Das Aufhören mit Rauchen erhöht den Liebesgenuss
Längst ist allen klar, dass Rauchen der Gesundheit schadet. Doch wie rasch das Aufhören mit dem Rauchen der Gesundheit nützt, haben jetzt von der Pharmaindustrie unabhängige Forscher in der Medizin-Zeitschrift «Gute Pille – schlechte Pillen» dargelegt. Sie haben auch Medikamente und Methoden beurteilt, die helfen sollen, von der Sucht loszukommen.
Schon nach zwei Tagen bessere Sinneswahrnehmung
Wer regelmässig ein Päckli Zigaretten pro Tag geraucht hat und von einer Stunde auf die andere mit Rauchen aufhört, spürt neben den Entzugserscheinungen bereits 48 Stunden später, dass sich sein Geruchs- und auch sein Geschmackssinn langsam verfeinern. Die persönlichen Düfte der Partnerin oder des Partners werden wieder wahrnehmbarer, so dass man eine grössere Chance hat, die richtige Partnerin oder den richtigen Partner zu finden.
Ein gutes Essen, das ein Partner serviert, kommt beim Gegenüber besser an, weil Gerüche und Geschmack intensiver wahrgenommen werden.
Weniger lästige Hustenanfälle und Infektionskrankheiten
Bereits nach einem Monat sind die Ex-Raucherinnen und Ex-Raucher weniger anfällig für Hustenanfälle und erwischen weniger schnell eine Infektionskrankheit. Die Liebsten werden daran Freude haben.
Nach einem Jahr erkranken die Ex-Raucher nur noch halb so häufig an Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Nach fünf Jahren sinkt das Risiko massiv, am gefährlichen Lungenkrebs zu sterben, nämlich um die Hälfte.
Nach 10 bis 15 Jahren so risikoarm wie andere Nichtraucher
Nach zehn Jahren ist das Wesentliche geschafft: Das Risiko eines Lungentumors sinkt auf das von lebenslangen Nichtrauchern. Nach fünfzehn Jahren trifft dies auch für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu.
Je nach der Dauer und des Ausmasses des früheren Zigarettenkonsums sowie je nach andern gesundheitlichen Risikofaktoren können diese Zahlen etwas nach unten oder oben abweichen.
Erstaunliche Erholung des Körpers
Diese Erfolgsaussichten nach dem Aufhören mit Rauchen sind erstaunlich. Denn das Risiko für Raucher ist enorm: Jeder zweite Kettenraucher, der nicht rechtzeitig aufhört, stirbt vorzeitig an Folgen des Rauchens. Das ist der offizielle Befund des Bundesamts für Gesundheit und der Gesundheitsbehörden in den USA. Das sind in der Schweiz 10’000 bis 13’000 Menschen pro Jahr, die wegen des Rauchens vorzeitig sterben.
Statt Champix lieber Nikotinpflaster oder «Schlusspunkt-Methode»
Wer mit dem Rauchen aufhört, sucht häufig Hilfsmittel wie Medikamente, Pflaster oder Therapien. Meistens sind solche Hilfsmittel nur nötig, weil der betreffende Rauder oder die Raucherin im Kopf nicht bereit ist für die «Schlusspunkt-Methode»: Ab einem bestimmten Tag keine einzige Zigaretten mehr rauchen und alle Zigaretten ausser Reichweite bringen.
Die unabhängigen Forscher haben verschiedene Hilfsmittel auf Grund der wissenschaftlichen Evidenz beurteilt. Sie raten vom Medikament Champix der Firma Pfizer ab. Die Liste von häufig vorkommenden Nebenwirkungen dieses Medikaments sei zu lang: Neben Übelkeit und Erbrechen, Schlafstörungen und Schwindel fallen Depressionen, versuchte Selbsttötungen, Gewaltimpulse sowie Herzrhythmus-Störungen bis zum plötzlichen Herztod ins Gewicht.
Wer unbedingt ein Hilfsmittel brauche, solle lieber zum Nikotinpflaster greifen oder eine begleitende Verhaltens- oder Psychotherapie machen, schreiben die Autoren.
Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
keine