Ghadhafi

Ghadafi hat Milliarden Korruptionsgelder angelegt © Kucijarov / Fotalia.de

Private Konzerne stärkten Ghadhafis Macht

upg /  Öl-, Kommunikations- und andern Konzernen standen Gewinne näher als eine saubere Weste. Sie haben Ghadhafi und Söhne geschmiert.

Von «zwielichtigen Geschäften» schreibt die New York Times. Aus Dokumenten vom State Departement und Aussagen von Industrievertretern und hohen Beamten geht hervor, dass Ghadhafi im Jahr 2009 fünfzehn Chefs westlicher Konzerne in sein Zelt gebeten und sie aufgefordert hat, Lybien die 1,5 Milliarden Dollar zu zahlen, welche Lybien an die Opfer des terroristischen Pan Am-Absturzes in Lockerbie zahlen musste.
Ghadhafi drohte den Konzernchefs, ihre Geschäfte in Lybien seien sonst gefährdet.
Für etliche Konzerne kam es jedoch nicht in Frage, für Lybiens Entschädigungen an die Terror-Opfer aufzukommen. Einige andere, darunter auch amerikanische dagegen waren bereit, dieses Schmiergeld zu zahlen, um ihre Geschäfte und Gewinnen nicht zu gefährden.

Korruption als System

Laut den gleichen Quellen war dieser Vorfall typisch: «In Lybiens Kleptokratie sind entweder die Ghadhafi-Familie selber oder ihre engen politischen Freunde beteiligt an allem, was man kaufen, verkaufen oder besitzen kann», heisst es in einer Depesche des US-State-Departements aus dem Jahr 2009. Ausländische Konzerne hätten mit dem Ghadhafi-Clan Beraterverträge ohne Gegenleistung abgeschlossen, oder den Clan an den Unternehmen beteiligen lassen. Nur so hätten sie ihre Geschäfte durchführen können.
Der Ghadhafi-Clan besitzt heute Dutzende von Milliarden Dollar, mit denen er Söldner, Soldaten und Stämme kaufen kann, um den jetzigen Krieg gegen amerikanische und europäische Soldaten mindestens zu verlängern, schreibt die New York Times.


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