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Flüchtlingsboot vor Lampedusa © Vita Manzari/flickr/cc

Merkblatt für Flüchtlinge und andere Asylanten

Jürgmeier /  Wenn die SVP Politik macht, wird eine Satire aus dem Jahre 1999 fast schon Realität.

Aus: Jürgmeier: Der Mann, dem die Welt zu gross wurde – Variationen zur letzten Aussicht, Nürnberg: Lectura-Verlag, 2001

Liebe Zufluchtsuchende

Wir freuen uns, Sie bald in unserer herrlichen Schweiz begrüssen und Ihnen hier, vorübergehend, Obdach gewähren zu dürfen. Wir helfen allen, die es wirklich nötig, allen, die es verdient haben. Falls Sie nicht einfach nur ein bequemeres Leben suchen, als Sie es sich gewohnt sind, wenn Sie nicht nur wegen der gemeinen Schwierigkeiten, die nun mal zu einem Menschenleben gehören können, von Hunger bis Krieg, aus Ihrer Heimat davonlaufen, wenn Sie zu den seltenen, aber dafür umso echteren Flüchtlingen gehören sollten, sind wir auch gerne bereit, Ihnen ein bleibendes Zuhause zu schenken.
Auch wenn Sie demnächst in ein freies und friedliches Land kommen, müssen wir Sie mit ein paar Verhaltensregeln bekannt machen, die hier zu Lande von jedem und jeder einzelnen beachtet werden müssen. Im Interesse unserer gemeinsamen Freiheit. Zur Aufrechterhaltung des inneren Friedens. Ihre Beachtung ist gerade für Sie von grösstem Interesse. Sie wollen doch, dass wir Sie, nach Ihrer baldmöglichsten Rückschaffung, in guter Erinnerung behalten.
Überstürzen Sie nichts. Bereiten Sie sich gut auf Ihren neuen Lebensabschnitt vor. Stellen Sie sich nicht planlos und in grösseren Gruppen an unsere Grenze. Wir empfehlen Ihnen dringend, sich, noch vor der Abreise, mit den elementarsten Regeln schweizerischer Lebensart vertraut zu machen und den langen Weg hierher zur Repetition und Vertiefung Ihrer Kenntnisse zu nutzen. Allerdings sollten Sie keinen allzu geschliffenen Eindruck machen. Versuchen Sie nicht, unseren Beamten zu imponieren, indem Sie auf die Frage nach verzollbarer Ware lächelnd «Chuchichäschtli» stammeln. Das weckt den Verdacht, Sie hätten, vorsätzlich und berechnend, den Jahreskurs «Einführung in Sitten, Gebräuche und gängige Mundartausdrücke der Eidgenossen» an der Schweizer Schule in Ihrer Heimat besucht oder ein Coaching für das erfolgreiche Empfangsstellengespräch absolviert. Und das können sich echte Flüchtlinge nun wirklich nicht leisten.
Kontrollieren Sie, vor dem Start, ob Sie, beim Packen, nichts vergessen haben – Zahnbürste, Ersatzunterwäsche, Impfzeugnisse für Hund und Meerschweinchen, Herztabletten, Bildungsbüchlein, Fahrausweis und, natürlich, Ihre Papiere. Sie, und nur sie, garantieren, dass unsere Behörden von Ihrer Existenz offiziell Kenntnis nehmen können. Nehmen Sie sich also unbedingt die nötige Zeit, um Identitätskarte, Pass und Geburtsschein einzupacken. Sagen Sie auch denen, die Sie aus Ihrer Wohnung oder Ihrem Haus weisen, weil sie es für Eigenbedarf benötigen, es müsse alles seine Ordnung haben. Auch bei vorgehaltener Maschinenpistole. Allerdings – übertreiben Sie auch diese Vorbereitungen nicht. Die dank Zeitungen, Fernsehen und Filmen über den Zweiten Weltkrieg gut informierte Bevölkerung unseres Landes hat präzise Vorstellungen über das Erscheinungsbild eines echten Flüchtlings. Und dazu gehört nun mal kein Fluggepäck. Natürlich sind auch in letzter Zeit ausgestellte Pässe nicht gerade ein geeigneter Beweis für Verfolgung beziehungsweise Bedrohung an Leib und Leben.
Wenn Sie dann in unserem Land angekommen sind, auf direktem Weg, versteht sich, sonst müssten wir Sie bitten, in einem der vorgängig besuchten Länder zu bleiben, die sich mit der fairen Lastenverteilung immer etwas schwer tun; wenn sich unsere Grenzen für Sie geöffnet haben, raten wir Ihnen, sich unauffällig zu verhalten, beispielsweise im Tram nicht zu singen, sich auf öffentlichen Plätzen höchstens zu dritt und nur im Flüsterton zu unterhalten. Mischen Sie sich grundsätzlich nicht in politische Diskussionen ein. Auch wenn es Ihre Heimat betreffen sollte. Behalten Sie Kritik für sich. Machen Sie die Faust im Sack. Das erhält den Frieden.
