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Unklare Lage: Ukrainische Panzer mit pro-russischen Truppen © ZDF

Ukraine-Konflikt: Wir sind schlecht informiert

Roman Berger /  Viele Medien haben ihr Korrespondentennetz ausgedünnt. Die Folgen zeigen sich jetzt bei der Berichterstattung über die Ukraine.

Bilder aus der Ostukraine: Panzer mit russischen Fahnen fahren durch die Stadt Kramatorsk. Auf den Fahrzeugen bewaffnete Männer in Kampfanzügen ohne Abzeichen. Sind es russische oder ukrainische Panzer? Haben ukrainische Truppen freiwillig die Seiten gewechselt oder wurden sie dazu gezwungen? Wer hat die Männer geschickt? Die Lage ist unübersichtlich. Erst einige Tage nachdem über die Ereignisse in Kramatorsk berichtet worden war, war es sicher, dass ukrainische Truppen freiwillig übergelaufen waren.
Zu Beginn der Krise im letzten Herbst schien alles klar zu sein: Friedliche «proeuropäische» Demonstranten kämpften gegen den korrupten «russlandtreuen» Präsidenten Viktor Janukowitsch. Viele westliche Journalisten logierten im Hotel «Ukraina», wo sich ein «Pressezentrum der Opposition» etablierte. Kaum ein Journalist entfernte sich vom «revolutionären» Maidan, um sich ein Bild von der Lage im Land zu machen.

Alte Feindbilder

Der Konflikt in der Ukraine fand medial im traditionellen Ost-West-Schema statt: «Hier der gute Westen, dort der finstere Herrscher und das dunkle Russland. Fortschritt gegen Korruption», meint der Osteuropa-Historiker Simon Weiss (Universität Heidelberg).
Die Berichterstattung fiel entsprechend einseitig aus. In den Nachrichtensendungen der ARD waren in der Zeit von November bis Februar fast 80 Prozent der Interviewpartner Regierungsgegner (Medienmagazin «Zapp» NDR). Ein beliebter Gesprächspartner war der deutsch sprechende Boxer Vitali Klitschko, der zu einer Art Galionsfigur stilisiert wurde, obwohl er nur einer von mehreren Oppositionsführern ist.

Personalisierte Krise

Erst nach dem Sturz von Janukowitsch gab es kritischere Töne. Jetzt tauchte der Name «Swoboda» in den Medien auf, weil die nationalistische Partei mit diesem Namen prominent in der Übergangsregierung vertreten ist. Und spätestens seit Putin die Halbinsel Krim annektiert hat, erhält der Ukraine-Konflikt eine neue Dimension: Jetzt stossen die «Russland-Versteher» und «Russland-Kritiker» aufeinander. Und die Krise wird personalisiert: Der deutsche «Spiegel» titelt: «Der Brandstifter – Wer stoppt Putin?» (Spiegel, 10. März 2014). Vor wenigen Monaten war der gleiche «Brandstifter» noch ein Feuerwehrmann, als Putin nämlich Verhandlungen über die Vernichtung der syrischen Chemiewaffen ermöglichte und so den USA eine militärische Intervention in Syrien ersparte.

Stegreif-Journalismus statt Recherchen

Zur Berichterstattung über die Ukraine-Krise wurden die Journalisten eingeflogen. Viele von ihnen waren zum ersten Mal in der Ukraine und mussten aus dem Stegreif über dieses komplexe Land informieren.
Der «Parachute-Journalismus» ist eine Folge der drastischen Einschränkung der Auslandberichterstattung. Zu beobachten war das in Moskau, wo in den 90er-Jahren die Anzahl der westlichen Korrespondenten mit jedem Jahr schrumpfte. Anstatt die Berichterstattung über die 15 neuen unabhängigen Staaten der Ex-Sowjetunion auszubauen, begannen viele westliche Medien, ihre Korrespondentenbüros zu schliessen.
Amerikanische Fernsehstationen reduzierten ihre gesamte Auslandberichterstattung mit der Begründung: Der Westen hat den Kalten Krieg gewonnen. Die Welt ist weniger gefährlich und deshalb weniger «newsy» geworden. Der bekannte US-Politologe Samuel Huntington unterstützte diese Rückzugsbewegung: Nach dem Verschwinden der Sowjetunion brauche die alleinige Supermacht USA zwar eine «neue Mission». Doch Aussenpolitik könne die Öffentlichkeit jetzt mit ruhigem Gewissen den Profis in der Regierung und einer gut informierten Elite überlassen.
Unter dem Spardruck der Verleger begannen auch europäische Medien viele Aussenposten zu schliessen. In Moskau verzichteten Zeitungen wie die deutsche «Die Zeit», das «Handelsblatt» oder der Zürcher «Tages Anzeiger» auf eigene, ständige Korrespondenten, obwohl diese Blätter von weiterhin profitablen Verlagen herausgegeben werden. Auf den Redaktionen selber machte sich angesichts der Stagnation unter Putin auch eine gewisse «Russland-Müdigkeit» breit.

Konfliktparteien im Informationskrieg

Der Abbau der Auslandberichterstattung ist ein schleichender, für die Leserschaft nicht sofort erkennbarer Prozess. Seine Auswirkungen werden aber in Krisensituationen wie der jetzigen spürbar. Je weniger Reporter vor Ort recherchieren, desto leichteres Spiel haben die Konfliktparteien, die sich im Kampf um die Deutungshoheit einen harten Informationskrieg liefern (siehe Artikel auf Infosperber «Es tobt ein Informationskrieg».
Ein Beispiel: Die ukrainische Übergangsregierung macht Ex-Präsident Janukowitsch und den russischen Geheimdienst für das Massaker vom 20. Februar verantwortlich, dem über hundert Menschen zum Opfer gefallen sind. Das russische Staatsfernsehen berichtete sofort nach dem Blutbad, dass auch Scharfschützen aus dem Hotel «Ukraina» geschossen hätten, das an jenem Tag fest in der Hand der Opposition war. Die Informationen aus russischer Quelle galten als unglaubwürdig. Erst Wochen später weckten Recherchen des ARD-Magazins «Monitor» Zweifel an der offiziellen Version der neuen Regierung und stützten die These, dass auch die Opposition am Blutbad beteiligt gewesen sein könnte. Die «Monitor» Recherchen wurden aber in den grossen europäischen und amerikanischen Medien kaum zur Kenntnis genommen (Infosperber berichtete: «Maidan-Tote: Zweifel an der offiziellen Version»).
Oder: Seit dem Beginn der «antiterroristischen Operation» gegen die Separatisten sind die Scheinwerfer der westlichen Medien auf die Ostukraine gerichtet. Den prorussischen Kräften wird vorgeworfen, sie hielten sich nicht an das Genfer-Abkommen, das die Freigabe der besetzten Gebäude und das Niederlegen der Waffen verlangt. Aus dem Blickfeld verschwunden sind «Swoboda» oder der «Rechte Sektor», die ebenfalls bewaffnet sind und Gebäude sowie Strassen in Kiew besetzt halten.

Auch Osteuropa-Forschung reduziert

Weil sie weniger Auslandskorrespondenten beschäftigen, sind die ausgedünnten Redaktionen immer mehr auf Experten angewiesen. Osteuropa-Historiker sind zur Zeit gesuchte Interviewpartner. Aber auch sie haben die «Zeitenwende» zu spüren bekommen. Zahlreiche Lehrstühle wurden als überflüssig bezeichnet, nicht mehr besetzt und ganze Institute sind geschlossen worden.
Die Begründung lautete ähnlich wie beim Abbau der Auslandberichterstattung nach dem Ende des Kalten Krieges: «Der Zusammenbruch der kommunistischen Regime in Ost- und Ostmitteleuropa und die überraschend leichte deutsche Einigung hatten zu der weit verbreiteten Annahme verleitet, dass sich Politik und Wirtschaft des gesamten postkommunistischen Raums von der Oder bis zur Beringstrasse der euro-atlantischen Norm angleichen würden.» (Manfred Sapper. Die Krise der deutschen Russlandexpertise. Osteuropa 6–8 2012).
Wenn es in den 90er-Jahren noch eine Beschäftigung mit dem Raum des ehemaligen «Ostblocks» gab, dann unter der Prämisse «Transition to Democracy». Doch diese Grundannahme hat sich als falsch erwiesen. Die Wirklichkeit in Russland und im postsowjetischen Raum hat sich nicht an diese Erwartungen gehalten.

Gosse Wissenslücken

Transformationsprozesse erfolgen eben nicht geradlinig und über Nacht. Es kann auch autoritäre Rückwärtsentwicklungen geben, wie das unter Putin zu beobachten ist. Verständnis dafür haben, heisst aber nicht Korruption oder Wahlbetrug zu billigen, wie den «Russland-Verstehern» vorgeworfen wird, sondern eben die Entwicklung kritisch zu beobachten.
Aber dazu fehlt immer mehr das Wissen, wie Hans-Henning Schröder vom Osteuropa-Institut der Freien Universität Berlin klagt. Weder Universitäten noch Institute seien fähig, aktuelle Entwicklungen in der Innen- und Aussenpolitik, der Wirtschaft und Gesellschaft Russlands einzuordnen, zu erklären und Handlungsoptionen zu entwickeln, meint der bald pensionierte Osteuropa-Experte. (Russland-Analysen. Nr. 250. 2013).
In den Medien wird das «Phantom Putin» dämonisiert. Wichtiger wäre es, mehr Fakten zu kennen. Zum Beispiel, wie der ehemalige KGB-Offizier, protegiert von Russlands Demokraten der ersten Stunde, Anatoly Sobtschak und Boris Jelzin, seine politische Karriere beginnen und Präsident werden konnte. Oder, wie sich die russische Gesellschaft in den letzten Jahren verändert hat und warum der Kreml-Chef in der Bevölkerung so populär ist. Dazu fehlen auf Feldforschung beruhende Studien.

