Krone-Schmalz Maischberger.ARD

Die Russland-Expertin und Journalistin in der ARD-Sendung «Menschen bei Maischberger»: Als «Putin-Flüsterin» etikettiert. © ARD

Friedenspreis für Krone-Schmalz löste eine Rufmordkampagne aus

Tobias Riegel /  Sie wurde für ihre Verdienste um Frieden und Versöhnung geehrt, von anderen als Verbreiterin von «Kreml-Narrativen» ausgegrenzt.

upg. Eigentlich sollten sich Medien dagegen wehren, wenn versucht wird, namhafte Kritiker der dominierenden Politik von der öffentlichen Diskussion auszuschliessen. Man übergeht Tatsachen-Darstellungen und Meinungen, indem man sie als «russlandfreundlich» und Kritiker sogar als «Putin-Freunde» in den Senkel stellt. Das verhindert eine sachliche Diskussion und erinnert an Methoden autoritärer Regime.
Ein Opfer der Ausgrenzung ist die langjährige ARD-Moskaukorrespondentin und Buchautorin Gabriele Krone-Schmalz. Man muss mit ihren Einschätzungen nicht einverstanden sein. Doch man soll mit ihr 
«respektvoll streiten». Das forderte Leo Ensel im Infosperber bereits im Dezember 2021. 

In den Nachdenkseiten dokumentierte Tobias Riegel die Diffamierungs-Kampagne, nachdem bekannt wurde, dass Krone-Schmalz im November 2023 mit dem Löwenherz-Friedenspeis ausgezeichnet wird. Riegel befürwortete den Preis und wird zuweilen selber als «pro-russisch» in eine Ecke gestellt, weil er die Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine ablehnt. Er zeigt auf, dass Krone-Schmalz nicht die einzige ist, mit der man sich nicht sachlich auseinandersetzen will.


Bisherige Preisträger waren etwa Michail Gorbatschow, der Dalai Lama oder Fridays for Future

Manche Meinungsmacher können es nicht fassen: Die Autorin Gabriele Krone-Schmalz erhielt gemeinsam mit dem Sänger der ’Prinzen’, Sebastian Krumbiegel, den renommierten Löwenherz Friedenspreis. Schon mehrmals wurden Krone-Schmalz Räume für Vorträge verwehrt. Wegen der Preisverleihung wurde sie einmal mehr diffamiert: von «Experten», die in einer sachlichen Debatte keine Chance gegen sie hätten. 

Preisverleihung
Gabliele Krone-Schmalz an der Verleihung des Löwenherz-Friedenspreises

Der Löwenherz Friedenspreis wurde verliehen von der Initiative «Human Projects». Bisherige Preisträger waren etwa Michail Gorbatschow, der Dalai Lama oder Fridays for Future.

Der Festakt zur diesjährigen Verleihung fand am 19. November im Kupfersaal in Leipzig statt. Die Laudatio hielt Eugen Drewermann. Die Initiatoren begründeten ihre Wahl auf ihrer Webseite folgendermassen: 

«Wir – die Deutsche Nichtregierungsorganisation ‘Human Projects’ – verleihen jährlich den Löwenherz-Friedenspreis an Persönlichkeiten oder Organisationen, die sich wie Gabriele Krone-Schmalz und Sebastian Krumbiegel in herausragender Weise um Frieden und Versöhnung verdient gemacht haben.
Gabriele Krone-Schmalz ist Trägerin der Puschkin Medaille und des Bundesverdienstkreuzes I. Klasse. Das zeigt Ihre Anstrengungen, Trennendes zu überwinden und zusammen mit vielen anderen die Zukunft Europas im Sinne der Menschen mitzugestalten. Daher empfängt Gabriele Krone-Schmalz 2023 den Löwenherz Friedenspreis für Ihre Verdienste um Frieden und Versöhnung auf dem europäischen Kontinent.
Sebastian Krumbiegel steht durch sein persönliches Engagement für gesellschaftlichen und sozialen Zusammenhalt für eine starke Demokratie und Vielfalt. Dies alles benötigen wir angesichts der grossen Herausforderungen unserer Zeit.»