Sicher haben Sie schon früher von der sprichwörtlich sauberen Schweiz gehört. Sie ist das Resultat der Anstrengungen jedes einzelnen Bürgers und, vor allem, jeder einzelnen Bürgerin. Deshalb bitten wir Sie, die folgenden Hinweise zu beachten: Treppen, Vorplätze und Balkone sind jeden Samstag zu putzen. Halten Sie die Strasse so sauber wie Ihre gute Stube. Auch wenn sie abgebrannt ist. Abfallsäcke dürfen erst am Morgen vor der Abfuhr vor die Türe gestellt, es dürfen nur die normierten grauen Plastiksäcke verwendet, und die Wäsche darf an Sonn- und allgemeinen Feiertagen nicht im Freien aufgehängt werden.
Was Ihnen als AusländerIn in der ersten Zeit ganz besonders schwer fallen wird, ist die Anpassung an die schweizerische Arbeitsmoral. Stehen Sie auf keinen Fall untätig herum. Vermeiden Sie, umgekehrt, den Eindruck, Sie wollten sich vom eh schon kleinen schweizerischen Arbeitskuchen auch noch ein Stück abschneiden. Trotz Globalisierung und freiem Markt – eine Grenze ist immer noch eine Grenze, vor allem für Menschen. Falls Sie aber wider Erwarten doch einmal gebeten werden sollten, erwerbstätig zu werden, weil sich keine ausgewiesenen schweizerischen Fachkräfte gefunden haben – nicht zu verwechseln mit ausgewiesenen Ausländerinnen –, wenn Sie also doch einmal gebeten werden sollten, sich für eine bezahlte Arbeit zur Verfügung zu stellen, werden Sie, Standortvorteil für global players, zweifellos sehr viel härter arbeiten müssen, als Sie es sich gewohnt sind.
Versuchen Sie grundsätzlich, unsere Eigenarten zu übernehmen, ohne heimisch zu werden. Schliessen Sie die landesüblichen Versicherungen ab. Mischen Sie sich unter SchweizerInnen, aber werden Sie nicht vertraulich. Meiden Sie Flüchtlinge und andere AusländerInnen. Tragen Sie unauffällige Kleider. Ermahnen Sie Ihre Kinder, sich am Verkauf von Pro-Juventute-Marken und 1. August-Abzeichen mit dem nötigen Einsatz zu beteiligen. In gewissen Kreisen dürfen es auch schon mal WWF-Stickers oder 1.-Mai-Bändel sein. Passen Sie sich an, aber leben Sie sich nicht ein. Sie wissen – unser gemeinsames Ziel ist, dass Sie möglichst bald in Ihre Heimat zurückkehren können.
Die Schweiz mag Ihnen als Paradies erscheinen. Und das ist sie, Resultat harter Arbeit und anhaltender Bemühungen, auch. Aber ein Paradies bleibt nur ein Paradies, wenn der breiten Masse der Zutritt verwehrt, wenn die weltweite Menschenflut aufgehalten und daran gehindert wird, ihr Heil in der Schweiz zu suchen. Das werden Sie, bestimmt, verstehen. Sie wollen doch nicht, dass es am Ende bei uns zu- und hergeht wie bei Ihnen. Und sich zehn Leute in eine Dreizimmerwohnung drängeln. Wenn Sie also in unserem Land oder auch schon an der Grenze dann und wann etwas härter – angepackt werden, als Sie es sich erträumt haben vergessen Sie nicht, es geschieht nur in Ihrem eigenen Interesse. Damit Sie sich jederzeit gern an Ihre Heimat erinnern. Denn, sehen Sie, in einem Land wie der Schweiz beginnen sich schnell einmal die Relationen zu verschieben. Da empfinden Sie plötzlich als unzumutbar, was Ihnen ein Leben lang selbstverständlich war. Davor wollen wir Sie bewahren. Und in einer Welt, in der unsere schweizerischen Gefängnisse gemütlicher sind als Ihr Zuhause, müssen wir auch schon mal Massnahmen ergreifen, die andere Notrecht nennen würden. Um die Attraktivität unseres Landes zu senken. Das heisst, AusländerInnen müssen bei uns so behandelt werden, wie es ihnen vertraut ist. Obdachlose schlafen im Freien. Wer aus der Sahelzone kommt, erhält nichts zu essen. Flüchtige aus faschistischen Diktaturen werden gefoltert. Und wer vor einem Krieg wegläuft, wird ausgebombt. Dann haben unechte Flüchtlinge ein für alle Mal keinen Grund mehr, den Weg des geringsten Widerstands zu gehen. Weil sie vom Regen in die Traufe gerieten.
Helfen Sie mit, eines der letzten Paradiese dieser Erde zu bewahren. Gehen Sie sobald als möglich dahin zurück, wo Sie herkommen. Und erzählen Sie Ihren Landsleuten, wie die Schweiz wirklich ist. Damit sie so bleibt, wie wir und Sie sie lieben. Oder noch besser – bleiben Sie, wo Sie sind. Sparen Sie sich die beschwerliche Reise zu uns. Wir kommen gerne zu Ihnen und helfen vor Ort. Dann brauchen Sie auch keine Papiere. Und müssen sich nicht von Ihren lieb gewordenen Gewohnheiten trennen. Wir kommen. Sobald die Lage sich beruhigt hat. Und wenn die Zeiten besser werden, sind Sie uns natürlich jederzeit herzlich willkommen – als Ferienreisende oder Geschäftspartner.

