Stoppt den Plastikwahnsinn – jetzt!
Unfassbar viel Plastik treibt in den Ozeanen – 150 Millionen Tonnen schätzen Wissenschaftler. Und täglich wird es mehr. Jedes Jahr landen bis zu 10 Millionen Tonnen Kunststoff im Meer – etwa ein voller Kehrichtwagen pro Minute. Und die Zahl könnte sich bis 2030 verdoppeln und bis 2050 vervierfachen. Das haben Forscher der Ellen MacArthur Foundation in einer Studie berechnet, die bereits vor einem Jahr am WEF in Davos vorgestellt wurde. Gelangen Kunststoffe weiterhin so fahrlässig ins Meer wie bisher, so könnte der Plastikmüll im Jahr 2050 mehr wiegen als alle Fischschwärme zusammen, warnen die Autoren der Studie. Der Plastikmüll zersetzt sich im Mehr zu kleinen Partikeln. Diese werden von Fischen und Seevögeln gefressen. Viele sterben daran, zudem gelangen die giftigen Stoffe im Plastik auch in die Nahrungskette.
Die ganze Dramatik der Situation veranschaulicht ein Video des ZDF in knapp zwei Minuten:
Quelle: YouTube
Dass die Plastikflut dringend gestoppt werden muss, haben inzwischen auch etliche Politiker erkannt. Vor drei Monaten hat die UNO auf der indonesischen Insel Bali ein neues Programm zur weltweiten Vermeidung von Plastikmüll lanciert. Mit der «Kampagne für saubere Meere» sollen Regierungen weltweit stärker gegen Plastikmüll kämpfen. Ein Ziel der neuen Kampagne: Bis zum Jahr 2022 soll Mikroplastik aus Kosmetikprodukten verschwinden und der verschwenderische Einsatz von Einmalprodukten aus Plastik enden.
Konkrete Strategien zum Schutz der Meere werden Anfang Juni auch vom ersten Ozeangipfel der Vereinten Nationen in New York erwartet. Mit einer weltweiten Online-Petition fordert das Kampagnen-Netzwerk Avaaz die Staats- und Regierungschefs aller Länder auf, Einweg-Plastik innerhalb der nächsten fünf Jahre zu verbieten und politische Massnahmen zum Schutz der Ozeane zu verabschieden. Erik Solheim, Leiter des UN-Umweltprogramms, hat Avaaz zugesichert, dieses Anliegen am UNO-Ozeangipfel in die Versammlung einzubringen, falls eine Million Menschen die Petition unterzeichen. Noch fehlen rund 170’000 Unterschriften. Hier können Sie unterschreiben.
Und hier ein Video – drei Minuten, die ans Herz gehen.
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Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
Keine
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Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
Keine.
Erinnere mich noch bestens an die Hysterie über die federleichten Plastiktütchen mit denen man an der Kasse seine Waren mitnehmen konnte. Auf der anderen Seite sprach niemand über all die anderen 99.99% Produkte die in noch viel mehr Verpackungsmaterial präsentiert und gekauft werden als es die lächerlichen Plastiktütchen je schaffen würden…
Warum aber tun Wir kollektiv so etwas dermassen irrationales? Vom Grossverteiler bis zum kleinsten Bioladen wird man auf das «Verbot» von diesen Türchen hingewiesen. Des Natur- und Umweltschutzes und der Nachhaltigkeit wegen, so glaubt man.
Nachhaltig wurden damit bisher aber nur die Profite der Verkäufer und Händler. Man stelle sich vor wieviele Millionen Tonnen nur schon mit den heutigen Sportschuhen jeden Tag achtlos weggeworfen werden so diese dann schnell wie üblich verbraucht sind. Auch hier ist nur eines Nachhaltig, die Profite von Unternehmen und Konzernen wärend die Kosten an den Planeten weitergereicht werden…
Um ein vielfaches weiser und umsichtiger war doch die ehm. Langlebigkeit von Produkten und die Reparaturphilosophiendie das mit sich brachte. Gar nicht zu reden von der Becriedigung und gegenseitigem Wohlwollen und Respekt für die Berufe anderer die derartiges Wirtschaften mit sich bringt…
Wieso kommt man zuerst auf das Meer? Man soll zuerst vor der eigenen Türe kehren heisst es. Also in der Schweiz mal an den Flussufern aufräumen, ev. saftige Depots auf PET Flaschen und Aludosen aufschlagen. Trauriges Beispiel ist der alte Rhein, alles mögliche und unmögliche sieht man an den Ufern. Klappt es im Kleinen klappt es auch im Grossen, klappt es im Kleinen nicht klappt es auch nicht im Grossen.
Ebenfalls sollten auch die Containerschiffe erwähnt werden, welche nicht selten ganze Ladungen verlieren. Aber der uneinsichtige Mensch opfert lieber das endliche Leben und die Natur dem unendlich schöpfbaren Kunstprodukt Geld.