Für Fischfutter aufs Essen verzichten
Junge Forellen ab dreissig Gramm Gewicht kann man statt mit Fischfutter auch mit pflanzlichen Proteinen wie Soja füttern. Zu diesem Schluss kommt ein Test des US-Landwirtschaftsdepartements USDA. Wer auf sein Essen verzichten soll, damit man Soja für Fischfutter verwenden kann, sagt das USDA nicht.
Das Problem: Auch die Bestände jener Fische sind begrenzt, die vor allem zu Futterzwecken gefangen werden (Arten wie Sardinen, Sardellen, Makrelen usw.). Weil sich die Zuchtfisch-Aquakultur seit den 1970er Jahren alle zehn Jahre verdoppelt hat, werden Fischmehl und Fischöl knapper und dadurch teurer. Zudem wächst die Kritik an der Leerfischung der Meere für die Fischzucht.
Wildlebende Raubfische wie Lachse oder Forellen ernähren sich vorwiegend von Fisch. Werden sie in Gefangenschaft gehalten, muss ihr Futter eine ähnliche Zusammensetzung aufweisen, vor allem in Bezug auf Aminosäuren (Methionin, Lysin usw.) und Fettsäuren (Omega-3). Die ideale Zusammensetzung ist bisher nur dank Beimischung von Fischmehl und -öl erreichbar.
Das US-Landwirtschaftsdepartement USDA hat an jungen Regenbogenforellen Futtermischungen getestet, welche weniger oder gar keine Fischanteile enthielten. Fischmehl/-öl wurde teilweise oder ganz durch pflanzliche Proteine (Soja, Weizengluten usw.) ersetzt. Untersucht wurden die Folgen für Gewichtszunahme und Futterverwertung. Aufgrund der Resultate raten die Studienautoren dringend davon ab, bei sehr jungen Forellen auf Fischkomponenten im Futter zu verzichten. Bei etwas älteren Jungforellen (Lebendgewicht über 30 Gramm) hingegen könne das Futter problemlos nur Proteine pflanzlicher Herkunft enthalten, ohne dass dies zu Leistungsunterschieden in der Mast führe.
Wie die Fische darüber denken, wurde in der Studie nicht untersucht.
Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
Fachstellenleiter des Vereins fair-fish und Beirat des Vereins Friend of the Sea
Durch noch mehr Bedarf an Soja wären auch die Regenwälder noch mehr gefärdet, wie folgender Ausschnitt aus dem Gedicht «Problem der Menge» aus dem Gedichtband
"Öko-Balance» zeigt:
Gefährdet sind die Regenwälder;
Man braucht das Land für Sojafelder.