Griechenland: Die NZZ schreibt Klartext

upg /  «Am Haken hängen die Steuerzahler» der EU-Länder, kommentiert die NZZ den «freiwilligen» Abschreiber von Banken und Versicherungen.

«Griechenland wieder gerettet» titelte die Basler Zeitung, «Neue Milliarden für Griechenland» die Luzerner Zeitung. Doch die NZZ stellt klar: «Ein grosser Teil der ‹Rettungsgelder› wird gar nicht erst in Griechenland ankommen, sondern an Banken und Besitzer von Anleihen gehen.»
Die meisten dieser Besitzer, neben Banken auch Versicherungen und Hedgefonds, haben ihre Griechenlandpapiere schon zum grossen Teil abgeschrieben. Jetzt müssen sie mit 53,5 Prozent nur auf die Hälfte ihrer ausstehenden Forderungen verzichten und erhalten für den Rest ihrer Guthaben gut verzinste neue griechische Anleihen sowie Papiere des «Euro-Krisenfonds».
«Umverteilung von Privat zu Staat»
Die ganze Umschuldung verläuft kompliziert und noch sind nicht alle Bedingungen transparent. Doch für NZZ-Kommentator Christof Leisinger ist klar, dass das Ganze eine «Umverteilung von Privat zu Staat» ist. Die laufende Umschuldung werde nämlich «dazu führen, dass bis in drei Jahren rund 85 Prozent aller griechischen Staatsanleihen in den Depots von Institutionen wie der Europäischen Zentralbank, der europäischen Finanzstabilitätsfazilität EFSF, also den Euro-Staaten und dem Internationalen Währungsfonds liegen werden». Und er zieht folgerichtig den Schluss: «Damit hängen die Steuerzahler nach einer Umverteilung von Privat zu Staat für alles Weitere einmal mehr am Haken.»


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