Das Eidgenössische Amt für Humanitäre Hilfe, Integration, Sicherheit, Abwehr und Fremdenverkehr [1999]

Aktueller Nachtrag
(aufgrund der durch das Schengen-Abkommen sowie wegen der gesunkenen Flugpreise veränderten Situation)

Hören Sie auf keinen Fall auf diese Grüngrünen, vergessen Sie Ihren ökologischen Fussabdruck, kommen Sie nicht mit dem Boot und lassen Sie Velo sowie Wanderschuhe zu Hause. Reisen Sie mit dem Flieger, dann haben Sie auch bei der SVP Chancen, als echter Flüchtling anerkannt zu werden.


Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors

Keine

Zum Infosperber-Dossier:

Afghanischer_Flchtling_Reuters

Migrantinnen, Migranten, Asylsuchende

Der Ausländeranteil ist in der Schweiz gross: Die Politik streitet über Asyl, Immigration und Ausschaffung.

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14 Meinungen

  • am 29.07.2014 um 12:26 Uhr
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    Smile … leider können Tatsachen nur noch in satirisch-ironischer Form dargestellt werden … mit allem anderem wird man als … (Vorsicht mit diesem Wort ! … ), als Rassist abgetan ! …

  • am 29.07.2014 um 13:33 Uhr
    Permalink

    Oben steht ausserdem geschrieben:

    ".. Reisen Sie mit dem Flieger, dann haben Sie auch bei der SVP Chancen, als echter Flüchtling anerkannt zu werden …"

    Ja wenn wir wissen dass ein «Flüchtling» im schnitt 2’000.- bis 10’000.- Fr. für die Reise dem Schlepper (Schleppertum = eine neue einträgliche Industrie Branche) hinblättern muss (die er hier angekommen dann selbstverständlich der Familie zurück bezahlen muss; der CH Steuerzahler richtet dies schon), dann könnte er bequem auch mit dem Flugzeug kommen.
    Das Handy hat er selbstverständlich dabei mit allen Kontakt Adressen, hingegen kann er das Velo getrost zu Hause lassen …
    Es wird nur nicht so gehandhabt weil die Schauspielerische Darstellung des armen verfolgten Asylanten nicht mehr so glaubwürdig hinüberkommt.