Bedeutung der Ukraine unterschätzt

Noch grösser sind die Wissenslücken über die Ukraine. Der deutsche Ukraine-Experte Andreas Umland konstatierte vor zwei Jahren: «Die Ukraine ist das grösste Land Europas. Doch in den Medien und in der politischen Debatte ist die Ukraine ein Randthema.» (Andreas Umland. Weisser Fleck. Die Ukraine in der deutschen Öffentlichkeit. Osteuropa 6–8. 2012 ). Der damals in Kiew lehrende Umland warnte: Kiew habe im postkommunistischen Osteuropa eine geopolitische Schlüsselfunktion inne, die geringe Aufmerksamkeit für die Ukraine könnte Folgen für die (deutsche) Aussenpolitik haben. Denn: «Ob die politische Nationsbildung der Ukrainer erfolgreich sein oder scheitern wird, beeinflusst die nach dem Ost-West-Konflikt entstandene Sicherheitsstruktur in Europa.»
Warum tauchten solche Warnungen nicht rechtzeitig auf den Radarschirmen in Brüssel, Berlin oder Washington auf? Viele Fehleinschätzungen, die zur aktuellen Krise führten, hätten vermieden werden können.


Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors

Keine

Zum Infosperber-Dossier:

Ukraine_Sprachen

Die Ukraine zwischen Ost und West: Jetzt von Russland angegriffen

Die Ukraine wird Opfer geopolitischer Interessen. Die Nato wollte näher an Russland. Seit dem 24.2.2022 führt Russland einen Angriffskrieg.

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93 Meinungen

  • Portrait_Pirmin_Meier
    am 1.05.2014 um 12:33 Uhr
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    Dieser Beitrag scheint mir wertvoll, der Verfasser profitiert von jahrzehntelangen Erfahrungen, man kann ihm gewiss nichts vormachen. Ebenso viel wie Korrespondentenberichte bringt indes die Lektüre von Gogol und Tolstoi, für das langfristige Verständnis von Russland bringt auch Solschenizyn viel, weniger weil er ideologisch nicht in die westliche Landschaft passt als weil gute russische Autoren immer «wirklichkeitsgesättigt» zu schreiben wissen. Man darf sich bei jedem Bericht fragen, was diese Informationen in 100 Jahren noch wert sind.

  • am 1.05.2014 um 13:32 Uhr
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    Ein guter Bericht. Wir waren aber schon immer schlecht informiert. Früher war die Macht von Reuters und die Macht der Hochfinanz noch grösser als heute, aber die Zensur gab es schon immer, nur heute bemerkt man diese. Dass die Wirtschaft die Welt regiert, und es betreffend der Ukraine noch andere Sichtweisen gibt, nämlich die Wirtschaftliche wo es um viel Geld geht, und um die Usa welche immer noch nicht begriffen hat dass sie nicht mehr die Nummer 1 sind auf diesem Planeten, solche subtilen Details werden heute noch als «Verschwörungstheorien» abgetan. Wie bei den Nazis, als sie die Macht übernahmen, haben alle weg gesehen und gesagt «Verschwörungstheorien» und hinterher sagten sie, wir wussten ja nicht dass da was dran wäre, damals. Der Raubtierkapitalismus regiert unseren Planeten in einen wo möglichen 3ten Weltkrieg hinein, und wenn alles den Bach runter ging, sagen sie alle: Wir wussten ja von nichts. Nun ja, Geschichte widerholt sich, wenn aus den Fehlern nicht gelernt wird. So ist es auch dieses mal. Wir sehen blutigen Zeiten entgegen. Die Lebenden werden die Toten beneiden. Am Schluss werden wohl Rockefeller und Rothschild in einem Bunker 300 Meter tief auf einer verstrahlten Erde die einzigen 2 überlebenden sein. Dann gehört alles ihnen was noch übrig ist.

  • am 1.05.2014 um 18:23 Uhr
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    Menschenrechte sind heilig. Völkerrecht hingegen ist Akrobatik. USA, Israel, Kosovo und NATO zeigen jederzeit wie sie die Schwerkraft besiegen.
    Dass Putin und die Krim Sewastopol zu Russland rechnen ist nicht unlogisch.
    Da ist nun ein Problem: Putin kann unmöglich die NATO in der Ostukraine dulden. Die EU notfalls schon. General Rasmussen kann man zumuten dies zu kapieren.

  • am 1.05.2014 um 22:06 Uhr
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    Es ist ein politisches Tollhaus was die Usa und die Eu im Moment abziehen. Wir, das Volk, sind am Schluss immer die Idioten, und müssen noch bezahlen dafür was die da oben anrichten. Schickt die Usa Geld und Stimmungsmacher in die Ukraine, um dort einen widerstand auf zu bauen, damit die EU und somit die USA sich die Ukraine in den Sack stecken können. Und überall Geheimhaltung und Überwachung, diese Heimlichtuerei, niemand mehr hat wirklich eine Übersicht was da Oben für Fäden gezogen werden. Orson Wells lässt grüssen, sein Buch war eine Prophezeiung. Die ganze Welt lässt sich von 1% der Bevölkerung dirigieren, ausbeuten, an der Nase rum führen, foltern, versorgen, einsperren, in Kriege schicken und anderes. Es ist schlimmer als im Pausenhof eines Schulhauses in der Bronx. Es sind Gangs welche Regieren, keine Menschen mehr welche wirklich zur Politik berufen sind. Vielleicht wird es Zeit dass eine Pandemie die Existenz dieses Planeten gemäss Darwin mal beendet. Wenn man die alten Artefakte untergegangener Hochkulturen anschaut, wissen wir was uns ebenso blüht wenn wir jetzt nicht auf die Bremse treten.

  • am 2.05.2014 um 19:30 Uhr
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    "Wir sind schlecht informiert": Diese Aussage trifft nicht auf Leser zu, wenn man die Kommentare in den deutschsprachigen Online-Portalen liest. Es müsste heissen: «Wir werden schlecht informiert «. Die nächste Frage ist dann: Sind die Journalisten schlecht informiert oder wollen Sie schlecht informieren? Sind Artikel von amerikanischen PR-Agenturen oder Interviews mit amerikanischen Historikern geeignet, um die Ereignisse in der Ukraine zu erklären. Und kürzlich hat eine amerikanische Anwaltskanzlei der deutschen Regierung mitgeteilt, dass eine Befragung von Snowden auf deutschen Gebiet die amerikanische Justiz auf den Plan ruft. Die Fragen lauten also eher: Steht US-Recht über dem Recht von anderen Staaten?
    http://www.n-tv.de/politik/Gutachten-Snowden-zu-befragen-ist-strafbar-article12754426.html
    Und andere Fragen wie: Warum wird Rasmussen immer als NATO-Chef dargestellt, wo doch jeder nachlesen kann, dass er nur der Sekretär ist und an der Spitze amer. Generäle stehen? Warum bekommt eine undemokratisch an die Macht gekommene Regierung soviel Goodwill in den Medien? Warum sprach Juncker schon vor zwei Jahren von Krieg und den Parallelen zu 1914? Warum will er jetzt unbedingt an die Spitze von Europa? Daher die wichtigste Frage: Könnte es sein, dass gewisse Akteure diesen Krieg unbedingt wollen und die Presse propagandistisch agiert? Sicher ist: Berichterstattung und Kommentare liegen diametral auseinander. Der Journalismus repräsentiert die Leser nicht mehr.

  • am 2.05.2014 um 19:42 Uhr
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    Medien wollen hohe Auflagen. Darum sprechen Sie oft dem Volk nach dem Mund. Bringen die Themen mit der höchsten Zustimmung, folgen Modetrends usw.

    Wenn jedoch die Medien beginnen, immer weiter weg von der Volksmeinung zu berichten, ist das immer ein Indikator … Ja, für was genau? Man muss sich da sehr vorsichtig ausdrücken…

  • Portrait_Pirmin_Meier
    am 2.05.2014 um 19:49 Uhr
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    Natürlich «werden wir schlecht informiert". @Gubler. Es gibt nicht nur Ihre Rothschilds und Rockefeller, hier verbeissen Sie sich. Wir müssen auch nicht von einem Extrem ins andere fallen, auch bei Putin nicht einfach die Augen schliessen. @Hannes Keller: Sind Sie der bekannte Hannes Keller, ehemaliger Taucher, vor 28 Jahren Veranstalter der grossartigen Tagung in Zürich mit Popper, Dietfurt, Hans Jonas und Eibl-Eibesfeld, die für mich immer noch grossartigste Tagung meines Lebens?

