FrauenBomben

Frauen und alte Männer warten in einem Keller das Ende eines Bombardements ab © gk

Genozid in der Ukraine: Wann erwacht Europa?

Christian Müller /  Westliche Medien kaprizieren sich darauf, die Kriegsschuld allein Moskau zuzuschieben. Der Krieg selber ist für sie kein Thema.

Seit Wochen beschiessen und bombardieren Truppen der Kiever Regierung ihre eigenen Landsleute. Bereits sind weit über tausend Zivilisten getötet. Hunderttausende sind auf der Flucht – die meisten Richtung Russland. Hunderttausende, nicht zuletzt Frauen und Kinder, harren noch aus, sind aber ohne Nahrungsmittelnachschub und viele davon sogar ohne Wasser.

Und was macht Europa? Schuld sind eh die Russen, also ist Hilfe nicht angesagt. Und jetzt, wo Russland eigene Hilfe angekündigt hat und einen Lastwagen-Konvoi mit Hilfsgütern in Richtung Ostukraine in Gang gesetzt hat, ist es für die westlichen Medien, – in den USA sowieso, aber auch in Deutschland – klar: Das ist nur ein Tarnmanöver für einen militärischen Eingriff. Zynismus pur.

Einmal mehr sind es einzelne Journalisten, die nicht nur offizielle und offiziöse Verlautbarungen auf alle zur Verfügung stehenden Medienkanäle verteilen, sondern selber hinfahren, ins Kriegsgebiet, um dort mit den Menschen zu reden. Jan Gazdik, ein tschechischer Journalist, hat auf der in Tschechien bekannten Info-Plattform Aktualne.cz aus Sicht eines Reporters vor Ort darauf aufmerksam gemacht, was im Krisengebiet abläuft.

Hier der Bericht:

Augenzeugen: Die ukrainische Armee kämpft wie Eroberer. Selbst auf Schulen wird geschossen.

«Wir wollen nicht in einem Land leben, das uns umbringt», sagen sie. Vor einigen Monaten haben sie mit Maidan noch sympathisiert oder sie versuchten zumindest zu verstehen, was die Demonstranten gegen die damalige (demokratisch gewählte) Regierung hatten. Aber jetzt verfluchen sie die Regierung in Kiev und Präsident Poroschenko und werfen ihm vor, an der ukrainischen Bevölkerung Völkermord zu begehen.

Aktualne fragte die Gymnasiallehrerin Natalia Karajevova, die Buchhalterin Victorie Vjatschenko, die Ärztin Dr. Niniel Sergejevna und den Programmierer Alexandr Lytowtschenko. Vier Leute, die einander nicht kennen, aber alle vier leben in der von der ukrainischen Armee bombardierten Stadt Donezk oder in deren Umgebung.

Die ukrainische Armee und die sie unterstützenden Bataillone führten sich, nach der übereinstimmenden Meinung der vier Befragten, auf wie Eroberer. Sie rauben Geschäfte aus und plündern Lebensmittellager, einige Orte erinnerten an die verbombte Stadt Stalingrad im Zweiten Weltkrieg. Die Augenzeugenberichte der vier dort Lebenden mögen einseitig erscheinen, aber sie zeigen, wie widersprüchlich und kompliziert die Situation im Osten der Ukraine ist. Und deshalb bringen wir hier deren Geschichte.

«Stalingrad wurde von der deutschen Wehrmacht vernichtet, aber jetzt vernichtet unsere eigene Armee Luhansk und Donezk. Wie kann man verstehen, dass ukrainische Panzerfahrer aus Spass oder Übermut auf Läden schiessen? Wie lässt sich begründen, dass sie Elektrizitäts- und Wasserwerke beschiessen? Solches wird jetzt gemacht von Leuten, die sagen, sie seien die ukrainische Armee», sagt Lytovtschenko, der selber früher ein Spezialist der Fliegerabwehr war.

«Es ist eine Tatsache, dass diese Einheiten in diesen Kämpfen mit den Rebellen auf alles schiessen, was sich da bewegt, ohne jede Rücksicht.» Die Streuwirkung der Raketen und Granaten sei riesig, erklärt Lytovtschenko, und diese Soldaten seien gar nicht richtig ausgebildet. Und die mitkämpfende Landwehr sei sogar noch auf einem tieferen Ausbildungsstand. Aber gerade auch diese Landwehr sei bekannt für ihre Laden-Plünderungen.

Natalia Karajevova: «Werden wir je zurückkommen können?»

«Unser Dorf in der Umgebung von Donezk ist total verbombt. Ein Strassenzug ist gänzlich niedergebrannt. Das Feuer wurde ohne jede Warnung eröffnet. Es ist schwierig zu beschreiben, das Chaos der flüchtenden Hühner, Gänse und anderer Tiere. Die Menschen liessen alles zurück, nur um ihr nacktes Leben zu retten. Sie haben auf uns mit schweren Raketenwerfern geschossen, sodass die Erde richtiggehend umgepflügt wurde. Einige Raketen warfen Kugeln ab, die Dampf abgaben, ein sehr schlecht riechendes Gas. Sie sagen, sie schiessen auf die Separatisten. Aber bin ich ein Separatist? Ich bin Lehrerin an einem Gymnasium. Sie schossen auf uns normale Menschen. Unsere Männer konnten nichts anderes tun, als uns zu verteidigen. Die Frauen sitzen zuhause, die Kinder und Enkelkinder verstecken sich im Keller, die Männer kämpfen oder gehen zu ihrer Arbeit, wenn sie denn noch einen Arbeitsplatz haben. Wir wurden in diese Kämpfe hineingezogen, unfreiwillig, obwohl wir ursprünglich auf Distanz zu den Rebellen waren.»