«Übersetzerin der russischen Propaganda» und ein «irrer Opa»

Krone-Schmalz ist eine gute Preisträgerin – wegen ihres mutigen (fortgesetzten) Engagements für eine Verständigung mit Russland, das sich dem militaristischen Zeitgeist entgegenstellt. 

Sogenannte Experten machen nun Stimmung gegen diese gute Wahl – unter anderem auf Twitter und in einem aktuellen Artikel auf T-Online, den ich als Pamphlet bezeichnen würde. Das Medium steht bei der Diffamierung von Krone-Schmalz mit zahlreichen Artikeln ohnehin weit vorne. Nun behautet es, «renommierte Russlandexperten» seien über die Preisverleihung «entsetzt».

«Drewermann wie Krone-Schmalz stehen ganz eindeutig auf der Seite des Kremls und verbreiten offensiv Kreml-Narrative», schreibt etwa der Historiker und Publizist Ilko-Sascha Kowalczuk auf Twitter. Und bei T-Online unterstellt Klaus Gestwa, Professor an der Uni Tübingen und dort Direktor des Instituts für Osteuropäische Geschichte und Landeskunde:

«‘Gabriele Krone-Schmalz hat den russischen Propagandanarrativen den Weg in die politischen Debatten bei uns bereitet’ und damit ‚ihren Anteil daran, dass sich in Deutschland Politik und Öffentlichkeit lange vom Putin-Regime an der Nase herumführen liessen‘, Bis heute trete sie vor allem ‚als publizistische Übersetzerin der russischen Propaganda‘ in Erscheinung.»

Der Absatz verbindet persönliche Diffamierung mit dem aktuell dominanten (und sachlich falschen) «Narrativ» von der deutschen Politik, die gegenüber dem «Putin-Regime» in der Vergangenheit nicht hart genug aufgetreten sei. Im folgenden Absatz arbeitet Gestwa dann endgültig mit persönlichen Unterstellungen gegen Krone-Schmalz:

«Ihre Verurteilung Putins und des russischen Angriffskriegs ist nur vorgeschoben; eine klare Distanzierung von diesem imperialen Eroberungskrieg und ehrliche Empathie für die überfallene sowie schwer verwundete Ukraine kann ich weiterhin nicht erkennen.»

Gestwa bezeichnet die geachtete und seriöse Journalistin und Autorin Krone-Schmalz ausserdem noch als «eine umstrittene Publizistin, die ihr Geschäftsmodell darin gefunden hat, sich als Sprachrohr des kriegslüsternen Kremlbosses in der deutschen Öffentlichkeit zu betätigen». Sie habe zudem mit Eugen Drewermann «den Laudator, den sie verdient hat. Hier findet zusammen, was sich gemeinsam auf Irrwege begangen hat».

Laut Gestwa hätten er und Andere im Mai die Rede von Drewermann anlässlich des «Alternativen Karlspreises» zugespielt bekommen, verbunden mit der Bitte, sich dazu zu positionieren. Aber die inhaltliche Auseinandersetzung wurde von «Experten»-Seite einmal mehr gescheut: «Ich habe mir dieses wirre Zeug voller historischer Fehler und politischer Irrflüge angehört, fand es völlig indiskutabel und habe auf eine Kommentierung verzichtet.» Seine eigene inhaltliche Verweigerung will Gestwa dann mit heftiger persönlicher Diffamierung Drewermanns wettmachen: Mit seiner Performanz entzaubere sich Drewermann selber «als ‘irrer Opa’, der seinen politischen Kompass endgültig verloren und sich im ‘Querdenken’-Verschwörungssumpf hilflos verheddert hat», so Gestwa.

