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Mordechai Vanunu hatte Israels Atomwaffenpläne publik gemacht © PD

Günter Grass erinnert an Mordechai Vanunu

Christian Müller /  Vanunu verriet Israels Atombombe, sass 18 Jahre im Gefängnis und darf nicht ausreisen. Jetzt ehrt ihn Grass mit einem Gedicht.

Wer ist Mordechai Vanunu? Der israelische Nukleartechniker, der die Atombombenpläne Israels im Jahr 1986 publik gemacht hatte und 18 Jahre im Gefängnis sass, will schon lange aus Israel ausreisen. Doch er wird daran gehindert. Selbst die Entgegennahme der Carl-von-Ossietzky-Medaille in Berlin wurde ihm im Sommer 2011 nicht erlaubt (Infosperber berichtete).

Jetzt hat Günter Grass, der im April 2012 mit dem Gedicht «Was gesagt werden muss» zu Israel internationales Aufsehen erregte, Mordechai Vanunu ein Gedicht gewidmet. Nachdem der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu seit Monaten Druck auf die USA macht, mit Israel zusammen einen Präventivschlag gegen Iran zu starten, kommt der neue Appell von Günter Grass zum richtigen Zeitpunkt.

Israel verfügt über Atombomben und hat in Deutschland Unterseeboote gekauft, mit der nukleare Sprengkörper abgeschossen werden können.

Warum darf also der Iran nicht auch Atombomben in seinem Kriegsarsenal haben? Selbst prominente US-amerikanische Politologen plädieren dafür, dem Iran die Atombombe zuzugestehen: ein Gleichgewicht des Schreckens sei immerhin ein Gleichgewicht und wirke letztlich kriegsverhindernd (Infosperber berichtete).

Interessant: Während nach der Publikation des Gedichts von Günter Grass zu Israel «Was gesagt werden muss» sogar der oberste Boss des Springer-Verlages, Mathias Döpfner, in die Tasten griff und Grass der braunen Vergangenheit bezichtigte, zeigte eine Mehrheit der deutschen Bevölkerung Sympathie für den Appell von Grass, wie eine Umfrage der Financial Times Deutschland klar zeigte. Der Holocaust ist unvergessen, aber er ist kein Persilschein für Israel, selber fremdes Land zu besetzen und mit Präventivschlägen Kriege zu entfachen.

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Der Link zur «Financial Times Deutschland» funktioniert leider nicht mehr, da die Financial Times im Dezember 2012 auf Geheiss der Konzernzentrale Gruner+Jahr ihr Erscheinen einstellen musste. Dabei wurde auch der Online-Zugang gelöscht.


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Eine Meinung zu

  • NikRamseyer011
    am 3.10.2012 um 17:14 Uhr
    Permalink

    Also bitte schön: Der Infosperber will das zeigen, was andere nicht sehen (wollen dürfen können). Und dann klicke ich da oben dran «Gedicht» an. Aber das Gedicht von Grass bekomme ich nicht zu sehen. Nur wieder ein dümmliches Geseire das NZZ. So geht das nicht: Schaltet das Gedicht auf – und wir machen uns dann schon unseren Reim darauf! N.R.

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