  • am 2.05.2014 um 19:57 Uhr
    Permalink

    Eine sehr gute Analyse der Berichterstattung und Rhetorik (z.Bsp. «prorussischer Mob", aber «ukrainische Regierung"-> obwohl nicht deomkratisch eingesetzt) in den westlichen Medien macht Gabriele Krone-Schmalz :

    https://www.youtube.com/watch?v=22VfEe1RkH8

  • am 3.05.2014 um 00:34 Uhr
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    Lieber Pirmin Meier

    Ja, ich bin der Taucher. Sehr interessiert an Politik und Philosophie. Leider ist es unmöglich zu denken, man habe recht. Popper: Man kann heute nicht wissen was man morgen weiss. Aber versuchen kann man es alleweil. Zum Glück kann man davon ausgehen, dass das auch allen Lesern bewusst ist.
    Die gesamte Tagung von damals ist in http://www.visipix.com frei zugänglich.
    unter «Special exhibitions» und «Denken über die Zukunft".
    Man muss Putin nicht lieben um die Situation von Russland zu begreifen.
    Er ist jetzt in Schwierigkeiten. Militärische Aktionen liegen nicht in seinem
    Interesse, er kann sie aber nicht ausschliessen, weil die NATO die Ukraine wild entschlossen haben will. Jetzt muss er die prorussischen Aktivisten – die sein Eingreifen erwarten, bei der Stange halten, obwohl er a) die EU in der Ukraine hinnehmen könnte – aber ohne NATO – und b) nach dem Schelmenstück der EU mit der Osterweiterung der EU nicht trauen kann.
    Eine böse Situation ist das. Zum Glück merkt Frau Merkel, dass ihr Land für die Finanz- und Gashilfe der Ukraine vorgesehen ist. Putin winkt dazu mit dem Gashahn.

  • am 3.05.2014 um 10:47 Uhr
    Permalink

    @Olivier Bregy

    Bitte erlauben Sie mir zwei Bemerkungen :

    Zitat : (…) «Wir werden schlecht informiert» —- Die nächste Frage ist dann: Sind die Journalisten schlecht informiert oder wollen Sie schlecht informieren? (… ) / Ende d. Zitates/

    Journalisten privater Massenmedien im Schulterschluß mit öffentlich-rechtlichen
    praktizieren intellektuelle Prostitution . Zu dieser Diagnose gelangte John Swinton als ehem. hochrangiger Mitarbeiter der NYT.

    Zitat: Warum sprach Juncker schon vor zwei Jahren von Krieg und den Parallelen zu 1914? Warum will er jetzt unbedingt an die Spitze von Europa? / Ende d. Zitates/

    Offensichtlich um seiner Maxime mehr Nachdruck verleihen zu können :

    "Demokratische Offenbarung : – – „Wir beschließen etwas, stellen das dann in den
    Raum und warten einige Zeit ab, was passiert.- Wenn es dann kein großes Geschrei
    gibt und keine Aufstände, weil die meisten garnicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter – Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt.“

    Premierminister von Luxemburg Jean-Claude Juncker erklärt seinen EU-Kollegen die Demokratie
    (SPIEGEL 52/1999)

  • am 3.05.2014 um 11:29 Uhr
    Permalink

    @Ja, das ist ein sehr aufschlussreiche Zitate, das die wahren Gebahren entlarvet. Juncker hat sich auch noch verständlicher ausgedrückt: «Wenn es ernst wird muss man lügen". (http://diepresse.com/home/wirtschaft/eurokrise/1335097/Junckers-beste-Zitate_Wenn-es-ernst-wird-muss-man-lugen)
    In der Tat hat sich der Journalismus auch noch auf einem anderen Gebiet stark verändert: Der investigative Journalismus, der von Insider-Informationen lebt, gibt es kaum mehr, seitdem die Insider wissen, dass sie abgehört wurden. Zum Beispiel wurden vor Jahren auch alle Promis und Politiker in Griechenland abgehört. Was danach geschah, wissen wir. Und mit ein bisschen Fantasie weiss man heute auch, wieso diese Leute derart breitflächig abghört wurden. siehe:
    https://www.unwatched.org/book/export/html/357

  • Portrait_Pirmin_Meier
    am 3.05.2014 um 12:22 Uhr
    Permalink

    @Dass ein so bedeutender Mann wie Hannes Keller, den ich zu den wichtigen Schweizern unserer Zeit zähle, sich hier zu Wort meldet, freut mich. Sein Hinweis darauf, dass Referate der Tagung v. 1986 mit einigen der bedeutendsten Denker der Welt im Netz abrufbar sind, scheint mir wertvoll. Was Hr. Keller damals im Zürcher Börsensaal organisierte, hatte weniger von Prominenz, wohl aber von Substanz her eher mehr «Nachhaltigkeit» als eine herkömmliche WEF-Tagung in Davos, wiewohl man damals fast ohne Sicherheitsmassnahmen auskam: Denken macht keinen Lärm.

    @Bregy/Siebrasse: Ich habe Jean-Claude Juncker immer als bedeutenden, «identifizierbaren» und keineswegs haltungslosen europäischen Politiker eingeschätzt. Dass er sich über das Lügen geäussert hat wie Machiavelli, zeigt nur, dass er ein Berufspolitiker ist. Adenauer unterschied 3 Wahrheiten, nämlich die «volle", die «reine» und «nichts als die Wahrheit", was 3 komplett verschiedene Versionen nicht ausschloss.

    Juncker scheint vordergründig ein Beispiel zu sein, dass und wie auch die Schweiz in der EU Wichtigkeit erlangen könnte. Man beachte aber: a)Juncker war kein stets wechselnder Bundespräsident, sondern Dauerregierungschef einer Monarchie, Vertreter v. anderem System als CH. b) Juncker politisiert nebenbei erfolgreich für die Interessen Luxemburgs, ist aber in Wirklichkeit d e r Scharnierpolitiker der EU, weder Deutscher noch Franzose. Er macht im Auftrag der EU Politik, auch Machtpolitik, unvereinbar mit CH-Neutralität.

  • am 3.05.2014 um 14:05 Uhr
    Permalink

    Geht es im Grunde genommen in diesem Konflikt, so vielschichtig er sich auch äussern mag, nicht wieder um immer dasselbe? Um Energie-Ressourcen und somit Macht? Siehe den Beitrag von Dr. Ganser: http://youtu.be/Jyj-ofBUILw
    2 interessante Vorträge auf You-Tube filmisch festgehalten. Dr. Daniele Ganser gehört zu den namhaftesten Historikern im deutschsprachigen Raum. Sein Buch „NATO-Geheimarmeen in Europa – Inszenierter Terror und verdeckte Kriegsführung» wurde 2005 veröffentlicht und in zehn Sprachen übersetzt. Er bildet an der Uni Basel Studenten aus. Seine Arbeiten sind nicht zu unterschätzen. Kennt man seine Argumente, rückt der Ukraine-Konflikt in eine etwas andere Dimension. Gruss Beatus Gubler Sozialarbeiter http://www.streetwork.ch Basel

  • am 3.05.2014 um 16:28 Uhr
    Permalink

    @Siebrasse: Interessante Aussagen von Herr Swinton – und der Herr sieht die Veilchen seit mehr als hundert Jahren von unten…
    Der Chefredaktor der NZZ trifft sich ja auch jedes Jahr mit Juncker und Co. Schon der Gründer der NZZ, Salomon Gessner, beherbegte ja diese Brüder.
    Swinton: »Eine freie Presse gibt es nicht. Sie, liebe Freunde wissen das, und ich
    weiss es gleichfalls. (…) Wir sind die
    Marionetten, die hüpfen und tanzen, wenn sie am Draht ziehen. Unser Können,
    unsere Fähigkeiten und selbst unser Leben gehören diesen Männern. Wir sind
    nichts als intellektuelle Prostituierte.«

  • am 3.05.2014 um 16:47 Uhr
    Permalink

    @Gubler: «Geht es im Grunde genommen in diesem Konflikt, so vielschichtig er sich auch äussern mag, nicht wieder um immer dasselbe? Um Energie-Ressourcen und somit Macht? «
    und Geld natürlilch: das sieht man schon am Beispiel des Tschernobyl-Sarkophags: Schon der erste war eine Geldmaschine:
    http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/tschernobyl-der-gau-auf-arte-a-246344.html
    Broder nannte ihn einen «Subventionsschwindel";
    90% der Kosten flossen zurück in westliche Taschen:
    http://www.wienerzeitung.at/themen_channel/wissen/forschung/26198_Tschernobyl-Gau-noch-schlimmer-als-offiziell-zugegeben.html
    …und wie Herr Gasche kürzlich berichtete, bekommt der Reaktor 2017 eine neue Hülle….
    http://www.infosperber.ch/Artikel/Umwelt/Tschernobyl-Radioaktivitat-Schutzhulle

  • am 3.05.2014 um 17:58 Uhr
    Permalink

    Ein wenig Strategemkunde ist auch behilflich um solche Ereignisse einzuordnen und zu verstehen. Die Herren Geostrategen kennen die Strategeme bestens. Wir sollten sie auch kennen: http://de.wikipedia.org/wiki/36_Strategeme

    zum Beispiel:
    Im Osten lärmen, im Westen angreifen (Syrien)
    Mit leichter Hand das Schaf wegführen (Maidan)
    Ein Feuer für einen Raub ausnutzen
    usw..