Beleidigungen, weil man inhaltlich keine Chancen hat

Mit einer harten Sprache und dem inhaltlichen Wegducken disqualifizieren sich viele «Regierungs-Experten» selber für seriöse Debatten. Die Strategie, eine inhaltliche Debatte durch persönliche Beleidigungen zu ersetzen, ist ein Zeichen der Zeit: Im Wissen, dass sie argumentativ nicht bestehen könnten, gehen viele antirussische Meinungsmacher auf die Frage von russischen Sicherheitsinteressen (und ob diese unberechtigt, legitim oder bedroht sind) oder etwa die Vorgeschichte des Ukrainekriegs mit dem jahrelangen Beschuss der Zivilbevölkerung des Donbas nicht ein.

Erst muss die Person des Andersdenkenden (mit grossen Medien im Rücken) in Bausch und Bogen diffamiert werden, dann kann man erklären, dass seine Gedanken einer Beschäftigung nicht wert seien. 

Die selbsternannten «Experten»: Gestwa, Davies, Major, Klein, Jilge, Sasse

Auf den akademischen Hintergrund des selbsternannten «Ukraine-Experten» aus Tübingen, Klaus Gestwa, ist kürzlich bereits Florian Warweg im Artikel «Faktencheck der Faktenchecker» eingegangen. Demnach hat Gestwa vor dem 24. Februar 2022 keine einzige Publikation zur Ukraine vorzuweisen, wie ein Blick auf seine Publikationsliste bezeuge: «Das hindert ihn aber nicht daran, sich aktuell als ‚Ukraine-Experte’ zu verkaufen – eine Selbstvermarktung, die von zahlreichen deutschen Medien gerne und völlig unkritisch aufgegriffen wird.»

In diesem Artikel behauptet Gestwa, Krone-Schmalz würde «Russlandkitsch, der politisch blind macht», verbreiten. Auch hier gab er sich schon «entsetzt». Gleichzeitig ruft er, «Haltet den Dieb»: «Kollegen-Bashing gehört zum rhetorischen Grundinventar von Gabriele Krone-Schmalz.»

Es gibt zahlreiche weitere «Experten», die momentan bevorzugt von Medien genutzt werden, mutmasslich um die gefährliche, für Europa selbstzerstörerische und für die ukrainischen Zivilisten schreckliche Politik der Kriegsverlängerung gegen Kritik abzusichern. Da wäre (unter vielen anderen) Franziska Davies zu erwähnen – die «Osteuropaexpertin» schreibt etwa in der «taz»: «Russland ist nicht unser Nachbar». In diesem Artikel (einmal mehr bei T-Online) wird gar behauptet, Davies habe Krone-Schmalz «widerlegt». 

Zu nennen wären auch Claudia Major und Margarete Klein von der 1962 auf Initiative des Bundesnachrichtendienstes gegründeten Denkfabrik «Stiftung für Wissenschaft und Politik», die Warweg im Artikel «Denkfabrik SWP» thematisierte. Auf die Rollen der «Russland-Experten» Wilfried Jilge und Gwendolyn Sasse ist Albrecht Müller kürzlich im Artikel «Wie die Tagesschau manipuliert – Mithilfe von ‚Experten’» eingegangen. 

«Publikum mit klarer antisemitischer und prorussischer Haltung»

Wie giftig die von grossen Medien gerne zitierten und oft persönlichen Attacken von «Experten» gegen Andersdenkende wirken können und wie sie bei schlecht informierten Bürgern den Impuls der Cancel Culture wecken können – das zeigte sich kürzlich, als das «Haus der Kulturen» in Mainz im Juni 2023 eine bereits zugesagte Veranstaltung mit Gabriele Krone-Schmalz und Ulrike Guerot cancelte. Die Veranstaltung fand dann am 16. Juli 2023 im Startimer Oldtimer-Museum in Mainz-Kastel statt. 

