Sperberauge
Wachstum mit Wegwerfprodukten
Am meisten ärgern sich Konsumentinnen und Konsumenten über kurzlebige Produkte der Marken Hewlett-Packard HP, Samsung oder Turmix. Das geht aus über 400 Beschwerden hervor, die bei der Stiftung für Konsumentenschutz SKS eingegangen sind. Siehe «Kaum gekauft – schon kaputt».
Die SKS hat die Unternehmen mit den Resultaten konfrontiert. HP behauptet, die Produkte «mit Ausnahmen» als langlebig zu produzieren. Samsung behauptet, dass seine Produkte von Vertragsreparateuren repariert werden können und Turmix (DK-Brands) lehnt es ab, in langlebige Produkte zu investieren.
Alle Unternehmen gehen darüber hinweg, dass die Reparatur eines Verschleissteils oft mehr kostet als ein neues Gerät. Das absichtliche Einbauen von kurzlebigen Verschleissteilen nennt man geplante Obsoleszenz: Die die Lebensdauer eines Produkts wird künstlich und absichtlich reduziert.
Deshalb fordert die SKS, dass die Konzerne die Lebensdauer und die Reparierbarkeit deklarieren sollen. Käuferinnen und Käufer wissen dann wenigstens, ob zum Beispiel der Akku überhaupt ausgewechselt werden kann. Von 34 angefragten Unternehmen haben nur 14 der SKS geantwortet.
Resultat unter den 14 Antworten:
70 Prozent dieser Unternehmen halten die Kennzeichnung der Langlebigkeit ihrer Produkte als Branchenlösung für «unterstützenswert» oder «sehr unterstützenswert». Samsung, Lowa und Elektrolux lehnen eine solche Kennzeichnung ab. Fast 65 Prozent der Unternehmen würden eine Kennzeichnung der Reparierbarkeit unterstützen. Nur Samsung lehnt dies ab. Ein knappes Drittel unterstützt eine Erhöhung der Garantiefristen.
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Siehe Auswertung der Herstellerumfrage der SKS
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Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
Keine
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Meinungen in Beiträgen auf Infosperber entsprechen jeweils den persönlichen Einschätzungen der Autorin oder des Autors.
Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors
Keine
Vielen Dank für die Zusammenfassung. Ich denke jedoch, dass die Konsumenten selber die grösseren Wegwerfer sind, nämlich von Geräten, die noch gut funktionieren, nur ganz kleine Schäden haben, offensichtlich leicht repariert werden können, aus der Mode sind, oder einfach weil Neues kaufen ein kurzes gutes Gefühl gibt.
Auch Betriebe, Schulen und Verwaltungen entsorgen riesigen Mengen funktionstüchtiger Geräte und Möbel, in erster Linie Computer.
Obwohl sehr kritisch, passiert es mir auch manchmal, dass ich ein z.B. ein Gerät erwische, dessen Akku eingeschweisst ist, oder trotzt besserem Wissen absoluten Schrott kaufe.
Das ist ja nichts neues. Schon 1924 limitierte das Phöbus-Kartell die Lebensdauer von Glühbirnen auf 1000 Stunden. Zuvor hatte es Lampen mit 2500 Stunden am Markt gegeben.
http://diepresse.com/home/wirtschaft/hobbyoekonom/1382381/GluhbirnenKartell_Der-geplante-Defekt
Die 1000 Stunden werden auch heute noch bei allen Vergleichen mit Energiesparlampen angewendet.