    Wir kennen doch unsere Pappenheimer … da sollten wir uns doch keiner Illusion hingeben !

  • am 29.07.2014 um 21:29 Uhr
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    Es gibt eine Zeit zu reden und eine Zeit zu schweigen, dieser Kommentar muss nicht weiter kommentiert werden, er ist den oft guten Beiträgen von infosperber unwürdig!

  • am 30.07.2014 um 01:22 Uhr
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    Beda Düggelin.
    Wollen sie bestreiten dass das Asylwesen in Europa „zur Farce“ verkommen ist ?
    Es ist hinlänglich bekannt dass 99 % der Afrikaner die hier her kommen Wirtschafts-Flüchtlinge sind. Die relativ hohe Anerkennungs-Quote beim Bund ist lediglich eine Alibi Übung um das Desaster etwas zu beschönigen und zu mildern.
    Es zeugt auch von der Machtlosigkeit der Behörden sich mit den „Argumente“ die von der eingereisten als Begründung für die „Flucht“ aufgetischt werden auseinander setzen zu müssen.
    Die beim BFM haben längst festgestellt dass eine Ausschaffung des unechten Asylanten fast unmöglich geworden ist, also besser ein Paar davon zu legalisieren um die Zahlen im akzeptablem Rahmen zu halten.
    Warum die Augen verschliessen vor solche Tatsachen ? Warum wollen wir immer so blind sein nur weil es sich „gut anhört dafür zu sein“, man ist dann der viel zitierte „Gut-Mensch“ und kann sein gewissen beruhigen ohne etwas tun zu müssen.
    Muss es denn sein dass jeder der es schafft bis hierher zu kommen auch das sakrosankte recht dazu hat ?

    Ich schlage vor dass die die sich so vehement für solche einreisende (wohlgemerkt ich spreche NUR von den jungen kräftigen Männer die lediglich ein schöneres leben bei uns suchen !), einsetzen, diese bei sich beherbergen und sich auch mit den folgende Probleme (meist Drogenhandel), herumschlagen.

  • am 30.07.2014 um 22:32 Uhr
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    Satire? Das ist real Satire und sagt mehr über den Schreiberling, als ihm lieb sein dürfte. Ist ja herrlich, en freudscher Verschreiber nach dem anderen.
    …und: seit 1999 offensichtlich postnasale Blockaden.

  • am 6.08.2014 um 12:07 Uhr
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    99% Afrikaner sind also Wirschtaftsflüchtlinge. Diese Zahl ist natürlich fantastisch belegt und absolut sicher. Eritrea, Mali, Südsudan, dort geht es den Leuten eigentlich ja gut. die müssen wenigstens nicht am morgen am 8i im Stau stehen für ins Büro. Gell, die Glücklichen. Die wollen jetzt einfach, dass es ihnen noch ein bisschen besser geht. Ab in die Schweiz..

    Von ausgewiesenen Experten habe ich noch nie nur Ansatzweise etwas in diese Richtung gelesen. Aber die Meinung der Strasse ist nun mal was zählt.

    Und wenn dann Geschichten kommen von Krieg, Folter, Verfolgung usw. dann ist natürlich alles erfunden (gehört halt zur afrikanischen Kultur). Unglaublich wie man sich sein Weltbild doch einfach in alles reinquetschen kann was an Engstirnigkeit vorhanden ist.

    Wirtschaftsflüchtling ist auch ein wunderschöner Euphemismus. Hungertote tun uns ja leid, aber die sollen doch wenigstens einfach in ruhe verrecken. Dann sich an Kleinigkeiten wie «die haben aber ein Handy imfall» aufregen, Klassiker.

    Einige Kommentare hier sind schon selbst wieder Satire..

  • am 6.08.2014 um 16:11 Uhr
    Permalink

    Was Jürgmeier schreibt, ist Satire. Zitat: «Das heisst, AusländerInnen müssen bei uns so behandelt werden, wie es ihnen vertraut ist. Obdachlose schlafen im Freien. Wer aus der Sahelzone kommt, erhält nichts zu essen. Flüchtige aus faschistischen Diktaturen werden gefoltert. Und wer vor einem Krieg wegläuft, wird ausgebombt."
    Jürgmeier überzeichnet die flüchtlingsfeindliche Haltung der Schweiz ins Groteske, um sie sichtbar zu machen. Bei Frau Carmey Bruderer bin ich nicht ganz sicher, ob es sich um Satire oder um Ernst handelt. Sie sehen die Welt 1:1 so, wie Sie hier schreiben? Durch welche Scheuklappen hindurch?