Das «Haus der Kulturen» hatte den Termin mit der folgenden infamen Begründung abgesagt: 

«[…] Weiterhin ist die Verbreitung und Bewerbung der Veranstaltung in spezifischen sozialen Kanälen und Plattformen ohne klare Distanzierung zu antidemokratischen, antisemitischen und postfaktischen Tendenzen als unvereinbar mit dem Wertekompass des Haus der Kulturen und der MW Malteser Werke gGmbH anzusehen. Dies stellt einen klaren Bruch unserer Hausordnung da.
Da wir durch die Bewerbung und Planung der Veranstaltung aus oben genannten Gründen keine kritische Auseinandersetzung mit der Thematik erkennen können und Publikum mit klarer antisemitischer und prorussischer Haltung zu erwarten ist, machen wir von unserem Hausrecht Gebrauch den Vertrag fristlos aufzulösen.»
([…] Bei der im Haus der Kulturen geplanten Veranstaltung Frieden in planetaren Grenzen – Gemeinsame Sicherheit heute des Vereins ‹NatWiss Verantwortung für Frieden und Zukunftsfähigkeit e.V.› stehen Frau Prof. Dr. Ulrike Guérot und Frau Prof. Dr. Gabriele Krone-Schmalz auf der Redner*innen Liste. Diese war uns zum Zeitpunkt der Vertragsunterzeichnung nicht bekannt. Obwohl wir uns für einen breiten sachlichen Diskurs starkmachen und demokratische Prinzipien unterstützen und fördern wollen, bieten wir mit unserem Haus Pro-Russischer Propaganda und der wissentlichen Verbreitung von Verschwörungsmythen und Halbwahrheiten keine Bühne.»

Seriöse kritische Bürgerinnen wie Krone-Schmalz und Ulrike Guerot locken also potenziell ein «Publikum mit klarer antisemitischer Haltung» – auf diesem Niveau sind wir schon angekommen. Und eine Menge «Experten» sorgt emsig dafür, dass die «erlaubte» Debatte sich noch weiter verengt.


Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors

Keine
_____________________
Meinungen in Beiträgen auf Infosperber entsprechen jeweils den persönlichen Einschätzungen der Autorin oder des Autors.

Zum Infosperber-Dossier:

Ukraine_Sprachen

Die Ukraine zwischen Ost und West: Jetzt von Russland angegriffen

Die Ukraine wird Opfer geopolitischer Interessen. Die Nato wollte näher an Russland. Seit dem 24.2.2022 führt Russland einen Angriffskrieg.

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19 Meinungen

  • am 19.04.2024 um 10:30 Uhr
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    Kowalczuk und Gestwa wurden von der heutigen Gegenaufklärung rechtzeitig aus der Tasche gezaubert, um mit abgeschmackten, vorgefertigten Worthülsen ein bißchen zu stänkern. Merkmal ist immer der persönliche geschmacklose Angriff und die Unterstellung. Sachliche Widerlegungen und wissenschaftliche Auseinandersetzungen lassen sich nicht finden.
    Bedauern für das Schlachten, Ausplündern und Mordbrennen der Nazis und ihrer kollaborierenden Helfershelfer in der UdSSR lässt sich bei Kowalczuk und Gestwa auch nicht finden. Es gibt kein Gedenken an die Opfer der Blockade Leningrads wohl aber eine Antisemitismus-Keule nach der nächsten. Es gibt kein Gedenken an 2-3 Millionen aus weltanschaulicher Bosheit ermordete sowj. Kriegsgefangene, an ein völlig zerstörtes Weißrussland. Hätte die UdSSR 1945 mit gleicher Münze zurückgezahlt, gäbe es Deutschland heute nicht mehr. Ich bin dankbar für eine Krone-Schmalz.

    • am 20.04.2024 um 12:17 Uhr
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      Habe von Gabriele Krone-Schmalz – neben anderen Werken von ihr – das Buch «Respekt geht anders» gelesen.
      Dies ist ein sehr gutes Buch über friedlichen Umgang unter den Menschen.
      Das hat mir gezeigt, dass Frau Krone-Schmalz einen Friedenspreis auf jeden Fall verdient.
      Hinzu kommt, dass man durch Gespräche mit dem «Feind» eher zu einem Ziel Frieden kommt, als mit Waffenlieferungen.

