verjährungsgesetz profitiert hat, das Berlusconi vorangetrieben hat.

    1980 sagte er in einem Interview, dass ihm klar sei, dass Asbest gefährlich sei.

    In der Schweiz hat er bis zum Verbot gegen strengere Vorschriften lobbyiert, die Einführung strengerer Vorschriften verzögert.

    Zumindest Schmidheiny hat gemerkt, was ihm blühen könnte.

  • am 9.01.2015 um 22:21 Uhr
    Permalink

    Das haben Sie schön aus der WOZ abgeschrieben, Herr Bregy.
    (https://www.woz.ch/1448/asbestkatastrophe/alle-asbestopfer-sind-zu-entschaedigen)

    Leider bringt die WOZ für keine der Behauptungen Belege (Berlusconi, 1980 Interview, Lobbying gegen Verbot).

    Sie haben die Angaben aber sicher überprüft und können uns hier die Belege liefern, lieber Herr Bregy?

    Und dann können Sie uns sich noch die Altreichen Schweizer nennen, die viel reicher sind als die Schweizer Unternehmer-Pioniere und keine Steuern zahlen, Herr Bregy?

  • am 9.01.2015 um 22:32 Uhr
    Permalink

    Uebrigens gilt Eternit als der Pionier auf dem Gebiet von asbestfreiem Zement, die ersten Produkte wurden ab 1980 rausgebracht. In diesem Zusammenhang steht vielleicht auch das Interview mit dem MAGAZIN, auf das die Weltwoche anspielt.

    Einmal mehr sieht man also, dass die Schweizer Unternehmer innovative Pioniere sind. Umgeben von vielen neidischen Kleingeistern die ihnen den Erfolg nicht gönnen, und die nicht sehen wollen, dass die Schweiz enorm von ihnen profitiert.

  • am 10.01.2015 um 07:15 Uhr
    Permalink

    Was wollten Sie sagen mit 1990 verboten und merken Sie was?

  • am 10.01.2015 um 08:36 Uhr
    Permalink

    Was Bregy nicht merkt: Eternit bot 10 Jahre vor dem Verbot in der Schweiz als Pionier asbestfreie Produkte an. Eternit produziert seit 1994 komplett asbestfrei, innerhalb der gesetzlichen Fristen in der Schweiz, lange vor dem EU-Verbot (2005), und noch viel länger vor dem weltweiten Asbest-Boom, der erst heute stattfindet (China, Indien, Afrika, Lateinamerika).

    Dank Pionierleistungen wie diesen hat die Schweiz soviele erfolgreiche Unternehmer, die dann wieder für den Löwenanteil der Steuereinnahmen und damit der öffentlichen Ausgaben aufkommen, während die ärmere Hälfte der Bevölkerung nur für 10% aufkommt.

    Dank den vielen erfolgreichen Unternehmern hat die Schweiz freilich auch viele kleingeistige Neider und Nörgler. So ist das halt.

    Hier kann Herr Bregy noch die Liste der Schweizer Adelsgeschlechter anschauen, nach denen unsere Burgen etc. benannt sind, und herausfinden, wer davon reicher ist als die CH Unternehmer: http://de.wikipedia.org/wiki/Kategorie:Schweizer_Adelsgeschlecht

    Ich verabschiede mich an dieser Stelle aus der Diskussion, da Herr Bregy ohnehin noch keine einzige Frage beantwortet hat.

  • am 10.01.2015 um 09:18 Uhr
    Permalink

    Ich vermute aufgrund Ihrer Aussage «1990 verboten und merken Sie was» darauf hindeuten wollten, das Asbest erst 1990 verboten wurde.

    Zumindest Ihr Rechstverständnis (was nicht verboten ist, ist erlaubt) scheinen Sie mit Schmidheiny.

    Und natürlich können Sie hier mit Begriffen wie Kleingeist und Neid um sich schleudern.

    Meine Bewunderung gilt Unternehmnern mit sozialem Gewissen. Duttweiler oder Hayek um zwei zu nennen.
    Unternehmer, die ihre Arbeitnehmer reihenweise in einen qualvollen Tod schicken, machen nicht stolz.

    Was das andere Thema anbelangt, überlasse ich es Ihrem Grossgeist zu beurteilen, ob diese Familien ihr Vermögen auf Stiftungen verteilt haben oder nicht.

    Servus Herr Roelli!

  • am 10.01.2015 um 17:48 Uhr
    Permalink

    Kleingeister stellen sich eben vor, dass nur erlaubt ist, was sie selbst erlauben.

    Kleingeister stellen sich eben auch vor, dass nur die Kinder von Mutter Theresa Unternehmer werden dürfen. Stiftungen dürfen sie dann aber trotzdem nicht einrichten. Sonst platzt den Kleingeistern wieder der Kragen vor Neid.

    Zum Glück gibts nicht nur Kleingeister in der Schweiz. Sonst wäre diesem Land der «qualvolle Tod» gewiss.