Das Problem nach Ansicht von Natalia Karajevova ist, dass wichtige Zentren der Stadt, von denen die Industriebetriebe abhängig sind, bombardiert wurden. Und sie fragt: «Wie wird es sein, wenn der Krieg vorbei ist? Strassen, Bahnen, Fabriken, alles ist zerstört, die ganze Infrastruktur ist zerstört. Wer möchte da zurückkehren? Und nicht davon zu reden, dass in den Läden keine Lebensmittel mehr vorhanden sind. Wir stehen vor einer humanitären Krise wie es sie in anderen Ländern gibt, die wir bis jetzt aber nur am Fernsehen gesehen haben.»

Viele Bekannte von Natalia Karajevova sind bereits Richtung Russland geflohen. «Wir bleiben hier. Wir lieben unser Dorf und auch Donezk. Ich bin Ukrainerin, mein Mann ist aus Georgien, und meine wunderbare Schwiegertochter ist Russin. Auch unsere Nachbarn sind ähnlich gemischt. Aber niemand in Donezk versteht, warum Zivilisten erschossen werden und warum sie aus den Häusern ihrer Vorfahren vertrieben werden. Das einzige, was wir wollen, ist ein Leben in Frieden», versichert Natalia Karajevova.

Immer mehr Leute in der Ostukraine fragen sich: Was will dieser Präsident?

«Dieser Krieg hat den Wunsch der Leute, ein unabhängiges Donezk zu gründen und dieses näher an Russland zu bringen, nur verstärkt. Wir haben unsere Meinung geändert, als Schulen, Kindergärten und Spitäler bombardiert wurden. Jetzt hoffen wir, dass uns Russland rettet. Für alle Anderen sind wir ohnehin eine zu vernachlässigende Grösse, aber wir sind immerhin noch Menschen, die eine Vorstellung von Leben haben. Kiev aber pfeift auf uns», sagt die Lehrerin. «Es wird gesagt, die Rebellen, die sogenannten Separatisten, hätten die Einwohner in Donezk anständig behandelt. Die Menschen kennen einander hier. Es sind normale Leute, Männer, so um die 30.» Natalia Karajevova charakterisiert diese Leute als solche, die einfach die Geduld mit Kiev verloren haben, und sie finden mehr und mehr Unterstützung von Leuten aus der Region, seit die Bombardierungen begonnen haben. Die Leute hoffen noch immer, dass Russland sie gegen diese Angriffe aus Kiev schützen wird.» Am meisten würde sich Natalia Karajevova wünschen, dass Europa mit anderen Augen auf die Region schauen würde, nicht nur unter dem Einfluss der Propaganda, weder von der Seite von Kiev noch von der Seite von Moskau.

«Hier sterben friedliche Menschen. Helft uns! Wenn nicht, werden sie uns alle töten. Wir haben keinen Ort, wo wir zurückkehren können. Diese Region stirbt jeden Tag etwas mehr.»

«Das neue Schuljahr wird in Donezk nicht beginnen können. Die Kinder sind jetzt beisammen, wie in Ferienlagern im Sommer, und viele Schulen sind von Granaten zerstört. Es scheint, dass wir die Kinder jetzt nach Russland bringen werden und dass sie erst wieder hierher zurückkehren können, wenn Donezk wieder sicher ist», sagt Natalia Karajevova abschliessend.

Viktorie Vjatschenko: Separatisten? Es sind lokale Gruben- und Fabrikarbeiter.

«Die humanitäre Krise in Donezk ist da. Die halben Läden sind bereits leer. Die anderen sind meist geschlossen, weil die Verteilung nicht mehr funktioniert», sagt Buchhalterin Viktorie Vjatschenko. «Donezk hat eine Millionen Einwohner, viele rennen weg, einige nach Russland, andere in die Ukraine. Sie gehen meist zu Verwandten und wo sie eine Arbeit zu finden hoffen.»

«Wir wollen gar nicht viel. In Wirklichkeit nur ganz wenig. Wir wollen einfach nicht aufwachen vom Lärm der Artilleriegeschütze. In meiner Umgebung kenne ich niemanden, der in diesem Krieg für Kiev oder Moskau Partei ergreifen würde. Wir nehmen nur wahr, dass die Ukraine uns alle als Terroristen und prorussische Separatisten betrachten, und dies verstehen wir überhaupt nicht.»

Mehr und mehr Kumpel und Arbeiter, die nicht mehr genug zu essen haben, solidarisieren sich mit den Rebellen/Separatisten. «Wir möchten eine Föderalisierung der Ukraine, weil wir zu unserem Leben gerne unsere eigenen Entscheidungen treffen würden. Aber niemand bietet uns das an. Aber wir sind keine Terroristen.» Auch Viktorie Vjatschenko denkt, dass dieser Krieg in der Ukraine bewirkt, dass mehr und mehr Menschen Russland zuneigen.

«Wir können uns vorstellen, ein Teil der Russischen Föderation zu sein und uns dort zu ernähren», sagt die Buchhalterin.

«Die ukrainische Armee und die Nationalgarde führen sich hier ekelhaft auf. In den Städten, die sie erobert haben, rauben sie Läden aus, alles ist weg, und alles ohne Rücksicht auf alte Menschen, die Hunger haben. Wie ich gesagt habe, sie benehmen sich ekelhaft. Und nach diesem Benehmen wird natürlich auch die Politik von Kiev beurteilt. Die Soldaten behaupten, sie kämen, um uns von den Separatisten zu befreien, aber mehr und mehr Menschen leiden gerade unter diesen Soldaten. Und Pläne einer humanitären Hilfsaktion von Russland? Niemand würde sich dagegen wehren, wenn sie denn die leidenden Leute wirklich erreichen würde.