    Ein Interview auf srf mit Harro von Senger, einem der besten Kenner der Strategeme, der übrigens wieder ein phantastisches Buch herausgegeben hat:

    http://www.srf.ch/player/tv/sternstunde-philosophie/video/sternstunde-philosophie-die-unsichtbare-software-des-chinesischen-denkens-harro-von-senger-im-gespraech-mit-monika-maria-trost-und-michael-pfister?id=a982d020-d267-45d3-9041-ac9213c1509f

  • am 3.05.2014 um 18:20 Uhr
    Permalink

    @Gubler: Zu Daniele Ganser: Ich schätze Ganser sehr. Doch ist Ihnen nicht Folgendes aufgefallen: Bis vor ein paar Jahren befasste sich Ganser fast ausschliesslich mit dem Peak-Oil-Thema. Er war in der Rundschau, mehrmals in der Tagesschau und 10vor10. Auch im Club zwei Mal, wenn ich mich nicht täusche. Und dann begann er sich mit 9/11 zu befassen. Wann haben Sie Herrn Ganser zuletzt im Schweizer Fernsehen gesehen? Seit geraumer Zeit sitzt im Club ein anderer «Friedensforscher".

  • am 3.05.2014 um 22:08 Uhr
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    @ Herr Bregy Doch, das ist mir auch aufgefallen. Doch das Gesamtbild Peak Oil und die Kriege und politischen Schachzüge passen zusammen. Er hat in ein Wespennest gestochen. Wer in Wespennester sticht, arbeitet oft plötzlich woanders, aber sicher nicht mehr oder für Sendungen im Schweizer Fernsehen. Die Zeiten sind leider vorbei. Und es ist traurig, dass man das wirklich relevante vom Ausland erfahren muss, oder von ehemaligen Studienkollegen welche an «Quellen» arbeiten per Telefon. Wenn’s heikel wird, kommt’s nicht im Schweizer Fernsehen. Bin ich froh, Bekannte in New York und Kanada zu haben, in Deutschland und Thailand. Ich mag das von Reuters gelieferte vorverdaute Zeugs nicht mehr hören. Darum lese ich ja auch den Infosperber. Ich freue mich für den Erfolg welcher der Infosperber hat, denn es ist auch zu des Lesers Gunsten. Gruss Beatus Gubler

  • am 4.05.2014 um 03:51 Uhr
    Permalink

    @Gubler: Ich weiss nicht, ob es traurig ist, dass man andere Informationsquellen erschliessen muss. Wie Sie ja selber feststellen (Swinton), sind die Medien im Westen seit Jahrzehnten in fester Hand. In Friedenszeiten dem Leser nach dem Mund und scheinbar ausgewogen – und in Krisenzeiten im Dienste der NWO-Architekten.
    Was nun nicht traurig ist, ist die Tatsache, dass wir vielleicht im ersten Zeitalter überhaupt leben, indem jeder sich der Welt (Internetgemeinschaft) kundtun kann. Das ist Medienvielfalt. Man darf nur nicht den Fehler begehen und diese Portale zum vorneherein als One-Man-Show mit verschwörungstheoretischen Hintergrund auszufiltern.
    Freilich ist Vielfalt auch auch eine grosse Herausforderung an den kritischen Verstand.
    Darum: So traurig ist die Medienlandschaft nicht. Wenn es diese leidenschaftlichen und teilweise auch leidgeprüften Blogger und Whistleblower mit Schnittstelle zur Internetgemeinschaft nicht gäbe, würde man gar nicht merken, wie einfältig und einseitig die Mainstream-Medien berichten.
    Als traurig empfinde ich die Ohnmacht, informiert zu sein und zuschauen zu müssen, wie selbst Intellektuelle den Propagandamedien anheimfallen.

  • Portrait_Pirmin_Meier
    am 4.05.2014 um 09:57 Uhr
    Permalink

    @Bregy. Noch nie gab’s in der Geschichte der Menschheit eine Zivilisation, wo man sich so gut selber informieren konnte wie wir heute, zum Beispiel von der Schweiz aus. In China und Nordkorea sind die Bedingungen schlechter, in den meisten afrikanischen Staaten aus sozialen Gründen wohl auch. Aber wir können uns ins Bild setzen, wenn wir nur wollen, konnten es schon immer. Ich suchte stets Kontakt mit Palästinensern, Juden; ferner Christen in den einstigen Ostblockstaaten. Über Blocher, das Medienhaus Wanner, Ringier, die NZZ, ihre hervorragenden Leistungen, aber auch ihre Hetzstrategie 1902, 1956, 1993, über alles kann man sich ausreichend informieren. Gestern stand in der NZZ ein unübertrefflicher Artikel zu lesen über Chinas Verhältnis zu den Rohstoffen. Es war also eher ein Fehler von mir, die Zeitung aus persönlicher Verärgerung zwei Monate lang nicht zu lesen. Wer sich über die Uni ZH ins Bild setzen will, muss nun halt mal auch die Weltwoche lesen, aber nicht nur die Weltwoche; als ich in den 80-er Jahren ein paar Jahre in Medizingeschichte investierte, agitierte der heutige Medizinhistoriker Condrau lesenswert in der WoZ gegen die Firma Villiger, nicht uninformativ, vielleicht einseitig, er weiss über die Problemlage betr. Villiger u. 3. Reich gewiss mehr als über Chirurgie 1527 am Zürichsee. Seriös war auch Ostinstitut von Sager im Kalten Krieg, man erfuhr viel, das stimmte. Auch Cincera wusste viel, versicherte mir, Meienbergs Recherchen über Kopp würden zutreffen.

  • am 4.05.2014 um 17:22 Uhr
    Permalink

    @Meier:
    Die NZZ hat eine lange Tradition der Desinformation. Sie sollten sich mit Salomon Gessner beschäftigen und dann mit Xaver Bronner. Gehen Sie im Anschluss alle Chefredaktoren durch bis Spillmann und vielleicht geht Ihnen dann ein Lichtlein auf oder auch nicht. Ringier ist nicht besser.
    Ich zitiere Sie: «An der Kantonsschule, wo ich 33 Jahre lang unterrichtete, wurde die NZZ praktisch nur von Lehrpersonen gelesen"
    -> Schüler haben in der Regel ein besseres Gespür für Propaganda, als die hirngewaschenen 68er
    Ich zitiere Sie: «las ich, wie gewiss auch Christian Müller oder NZZ-Kritiker Max Frisch, diese Zeitung mit massgebendem Orientierungswert drei mal täglich."
    Sie haben dieses Blatt drei Mal täglich gelesen. Ist das Ihr Ernst?! Ich glaube Sie brauchen mal ein paar Monate gar keine Lektüre. Ein Reset würde Ihnen gut tun. Wetten, Sie sehen danach die Welt ganz anders.

  • am 4.05.2014 um 17:40 Uhr
    Permalink

    …und wahrscheinlich haben Sie dieses Schundblatt auch noch 33 Jahre Ihren Schüleren ans Herz gelegt. Unglaublich!
    Die hirngewaschenen Leser werden mit der Zeit ein Teil «jener Kraft, die stets das Gute will und stets das Böse schafft.» Machen Propaganda für die Propaganda -Blätter. Das ist nicht schön.

  • am 4.05.2014 um 17:58 Uhr
    Permalink

    Sehen Sie: Propaganda kommt meist im Kleid der Aufklärung daher. Selten ist Propaganda eine Lüge – meist eine Halbwahrheit. Man muss die Freund- und Feinbbilder, sowie die Tendenzen in den Kreisen, in denen sich Spillmann bewegt, schon gut kennen, um die «Wahrheit» heaurszuschälen. Andererseits: Wenn man weiss, was diese Think-Tanks und Kreise wollen, lesen sich deren Artikel schon ganz anders: sie sind entlarvend. Sie, Herr Meier, werden seit Wochen nicht müde, Juncker, einen Kollegen von Spillmann, zu verteidigen. Dabei sagt er klipp und klar was er anstrebt! Aber Ihnen fällt nichts Besseres ein, die Aussagen von Juncker als typische Lügen eines Vollblutpolitikers abzukanzeln und ihn im gleichen Atemzug reinzuwaschen.

  • am 4.05.2014 um 18:13 Uhr
    Permalink

    Vielleicht haben Sie sich auch über das «Royalistenfieber» in der NZZ vor einiger Zeit gestaunt:
    http://www.infosperber.ch/Boxenrechts/DIE-NZZ-IM-GESTEIGERTEN-ROYALISTENFIEBER
    Das Staunen weicht schnell, wenn man weiss, welche Rolle Beatrix, ihr Vater und nun ihr sein Sohn spielt:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Bernhard_zur_Lippe-Biesterfeld
    http://alles-schallundrauch.blogspot.ch/2012/06/totenstille-in-der-tamedia-presse-uber.html
    Und plötzlich bekommen Sätze eine ganz andere Bedeutung:
    – „Nun aber gilt er bereit für das hohe Amt.» -> Heissen die jetzt Pilsenberger? 
    – «Die niederländische Königin tritt ab. Das ist ein gutes Zeichen.» -> Die Nachfolge ist also endlich geregelt, der Prinz gibt sein Nachtleben für höhere Aufgaben auf.