  • am 7.08.2014 um 02:01 Uhr
    Permalink

    @Lars Herzer
    und
    @Markus Mauchle

    OK, nur ganz kurz : Könnt IHR belegen dass die hierher angekommene (junge, kräftige und unversehrte), Afrikaner in ihren Ländern alle an «Leib und Leben» bedroht waren ?
    War dies nicht der ursprüngliche und einziger Grund für das Asylrecht.
    Was wurde daraus und wie wird es Heute gehandhabt ?
    Könnt ihr guten Gewissens behaupten dass da kein Missbrauch getrieben wird ?
    Warum blüht die sehr kostspielige Schlepper-Industrie ?

    Oder heisst es auch da wieder … es handelt sich ja nur (und dies belegt !) um ein Paar Einzelfälle …

  • am 7.08.2014 um 07:55 Uhr
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    Sehr viele kommen aus wirtschaftlichen Gründen, weil sie z. B. an ihrem Ort gar keine Perspektive haben oder weil sie von ihren Familien geschickt werden, um Geld nach Hause zu schicken. Und es wäre tatsächlich besser, diese Leute würden das Geld, das sie für Schlepper zusammenkratzen, besser im eigenen Land ausgeben, damit sich dort die Wirtschaft entwickeln kann. Diese Asylbewerber müssen wieder zurück und sie werden auch wieder zurückgeschickt. Aber ich kann sie nicht verurteilen, denn sie handeln aus einer grossen Not heraus. Die Verhältnisse dort, beispielsweise in Mali, sind ungleich schwieriger als hier in der Schweiz.
    Daneben gibt es Hunderttausende, die tatsächlich an Leib und Leben bedroht sind. Wegen der restriktiven Haltung in Europa bekommen aber auch diese Menschen oft die benötigte Hilfe nicht. So geschehen z. B. letztes Jahr, als eine tamilische Familie aus der Ostschweiz nach Sri Lanka zurückgeschickt wurde. Der Vater wurde gleich am Flughafen festgenommen und in die Folterkammer abgeführt.
    Schauen Sie sich doch einmal die Berichte des UNHCR (www.unhcr.ch) an, um zu sehen, wo Menschen in Not sind und wie viele es sind.

  • am 7.08.2014 um 11:07 Uhr
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    @ Markus Mauchle

    Nun sind wir uns doch noch einig, denn ich schrieb ausdrücklich nur über diese Junge Afrikaner die in unser Asylwesen nicht hineingehören.

    Auf der ganze Welt herrschen nun mal grosse Wirtschaftliche unterschiede, dies ist aber kein Grund für diese Leute sich ein subventioniertes Sonnenplätzchen auf kosten anderer zu ergattern.
    Schlussendlich ist es immer eine Frage der Menge, nun kommen sie leider zu tausende … und wann wird es enden ? Haben wir so viele Ressourcen und Platz für 1/2 Afrika ? Irgendwann muss doch eine Korrektur stattfinden.

    Selbstverständlich finden die die echt in Not sind offene Türen bei uns, aber die Weizen von der Spreu zu trennen wird immer schwieriger wenn die zahlen dermassen rasant steigen. Dahinter steckt auch System, den Druck dermassen erhöhen dass das überrannte Volk schlussendlich kapitulieren muss.
    Ausserdem lehrt uns die Geschichte dass ganze Zivilisationen zu Grunde gehen können wenn sie zahlenmässig von Fremde Völker «überrannt» werden.