Alexandr Lytovtschenko: Mein bester Freund war auf der anderen Seite

Für den Programmierer Alexander Lytovtschenko ist es nicht leicht, über die jetzige Situation zu sprechen. Wenn man die Politik von Kiev gegenüber der Ostukraine erwähnt, beginnt er zu zittern. «Es ist ganz einfach und nichts muss erklärt werden. Der Staat schickt die Armee gegen seine eigenen Bürger, um sie zu töten… Ein Kampf mit der eigenen Nation. In unseren Augen hat sich der Staat damit selber ins Unrecht versetzt. In welchem zivilisierten Land ist so etwas möglich? Ich habe die Forderungen von Maidan mit Respekt akzeptiert, aber wenn wir über unsere Zukunft selber entscheiden wollen, dann senden sie uns die Armee.»

Der beste Freund von Alexandr Lytovtschenko, ein Major der Fallschirmjäger Elite Brigade 96, war auf der anderen Seite. Er war im kritischen Moment auf der Krim, in Slaviansk, und auch als der Flughafen von Donezk bombardiert wurde. «Wir haben jeden Tag telefoniert, und wir haben bis aufs Blut diskutiert und gestritten. Nichts destotrotz nannte er mich immer noch Bruder, Freund, und in keinem Fall würde er auf mich schiessen. Aber meine Nachbarn, ja, die würde er erschiessen. Ich habe ihn beschimpft, mich hier zu verschonen, die Anderen werden mich eh als Terrorist gefangen nehmen. Später dann haben sie ihn, meinen Freund, in einem Plastiksack nach Hause gebracht. Sein Körper war bereits voll von Würmern. Wenn die ukrainische Armee seine Offiziere so behandelt wie ihn, was können wir von diesen Leuten erwarten, wenn sie nach Donezk kommen?» fragt Alexandr Lytovtschenko.

«Wenn von der ukrainischen Armee die Rede ist: es ist furchtbar, zu sehen, wie die Soldaten schlecht bewaffnet und schlecht ausgebildet sind. Sie sollten zurückgehen! Das Schlimmste ist, dass sie einfach in die Läden schiessen, vielleicht um den eigenen Mut zu stärken und Andere einzuschüchtern. Was ist dieser Krieg? Wir wollen nicht in einem Land leben, das uns umbringt.

Niniel Sergejevna: Europa weiss immer noch nichts vom hiesigen Völkermord

Die Ärztin Dr. Niniel Sergejevna hat frei von der Leber geredet. « Mit der Entsendung der Armee nach Donezk wird Kiev diese Region für immer verlieren. An der Grenze sind 250 Lastwagen mit russischen Hilfsgütern und sie können nicht reinkommen, ohne den Inhalt in Lastwagen des Internationalen Roten Kreuzes umzuladen. Aber wir brauchen diese Hilfe jetzt», sagt Dr. Sergejevna wütend. Und sie fährt fort: «Wir haben keine Illusionen, diese humanitäre Hilfe, einmal umgeladen, wird uns nie erreichen, sondern absichtlich zu einem andern Ort gebracht werden, als Rache für unsere Haltung. Wir versuchten, unsere kranken und verwundeten Leute in eine kriegsfreie Zone in der Ukraine zu bringen, und wissen Sie, was die sagten? Sie werden Rebellen von Donezk nicht behandeln! Aber hier sind keine Ärzte, keine Medikamente, unsere Spitäler haben nichts zur Verfügung», sagt Dr. Sergejevna. Das beste chirurgische Zentrum, auch die Gebärklinik, alles ist von Bomben zerstört… Auch die Elektrizitäts- und Wasserwerke. Ist das der Weg, uns von den Separatisten zu ‚befreien’? Und jetzt glauben die, dass wir akzeptieren werden, unter der Kiever Regierung zu leben? Nie!»

«Es scheint, dass Europa immer noch nicht versteht, dass hier ein richtiggehender Genozid verübt wird.»

Die Ärztin geht in ihrer Verbitterung sogar noch weiter: «Das einzige, was uns noch helfen kann, ist Russland. Die Russen akzeptieren in ihren Spitälern Kranke, Verletzte und die Flüchtlinge, die vor der ukrainischen Armee davongelaufen sind.»

Der Krieg in der Ukraine brachte auch Niniel Sergejevna in die Arme von Moskau. Und solche Menschen gibt es in der Ostukraine mehr und mehr.

Ende des Artikels von Jan Gazdik, leicht gekürzt. (Übersetzung aw)


Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors

Keine

Zum Infosperber-Dossier:

Ukraine_Sprachen

Die Ukraine zwischen Ost und West: Jetzt von Russland angegriffen

Die Ukraine wird Opfer geopolitischer Interessen. Die Nato wollte näher an Russland. Seit dem 24.2.2022 führt Russland einen Angriffskrieg.

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33 Meinungen

  • am 15.08.2014 um 09:05 Uhr
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    Danke für einen Artikel, der die Opfer ins Zentrum stellt statt den kalten Krieg wiederzubeleben.

    Die Ukraine liegt in der europäischen Genozid-Zone zwischen Baltikum und schwarzem Meer. Hier hat es nach dem ersten Weltkrieg 14 Millionen Genozid-Tote gegeben (ganz Europa 17 Millionen), darunter der Holocaust. Das Thema sollte jedem belesenen Journalisten also eigentlich bekannt sein.