  • Portrait_Pirmin_Meier
    am 4.05.2014 um 18:27 Uhr
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    @Bregy. Dass man NZZ dreimal täglich las, gab’s in Krisensituationen wie Aug. 68, als Roger Bernheim seriös aus Moskau berichtete und es nicht möglich war, per Netz auf dem sog. neuesten Stand zu sein. Sicher las ich das Blatt nicht ständig 3mal täglich; überdies las ich in Zürich immer noch die TAT, welche ich bevorzugte, habe unterdessen die Biographie von deren Chefredaktor Jaeckle geschrieben. Es war zu jener Zeit unmöglich, sich über internationale Politik in deutscher Sprache zu informieren, ohne auch die NZZ zu lesen. Wenn Frisch und Christian Müller es mutmasslich auch so machten, so nicht, um sich daraus ihre Meinung zu bilden; man liest eine halbwegs brauchbare Zeitung auch dann, wenn man mit ihrer Linie nicht übereinstimmt. In der Regel war die NZZ zuverlässiger als der SPIEGEL, den ich zwar immer gut fand, ausser wenn ich über eine Sache, worüber er schrieb, direkt im Bild war.

    A propos Salomon Gessner: war der beste Zürcher Freund des Bruggers Johann Georg Zimmermann, dessen Biographie ich geschrieben habe incl. Porträt der Helvetischen Gesellschaft. Bronner wurde Kantonsbibliothekar Aargau, von ihm habe ich alles gelesen, was dort aufliegt. Und wie gesagt, ein recherchierter NZZ-Beitrag v. über die Rohstofflage auf dieser Welt mit Betonung von China, v. glaubwürdiger Expertin, kann relevanter sein als OSZE-News und Juncker. Es gibt mindestens 100 Artikel jährlich, die wirklich was bringen. Tagi, WoZ u. WW bringen zusammen knapp gleich viel relevante Beiträge.

  • am 4.05.2014 um 19:02 Uhr
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    Wo die Manipulation unserer Meinung nicht wichtig ist, ist die Berichterstattung der NZZ seriös.

  • am 4.05.2014 um 19:07 Uhr
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    Wohl ward ihr damals angewiesen auf diese Blätter. Man kann froh sein, bricht dieses Hirnwäsche-Monopol in Zeiten des Internets auf. Wenn auch dieses Zeitalter aufgrund der Vielfalt ganz andere Herausforderungen an den Konsumenten stellt, die ebenfalls nicht zu unterschätzen sind.

  • am 4.05.2014 um 19:14 Uhr
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    "In der Regel war die NZZ zuverlässiger als der SPIEGEL, den ich zwar immer gut fand, ausser wenn ich über eine Sache, worüber er schrieb, direkt im Bild war."

    Wenn Sie im Bild waren, haben Sie also gemerkt, dass der Spiegel nicht gut ist.

  • am 4.05.2014 um 19:16 Uhr
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    Können Sie mir eine signierte Ausgabe der Biografie von Johann Georg Zimmermann zu kommen lassen? Mit Kontonummer natürlich…

  • Portrait_Pirmin_Meier
    am 4.05.2014 um 19:22 Uhr
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    @Thomas Binder. Vater Julius Binder, jetzt 88, Nationalrat, Ständerat, Verfassungsratspräsident, Grundsatzpolitiker und gelegentlich Interessenpolitiker, Vater des Umweltschutzartikels in der BV, war einer der besten politischen Redner in der CH des 20. Jahrhunderts; seine Nichtwahl in den Bundesrat läutete den katastrophalen Abstiegs seiner Partei ein; über Chr. Blocher mussten ich andere sich weit öfter ärgen als über Ständerat Binder. Letzterer war aber an verantwortlicher Stelle nicht in der Lage, das Eingehen einer wichtigen Zeitung, deren VR-Präsident er war, aufzuhalten. Auf dem Feld der Pressepolitik scheint Blocher potenter zu sein, was in Sachen Breite des Diskussionsfeldes kein Nachteil sein muss. Was viele zu EU, Einwanderung u. Justizstaat denken, findet nicht mehr nur in den Leserbriefspalten statt.

    Der radikalliberale 1848-er Verfassungsvater Jakob Robert Steiger von Luzern gründete mit dem Geld einer schwerreichen deutschen Ehefrau drei radikale Zeitungen, ohne welche das liberale Gedankengut in der Innerschweiz keine Chance bekommen hätte. Allerdings waren die Zeitungen damals sogar noch demagogischer und polemischer als heute, dafür aber in ihrer politischen Linie besser erkennbar, transparenter. Presseprozesse waren an der Tagesordnung. Wegen föderalistischer Struktur, regionaler Zeitungsvielfalt und weil es weder ein öffentlichrechtliches Radio noch ein entsprechendes zwangsabonniertes Fernsehen gab, hatte noch kein Medium Einfluss auf die ganze Schweiz.

  • am 4.05.2014 um 19:32 Uhr
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    Unglaublich, genau 1500 Zeichen hat ihr Kommentar. Wollte ihn für Sie verschieben mit Anmerkung «Zitat Meier". Aber jedes weitere Zeichen war zuviel!

  • am 4.05.2014 um 19:40 Uhr
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    Nur ein kleiner Spass, Herr Meier. Man braucht heute fast für jedes Newsportal einen Bildschirm. Habe hier 8 Bildschirme. Dann passiert einem sowas nicht.

  • am 5.05.2014 um 09:33 Uhr
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    @Forum
    Bitte erlauben Sie mir , Ihnen aus deutscher Sichtweise Abneigung gegenüber angeblich alternativlosen Konsumangeboten vorverdauter Meinung erlangen zu können ; — nach einer Maxime des Charles Dickens : » Ich brauche Informationen. Eine Meinung bilde ich mir selbst » .

    Vorab ein Gespräch zwischen Moustafa Kashefi ( alias Ken Jebsen/KenFM ) und Willy Wimmer (CDU) :
    http://www.youtube.com/watch?v=faL4zRUdQTA
    Danach ist Jochen Scholz , Oberstleutnant a. D. der Bundeswehr , zu Gast bei NuoViso :
    http://www.youtube.com/watch?v=x_KtLZ32-6U

    Hoffentlich werten auch Sie Ihren Zeitaufwand » in bestimmter Hinscht » als ertragreich ( s. Dickens )

  • am 5.05.2014 um 09:40 Uhr
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    Wenn Jebsen nicht immer so langatmige Fragen hätte und die Antworten halb vorwegnimmt, wäre er etwas konsumfreundlicher.

    Schätzenswert ist auch Hörstel:
    https://www.youtube.com/watch?v=UY3gLNvVYMQ

    @Gubler: Ganser war gerade im srf-club. So schlimm ist es nicht. Habe wohl etwas übertrieben…

  • am 6.05.2014 um 14:31 Uhr
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    Das Erfolgsmodell des A. C. Springer : «Ich war mir seit Kriegsende klar, daß der deutsche Leser eines auf keinen Fall will, nämlich nachdenken". ( Ende des Zitates )
    Damit rechtfertigt sich offensichtlich eine zahnlose Journaille in den Massenmedien und der sedierte Urnenpöbel empfindet es nicht als anstößig , von jenen aus dem Lotterbett der intellektuellen Prostitution heraus mit nachgerichteten Meldungen abgespeist zu werden .
    Wer vertreibt diese opportunistische Journaille aus der von Faulheit , Trägheit und Gleichgültigkeit verseuchten Umgebung und vermittelt ihnen die Idee des Joseph Pulitzer : » Es gibt kein Verbrechen, keinen Kniff, keinen Trick, keinen Schwindel, kein Laster, das nicht von Geheimhaltung lebt. Bringt diese Heimlichkeiten ans Tageslicht, beschreibt sie, macht sie vor aller Augen lächerlich. Und früher oder später wird die öffentliche Meinung sie hinwegfegen. Bekannt machen allein genügt vielleicht nicht – aber es ist das einzige Mittel, ohne das alle anderen versagen.“ ( Ende d. Zitates)
    Als Einstieg dazu sollten entsprechende » mehrjährige » Praktika bei Unbeugsamen
    – Wissenschaftler , Politiker und ehemalige Kollegen ( incl.ehemalige freie Mitarbeiter ) – zwingend vorgeschrieben sein .

  • Portrait_Pirmin_Meier
    am 6.05.2014 um 15:13 Uhr
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    Mit Ausdrücken aus der Ohrfeigensprache wie «Journaille", «Urnenpöbel", «intellektuelle Prostitution» und dem Vorschlag zu irgendwelchen «zwingend vorgeschriebenen Praktika» wird klar, dass es um keine ernsthfafte Untersuchung von Missständen geht, bloss um Abreaktion von Frust. Das Zitat von Pulitzer ist vorzüglich und bleibt lesenswert.