  • am 19.04.2024 um 12:43 Uhr
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    Sebastian Krumbiegel hat den Friedenspreis abgelehnt mit der Begründung:

    „Mit der Meinung einiger der Beteiligten zum Ukrainekrieg und dessen Ursachen nicht überein.“

  • am 19.04.2024 um 14:07 Uhr
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    Schön und ermutigend, dass es Organisationen gibt, die sich gegen den Mainstream wenden. Ich denke die Zukunft wird mal anders über Gabriele Krone-Schmalz urteilen., die versucht, uns Russland näher zu bringen. Denn nur das Verstehen von und die Verständigung mit Russland garantiert den Frieden in Europa. Dafür gilt es die Meinungsfreiheit zu respektieren, die Nebelwand unserer Propaganda zu durchbrechen, den über Jahre aufgebauten Hass abzubauen, um die russische Seele zu entdecken

  • am 19.04.2024 um 15:24 Uhr
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    Wenn man die mediale Darstellung von Krone-Schmalz mit jener von Strack-Zimmermann vergleicht, dann weiss man Bescheid. Wenn man dann noch schaut, in welchen Clubs die Chefs dieser Medien so dabei sind (Stichwort Atlantikbrücke), dann wird einem so einiges klar… Gilt leider auch für die Schweiz.

  • am 19.04.2024 um 16:53 Uhr
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    Ich habe im 2007 das Buch «was passiert in Russland» von Gabriele Krone-Schmalz an einem Anlass als Abschlussgeschenk erhalten. Sie schilderte darin schon damals sehr überzeugend den Status Quo Russlands, hat schon damals die willkürliche Verteufelung Putins durch westliche Anschaungen beschrieben. Dass ihre profunden Ansichten hierzulande nicht akzeptiert werden wirft vor allem ein schlechtes Licht auf unsere eigene Gesellschaft. Wer hätte im 2007 gedacht dass es bei uns um Meinungs- und Redefreiheit in weniger als zwanzig Jahren schlechter stehen wird als hier von Russland behauptet wurde. Dass bei uns «im demokratischen Westen» Zensur, Diffamierung, Ausgrenzung, Zerstörung von Existenzen etc. allgemein akzeptierte Mittel sein werden um Staatskritiker gefügig oder mundtot zu machen – so wie wir es jetzt als Zeitzeugen erleben.

  • am 19.04.2024 um 18:42 Uhr
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    Dies ist das Ergebnis der amerikanischen Kriegspropaganda. Die USA haben mit Bezug auf Europa ein strategisches Ziel: die Zusammenarbeit von Deutschland und Russland zu verhindern. Eine erfolgreiche Zusammenarbeit würde die Vormachtstellung der USA in Europa vereiteln. Dieses Ziel verfolgen sie mit allen Mitteln, auch mit politischer und wirtschaftlicher Erpressung. Ergebnis: Wer eine unliebsame Meinung äussert, sei sie auch mit Fakten belegt, wird niedergeschrien.

  • am 19.04.2024 um 19:35 Uhr
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    Top-Artikel von Tobias Riegel. Ich erkenne Deutschland nicht wieder (Film: The Body Snatchers). McCarthy-Ära (nach Deutschland induziert), die auch «Second Red Scare» genannt wird, denn punkto Indianer schafften die USA (Land der Sekten**) das Kunststück, die (Genozid-) Opfer als Täter zu dämonisieren (Upsidedown). Dito (und dasselbe Motiv*) sehe ich seitens USA gegen die «heutigen Indianer» alias Russland (als einzigem Hindernis zur USAlleinherrschaft) und damit sekundär uns alle.
    *Geld (Papier) ist nichts, aber Land (Territorium, zum Beispiel Trinkwasser) ist alles.
    **»Die USA präsentieren sich dem Rest der Welt gern als Musterdemokratie. Doch durchleuchtet man das politische Konzept oder die religiöse Landschaft, kommt man aus dem Staunen nicht mehr heraus.» (watson.ch 25.9.2018)
    Begriff «Verschwörungstheoretiker» erfand CIA (Buch «JFK Staatsstreich in Amerika» Mathias Bröckers).