    Quelle: Bloodlands: Europe Between Hitler and Stalin by Timothy Snyder

    Werner T. Meyer

  • am 15.08.2014 um 14:25 Uhr
    Permalink

    Danke Christian Müller. Ja, es ist ein Skandal, wie unsere Medien über den Bürgerkrieg in der Ostukraine berichten. «Lugansk (Donezk) vollständig von Regierungstruppen umstellt.» Wie oft haben wir diese Meldung schon gelesen. Dann wieder die Nachricht. «In den nächsten Tagen wird der Belagerungsring wohl geschlossen werden können.» Die FAZ: «Für den Artillerie- und Raketenbeschuss tragen allein die «Terroristen» die Verantwortung. Der Kampf der Regierung in Kiew für die territoriale Integrität der Ukraine ist nach Völkerrecht legal. Und er ist auch legitim.» So ein grenzenlose Zynismus! Dabei wird nicht einmal mehr bestritten, dass die Soldateska aus Kiew Flankenschutz von Milizen des rechten (Neonazi-)Sektors bekommt. «Wir brauchen sie, sie sind die mutigsten", hat jüngst ein Sprecher der grünen(!) Heinrich-Böll-Stiftung verlauten lassen. Solch widerliche Absonderungen von Leuten, die noch die Unverschämtheit haben, sich der linken Szene zuzurechnen, sind unetrträglich.
    Oder jener Ex-Pazifist und heutige NATO-Enthusiast Andy Gross, der sich nicht scheut, vor der bevorstehenden «Befreiung» des Donbass durch die ukrainischen Nationalgarde zu schwärmen. Fast könnte man sich übergeben …

  • am 15.08.2014 um 14:44 Uhr
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    Wie wahr Olivier Bregy! Auch Fracking spielt in diesem Gemetzel eine Rolle. Der Oberfracker und noch bis nächsten Frühling NATO-Generalsekretär Rasmussen hat jüngst alle Gegner dieser Schürfungsmethode als Leute im Solde Putins verunglimpft. Nach seinem Abtritt als NATO-Oberguru wird der rechte Hardliner Rasmussen wohl einen gut bezahlten Posten in der proamerikanischen Petro-Lobby zugeschanzt bekommen. Ich bin sehr gespannt wie diejenigen Grünen, die sich heute so dummdreist auf die Seite der Kiewer-Junta stellen, in ihrem Kampf gegen das Fracking noch ernst genommen werden wollen.

  • am 15.08.2014 um 15:11 Uhr
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    Andrij Bilezki: «Die historische Mission unserer Nation an diesem kritischen Punkt ist es, die weissen Rassen der Welt im finalen Kreuzzug zum Sieg zu führen», sagte der Kommandeur des Bataillons Asow dem «Telegraph».

    Quelle:
    http://www.20min.ch/ausland/dossier/ukraine/story/Ukraine-setzt-Neo-Nazis-gegen-Separatisten-ein-23925388

    «Das Donbass ist schlimm überbevölkert mit Leuten, die für niemanden von Nutzen sind. Glauben Sie mir, ich weiss, was ich sage. Wenn wir, als Beispiel, den Bezirk Donezk nehmen, da sind ungefähr 4 Millionen Einwohner. Zumindest 1,5 Millionen von denen sind total überflüssig.

    http://www.infosperber.ch/Artikel/Politik/Anderthalb-Millionen-mussen-umgebracht-werden

  • am 16.08.2014 um 12:40 Uhr
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    Herr Müller «Gratuliere» Endlich einer der den Tatsachen ins Auge schaut. Die Augen öffnen sollten auf jeden Fall Europa. Der Krieg in Ex-Jugoslawien lässt grüssen!! Auch hier waren wir im Westen Blind und wurden von gekauften Journalisten in die Irre geführt. Damals war der einzige Bösewicht «der Serbe", obwohl in Kroatien fast eine Million Serben vertrieben wurden und in Serbien kein einziger Kroate!!

    Auch wenn ich Putin nicht gerade zu meinen Freunden zähle, verstehe ich sein Eingreifen an der Krim. Ich möchte mal die Reaktion der Amerikaner sehen, wenn die Russen im Golf von Mexiko ihre Zelte aufschlagen und eine Militärbasis einrichten!

    Wir sind auf dem guten Wege in den kalten Krieg zurückzukehren. Wieder ein Mal lehrt uns die Geschichte, dass der Mensch aus der Geschichte Nichts lernt. Diese Weisheit dient den Leuten in Donezk und Umgebung herzlich wenig.

    Lasst den Lebensmittelkonvoi der Russen passieren. Absolut lächerliches Gebahren der Politker, die hier ein trojanisches Pferd sehen. Wenn das eigene Volk seine Städte bombardiert, dann ist das Völkermord und gehört vor ein Kriegsgericht. Wo ist jetzt Klitcko?????????? Man hört Nichts mehr von Ihm. Kann er mit ruhigem Gewissen schlafen, wenn er zusehen muss, wie die ukrainische Armee, höchstwahrscheinlich mit westlicher Hilfe die Städte bombardiert um angebliche Separatisten und Meuchelmörder zu besiegen. Übrigens diese Separatisten sind zum grossen Teil simple Bürgerwehren.

  • am 16.08.2014 um 12:50 Uhr
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    "Wir sind auf dem guten Wege in den kalten Krieg zurückzukehren"