  • am 6.05.2014 um 18:08 Uhr
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    Pardon ; – Welche Wortwahl wäre angemessen bei Betrachtung des Sachverhalts insbes. mit Rückblick auf die vergangenen 13 Jahre bis heute ? .- – – Wurden nicht die Veröffentlichungen z. B. über US-amerikanische Politik ( inbes. Militär – und Außenpolitik ) in Europa mehrheitlich von willfährigen Massenmedien ohne Recherche übernommen ? – Waren es nicht Salven von Ohrfeigen , die solcherart dem geneigten Publikum verabreicht und von diesem klaglos hingenommen wurden? . – Unter welchem Aspekt darf ein solches Wahlvolk betrachtet werden ? –
    Welche Stellenwert kann man Massenmedien ( zumal den öffentl.-rechtlich alimentierten ) hinsichtlich ihres Auftrages einer ernsthaften Untersuchung von Mißständen zubilligen ? – –
    Kann John Swinton vorgeworfen werden , daß er bei seiner Diagnose » Intellektuelle Prostitution » ( und weiterem Textinhalt) keine Koseform gewählt hat ? – – –
    ( ….. )

  • am 6.05.2014 um 19:08 Uhr
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    @Siebrasse: Es spielt für Presse-Süchtige, die seit Jahrzehnten eine Zeitung lesen, keine Rolle was deren Chefredaktoren oder Besitzer sagen. Wenn man 30 Jahre etwas verteidigt, wird man es nicht in ein paar Tagen aufgeben können. Herr Meier wird wohl auch in einem Monat nicht müde, Juncker und Co. zu verteidigen. Er hat ja schon einen NZZ-Entzug hinter sich. Aber der Rückfall liess nicht auf sich warten und die alten Muster sind zurück.
    Jede weitere Argumentation, Herr Siebrasse, ist Perlen vor die Säue.

  • am 6.05.2014 um 19:18 Uhr
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    Ich habe gestern das Interview zwischen Ganser, Elsässer und Hoffmann zwei Mal angeschaut:
    https://www.youtube.com/watch?v=8BbKfJInoT4

    Das ist Geschichte bei der Entstehung. Ganser steht sicher nicht im Verdacht, unbedacht und naiv zu sein.
    Man muss sich nur die heutige und damalige Berichterstattung zum Oktoberfestanschlag anschauen. Dann weiss man, dass die Presse nicht neutral berichtet.

  • am 6.05.2014 um 19:43 Uhr
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    Es gibt sogar Lehrer, die ihren Schülern den Film «die Welle» gezeigt haben, aber trotzdem auf die bekannten Schemen reinfallen.

  • Portrait_Pirmin_Meier
    am 6.05.2014 um 20:02 Uhr
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    Bregy/Siebrasse: Es hat nichts mit dem Willen zur Wahrheit zu tun, wenn man unterschiedliche Perspektiven nicht auf beleidigende Weise austauscht. Das Pamphlet ist keine wissenschaftliche Textsorte, wie ich in meinen Nachrufen auf den sonst verdienstlichen Religions- und Kirchenkritiker ausgeführt habe, im Netz leicht zu finden; sogar über den soeben verstorbenen Kunstsammler Gurlitt, den ich nicht zu verteidigen habe, wäre, samt seinem Vater, ein differenziertes Urteil zu gewinnen. Wenn gleichzeitig Antisemiten und «Antifaschisten» jemanden schlecht machen, wie ich meinem Nachruf im Textatelier Hess von Biberstein ausführe, lohnt sich das Bemühen um eine eigenständige Perspektive.@Bregy. Juncker u. Co. wurden von mir nicht verteidigt, ich habe in aller Deutlichkeit gesagt, dass Juncker leider mehr Funktionär der EU wurde denn, wie es die Schweiz zu machen hätte, Interessenvertreter eines neutralen Kleinstaates, welche Eigenschaft allerdings Luxemburg, ausser dem Kleinstaat, nie hatte. Man muss überhaupt nichts sehen wie die NZZ oder die FAZ; so hat etwa Angela Merkel Putin keine Empfehlungen zu machen, er dürfe am 9. Mai in Sewastopol keine Parade machen. Jene Stadt wurde von deutschen Bombern 1942 beinahe dem Erdboden gleich gemacht: daran darf Putin sehr wohl erinnern! Dass aber beim März-Referendum auf der Krim beschissen wurde, wusste jeder intelligente Mensch schon bei Bekanntgabe des Abstimmungsergebnisses. Da braucht’s keine Enthüllungen russischer Oppositioneller.

  • Portrait_Pirmin_Meier
    am 6.05.2014 um 20:11 Uhr
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    Es hat nichts mit dem Willen zur Wahrheit zu tun, wenn man unterschiedlicher Perspektiven auf beleidigende Weise austauscht. (Ein «nicht» zu viel). Der genannte Kirchenkritiker, der mit Pamphletsprache seiner Sache nicht immer geholfen hat, heisst Karlheinz Deschner, seine Bücher sind trotzdem lesenswert. Auch über die Kunsthändlerfamilie Gurlitt, deren mit Gründen umstrittener Patriarch Hildebrand Gurlitt von allen Naziorganisationen ausgeschlossen wurde und nur mit jüdischer Kunst handeln durfte, sollte man zumindest nicht vorschnell urteilen. Natürlich wollten sie, selber «jüdisch versippt", in einer unmöglichen Situation noch Geld verdienen; haben aber letztlich nicht wenige bedeutende Kunstwerke mutmasslich für die Nachwelt gerettet. Usw. Wie auch immer, ich bin Bregy und Siebrasse einverstanden, dass man die Allerweltsmeinungen nie auf Anhieb übernehmen sollte. Aber manchmal ist halt doch dann und wann etwas Wahres dran.

  • am 6.05.2014 um 20:24 Uhr
    Permalink

    Was wurde dort beschissen? Wie hätte das Resultat aussehen müssen, um von Ihnen von jedem Verdacht des Betrugs freigesprochen zu werden?
    Wenn die faschistische, sog. Kiewer-Regierung weiter auf die eigene Bevölkerung schiesst, dürften Abstimmungen in anderen Regionen ähnlich ausfallen.

    Wenn ich im ursächlichen Umfelds des Ukraine-Konflikts einen Bescheisser ausmache, dann die NATO. (Flugverbotszone Libyen, Nahosterweiterung).

  • am 6.05.2014 um 20:36 Uhr
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    Und welche Namen meinen Sie genau, wenn Sie an russische Oppositionelle denken? Von OSF finanzierte?

  • am 6.05.2014 um 20:51 Uhr
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    …und: Man sollte Meinungen nie übernehmen – weder auf Anhieb noch sonstwann. Eine Meinung sollte man sich immer selber bilden. Wenn sie sich dann mit anderen deckt, dann ist es halt so. Die Tatsache, dass viele Menschen Meinungen übernehmen, ist die Grundvoraussetzung für jegwelche Propaganda. Vor Propaganda ist man nur gefeit, wenn man seine Meinung selber bildet.
    Und wenn ich dem aus meiner Sicht noch etwas beifügen kann: Jedes Interview mit Mimik, Gestik und Akksutik ist hundert Mal mehr wert, als ein abgedrucktes. Oft sagen nonverbale Signale mehr als Tausend Worte.

  • Portrait_Pirmin_Meier
    am 6.05.2014 um 21:02 Uhr
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    @Bei Abstimmungsresultaten ab 97%, auch in der Schweiz, wenn es mal so wäre, sind DDR-Verhältnisse erreicht. Dort wurde 1988/89 sogar noch für die Differenz zwischen 98 und 99% nachweisbar beschissen. Oppositionelle: Ich finde es immerhin erfreulich, dass die Sache mit dem allzu eindeutigen Abstimmungsresultat auch in Moskau thematisiert wurde. Sonst erkundigen Sie sich mal bei Tagikorrespondentin Zita Affentranger, ehemalige Schülerin von mir, garantiert nicht käuflich, über russische Oppositionelle. Hoffe selber in den nächsten zwei Jahren mit meiner Nichte, einer Russlandhistorikerin, die ehemaligen Schweizer Dörfer auf der Krim und an der Wolga aufsuchen zu können.

  • am 6.05.2014 um 21:09 Uhr
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    "Es hat nichts mit dem Willen zur Wahrheit zu tun, wenn man unterschiedlicher Perspektiven auf beleidigende Weise austauscht."

    Ich denke, man zielt ja auf eine (übernommene) Meinung und nicht auf die Person. Meinungen kann man nicht beleidigen. Aber Meinungen können den Verstand beleidigen. Personen die sich mit Meinungen identifizieren, sind rasch beleidigt.

    Ich weiss, dass ich Sie aber auch schon direkt beleidigt haben. Da haben Sie aber einfach mal in einem Absatz alle Kommentatoren inklusive Autor in eine Schublade gesteckt. Sowas ist auch beleidigend, weil es direkt auf die Person zielt.

  • am 6.05.2014 um 21:11 Uhr
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    Ich habe mich mit russischen Oppositionellen befasst. Ich hoffe Frau Affentranger befasst sich auch mit deren Financiers und NGOs im Rücken.

  • am 6.05.2014 um 21:14 Uhr
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    Wenn Sie die ehemaligen Schweizer Dörfer auf der Krim aufsuchen wollen, sollten Sie das vielleicht jetzt tun. Oder in 10 Jahren.

  • am 6.05.2014 um 21:21 Uhr
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    Die Zeiten haben sich geändert. Jeder Zeuge vor Ort, der ein Video ins Internet stellt, ist authentischer als ein Journalist in irgendeiner Redaktion mit geduldigem Papier und selektivem Chefredaktor im Rücken.

  • am 6.05.2014 um 21:29 Uhr
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    Was will ich einen Artikel über die Vorgänge in Odessa lesen, wenn ich die Videos mit timecode auf dem Internet finde.
    Der Journalist schreibt nur die Statements der Oppositionen auf, zitiert den einen oder anderen gekauften Oppositionellen und macht eine mehr als gewagte Konklusion.

