Sperberauge

Statt Abrüstung weitere atomare Aufrüstung

Urs P. Gasche © Peter Mosimann

Urs P. Gasche /  Multimilliardengeschäft für US-Rüstungsindustrie: Offiziell 348 Milliarden Dollar für Upgrade und Unterhalt der A-waffen bis 2023.

Die Atombomben des Typs B61 sind seit zwei Jahrzehnten die am weitesten verbreiteten atomaren Waffen der Vereinigten Staaten. Rund 180 davon sind als «taktische Atomwaffen» in Grossbritannien, Belgien, den Niederlanden, Deutschland sowie in der Türkei stationiert.
Am 1. August gab die «National Nuclear Security Administration» NNSA bekannt, dass alle B61-Atomwaffen modernisiert und ersetzt werden. Das «Department of Energy’s National Nuclear Security Administration» (DOE/NNSA) habe die Produktion ab 2020 jetzt rechtskräftig autorisiert.
Im NNSA-Communiqué wird Direktor Frank G. Klotz wie folgt zitiert: «Reaching this next phase of the B61-12 LEP is a major achievement for NNSA and the exceptionally talented scientists and engineers whose work underpins this vital national security mission.»
Das «US-Congressional Budget Office» (CBO) bezifferte die Kosten für das «Upgrade» und den Unterhalt der US-Atomwaffen im Zeitraum von 2014-2023 auf insgesamt 348 Milliarden Dollar.
Schüchterne Fragen: Wäre es nicht gescheiter, wenn sich die USA und Russland über eine weitere drastische Reduzierung der Atomwaffen einigen würden? Welche Lobbys unterstützen solche Schritte mit welchen Mitteln?


Bestand von Atomwaffen im Jahr 2013. Quelle: SIPRI
Der Atomwaffensperrvertrag regelt, welche Staaten offiziell Atomwaffen haben dürfen und wer das überwacht. Allerdings haben Israel, Pakistan, Indien und Nordkorea den Atomwaffensperrvertrag nicht unterzeichnet.
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Über das Communiqué der «National Nuclear Security Administration» NNSA haben Schweizer Medien bisher nicht informiert.


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Eine Meinung zu

  • am 5.08.2016 um 16:45 Uhr
    Permalink

    Der Einsatz von Atomwaffen in einem Krieg könnte zur Auslöschung der ganzen Menschheit führen. Schon der Einsatz von etwa hundert Atombomben würde einen nuklearen Winter zur Folge haben. Ein Atomkrieg ausgelöst durch eine Panne, durch einen Irrtum ist jederzeit möglich, wie bei anderen technischen Einrichtungen.

    Die Kundinnen und Kunden von Pensionskassen haben das Recht zu erfahren, in welche Konzerne ihr eigenes Geld investiert wird. Ich habe meiner SBB Pensionskasse folgende Fragen gestellt:

    1. Halten Sie in Ihrem Portfolio Aktien von Unternehmen, die in die Herstellung oder die Verbreitung international geächteter Waffen wie Atomwaffen und Streumunition involviert sind.

    Dominik Irniger und Roger Kunz der Pensionskasse SBB, antworteten mir am 9. Dezember 2015. Ganz am Schluss ihres Antwortbriefes schrieben sie: «Zur Zeit ist die Pensionskasse SBB in die von Ihnen genannten Firmen investiert.» Vorher wurde in dem Brief begründet warum: «Die Politik hält auch fest, dass die erwartete Rendite des Anlageportfolios durch entsprechender Einschränkungen nicht geschmälert werden darf, da das finanziell Ziel gute und nachhaltige Renditen zu erwirtschaften, vorgängig ist. » Die Pensionskasse der Schweizerischen Bundesbahnen, der SBB investiert also zurzeit noch in Konzerne, die in die Herstellung oder den Vertrieb von Atomwaffen und Streumunition involviert sind.
    Siehe auch mein Blog Beitrag dazu: http://ifor-mir.ch/wird-bundesrat-guy-parmelin-den-saustall-in-bern-ausmisten/

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