    schön wär’s…. 1. sind wir bereits im Krieg und 2. wird er nicht kalt bleiben

  • am 19.08.2014 um 12:04 Uhr
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    Der Artikel und die Kommentare sind dermassen einseitig geschrieben, dass mir die Haare zu Berge stehen. Eines ist klar zu stellen. Das Leid der Bevölkerung in Donezk und Luhansk ist tatsächlich eine Katastrophe. Fehler auf Seiten des Westens, da muss man bis zum Irak-Krieg zurückgehen, sind auch in grobem Masse geschehen. Was mich aber absolut enerviert beim Artikel und den Kommentaren ist die absolut laue Haltung zu Putins korrupter und mafiöser Regierung. Was der Mann bisher an Lügen präsentiert hat, seine Friedensschalmeien und sein «Verständnis» für die armen Leute, sein verdeckter Krieg, der jetzt offensichtlich von Journalisten aufgedeckt wurde, lässt mich schlicht schaudern. Man richte mal den Blick auf das Innere Russlands: Die Presse wird geknebelt, Oppositionelle werden umgebracht und verhaftet. Von Föderalismus ist im russischen «Friedensreich» keine Rede. Auch Leute, welche die tragische Vergangenheit Russlands aufarbeiten wollen, haben keine Chancen mehr. Was die Nationalisten hinter und um Putin wollen, auch er ist davon nicht ausgenommen, ist ein Rückfall ins 19. Jh und das Wiederaufleben der Grossmacht Russland: Ein Russland wie es einmal war. Die Russen gehören für diese Leute Heim ins Reich. Was das bedeutet, davon schaudert mir und wohl auch allen Völkern des Baltikums und Polen. Sie lagen alle einmal im russischen Reich und da sind noch substantielle russische Minderheiten vohanden. Zum Glück gibt es die Nato!!

  • am 31.08.2014 um 17:29 Uhr
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    @Olivier Bregy und Peter Beutler
    Dass bei den US-amerikanischen Einlagen auch immer Rohstoffinteressen eine Vorrangstellung hatten, weiss man nicht erst seit der Besetzung des Ölministeriums in Bagdad 2003.
    Die «Deutschen Wirtschfts-Nachrichten» indes als Quelle anzugeben, ist mehr als fragwürdig, haben doch diese null bis nichts mit Wirtschaft jedoch sehr viel mit Verbreitung und Streuung abstruser Verschwörungstheorien zu tun. Im Donbass wird im übrigen die wohl qualitativ beste Steinkohle der Welt gefördert; auch dies könnte ein Grund sein.

  • am 31.08.2014 um 18:56 Uhr
    Permalink

    Eines ist in fast allen Kommentaren und auch im Artikel nicht einmal angesprochen worden, dass ohne das eindeutige Zutun Russlands dieser Krieg nicht entstanden wäre. Den hat – und das wissen hier alle – nicht die EU und auch nicht die Nato ausgelöst! Und wenn man landläufigen Meinungen folgt, darf wohl kein Land im ehemaligen Einflussbereich Russlands die Dreistheit besitzen Demokratie einzuführen oder schlimmer noch einer eigenständigen, friedlichen EU bezutreten. Welche Gefahren dabei Russland sieht, erschließt sich nach realistischem Betrachten wohl auch niemanden. Es gab jahrelang eine gute wirtschaftliche und sicherheitspolitische Zusammenarbeit der EU, Nicht-EU und der Nato, bis dass diese unter dem Begriff «Der Westen» wieder mit negativen Adjektiven in den russischen und infolge der wieder angschürten Konflikte auch in den unseren Sprachgebrauch eingeführt wurde. Doch ist der Westen in diesen Zeiten alles außer Afrika und Russland.
    Es wird auch ständig den Amerikanern und auch der EU ein wirtschaftliches Interesse (Steinkohle, Schiefergas) unterstellt, aber den Russen nicht – die wollen nur spielen?
    Putin will, und das wird aus seinen Investitionen in den Patriotismus deutlich, wieder eine Aufteilung der Welt in Ost und West. Der weg dahin führte über die Ukraine. Die zu destabilisieren ist gelungen und nun führt sie auch noch Krieg gegen das «eigene Volk» (das eben noch das russischstämmige oder zu Russland gehörende war). Putin 10 und der Rest der Welt 0 Punkte.

  • am 31.08.2014 um 19:55 Uhr
    Permalink

    Die Russen betrachten die Ukraine als ihr Glacis, wie es die US mit andern Staaten taten und tun. Die EU suchte wie bei Rumänien, Ungarn und Bulgarien Macht , nicht wirtschaftliuceh Interessen in der maroden und extrem korrupten Ukraine
    Sie haben recht, es gäbe diesen Krieg nicht, wenn Russland nicht wöäre.
    Es gäbe aber das idiotische und von Fschisten angestossene Sprachengesetz; es gäbe die Diskriminierung des Donbass usw.usw.

  • am 3.09.2014 um 22:08 Uhr
    Permalink

    @Olivier Bregy: Aber diesen Artikel sollte man auch kritisch betrachten. Zum einen sagt das Zitat aus dem Originalbericht des John Maersheimer: «Der Westen ist schuld!"
    Mehr Inhalt ist nicht zu erfahren. Es werden Autoren zitiert, benannt und als Beweisende aufgeführt, die sich selbst zitieren, ehemals selbst der amerikanischen Regierung angehörten (oder deren Berater waren) und in diesen Zeiten auch den Finger mit am Abzug hatten.
    Das die Nato, die USA und ein wenig auch die EU ihre Mitschuld an Interessenkonflikten haben, ist unstrittig. Doch das «Überfallen der Ukraine» durch Russland ist ebenso falsch, wie der zweite Einmarsch der Amerikaner in den Irak. Wogegen auch in ganz Europa demonstriert wurde.
    Es wird selten aufgezählt, welches Zutun und mit welchem Interesse Russland die Welt zu lenken versucht. Gibt es da denn keine Berichte in denen Beweise für kriegsschürendes Gebaren zu finden sind.
    Es scheint als gäbe es im Westen unter den kritischen Stimmen einen Konsens: Der Westen schürt und erobert, Russland reagiert selbstverständlich und zu recht in seiner bekannten Manier.
    Auch anzumerken ist das sich dieser Artikel hier auf das Leiden der Menschen in der Ostukraine beschreibt – anders als die Kommentare. Ein Krieg in bewohnen Gebieten ist immer tragisch und erzeugt Elend. An dem hat natürlich auch die ukrainische Regierung Schuld.