    Zeitungen sind gezeitigt – wirklich nicht mehr zeitgemäss, Herr Meier. Stellen Sie sich vor, jemand hätte ein Video des Sturm auf die Bastille geposted und es wäre gar kein Sturm zu sehen gewesen. Hätte dann irgendein Historiker den stürmenden Mob erfinden können?

    Ich bin so froh, gibt es obengenanntes Video von Ganser, Hoffman. Haben Sie es gesehen? Hätte es nicht stattgefunden… für meine Meinungsbildung bezüglich Oktoberanschlag unglaublich wertvoll.

  • am 6.05.2014 um 21:40 Uhr
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    Wenn Frau Affentranger einen Historiker wie Sie als Lehrer hatte, hätte sich ein Blick in die Vergangeheit von Pussy Riot mehr als geziemt, oder?

  • am 6.05.2014 um 21:44 Uhr
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    "Die Punkband Pussy Riot wurde erst vor einem Jahr gegründet und besteht aus rund zehn Sängerinnen, die ihre Gesichter hinter Masken verbergen und statt ihrer Namen nur Pseudonyme angeben. «

    Übrigens: Die Pussy-Lady mit verwaisten Kind zuhause trägt ein T-Shirt von Otpor auf dem Bild im Tagesanzeiger. Gelbe Faust auf blauem Hintergrund. Otpor, sagt Ihnen das was, Herr Meier?

  • am 6.05.2014 um 21:47 Uhr
    Permalink

    Sie können nur froh sein, war ich nicht Ihr Schüler.

  • am 6.05.2014 um 21:51 Uhr
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    Otpor, zur Errinerung:
    https://www.youtube.com/watch?v=cY8xFCltdtE

    Vielleicht weisen Sie Frau Affentranger auf diesen Umstand hin. Mal schauen ob sie dann 1. einen Artikel schreibt und ob er 2. im Tagi erscheint.

  • am 6.05.2014 um 21:55 Uhr
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    Allerdings würde der Artikel vielleicht doch abgedruckt: Nach einer Hypothese, könnte sich die Berichterstattung über Putin und Russland in den nächsten Wochen krass ändern – zum Positiven.
    Also: besser selber informieren, es bleibt dabei 😉

  • am 6.05.2014 um 22:01 Uhr
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    Sind Sie einverstanden?:
    Frau Affentranger kann sich bei mir erkundigen bezüglich russischen Oppositionellen.

  • Portrait_Pirmin_Meier
    am 6.05.2014 um 22:14 Uhr
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    Mit Kritik an Pussy Riot schlagen Sie bei mir als Leser von Tolstoi, Dostojewskij und Solschenizyn offene Türen zu Kleinholz; typischerweise hielt ein katholischer Pastoralassistent in der Region Sursee über diese Pussys als Christinnen von heute eine Lobpredigt, wiewohl sie die Kirche öffentlich «Scheisse» nannten. Zwar habe ich von einer Gewährsperson der Moskauer Homosexuellenszene gemailt bekommen, mindestens eines der Mädchen drücke sich intelligenter aus als man es in den Medien vernehme, direkt faszinierend; im Kleingedruckten wollten die Pussies dann nicht alle Provokationen so gemeint haben, wie sie rüberkamen. Dass P.R. bei uns etwa um das Siebenfache beliebter sind als in Russland, rechne ich zum Grundwissen. Aber selbst über diese Girls sollte man sich nicht nur über die Medien informieren.

    Mit Schülern wie Sie hatte ich ein gutes Verhältnis; einer, der sich als mein Kritiker betrachtete, beeindruckte mich vor ca. 20 Jahren durch Rekurs beim Rektor gegen eine zu gute Philosophienote. Er lasse sich durch Aufrundungen nicht bestechen; ich gab nach und setzte die Note für den stets interessanten, aber manchmal wirren Gesprächspartner wieder herunter.

    Ich fühle mich weder durch Sie beleidigt noch möchte ich andere mit Debattenbeiträgen beleidigen. Aber ich fürchte, die Geduld einiger könnte, wenn die Diskussion zu individuell und zu speziell geführt wird, an die Grenze kommen. Aus meiner Sicht könnte, ja sollte man dieses Blogkapitel «langsam» schliessen. Amen.

  • am 6.05.2014 um 22:19 Uhr
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    So sind die Priester von heute eben.
    Amen

  • am 7.05.2014 um 12:41 Uhr
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    Pamphlet(sprache)?
    Die Bezeichnung > Pamphlet < ist ursprünglich wertneutral als Bezeichnung eines Genres der politisch-religiösen Streitschriften gemeint ( lt. Wikipedia ).- Nun gibt der weitere Textinhalt dieser Wortgeschichte z. B. einem Inquisitor eine willkommene Gelegenheit , sich der Deutungshoheit zu bemächtigen. –

    Mein Beitrag vom 06.05.2014 enthält Zitate und Tatsachenbehauptungen .
    Nach der darauf folgenden Kritik habe ich einen kleinen Fragenkomplex verfaßt , dessen Inhalt meine vorher bekundete Meinung und Beweggründe a u c h in Kenntnis einer Äußerung von Peter Scholl-Latour darlegen : » Wir leben in einer Zeit der Massenverblödung» ( Ende d. Zitates)
    Nun bitte ich um Hilfestellung hinsichtlich der offenen Fragen .- Möglicherweise habe ich Antworten dazu in Passagen der folgenden Beiträge nicht erkannt .- – –

  • am 14.05.2014 um 15:11 Uhr
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    Wir sind oder werden schlecht informiert? Ein letzter Eintrag mit der Frage, ob die Mainstream-Medien über folgenden Vorgang berichten und wie prominent?

    – Der Sohn von Joe Biden ist jetzt Leiter der Rechtsabteilung von Ukraines grösstem Gaskonzerns:

    http://burisma.com/hunter-biden-joins-the-team-of-burisma-holdings/

    http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/europa/kurt-nimmo/elite-verteilt-die-beute-us-vizepraesident-joe-bidens-sohn-hunter-biden-uebernimmt-leitung-der-rech.html

  • am 14.05.2014 um 21:17 Uhr
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    @Olivier Bregy
    Dank für Ihre Info. – Es ist zu hoffen , daß viele Bürger von den weisungsgebundenen Medien abrücken . – Auch in den > NachDenkSeiten < wird dieses Thema unter dem Titel » Die Gewinner der Ukraine-Krise » erörtert . – Dort heißt es in einem letzten Absatz ( Zitat) :» Es ist ungeheuerlich, dass der Sohn eines US-Vizepräsidenten, der sich massiv in die Entwicklungen in der Ukraine einmischt, geschäftlich an der Krise verdient und wirtschaftliche Interessen an den künftigen Entwicklungen in der Ukraine hat. Einen derartigen Interessenkonflikt gab es seit den Tagen von Rumsfeld und Cheney nicht mehr. In jedem anderen Land würde man derartige Praktiken wohl – zu Recht – als Kleptokratie bezeichnen. – – – Und was sagt die Presse dazu? – – – Sie schweigt. » ( Ende des Zitates )
    Wer angesichts des Zustandes der Massenmedien seiner Übelkeit nicht mehr Herr wird ( eine Krankheitsform , die sich ganz allmählich zur epidemischen Erscheinung auswächst ) , sollte sich der » Informationsarchäologie » zuwenden .

  • am 14.05.2014 um 22:30 Uhr
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    Bleibt nur zu hoffen, dass Herr Meier – zur Rettung des Mainstream-Journalismus – seine ehemalige Schülerin Frau Affentranger informiert 😉

  • Portrait_Pirmin_Meier
    am 15.05.2014 um 07:45 Uhr
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    @Hegel sagte: Hütet euch vor meinen Schülern! Wenn man fair bleiben will, ist es immer eine Frage der Perspektive. Der Journalist, die Journalistin hat eine andere Perspektive als der Historiker, er steht auch, wiewohl in dieser Hinsicht vor allem die Zeitgeschichte des 20. Jahrhunderts ein ebenfalls schlechtes Beispiel abgibt, als Journalist freiwillig-unfreiwillig den Kriegsparteien näher als der Betrachter über die Jahrhunderte. Für Letzteres ist, wie ich gesagt habe, die Literatur eine der besten Quellen, z.B. Tolstoi.

  • am 15.05.2014 um 08:05 Uhr
    Permalink

    Da kann ich Ihnen nur beipflichten! Der proamerikanische Ton Ihrer Schülerin ist 0815-Propaganda. Vor Allem ist es eine Frage der Zukunftsperspektiven, was man als Journalist in den Bilderberg-Propaganda-Medien schreibt.

    Gut gibt es Alternativen:
    Telepolis vermeldet, dass vor Hunter Biden bereits ein anderer Kollege von Ketchup-Kerry installiert wurde:
    http://www.heise.de/tp/artikel/41/41766/1.html

    Währenddessen bekannt wird, dass Obama Mutti zum weinen gebracht hat beim G20-Gipfel im Herbst 2011 :
    http://www.heise.de/tp/artikel/41/41754/1.html

  • am 15.05.2014 um 08:16 Uhr
    Permalink

    …und ich kann Ihnen versichern, dass Literatur keine Quelle mehr ist für die neue Generation von «Informtionsjägern". Das Internet liefert soviel Geschichte in Beinahe-Echtzeit, dass eine zeitfüllende Beschäftigung mit Fiktion überflüssig ist.

  • am 15.05.2014 um 08:18 Uhr
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    Wenn ich Fiktion will, lese ich die Artikel Ihrer Schülerin.