  • am 19.04.2024 um 21:11 Uhr
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    «Klaus Gestwa, Professor an der Uni Tübingen und dort Direktor des Instituts für Osteuropäische Geschichte und Landeskunde». Dito sehe ich nun leider auch in Schweiz: 1) Uni Zürich «Neues Osteuropainstitut» (Sylvia Sasse, Jeronim Perovic), Interview im UZHmagazin (1/2024) und 2) die ständigen Artikel von «Inna Hartwich (Moskau)», etwa in «Südostschweiz» (Somedia Chur).
    Ich finde dieses Phänomen katastroph(at)al (fatal engl. tödlich).
    Russland war das mit Abstand grösste Opfer des 2WK.
    Swissinfo.ch (19.4.2024) titelt: Russischer Aussenminister bezeichnet Schweiz als “offen feindselig”.

  • am 20.04.2024 um 09:43 Uhr
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    Ich kann diese Diskussionen über Russland einfach nicht verstehen. Tatsache ist doch, dass Russland die Ukraine angegriffen hat und Putin dieses Land vernichten will. Das hat er immer wieder gesagt. Und wenn der dekadente, ewig nur palavernde Westen so weiter macht, wird ihm das auch gelingen.
    Was gibt es da noch zu diskutieren? Es sind Scheindiskussionen von verblendeten Realitätsverweigerern.

    • am 20.04.2024 um 22:03 Uhr
      Permalink

      Um zu verstehen, bräuchte es Kenntnis und Verständnis hinter der Geschichte des Krieges. Dazu reicht, das was unser Mainstream uns auftischt, leider nicht aus. Was er für junge Menschen bedeutet, wie er sie für ihr Leben prägt, zeigt eine Doku des internationalen japanischen Fernsehens NHK:
      Nachdem ich den mit Handies aufgenommen Film der jungen Soldaten gesehen hatte, dachte ich an meine Enkel in Deutschland, die in ein paar Jahren im wehrfähigen Alter sind und hatte nur einen Wunsch: Frieden.

      • am 21.04.2024 um 10:37 Uhr
        Permalink

        Herr Haller, ich bin 75-jährig und habe einen Universitätsabschluss und die RS und WKs absolviert. Mein Vater hat im Aktivdienst das Kraftwerk Rheinsfelden (heute: Eglisau) bewacht und mir viel darüber erzählt, wie die Nazisoldaten jeweils auf der anderen Seite Wachtablösungen im Stechschritt durchgeführt haben und wie die Schweizer Soldaten diesseits des Rheins dabei vor Angst fast in die Hose geschissen hätten. Und dass die Schweiz mit guten Gründen nicht einen Deutschschweizer, sondern einen Romand als General hatte. –
        Das romantische Gerede von (Alt-)Pazifisten (Mützenich/Stegner und der Zauderi Scholz) erschreckt mich. Wie da das Opfer zum Täter gemacht wird…. Hätten die Amerikaner früher in den 2. WK eingegriffen, hätten Millionen von Soldaten und Zivilisten überlebt. Die Appeasement-Politik von Chamberlain (Münchner Abkommen/Sudetenland/heute Dombass-Krim?) war fatal und gab Hitler freie Bahn.