  • am 3.09.2014 um 22:29 Uhr
    Permalink

    Jeder, der bei Sinnen ist, reagiert auf Einkreisung mit der Schaffung einer Pufferzone – solange es geht.
    Man sollte dem Jäger langsam aber sicher das Jagdpatent entziehen und dem Bedrängten eine Pufferzone zugestehen, ansonsten wird er sich wohl oder übel selber Luft verschaffen müssen.
    Nicht Russland drängte gen Westen. Die Nato schnürt Russland und China ein und richtet ihre angeblichen Verteidigungswaffen gegen deren Territorium.

    Die Krim, mit der dort stationierten Schwarzmeerflotte, musste gesichert werden, ansonsten wäre die Verteidigungslinie aus Sicht Russlands zu gross geworden, eine militärische Behauptung des Territoriums bei einem gegnerischen Einfall praktisch unmöglich. Das sollte mittlerweile jedem einleuchten, der sich nur ein Bisschen mit Geopolitik beschäftigt.

    Zudem wurde die Krim nicht annektiert, sondern die Krim hat sich Russland angegliedert. Man sollte bei solchen Vorgängen den Standpunkt der Beteiligten einnehmen, und nicht den von denen, die ihrerseits eine Einnahme der Krim planten.

    Und Hergott nochmal, halten Sie doch die Bevölker der Krim doch nicht für blöd. Die musste sich früher oder später entscheiden. Früher gab es zwei Optionen, später hätte es nur noch eine gegeben.

    Ja, die Opfer leiden. Geopolitik lässt sich in Worte fassen, die Kollateralschäden derselben an Mensch und Umwelt weniger gut.

  • am 3.09.2014 um 23:00 Uhr
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    …also ehrlich. Ist doch langsam peinlich, mit dem Finger auf den Bedrängten zu zeigen und gleichzeitig den notorischen Amokläufer, der nach ihm trachtet, Militärbasis an -basis reihen zu lassen. Wie lange kann sich diese Propaganda denn noch halten?

    Wie lange darf man eine pubertierende Nation rumwüten lassen?
    Man sollte historisch so junge Nationen nicht schalten und walten lassen. Da fehlt einfach das Gefühl für Grenzen noch. Und wie sollen die überhaupt ein Gesprür bekommen, wenn man sie Grenzüberschreitungen nicht spüren lässt. Können behaupten was sie wollen, Mutti glaubt es, verzeiht es – wieder und wieder. So züchtet man doch Gewohnheitslügner?!

    Also ich glaube, dieser Teenager wird sich aufgrund seiner Biografie am Schluss selber in ein Massaker reissen. Hoffen wir, er reisst uns dabei nicht auch mit.

  • am 3.09.2014 um 23:16 Uhr
    Permalink

    …ich meinte natürlich «Früher gab es eine Option, später später keine mehr"

  • am 4.09.2014 um 13:09 Uhr
    Permalink

    Herr Klay, es stimmt schlicht nicht, dass Russland die Ukraine überfallen hat. Wenn die russische Regierung das beabsichtigt hätte, wäre innerhalb von zwei, drei Tagen die russische Armee an der Westgrenze der Ukraine. Dass russische Freiwillige bei den Rebellen kämpfen, dürfte jedoch zutreffen. Allerdings ist das auch bei der Gegenseite so. In den Reihen der Milizen, die zum Teil aus NeoNazis bestehen, gibt es Freiwillige aus Kanada, GB, den USA, aus Polen und dem Baltikum. Nur eben: Die Krieger im Solde Kiews bzw. des Westens kämpfen in einem Gebiet, dessen Bevölkerung sie als Besatzungstruppen empfindet. Dass westukrainische Artillerie und Flugzeuge ganze Stadtteile in den von Rebellen kontrollierten Gebieten in Schutt und Asche gelegt haben und als Folge davon gegen eine Million Menschen nach Russland geflüchtet sind, hat die neuen Machthaber in Kiew für Jahzehnte zu Feinden der Bevölkerung der Ostukraine gemacht. Nun: Die ukrainische Armee und ihre rechtsextremen Helfer ist am Zusammenbrechen und das Massaker dürfte bald zu Ende sein. Das einzig Positive an den tragischen Erieignissen: Schon jetzt kehren die Flüchtlinge aus Russland in Scharen in ihre Behausungen zurück – sofern sie noch bewohnbar sind. Der Donbass und der Südosten der Ukraine wird, ebenso die Krim, in absehbarer Zeit für den Westen verloren sein.

  • am 4.09.2014 um 19:12 Uhr
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    Herr Beutler, es ist schlichtweg doch war, auch wenn der Krieg nicht erklärt wurde. Da ist so dreist, dass es kaum einer glauben mag. Wenige tausend Mann reichen um zu destabilisieren und Seperatisten zu unterstützen. Der russische Außenminister hat letztlicht auch auf großen Druck hin zugegeben, dass mehr als eintausend russische «Soldaten auf Urlaub» in der Ostukraine an den Kämpen beteiligt sind. Darauf fragte eine namhafte (aber kleinere) russische Zeitung ob die Panzer auch im Urlaub sind. Das ist als Beweis für einen russischen Einmarsch ausreichend. Auf der Krim waren klar ersichtlich russische Soldaten – nicht viele, aber die Einnahme ist gelungen. Politisch war zu dieser Zeit noch nicht abzusehen wohin sich die Ukraine entwickeln wird. Der leise Hauch von Unabhängigkeit genügte als Grund für die Annektion.
    Dass auf ukrainischer Seite gleichfalls rechtsradikale Schurken mitmischen, wodurch Zivilisten sterben müssen, ist auch nicht als ligitim zu betrachten und gehört ebenso sanktioniert.
    Aber egal wer auf westlicher Seite seine Kompetenzen über- oder unterschritten hat, am Anfang stand Russland bewaffnet auf der Krim. Und die Information, dass Amerikaner und Westeuropäer schon auf dem Maidan sabotierten und jetzt mitkämpfen, stammt aus russischen Medien, die größtenteils unter direktem und indirektem staatlichen Einfluss stehen.
    Es ist nicht so, dass ich meine Augen verschließe. Doch manchmal ist es so einfach wie es aussieht: Putin hat einen Krieg angezettelt.

