Nach Reagenzglas-Befruchtungen ins Gefängnis
Nach Ansicht von Mitt Romney und den Abtreibungsgegnern beginnt das Leben mit der Zeugung. Eine «In Vitro», also im Reagenzglas befruchtete Eizelle ist deshalb ein Mensch.
Das verursacht den betroffenen Ärzten grosse Probleme. Denn bei jeder «In-Vitro-Fertilization» IVF entstehen überzählige Embryonen, die der Mutter nicht eingepflanzt werden. Je nach Gesetzgebung werden diese Embryonen entweder vernichtet, tiefgefroren oder – bevorzugt – für die gentechnische Forschung verwendet.
Das Vernichten oder Manipulieren dieser Embryonen müssten strafrechtlich als Morde, fahrlässige Tötungen oder Körperverletzungen eingstuft werden, sobald diese befruchteten Eizellen rechtlich und per Gesetz als «Menschen» eingestuft würden.
Heute versucht in den USA – und auch in der Schweiz – mindestens jede zehnte Möchte-gern-Mutter ein Kind dank Reagenzglas-Zeugung zu bekommen. Nur ein Viertel der Versuche führt auch zu einer Geburt (siehe «stagnierende Erfolgsraten bei Reagenzglas-Zeugugen».
Der US-Sender CNN wollte von Mitt Romney, Paul Ryan und prominenten Abtreibungsgegnern wissen, ob sie mit ihren Gesetzesvorschlägen Reagenzglas-Befruchtungen verbieten wollen, oder was ihre Definition vom Leben, das mit der Zeugung beginne, für überzählige Embryonen bedeute. Doch kein Angefragter habe geantwortet, weder schriftlich und erst recht nicht vor der Kamera.
Laut CNN hat ein Sohn von Mitt Romney zur Methode der IVF gegriffen. Was mit den dabei produzierten überzähligen Embryonen geschah, ist nicht bekannt.
In etwa dreissig US-Staaten haben republikanische Abtreibungsgegner Gesetze vorgeschlagen, die Abtreibungen verbieten wollen, weil das Leben mit der Zeugung beginne.
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Keine