      • am 21.04.2024 um 22:18 Uhr
        Permalink

        Herr Graf-Prenner, ich kann nirgendwo Appeasement entdecken, nur Kriegshetze. Ich bin 88 Jahre alt und kann mich mit einer deutschen Mutter sehr gut an WK II erinnern. Ich reiste 1952 durch das zerbombte Deutschland mit Minenfeldern in den Städten zu Verwandten. Alle wiederholten gebetsmässig «nie wieder Krieg». Deutschland steht mittlerweile zum dritten Mal im Konflikt mit Russland, wenn auch nur indirekt. Ich denke, jedes Opfer ist zu viel. Deshalb hier die Infos zu einem eindrücklichen TV-Dokument der NHK (japanischer internationaler TV-Sender) vom 14.04.2024 «Ukraine’s Civilian Soldiers. Infosperber hat den zweimal gesandten Link nicht veröffentlicht. Diese Doku zeigt was der Krieg bei jungen Männern und ihren Familien bewirkt. Da inzwischen auch im Westen Politiker davon ausgehen, dass Russland die mehrheitlich russischsprachigen Gebiete nicht zurückgeben wird, wäre es an der Zeit, das sinnlose Töten zu beenden.

    • am 20.04.2024 um 22:52 Uhr
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      Naja, da würde ich einmal die VORGESCHICHTE näher anschauen: In der Ukraine ist leider ein extremer Nationalismus im Aufwind, der den Ultranationalisten und Nazikollaborateur Bandera zum Nationalheiligen verklärt und einen Krieg gegen alles Russische macht. So wie die Verbrechen von Josef Stalin nicht Hitler Überfall auf Russland rechtfertigen, gibt es keine Rechtfertigung für das, was uklrainische Nationalisten an der russischen Minderheit von 20% zuvor begangen haben. Es warnte schon Hannah Arendt leider vergebens, dass jene, die das (vermeintlich) kleinere Übel wählen, rasch vergessen, ein Übel gewählt zu haben.

    • am 20.04.2024 um 22:59 Uhr
      Permalink

      Ein Lesetipp zur verzwickten Vorgeschichte des Ukraine-Krieges, an den nicht nur ukrainische Nationalisten, sondern auch USA und EU nicht ganz unbeteiligt sind: Ukraine, Multipolarity and the Crisis of Grand Strategies

      Die Aufgabe einer Regierung in einer Demokratie ist es nämlich, nicht nur Minderheitenrechte zu achten sondern gerade auch zu schwierigen Nachbarn, die bekanntermassen nicht vor Gewalt zur Durchsetzung eigener Interessen zurück schrecken, gute Beziehungen zu suchen. Selenskij hatte vor seiner Wahl Frieden versprochen, dann aber de facto vieles getan oder hingenommen, was die Ukraine selbst auf Kriegskurs mit Russland brachte: Antirussische Sprachengesetze und sonstige Disrkriminierung von Russen, Erlässe 2021/117 (Eroberung der nicht ganz korrekt sezessionierten Krim mit ALLEN Mitteln inkl. Bestrafung aller «Kollaborateure») und 2021/121 (Militärdoktrin) etc. etc.

    • am 21.04.2024 um 02:35 Uhr
      Permalink

      Nein.
      1) Gilt nicht Neutralität Ukraine via von Gorbi spendierter «Unabhängigkeitserklärung»? Gorbi beklagte als schlechten Dank, wenn USA-Raketen an seinem «Gartenzaun aufgestellt» würden. 2) Das Umgekehrte führte zur Kubakrise (wobei Vergleich sogar hinkt, weil Kuba nur Reaktion der UdSSR war auf US-Raketen in Türkei).
      Chodorkowski, der Russland quasi an die USA verkaufte, behauptet: «Warum der Konflikt in der Ukraine alles andere als ein Grenzkonflikt zwischen zwei Staaten, «interne Angelegenheit» sei. Die nationalen Sicherheitsinteressen der USA seien unmittelbar berührt.» Kuba?
      Tagesschau.de: «Papst hat Ukraine zu Friedensverhandlungen mit Russland aufgerufen – und stößt damit (…) auf entschiedenen Widerspruch.» Ist es psychohygienisch, für die Bitte Russlands um «Sicherheitsgarantien» für Russland (vor allem 2021), seit x-Jahren taub zu sein? Napoleon versuchte, was der Westen im 2WK versuchte, mit grösstem Leid Opfer Russland, das ich in der Rolle der «heutigen Indianer» sehe.