  • am 6.09.2014 um 10:18 Uhr
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    Eine Antwort auf Daniele Gansers Interview: Sehr interessant und in vielen Punkten stimme ich zu, jedoch gibt es ein paar Punkte, die es zu hinterfragen gilt: Ganser argumentiert in erster Linie geostrategisch. Was ich sehr vermisse, er verliert kaum ein Wort über das autoritäre Regime Putins. Die Forderung des Maidans, ihr Land, und es gehört ihnen und nicht Russland, dem Westen anzunähern und nach Demokratie zu streben, erwähnt Ganser nie. Er redet von Verbrechen, wenn sich Länder souverän entscheiden, der Nato beizutreten, weil sie Angst vor ihrem grossen Nachbarn haben. Wer die Geschichte dieser Länder und die Unterdrückung durch Nazis und Sowjets kennt, wird wohl dieses Schutzbedürfnis anerkennen müssen. Die offensichtliche Aggression Russlands wird sie in ihrem Denken und Fühlen nur bestätigen. Der religiös verbrämte Nationalismus, der in Russland grassiert, hat nichts mit kühlen geostrategischen Überlegungen zu tun, sondern ist Ausdruck eines Rückfalls in längst vergangen geglaubte Epochen. Trotzdem muss ich Ganser zustimmen, eine neutrale Ukraine wäre die beste Lösung, nur schon wegen dem Atomwaffenpotential. Aber, was wenn Putin seine Destabilisierung des Landes vorantreibt? Es ist nicht die Nato, die in der Ostukraine Krieg führt und den Ton angibt, sondern Putin.

  • am 6.09.2014 um 12:49 Uhr
    Permalink

    "Aber, was wenn Putin seine Destabilisierung des Landes vorantreibt? Es ist nicht die Nato, die in der Ostukraine Krieg führt und den Ton angibt, sondern Putin. «

    Ja dann was?

    Die Nato und die USA haben den Irak, Libyen, Ex-Yugoslawien, Südamerika usw. destabilisiert.

    Dann macht das eben ein anderer auch mal.

    Ist Merkel nicht autoritär, wenn sie gegen den Volkswillen Sanktionen gegen Putin verhängt?

    Oder ist unsere Regierung nicht autoritär, wenn sie gegen unseren Willen Sanktionen mitträgt, Initiativen nicht umsetzt…

    Nicht immer auf die anderen zeigen…

  • am 6.09.2014 um 14:06 Uhr
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    Herr Bregy, es ist doch sehr billig, die NATO für jeden Konflikt verantwortlich zu machen, der ausbricht. (Im Fall Irak griffverfolgten die USA eine katastrophale Politik und wurden dafür auch kritisiert.) Fall Yugoslawien. Wahrscheinlich hätten Sie dafür plädiert, weiter zuzusehen wie die Kosovo-Albaner von den Serben abschlachtet wurden. Fall Libyen: Der revolutionäre Aufstand des Volkes gegen ein autoritäres Regime ist für Sie offenbar auch nicht statthaft. Der Aufstand kam ohne die Nato zustande. Benghazi wäre in Kürze gefallen und Gaddafi hätte dort ein Massaker angerichtet, wenn die Franzosen nicht interveniert hätten. Und bitte: Ich weiss nicht in welchem Land Sie leben. In Westeuropa gibt es immer noch Wahlen, die diesen Namen verdienen. Auch die Presse ist mit allen Mängeln als frei zu bezeichnen. Schauen Sie mal auf der Website Reporter ohne Grenzen. Russland liegt da auf Platz 148, die Schweiz in den vorderen Rängen. Ich lebe lieber in einem Land, wo man ohne Angst zusammengeschlagen zu werden oder um sein Leben fürchten muss, seine Meinung sagen darf. Ich finde es schlicht unsäglich, wie das verbrecherische Regime Putins in Schutz genommen wird. Lesen Sie mal: Putins Demokratur von Boris Reitschuster und das Tagebuch von Kurkow, der die Repression am Maydan unter Janukowitsch miterlebt hat. Übrigens wurde dieser von seinen eigenen Leuten nach dem Massaker der Berkut abgesetzt. Kein Putsch sondern ein Staatstreich infolge eines Aufstandes.

  • am 6.09.2014 um 16:06 Uhr
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    @Scognamiglio: Inwiefern kann Barbara Petersen das beurteilen?

  • am 6.09.2014 um 16:21 Uhr
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    Suchen Sie mal nach «Reporter ohne Grenzen am Geldhahn» und deren Gleichschaltung mit der US-Propaganda zu Venezuela. Schauen Sie ebenfalls «the revolution will not be televised» über den missglückten Chavez-Putsch.

    Propaganda ohne Grenzen…

  • am 6.09.2014 um 16:24 Uhr
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    aus wiki: auch selektive Berichterstattung beim Nato-Angriff ’99 auf TV-Station :

    Die Tötung von 16 Mitarbeitern der jugoslawischen Fernsehstation RTS durch einen NATO-Luftangriff auf die Station im April 1999 wurde in keinem Jahresbericht der Organisation kritisiert.

  • am 6.09.2014 um 16:25 Uhr
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    die gehören wahrscheinlich zum Netz der NGO’s, die Putin in den letzten 5 Jahren aus Russland vertrieben hat.