  • Portrait_Pirmin_Meier
    am 15.05.2014 um 08:55 Uhr
    Permalink

    @Bregy, ich nehme Ihre Diskussionsbeiträge ernst und halte Sie vergleichsweise für gut informiert. Wenn Sie aber glauben, die Echtzeit-Informationen hätten eine Chance gegen den Hintergrund, den grosse Literatur gibt, etwa Homer und die Tragiker über Griechenland, dann wissen Sie schwerlich, was wirklich passiert. Solschenzyn zum Beispiel hat mit seiner Erzählung «Das Lächeln des Buddha» im 1. Kreis der Hölle die für alle Zeiten beste Beschreibung eines Gefängnisses in einem totalitären Staat gegeben; wer diese Beschreibung nicht kennt, weiss schlicht nichts, selbst wenn er 100 Echtzeitberichte von Amnesty International gelesen hat. Es ist zugleich die beste Beschreibung über die Verlogenheit von Berichten von Leuten, die offiziell ein solches Gefängnis besuchen dürfen, auch Journalisten. Es wird gezeigt, was der Besuch im Butyrka-Gefängnis in Moskau zur Kenntnis genommen hat und wie es wirklich war mit einer noch nie erreichten Tiefe. Desgleichen bleibt man ohne Gogol, Puschkin, Tolstoi, Dostojewskij und Tschechow reiner Russland-Analphabet, und ohne den grossen Gatsby von Fitzgerald weiss man auch nach 10 Ferienaufenthalten in den USA nichts über dieses Land. Ohne «Mein Katalonien» von Orwell hat man vom Spanischen Bürgerkrieg eigentlich nichts vernommen. Aristoteles und Thales wussten auch schon alles über das Problem Griechenlands mit dem Euro, bzw. ohne Vertiefung bleibt, wie der Begriff schon sagt, alles an der Oberfläche. Natürlich braucht es Echtzeitinformationen.

  • am 15.05.2014 um 09:12 Uhr
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    Mit Verlaub, Herr Meier, ich bin nicht gut informiert, ich bin bestens informiert.
    Wenn man die amerikanische Mentalität begreifen will, trägt dazu der Homer von den Simpsons mehr bei, als ihr griechischer Tragiker. Ich setze mehr auf Interviews mit Opfer, wenn ich wissen will, was Folter zum Beispiel bedeutet. Der im Gesicht von Folteropfern eingeprägte Schmerz ist kaum in Worte zu fassen. Oder die Opfer von MK-Ultra. Bereits von Kindheit der Folter ausgesetzt, gespaltene Persönlichkeit. Kein Schriftstück kann die gebrochenen Stimmen wiedergeben, keine Beschreibung die Höllenqualen authentisch widergeben.

  • am 15.05.2014 um 09:24 Uhr
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    Oder, wir leben jetzt in einer Zeit, da wir auch nonverbale Signale aufzeichnen können. Ich lese da mehr raus, als aus Worten. Gestik, Mimik ist viel unmittelbarer als das Wort. Das verfluchte ist aber: Dank Hollywood verlernt die halbe Welt, diese nonverbalen Signale zu deuten. Denn die ganzen schlechten, nicht authentischen Schauspieler sorgen dafür, dass die Konsumenten zum Beispiel die Mimiken falsch memorisieren. Oder einfach ausgedrückt: Niemand weiss mehr, wie ein Lügengesicht ausschaut. Darum nimmt übrigens gerne Linkshänder als US-Präsidenten. Weil bei denen die Gehirnhemisphären vertrauscht sind, sind auch die Augenbewegungen umgekehrt. Ganz schön verwirrend offensichtlich.

  • Portrait_Pirmin_Meier
    am 15.05.2014 um 09:28 Uhr
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    Was Sie über die griechischen Tragiker sagen, zeigt, dass es Ihnen leider an Bildung zu fehlen scheint. Diese wissen, Freud war es sich im Gegensatz zu Ihnen bewusst, sogar mehr über den Menschen als Freud und alle Psychologe und Journalisten, sie sind, wie es Erasmus von Rotterdam aufgefallen ist, zum Teil sogar dem Heiligen Geist in der Bibel überlegen, welch letztere aber auch nicht zu unterschätzen ist. Und die Folteropfer haben leider notwendigerweise nicht die Distanz, die der Gulagveteran Solschenizyn am Ende doch errang für eine weltliterarische Analyse. Ausserdem gibt es nun halt mal Unterschiede in der Genialität. Ein Folteropfer kann Hintergründe pberdies nicht gerade optimal analysieren. Ich sage das ohne Zynismus, weil ich immerhin auch schon mal, übrigens im Militär, beinahe totgeschlagen worden bin. Ohne intelligente Analyse, die ein Minimum an Gesundheit und Distanz voraussetzt, versteht man nichts. Auch Shakespeare, etwa Hamlet, ist als Quelle unschlagbar. Und kein Folteropfer kann leider das Böse so genau zeigen wie Shakespeare in Richard III. Deswegen muss aber das Folteropfer erst recht ernst genommen werden.

  • am 15.05.2014 um 09:35 Uhr
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    Das Problem von reinem Text ist, dass der Leser die nonverbalen Signale selber hineininterpretiert. In Verbindung mit der Fantasie des Lesers wird das reine Wort sogar zur Desinformation, sobald es gedeutet ist. Gestiken, der Klang der Stimme oder die Melodie und Rhythmik: Das geht alles unmittelbar in die Warhnehmung ein und verursacht ein Gefühl – ohne zuerst interpretiert zu werden. Den vielgepriesenen Spiegelneuronen zum Dank wahrscheinlich. Literatur im engeren Sinne ist wohl mehr Leinwand für die Fantasien des Lesers, als pure Information.

  • am 15.05.2014 um 09:43 Uhr
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    Wenn ich mich mit einem Thema auseinandersetzen will, dann will ich doch niemand mit Distanz. Was soll das? Mit der Distanz geht der Bezug verloren.

  • am 15.05.2014 um 10:02 Uhr
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    Mir scheint eher, Sie wollen Freud und Homer für Sie denken lassen. Dann schon lieber Wilhelm Reich oder Platon. Gerade Letzteren hat der Westen bis heute nicht begriffen. Elias Erdmann hat Platon richtig gedeutet.

  • Portrait_Pirmin_Meier
    am 15.05.2014 um 11:21 Uhr
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    @Schön dass Sie mit Platon kommen, weil dieser in der Weltgeschichte des Erkennens die theoretisch grösstmögliche Distanz zum Einzelfall verkörpert, das Verstehen des allgemeinen Falls fordert, wie es meine Schüler 33 Jahre lang an der Matura oft genügend verstanden haben. Ohne Homer als Basis nähert sich das Platonverständnis dem Grenzwert Null, und bei Hinweisen auf Internet-Deutungen muss klar werden, dass dies mit Verstehen, wennmöglich auf der Grundlage von Originaltext, nichts zu tun hat. Platon hat Homer eben nicht für sich denken lassen, bloss von ihm gelernt, H. war der wohl beste Menschendarsteller der Literatur nebst dem genannten Shakespeare, so sah es wenigstens Goethe. Natürlich hat niemand, auch Elias Erdmann nicht, Platon «richtig gedeutet". Höhlengleichnis und Kant kann man nur selber «checken", nicht deuten lassen. Zum Verständnis gehört, dass man den Unterschied zwischen Nominalismus und Universalismus realisiert, sich erkenntnistheoretisch klar macht, wie aus dem Einzelfall eine mögliche Vorstellung von Wahrheit resultiert. In diesem Sinn ist eine philosophische Grundbildung unerlässlich, sonst gilt der Satz von Heidegger: «Die Wissenschaft denkt nicht.» Dass die uns von Medien vorgespiegelte Wirklichkeit «noch nicht durchdacht» ist, ist klar; noch schlimmer bleibt, wenn sie vorinterpretiert ist. Das ist eben Manipulation, welche Sie beklagen. Dagegen kann man aber wenig ausrichten ohne Grundausbildung in Kritik, als deren Meister Kant anzuerkennen bleibt.

  • am 15.05.2014 um 14:41 Uhr
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    Hergott Herr Meier. Warum fallen Sie denn auf die Pussy-Riot-Propaganda Ihrer Schülerin rein? Wenn Sie ein so grosser Bewunderer des Antisemiten Kant sind.

  • Portrait_Pirmin_Meier
    am 15.05.2014 um 15:13 Uhr
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    Adam Riese war auch ein Antisemit, deswegen gibt 1 + 1 trotzdem 2, entschuldigen Sie, die Diskussion lohnt sich nicht mehr.

  • am 15.05.2014 um 15:19 Uhr
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    Das ist ein Leerlauf seit langem. Sie verweisen auf das ausserordentliche Wissen von Frau Affentranger betüglich russ. Oppositionellen. Dabei druckt sie im Tagi ein Bild mit der Anfürhrerin von PussyRiot ab, auf dem diese ein T-Shirt von Otpor trägt. Im Text keine Erwähnung. Der Text ausserdem dünn, mit Falschbehauptungen.

    Sie, gebildet, ein grosser Anhänger von Homer, Kant usw. merken das nicht.

    Fazit: Das Studium der grössten Denker bringt ein Scheiss, wenn man Ihren vielzitierten Balken im Auge hat.

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