  • am 20.04.2024 um 12:32 Uhr
    Permalink

    Diskreditierung im höchsten Mass erleben gerade diejenigen, die ihre sachbezogene Kompetenz aus Jahrzehnten der Recherche mit persönlichen Erfahrungen vor Ort auf unterschiedlichen Ebenen erlangen konnten.Frau Prof Krone-Schmalz, Jaques Baud und Michael Lüders sind eine nicht zu übersehbare Quelle an Wissen mit Einschätzungsfähigkeit.
    Es ist wie bereits in den Kommentare gesagt, ist die Ukraine nicht nur die Weizen-Kornkammer Europas, wo jetzt andere Staaten den Boden abtragen, um sich eine Goldgrube zu sichern, ist der Zugang zum Schwarzen Meer von grosser geopolitischer Relevanz, Gründe genug um friedliche Koexistenz
    zwischen Russland und Deutschland/EU Union vehement zu stören.

  • am 20.04.2024 um 23:06 Uhr
    Permalink

    An Krone-Schmalz gibt es im Detail wohl einiges zu kritisieren. Die neuen Spiessbürger entpuppen sich immer mehr als Feinde der Demokratie und Menschenrechte, weil sie die Grundlagen der demokratischen Rechtsstaate nach eigenem Beliegen missachten, insbesondere das Grund- und Menschenrecht auf ein FAIRES VERFAHREN (Unschuldsvermutung,Recht auf Parteiengehör bzw. Anklage zu erfahren, Recht auf Verteidigung usw.) scheinen völlig unbekannt zu sein wie das Gleichheitsprinzip. «Wer für den Frieden ist, ist für den Feind» schrieb «Nazi-Kronjurist» Carl Schmitt schon in den 1930er Jahren ebenso wie dass das Wesen des Politischen darin liege, zwischen Freund und Feind zu unterscheiden. Jene, die Krone-Schmalz angreifen checken nicht, wie nahe sie selbst der Nazi-Ideologie bzw. anderen reaktionären Ideologien gedanklich bzw. in ihrer Argumentation nahe stehen. Der «Verlust des Denkens» (Theodore Roszak) scheint schon weit fortgeschritten zu sein, Glaubenskriege wie vor 500 Jahren sind das!

  • am 21.04.2024 um 02:50 Uhr
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    Bin für Gleichberechtigung Multipolarwelt, gegen USA-Diktat.
    Ich zitiere:
    Niklaus Ramseyer, BERN 3.8.2022:
    (…) China geht mit Formosa/Taiwan meilenweit «netter» um, als die rabiaten USA mit Kuba: Es gibt gegen Taiwan jedenfalls kein brutales Wirtschafts-Boykott, das Peking erst noch auch anderen Ländern weltweit aufnötigt. Hilfsgelder können nach Taiwan (im Unterschied zu Kuba) jederzeit überwiesen werden. Dabei war Kuba nie eine «Provinz» oder ein Staat der USA (bis zu Castros erfolgreicher Revolution aber faktisch ein durch Diktatoren und die US-Mafia arg ausgebeutetes Bordell!). Man stelle sich zudem vor, China würde Kuba ebenso aufrüsten, wie die USA Taiwan. Und chinesische Flugzeugträger würden permanent zwischen Florida und Kuba kreuzen. Dass die US-Propaganda krampfhaft nach neuen Namen für das «Südchinesische Meer» sucht, zeigt auch einiges auf: Die arrogante, massive Präsenz der US-Navy (Tausende Seemeilen von Kalifornien entfernt) vor Chinas Küste ist halt eher peinlich.

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