  • am 12.01.2015 um 17:20 Uhr
    Permalink

    Ergebnis der hier geführten Redeschlacht: 1 : 0 für Dominik Roelli! Oliver Bregy beantwortet nicht nur die Fragen nicht, sondern ist auch nicht in der Lage eine einzige saubere Quelle für seine Behauptungen anzuführen.
    Doch zurück zum Artikel von U. Gasche, der jene Fakten unterschlägt, die nicht in sein ideologisches Konzept passen.
    Dass in der Schweiz als einzigem Land in Europa für selbst bewohnte Immobilien ein Eigenmietwert zum gleichen Satz wie das Einkommen versteuert werden muss (was Gasche verschweigt), ist hier schon moniert worden. Schon bei einem einfachen Einfamilienhaus ist dieser Wert oft höher als die AHV-Vollrente eines Ehepaares, die ebenfalls zu 100% versteuert werden muss.
    Dass Grundstückgewinne nur anfallen, wenn Immobilien tatsächlich veräussert werden, liegt auf der Hand. Die entsprechenden Steuersätze sind, je nach Kanton, z.T. happig.
    In Ländern, wo im Gegensatz zu Schweiz Gewinne auf das Aktienkapital versteuert werden müssen, besteht dafür keine Vermögenssteuer! Es ist wie immer: Die Forderungen der Linken nach einer Kapitalgewinnungssteuer tauchen immer in guten Börsenjahren auf. Wenn die Gewinne besteuert werden, müssten Verluste entsprechend abgezogen werden können. In schlechten Börsenjahren würde das zu massiven Einbrüchen der Steuererträge führen. Die Vermögenssteuer hingegen ist weniger Schwankungen unterworfen.
    Und: Zw. 1946 und 2008 ist die durschn. Steuerbelastung in der CH von 10,5 auf über 26% des BIP gestiegen (OHNE Bundessteuern!)

  • am 13.01.2015 um 16:18 Uhr
    Permalink

    Uii, so viele Nebelgranaten gegen einen armen Kleingeist?

    Herr Roelli, schön ist sie, Ihre Legende von den tapferen Unternehmer-Helden, deren Schweiss und Mühe wir unseren Wohlstand verdanken. Sie wollen Zahlen. Hier ist eine: 308 Milliarden. Soviel Gewinn(!!) machten hierzulande 2011 die 8766 reichsten Firmen. Das sind die Finanzimperien: Sie werden mit einem Beteiligungsabzug von 74% dafür belohnt, dass sie nichts produzieren, sondern durch das Absaugen von Gewinnen aus ausländischen Firmen Europa und die Welt destabilisieren. «Innovative Pioniere"?
    Die übrigen 300’000 Schweizer Firmen – von KMU bis Grossindustrie – machen gerade mal 12 Milliarden Gewinn.
    Alle Zahlen aus: http://www.estv.admin.ch/ Webcode d_05798_de

    Herr Roelli lobt die reichsten 10%, weil sie 50% der Steuern zahlen. Nun, ich finde das eher gefährlich wenig. Denn sie besitzen 80% des Vermögens (siehe Kurve im Artikel). Auch wenn die Zahlen nicht genau vergleichbar sind: Es ist klar, wohin die Umverteilung geht.

  • am 13.01.2015 um 20:01 Uhr
    Permalink

    Vielen Dank für die Rückmeldung, Frau Buser. Faktenbasiert, so macht diskutieren Spass. 🙂

    Hier meine Replik: Ein Blick auf die Firmen mit mehr als 1 Million Gewinn (total die genannten 308 Mrd.) zeigt: Es handelt sich etwa zur Hälfte um die Schweizer Champions, deren Eigentümer/Gründer/Erben folgerichtig die Reichsten-Liste anführen. Dann haben wir noch eine Gruppe Rohstoff-Händler und eine Gruppe Konzerne mit Sitz in der Schweiz. Warum sind Letzere in der Schweiz? Wegen der guten Rahmenbedingungen, die die Schweiz dank Ersteren schaffen konnte. Dass diese Gruppe den höchsten Beteiligungsabzug hat, liegt selbstredend daran, dass diese Konzerne über zahlreiche Beteiligungen und Tochterfirmen verfügen (die im Ausland jedoch auch besteuert werden müssen, um abzugsfähig zu sein).

    Sicher ist Ihnen auch aufgefallen, dass diese 3% der grössten/erfolgreichsten Firmen für 90% (!) der Unternehmenssteuern beim Bund aufkommen. Aber sicher ist Ihnen auch dies noch zu wenig 🙂

    Quelle siehe Bilanz-Firmenranking oder z.B. hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_gr%C3%B6ssten_Unternehmen_in_der_Schweiz

    Bei Ihrem Gegenbeispiel zu den privaten Steuererträgen verwechseln Sie Einkommens- und Vermögenssteuer: Bei der Vermögenssteuer tragen die 10% Reichsten je nach Kanton zwischen 80 und 95% (!!) bei. Aber ich weiss, es müsste über 100% sein 🙂

    Quelle: http://www.avenir-suisse.ch/28086/vermogenssteuer-schweiz/

  • am 13.01.2015 um 20:17 Uhr
    Permalink

    PS: «sondern durch das Absaugen von Gewinnen aus ausländischen Firmen Europa und die Welt destabilisieren».

    Also erstmal müssen diese Firmen ja gegründet werden, Arbeitsplätze schaffen und Gewinne erwirtschaften. Sonst können auch keine Gewinne «abgesogen» werden. Wären diese Länder denn ohnen Schweizer Firmenableger weniger «destabilisiert"? Oder vielleicht eher mehr?

    Und warum solche Firmen ihre Gewinne nicht mehr gerne in Frankreich & Co versteuern, müssten Sie in erster Linie die französischen etc. Fiskalpolitiker fragen, die die Steuern in die Höhe treiben, um ihre Schuldenberge zu finanzieren. Die Schweiz führt nun mal lieber einen ordentlichen Haushalt und verzichtet auf übermässige Schulden. Ist das denn so böse?

    Aber ich gebe Ihnen insofern recht, als dass Konzerne heutzutage Länder gegeneinander ausspielen können, was nicht unbedingt nur zum Nutzen der lokalen Bevölkerung ist.

Comments are closed.

Ihre Meinung

Lade Eingabefeld...