  • am 6.09.2014 um 17:53 Uhr
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    Ich weiss nicht, was Sie mit all diesen Angaben aussagen wollen. Schreiben Sie bitte einen zusammenhängenden Text. Reporter ohne Grenzen setzt sich für den freien Journalismus ein. Dass von Gleichschaltung keine Rede sein kann, zeigt schon die Tatsache, dass RoG die USA in ihrer Liste auf die Position 46 abgerutscht ist. Lesen Sie den Artikel über Ferguson, wo heftige Kritik an den Behörden geübt wird. Unter Gleichschaltung verstehe ich etwas anderes. Dass NGOs aus Russland vertrieben werden, bestätigt ja nur die Unterdrückung freier Meinung.

  • am 6.09.2014 um 18:50 Uhr
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    Herr Scognamiglio, Sie haben es besser in Worte gefasst als es mir möglich war. Die Einseitigkeit in den leider nicht verschiedenen Meinungen löste bei mir Besorgnis über das allgemeine demokratische Verständnis in unserer Hemisphäre aus. In den Kritiken an der Politik des Westens wird dem oft Machtbesessenheit und Intrigenspinnerei vorgeworfen und Youtubevideos oder Wiki-Artikel sollen die Verschwörungen dann noch beweisen. So entstehen Plattformen in denen «Nachrichten» ungeprüft von einer dankbaren Klientel als die gültige Wahrheit verstanden werden. Das nimmt den tatsächlich unabhängeigen Medien ihre Kraft.
    Ein Blick auf den aktuellen Stand in der Krise zeigt, dass die Nato jetzt (zu meinem Erschrecken) auch mit dem Säbeln rasselt. Was aber von unseren angeblich abhängigen und propagandistischen Medien mehr oder weniger hart kritisiert wird. Und es wird auch in verschiedenen öffentlichen Debatten – unter Einbezug verschiedener Positionen – der Konflikt nicht einseitig thematisiert. Wenn dass Herr Bregy auch mitbekommen hat, wundere ich mich jedoch über seine Argumente. Mir scheint eher, die neueste Form von Propaganda ist es, sein Gegenüber der Propaganda zu bezichtigen. Russland macht das grandios, wie man aus der dortigen öffentlichen Meinung ersehen kann. Und es wirk leider bis tief in den Westen hinein.

  • am 6.09.2014 um 19:43 Uhr
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    Herr Scognamiglio. Keine Frage: Russland ist in Sachen Demokratie kein Musterstaat. Wenn das Demokratieverständnis der russischen Führung schon in die Waagschale geworfen wird, müsste man das auch bezüglich der Machthaber in Kiew tun. Dort praktiziert man Methoden, die denen der Moskauer um nichts nachstehen. Ein eher harmloses Beispiel: http://www.russland.ru/gelebte-redefreiheit-im-ukrainischen-parlament-video-aus-youtube/
    Es gibt noch andere: In einem UNO-Bericht wird der ukrainischen Armee vorgeworfen, Menschen einfach „verschwinden“ zu lassen. Besagter Bericht wurde übrigens von westlichen Massenmedien völlig falsch ausgelegt, so dass der Eindruck entstand, die Menschenrechte würden vor allem von den Aufständischen missachtet. Vor einem Monat wurde ein russischer Fotoreporter aus einem Schützenpanzer der ukrainischen Nationalgarde mit Kugeln durchsiebt, und das ganz gezielt. Regierung und Parlament in Kiew verboten eben die kommunistische Partei, obwohl diese in einigen Regionen einen Stimmenanteil von über zwanzig Prozent erzielte. Die Mandate der KP-Abgeordneten wurden kassiert. Nur über das Letztere berichteten die westlichen Medien. Eine KP zu verbieten, das scheint beim westlichen Publikum ja gut anzukommen, obwohl sich die KPU seit mehr als zwanzig Jahren an die demokratischen Spielregeln gehalten hatte. Da ist man bei uns gegenüber den Schlägerbanden des rechten Sektors weit toleranter. Ihre Massaker werden von unseren Mainstreammedien wohlwollend beurteilt.

  • am 7.09.2014 um 22:30 Uhr
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    Herr Beutler, auch die Ukraine ist sicher kein Musterschüler. Vor kurzem hat eine am Maidan beteiligte Exponentin, die in der neuen Regierung in der Antikorruptionskommission Einsitz genommen hat, den Bettel hingeworfen, weil sie mit Reformen nicht vorwärts macht. Auch die Armee muss sich gemäss AI Menschenrechtsverletzungen vorwerfen lassen. Dass man der Frau im Parlament das Wort entzogen hat, ist aus demokratischer Sicht zu verurteilen. Kurzum, der Weg nach Europa ist lang… . Was den Rechten Sektor anbelangt, unappetitliche Zeitgenossen. Jedoch: 1. Die Kiewer Regierung, ist nicht faschistisch. Die radikale Rechte hat bei den Präsidentschaftswahlen komplett versagt und weniger Stimmen gemacht als Länder im Westen. 2. Die KP ist kein Prozent glaubwürdiger und weniger korrupt als die anderen Parteien. 3. Die besetzte Ostukraine ist mehrheitlich nicht unter ostukrainischer sondern russischer Kontrolle. Dass eine Invasion in Gange ist, dafür gibt es inzwischen Beweise zu Hauf. Die russ. Soldatenmütter, ( Arte berichtete darüber) bestätigen den Tot russ. Söhne, die in der Ukraine gefallen sind und werden dafür bedroht. Die Frage stellt sich, ob man eine immer noch fragwürdige, aber dem Westen zugewandte ukr. Regierung unterstützen soll. Ich plädiere zuerst für den Maidan, ziehe eine von Russland möglichst unabhängige Ukraine vor. Denn Putins rechtsnationalistische Grossmachtträume gehen weiter. Seine Reden und die Verhaftung eines estnischen Polizisten deuten darauf hin.

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