    Manchmal hege ich sogar den Verdacht dass gewisse Machthaber bewusst im Inland „Unruhe stiften“ um die eigene arme Bevölkerung Volk ins reiche ( wie lange bleibt es noch so ?), Ausland zu vertreiben …

  • am 7.08.2014 um 11:34 Uhr
    Permalink

    @ Frau Carmey Bruderer
    Wir sind uns an einem ziemlich kleinen Ort einig. Im Wesentlichen bin ich eben genau nicht Ihrer Meinung. Der Hinweis auf die Wirtschaftsflüchtlinge und auf die Missbrauchsfälle ist eine Rechtfertigung, um nicht vor sich selber zugeben zu müssen: «Es ist mir egal, wenn die Leute verrecken.» Die Verschärfungen im Asylwesen in der Schweiz haben genau dazu geführt, dass auch echte Flüchtlinge nicht aufgenommen oder sogar wieder zurück geschafft und ihren Peinigern ausgeliefert werden. Kürzlich ging die Meldung durch die Medien, dass eine syrische Frau ein Kind tot geboren hatte, weil die Schweizer Grenzbeamten nicht bereit waren, ihr die notwendige medizinische Hilfe zu verschaffen. Diese unglaubliche Kaltherzigkeit ist nur dadurch zu erklären, dass die Grundstimmung in der Schweiz sehr flüchtlingsfeindlich ist.

  • am 7.08.2014 um 15:57 Uhr
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    @ Markus Mauchle

    Ich sehe (lese), sie sind sehr stark engagiert in dieser Angelegenheit. Darf ich sie fragen wie SIE sich konkret für die Sache einbringen ? Arbeiten sie in einer Hilfsorganisation, haben sie ein Interesse daran dass sich die Situation nicht verbessert ? Verdienen sie an der Betreuung von jungen Afrikaner (ich betone wieder mal DIESE spezielle Gruppe die ohne berechtigten Asylgrund hierher kommt und den Platz besetzt der für echte Notfälle nötig wäre ! ), und wie viel Steuern bezahlen sie … denn es sind meistens Leute Engagiert die vom Staat Gelder bekommen anstatt einzuzahlen die lauthals für «mehr Asylanten» ausrufen …

    Nüüt für Ungut, … wir sind uns halt doch nicht soo einig … smile

  • am 7.08.2014 um 20:25 Uhr
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    Haben Sie meine Beiträge gelesen oder einfach überflogen und sich noch ein paar weitere Abschnitte dazu phantasiert? Habe ich irgendwo für «mehr Asylanten» plädiert? Noch dazu lauthals ausgerufen? Ich plädiere für einen menschlichen Umgang mit den Asylbewerbern.
    Meine Steuerdaten werde ich nicht offenlegen, das tun Sie ja auch nicht, oder? Und schauen Sie: In der Schweiz haben alle das Recht, ihre Meinung frei zu äussern, unabhängig davon, wieviel Geld sie in der Tasche haben.

  • am 8.08.2014 um 02:37 Uhr
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    @ Markus Mauchle

    Unter anderem schreiben sie selber :

    „ … Sehr viele kommen aus wirtschaftlichen Gründen, weil sie z. B. an ihrem Ort gar keine Perspektive haben oder weil sie von ihren Familien geschickt werden, um Geld nach Hause zu schicken …“

    Nun frage ich sie : Ist dieser ein berechtigter Asylgrund ? So wie es bei ihnen tönt scheint es doch !

    Denn sie sagen auch noch:

    „ … Der Hinweis auf die Wirtschaftsflüchtlinge und auf die Missbrauchsfälle ist eine Rechtfertigung, um nicht vor sich selber zugeben zu müssen: «Es ist mir egal, wenn die Leute verrecken.»

    Und auch da die Frage: Sind die Junge Afrikaner in ihrem Ursprungs Land kurz vor dem „ verrecken“ gestanden, … waren sie selbst Zeuge davon ?
    Ich sage „Eher nicht“ wenn die noch die Zeit hatten sich bei Profi-Schlepper die Reise organisieren zu lassen, das Geld (vieles) für die überfahrt zu beschaffen, Infos über „ was zu sagen ist und was nicht “, alle Handy Nr. von bekannte Leute in der Tasche und selbstverständlich … Pässe und Papiere ins Meer versenken.

    Letzte 2 Fragen : Sind das die echte Schutz bedürftige, nehmen die nicht eher die Plätze anderen weg die eher dazu berechtigt wären ?

    Und zum Schluss : Sie hatten mich auch missverstanden, denn ich sprach „immer und nur“ von dieser Gruppe !!!

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